KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 50/99 VOM 19.12.1999


ÜBERSICHT:


Köln: Prüfung für Funkamateure vom 10.12.

Hier der Bericht über die Prüfung vom 10.12. der Außenstelle der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Köln. Die Prüfungskommission: OM Deptner als Vorsitzender und OM Bergmann als Beisitzer.

Elf Teilnehmer hatten sich zur Prüfung für die Lizenzklasse 3 angemeldet, alle sind erschienen, neun haben die Prüfung bestanden, einer erhält sein Call von der Außenstellen der RegTP in Mülheim an der Ruhr.

Eine Teilnehmerin hat nach bestandener Prüfung den Antrag auf Erteilung des Rufzeichens noch nicht gestellt. Das Ergebnis läßt vermuten, daß auf den VHF- und UHF-Frequenzen im Raume Jülich künftig vermehrt die Stimmbänder bezaubernder Damenkehlen oszillieren werden.

Hier nun die neuen Rufzeichen:

Veronika Bohlen, Jülich, DO1KBV; Violetta Czech, Bonn, DO5KVC; Manfred Heyne, Merzenich, DO2KMH; Rüdiger Maibaum, Jülich, DO1KRM; Sabrina Maibaum, Jülich, DO3KSM; Wilhelm Radermacher, Tietz, DO1KWR; Tanja Rommerskirchen, Jülich, DO1KTR; Ina Stüben, Erkelenz, hat die Prüfung bestanden.

Nicht alle Teilnehmer an der Prüfung sind volljährig. Herzlichen Glückwunsch zu Fleiß und Ausdauer.

Vielen Dank auch an Frau Lotze und Frau Peters bei der RegTP in Köln für die Vorbereitung der Prüfung und die Zuteilung der Rufzeichen.

Und hier die Bitte an die Old Men an der bereits oxidierten Taste: Unterstützen Sie die Newcomer beim Einstieg in die ersten technischen Aufbauten, Abgleicharbeiten und QSOs. Die Inhaber der Lizenzklasse 3 finden selbstverständlich ihren Rat im DARC-Ortsverband, wenn es darum geht, die zugelassenen 9,99 W EIRP nicht zu überschreiten.

DJ6AN, Ulfried Ueberschar, Verbindungsbeauftragter zur RegTP in Köln


Entwurf der Verfügung für die 50 MHz-Regelung

Nach Abstimmung mit den Primärnutzern und gemäß den Festlegungen im Frequenznutzungsplan wird die Anzahl der Frequenzzuteilungen zur Nutzung des Frequenzteilbereichs 50,080–51,000 MHz durch den Amateurfunkdienst auf maximal 3000 festgesetzt.

Auf der Grundlage des § 3 Abs. 5 AFuG (Amateurfunkgesetz) werden daher zur Nutzung des oben genannten Frequenzteilbereichs für die Inhaber einer Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst der Klassen 1 oder 2 auf Antrag, insgesamt maximal 2000 weitere Sonderzuteilungen ausgegeben. Dabei gelten die in der Anlage 1 aufgeführten allgemeinen Nutzungsbedingungen gemäß Frequenznutzungsplan sowie die in Anlage 1 angefügten zusätzlichen Nutzungsbedingungen.

Die vorgenannten Bedingungen gelten auch im selben Umfang für die bisher in diesem Frequenzbereich erteilten 1000 Genehmigungen, die als Zuteilungen im Sinne dieser Verfügung weiterhin Gültigkeit behalten. Die AmtsblVfg 34/1994 wird hiermit außer Kraft gesetzt. Die neuen Sonderzuteilungen können bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Außenstelle Mülheim, ....., beantragt werden. Es werden nur Anträge berücksichtigt, die ab dem 03.01.2000 per Post bei der Außenstelle Mülheim eingehen und dem Antragsformblatt der Anlage 2 zu dieser Mitteilung entsprechen. Anträge, die nicht den genannten Bedingungen entsprechen oder bereits bei den Außenstellen vorliegen, werden nicht berücksichtigt. Die Vergabe erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs der entsprechenden Anträge. Gehen über 2000 zuteilungsfähige Anträge bis einschließlich dem 10.01.2000 bei der Außenstelle Mülheim ein, entscheidet das Los.

