MECKLENBURG-VORPOMMERN-RUNDSPRUCH NR. 1/99 VOM 23.01.1999


Ein Wort des Vorsitzenden des DARC zu Beginn des neuen Jahres

Unter der Überschrift „Jahreswechsel 1998/1999 – die Arbeit geht weiter“ schreibt der Vorsitzende unseres Clubs Karl Erhard Vögele, DK9HU, an die Amtsträger nachgelagerter Ebenen eine Aufgabenstellung für das neue Jahr. Darin heißt es unter anderem:

„Nach einem ruhigen Jahreswechsel werden wir in 1999 auf kein leichteres Jahr im Amateurfunk hoffen können als wir dies im vergangenen Jahr 1998 hautnah erleben konnten. Die Stichworte ADSL, xDSL, PLC, Prozeß gegen die Verfügung 306/97, neue europaweite und den Amateurfunk bedrohende Grenzwerte, zögerliche RegTP in Sachen Sondergenehmigungen 50 MHz und Langwelle, Fragenkatalog, Koordinierung, Frequenznutzungsplan etc. kennzeichnen die Situation. ...

Unsere Sorge ist es nach wie vor, daß die Entwicklungen unseres Umfeldes dem Amateurfunkdienst in seiner Existenz bedrohlich sind. Diese bestimmt nachhaltig die Aktivitäten und Konzepte des Vorstandes und bedarf der Unterstützung durch die Verantwortungsträger aller Ebenen und einem breiten Rückhalt in der Mitgliederschaft. ...“

Im Folgenden nennt der Vorsitzende die wichtigsten anstehenden Probleme und Themen. Unter den bereits genannten finden wir unter anderem:

die 12,5-kHz-Raster-Problematik für FM-Relais,
die Novellierung von Amateurfunkverordnung und EMV-Gesetz,
die Verbesserung der HSM-Grenzwerte,
die baldige Verabschiedung des Frequenznutzungsplanes,
die Wahrung der deutschen Interessen in der IARU,
Mitgliedergewinnung, Mitgliederbetreuung, effektivere Führung des Clubs
sowie die Konzentration der Geschäftspolitik der DARC-Service- und der Verlags-GmbH auf offensive Marktstrategien im Interesse der Mitglieder des Clubs.

Abschließend wünscht der Vorstand „... allen Mitgliedern und Mitarbeitern im Ehrenamt und Hauptamt ein erfolgreiches Jahr 1999 im Zusammenwirken bei der gemeinsamen Lösung unserer Probleme und Verfolgung unserer Vorhaben.“


Das EMV-Problem einmal aus schweizerischer Sicht

Auch in der Schweiz werden die Funkamateure von EMV- und EMVU-Problemen nicht verschont. Dazu wurde in der schweizerischen Club-Zeitschrift OLD MAN im Oktober 1998 und Januar 1999 Berichte veröffentlicht. Die Herangehensweise und die Kooperation zwischen Behörden und den Schweizerischen Funkamateuren sind uns jedoch eines Rundspruchbeitrages wert.

In Vorbereitung einer Verordnung zum Umweltschutzgesetz hatte bereits 1997 das zuständige Bundesamt die SWISSCOM beauftragt, Immissionsmessungen durchzuführen und mit einem Berechnungsmodell zu vergleichen. Für diese Messungen wurden in der Region Bern sechs Funkamateure ausgewählt und deren Anlagen mit insgesamt 16 Antennen in den Kurzwellenbändern zwischen 1,81 und 29,7 MHz gemessen.

Dabei zeigte sich, daß kleine schmalbandige Antennen mit hoher Güte (z. B. Magnetic Loop) größere Feldstärken aufwiesen als breitbandige Antennen (z. B. Drahtdipole). Kabel- und Steckerdämpfung wurden ebenso berücksichtigt wie Bodenreflexionen. In die Berechnungen wurde ein Aktivitätsfaktor von 0,5 – d. h. je 6-Minuten-Intervall 3 Minuten senden  und 3 Minuten empfangen – berücksichtigt. Hinsichtlich der Modulationsarten ging man bei SSB von einem Modulationsfaktor 0,2 und bei CW von 0,4 aus. Diese Faktoren haben zur Folge, daß z. B. ein 100-Watt-SSB-Sender nur noch mit 10 Watt mittlerer Leistung in die Rechnung einging (bei CW unter gleichen Gegebenheiten 20 Watt und bei FM 50 Watt). Auch der Antennengewinn wurde aus verschiedenen Gründen in der Berechnung relativiert.

Es ist für uns interessant zu erfahren, daß die Meßwerte trotz der Berücksichtigung vieler in Deutschland bisher nicht genannten Faktoren durchweg unter den Berechnungen lagen.

Auf der Grundlage dieser auch in der Amateurfunkpraxis gewonnenen Erkenntnisse will die Schweizer Behörde nun die „Verordnung über nichtionisierende Strahlung“ erarbeiten.