Mehrfachanträge auf Sonderzuteilungen für ein und dasselbe Rufzeichen führen zum Ausschluß aller dieser Anträge beim Losverfahren. Wenn die Anzahl der zuteilungsfähigen Anträge 2000 übersteigt, erfolgt eine Mitteilung im Amtsblatt. Unberücksichtigt gebliebene Antragsteller werden nicht einzeln benachrichtigt.

Soweit der offizielle Entwurf der Verfügung.

Eine Veröffentlichung durch den DARC e. V. wird derzeit vorbereitet. Diesen Text sowie die Formblätter im PDF-Format finden Sie auf der Vorstandinformation unter News auf der DARC-Leitseite.

Jochen Hindrichs, DL9KCX


Digital-ATV-Start in vier Distrikten

Am 16.12. trafen im Institut für Nachrichtentechnik der Bergischen Universität Wuppertal 20 Funkamateure aus vier DARC-Distrikten zusammen, um die erste Serie der dort entwickelten Digital-ATV-Geräte zu übernehmen. Nach einer Einführung durch Prof. Dr.-Ing. Uwe Kraus, DJ8DW, erläuterten seine Mitarbeiter Christoph Heiner, DL1EIN, und Hans-Jürgen Schmitz, DJ8VR, die fertigen Module der Sende- und Empfangseinheiten sowie die PC-Einsteckkarte als Bindeglied zur Software.

Bei den ersten 434-MHz-Testsendungen in der nächsten Zeit werden noch MPEG1-Videos von der Festplatte gesendet, aber im Labor neben dem Seminarraum der Uni Wuppertal lief schon ein funktionierendes Test-Exemplar der folgenden Sender-Generation mit Live-Kamerabildern in MPEG2-Qualität.

Die 19-Zoll-Gehäuse sind bisher zur Hälfte mit Europakarten belegt und werden mit 12 Volt versorgt, was später auch mobilen Einsatz ermöglicht. Die eingebaute Senderendstufe liefert 10 W HF an eine normgemäß horizontale Antenne. Weitere abgesetzte Empfangseinheiten sind im Bau und werden demnächst an die beteiligten Distrikte geliefert. Ermöglicht wurde das Ganze durch finanzielle Förderung des DARC-Vorstands, der vier beteiligten Distrikte, der AGAF e. V. und durch Privatspenden.

Für den Distrikt Köln-Aachen waren DG9KAR, DG9KAS und DL4KCK in Wuppertal, weitere DATV-Interessenten mit speziellen Grundkenntnissen und viel Einsatzbereitschaft können sich beim Distriktsvorstand melden.

Klaus, DL4KCK


Ergebnis des Köln-Aachen-Contest 1999

Erst einmal, wie immer, Dank für Eure Teilnahme am Köln-Aachen Contest 1999. Vor den Ergebnissen hier noch einige Bemerkungen von mir: Die Zeiten wie vor 15 Jahren, so glaube ich, sind vorbei als sich drei Stationen beim Köln-Aachen-Contest eine Frequenz teilen mußten. Jeder der diesjährigen Teilnehmer hatte eine freie saubere Frequenz um seine Punkte zu verteilen.

Jeder von uns muß in seinem Beruf tagsüber die volle Leistung erbringen, für’s Hobby und hier wird mir jeder Recht geben, kann jeder Einzelne nur noch sehr wenig Zeit aufbringen zumal die Familie auch einen Zeitbedarf erfordert. Hinzu kommt die allgemeine Verdrossenheit über die Verfügung 306/97 der RegTP.

Die Anzahl der eingereichten Logs war in allen Sektionen fallend, erschreckend die Abnahme in den CW-Sektionen. Die alten Hasen haben keine Lust mehr und unsere jungen Leute zeigen an CW kein Interesse mehr. Was mich beunruhigt sind Teilnehmer, welche über Jahre am Köln-Aachen-Contest mitmachen, neue Teilnehmer sind selten.