Kommentar: Leider ist die Schweiz kein Mitgliedsland der Europäischen Union und auch kein attraktives Auswanderungsland.


Wahlen im DARC

In diesem Jahr werden auf allen Ebenen unseres Clubs neue Leitungen gewählt. Die Wahl für den obersten Vorstand findet während der DARC-Hauptversammlung am 08./09.05. in Dresden statt.

In unserem Distrikt wird der Distriktsvorstand am 17.04. in Alt Schwerin gewählt.

Gemäß Wahlordnung haben auch die Ortsverbände ihre Vorstände im ersten Halbjahr diesen Jahres neu zu wählen. Wir möchten unsere Ortsverbände bitten, diese Wahlen zeitlich nicht allzuweit hinauszuschieben, denn bekanntlich lassen sich große Zusammenkünfte immer schwieriger organisieren, je näher die Sommermonate kommen.

Bisher hat nur der OV Hagenow, V19, seinen Wahltermin dem Distriktsvorstand mitgeteilt.


Statistik

Im vergangenen Jahr konnten wir in unserem Distrikt 21 neue Mitglieder begrüßen. Dem stehen 17 Austritte bzw. Ummeldungen in andere Distrikte und Todesfälle gegenüber. Mit einem absoluten Zuwachs von vier Mitgliedern 1998 – ein Jahr zuvor waren es noch neun – hat sich unsere Mitgliederentwicklung weiter verlangsamt. Der Club insgesamt steht in Folge des Mitgliederrückganges in den alten Bundesländern in roten Zahlen.

(Hardy, DL3KWF)


YL-Aktivitäten

Der Midwinter Contest

am 2. Wochenende im Januar bildet immer den jährlichen Auftakt der YL-Conteste. Die holländischen YLs als Veranstalter hatten auf die Hinweise der Teilnehmer vom Vorjahr mit geänderten Contestregeln reagiert. Die Zeitbegrenzung auf jeweils sechs Stunden für den CW-Teil am Sonnabendnachmittag bzw. für den SSB-Teil am Sonntagvormittag entsprach so eher den Realitäten. Die Angabe von SSB-Frequenzbereichen konzentrierte zusätzlich den kleinen Teilnehmerkreis, der sich nur mühsam gegen JA-DX, NRAU und andere Conteste Gehör verschaffen konnte. Erstmals wurde mit dem Contestanruf „CQ YLs“ bzw. „CQ OM“ berücksichtigt, daß ja OM und YL seit geraumer Zeit Landeskenner geworden sind. Wenn auch die Nicht-PA-YLs den Contest wieder getragen haben, so war doch an beiden Tagen die Clubstation PI4YLC präsent gewesen.

Zum weltweiten YL-OM Contest

lädt die amerikanische YLRL wieder im Februar ein und zwar vom 06.–08.02. zum CW-Teil und vom 13.–15.02. zum SSB-Teil. Jeder Contestteil läuft von Sonnabend 14:00 UTC bis Montag 02:00 UTC und ist separat abzurechnen. Von den jeweils 36 Stunden sind allerdings nur 24 Stunden wertbar. Nicht vergessen, die Pausen im Log zu vermerken! Anders als beim Midwinter-Contest dürfen hier die YLs nur die OM arbeiten. Von den empfohlenen YLRL Contest-Frequenzen sind für uns in der IARU-Region 1 allerdings nur folgende nutzbar:

  CW SSB
80 m 3,540–3,560 MHz -
40 m 7,040–7,070 MHz -
20 m 14,040–14,060 MHz 14,250–14,280 MHz
15 m 21,120–21,150 MHz 21,380–21,410 MHz
10 m 28,150–28,190 MHz 28,300–28,610 MHz

Die Logs sind wie immer an die Vizepräsidentin der YLRL zu senden: Cleo M. Braket, KØJFO, ......

(Rosel, DL3KWR)


UKW-Contestpokal 1998

Die Auswertung liegt bereits vor und verzeichnet aus unserem Distrikt in der Pokalgruppe 1, (Einmann, 639 Teilnehmer) auf dem 14. Platz DL1SUN, Norbert, OV Schwerin, V14, auf dem 64. Platz DL1SUZ, Uwe, OV Schwerin, V14, in der Pokalgruppe 2, (Mehrmann, 248 Teilnehmer) auf dem 52. Platz DLØWMD, Clubstation des OV Warnemünde, V07.

In der Pokalgruppe 3, OV-Wertung, belegte der OV Schwerin, V14, bei 358 gewerteten Ortsverbänden, Platz 19.

Herzlichen Glückwunsch zu den Plazierungen und vielleicht 1999 mehr als drei Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern.

(Achim, DL6AT)


Die Redaktion bedankt sich für die Zuarbeit zum Rundspruch, behält sich aber vor, Beiträge zu kürzen oder redaktionell zu bearbeiten.

Redaktion und Tippfehler vertritt Achim, DL6AT


Ende des Mecklenburg-Vorpommern-RS 1/99 vom 23.01.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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