Ich hoffe das meine Bemühungen der Contest-Ausbildung für DO-Lizenzierte neue Teilnehmer im Jahre 2000 beschert. An der SWL-Sektion war in diesem Jahr keiner interessiert.

Die Erst- und Zweitplazierten einer jeden Sektion werden im neuen Jahr von mir persönlich benachrichtigt und erhalten ihren Preis auf der Frühjahrstagung des Distriktes Köln-Aachen, der Termin und Ort liegt noch nicht fest, ich verweise auf den KA-Rundspruch.

Ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2000 wünsche ich Euch und Euren contestgeplagten Familien. Auf Wiederhören im Köln-Aachen-Contest 2000 und wiedersehen bei meinen Contest-Lehrgängen.

Hans-Otto, DL2KCI

Termine für 2000:


PR-Mailbox DBØWDR-8 in Köln macht QRT

Die Mailbox DBØWDR-8 arbeitet seit 1993 mit einem alten gespendeten Rechner und der DieBox-Software. Beide sind nicht Jahr-2000-fest und werden Sylvester 1999 abstürzen, das wurde bereits getestet. Deshalb bitten wir alle Nutzer unserer PR-Mailbox, sich rechtzeitig bei einer Nachbarbox anzumelden. Die DP-Box DBØKOE-10 in der Kölner Innenstadt arbeitet mit neuester Software und ist über einen schnellen 10-GHz-Datenlink bei DBØWDR angebunden. Wer noch private Daten aus DBØWDR-8 retten möchte, sollte sie baldigst an seine neue PR-Mailbox transferieren, ab 31.12. ist definitiv nichts mehr machbar.

Ab Frühjahr 2000 wird am 600 m entfernten Standort von DBØKOE der PR-Einstieg DBØWDR (438,225 MHz simplex) übernommen, weil im WDR größere Gebäude- Umbaumaßnahmen anstehen und die bisher gastgebende Clubstation DKØWR auf unabsehbare Zeit geschlossen wird. Für 1200-Baud-PR-Nutzer ändert sich dadurch nichts, die koordinierenden Stellen sind informiert.

Ingo, DH8KAM, und Klaus, DL4KCK


Meldungen aus den Ortsverbänden

Notfunkbetrieb des OV Hürth, G50, zum Jahreswechsel

Wie bereits gemeldet, hat der OV Hürth in Zusammenarbeit mit der Hürther Feuerwehr für den Jahreswechsel ein Notfunknetz im Stadtgebiet aufgebaut.

An markanten Stellen in der Stadt wurden Meldepunkte festgelegt, die mit Funkamateuren besetzt werden. Diese stromnetzunabhängigen Funkstellen sind der Bevölkerung mitgeteilt worden und sollen die üblichen Notrufleitungen ergänzen oder im Falle eines Ausfalles auch ersetzen. Erfreulicherweise haben sich mehr als 20 Funkamateure, auch außerhalb des OV Hürth, bereit erklärt, zum Jahreswechsel in der Zeit von 23:00–01:00 Uhr diese Meldepunkte zu besetzen. Wir suchen aber noch dringend einige Funkamateure, die sich zur Reserve bereit halten, um notfalls kurzfristige Ausfälle zu ersetzen.

Meldungen bitte an: Günther Mester, ....., oder E-Mail ...... Hier sind auch weitere Informationen erhältlich.

Günther Mester, DL3KAT


Aus der Beilage zum Deutschland-Rundspruch 41/99

Hinweise der RegTP zum Jahreswechsel 2000

Die RegTP hat uns folgenden Text zur Veröffentlichung übersandt: „Zum kommenden Jahreswechsel und beim Übergang von Monat Februar auf März 2000 befürchten viele Institutionen einen Ausfall wichtiger Kommunikationswege. Sollte es trotz durchgeführter Vorsorgemaßnahmen dennoch zu Engpässen in der Kommunikation kommen, steht es jedermann frei zu versuchen, sich die Möglichkeiten des Amateurfunks nutzbar zu machen.

Auf der Grundlage des § 2 Punkt 2 des Amateurfunkgesetzes in Verbindung mit § 15 Absatz 5 der Amateurfunkverordnung dürfen Funkamateure auch Übungen für solche Notfälle durchführen.

Mit freundlichen Grüßen!

Im Auftrag
gezeichnet: Gabriel“


Informationen für eventuellen Notfunkverkehr zum Jahreswechsel 2000

Angelegenheiten des Notfunks liegen im DARC im Zuständigkeitsbereich der Distrikte des DARC e. V., d.  h. soweit eingerichtet, bei den Distriktsnotfunkreferenten oder den dazu im Distrikt Beauftragten. Anfragen, die während des Jahreswechsels über den Telefonanschluß ..... in der Geschäftsstelle in Baunatal eingehen, werden an die Distrikte weitergeleitet.

Informationen sind auf der DARC-Homepage unter www.darc.de aufgeführt, z. B. Hinweise auf Telefonnummern des THW usw. Ferner können dort die Notfunkrichtlinien des DARC sowie die Ansprechpartner in den Distrikten ausgelesen werden. Informationen finden Sie auch auf der Homepage unter Aktuelles/News und unter Organisation/Referate/Auslandsreferat/Sachgebiet Notfunk.

Zusätzliche Hinweise und Beispiele in der CQ DL zur Notfunkplanung 2000 sind u. a. zu finden in Heft 8/99 Seite 643, Heft 9/99 Seite 720, Heft 12/99 Seiten 955 und 956 sowie Heft 1/2000 Seite 14.


Treff- und Koordinationsfrequenzen für Notfunkverkehr zum Jahreswechsel 2000

Funkamateuren, die einen Notfunkeinsatz unterstützen wollen, wird empfohlen, für die Weitergabe von wichtigen Informationen, Hilfegesuche oder zur Absprache und Koordination von Hilfeleistungen von überregionaler oder allgemeiner Bedeutung folgende Frequenzen zu beobachten und gegebenenfalls zu benutzen:

Hauptfrequenzen für einen eventuellen Notfunkverkehr am Jahreswechsel
SSB 3695 kHz
FM 145,500 MHz (Feststationen)
FM 145,550 MHz (Mobilstationen)

Ausweichfrequenzen bei entsprechenden Bedingungen
SSB 7045 kHz
SSB 14.145 kHz

Soweit von einem eventuellen Stromausfall nicht betroffen, sollen zum regionalen und gegebenenfalls zum überregionalen Informationsaustausch auch die FM-Relaisfunkstellen und die Rubrik DARC in Packet-Radio benutzt werden.

Als weitere Direktfrequenzen für die Koordination werden folgende Frequenzen vorgeschlagen:

160 m CW: 1830 kHz; SSB: 1850 kHz
80 m CW: 3550 kHz; SSB: 3690 kHz
40 m CW: 7020 kHz; SSB: 7050 kHz
2 m CW: 144,050 MHz; SSB: 144,300 MHz; FM: 145,500 MHz
70 cm CW: 432,050 MHz; SSB: 432,200 MHz; FM: 433,500 MHz *)

*) Durch einen Druckfehler sind in der CQ DL 1/2000 geringfügig andere Frequenzen angegeben.

Es wird gebeten, diese Frequenzen freizuhalten. Zur Klärung weiterer Details oder zur Koordination wird empfohlen, auf andere Frequenzen auszuweichen.

Beobachtung der Kurzwelle und von Rundfunkstationen wichtige Aufschlüsse über den Ablauf oder Probleme beim Jahreswechsel können sich aus den Ereignissen aus Ländern ergeben, die sich vor uns im asiatischen oder osteuropäischen Raum zutragen.

Es ist anzunehmen, daß solche Ereignisse auch Hinweise auf Probleme bei uns ergeben und es erlauben, daß wir uns besser auf eventuell vergleichbare Notfälle vorbereiten können. Daher sollen der Amateurfunkverkehr auf den Kurzwellenbändern sowie Aussendungen von Kurzwellenradiostationen und anderen Medien beobachtet und auf den vorgeschlagenen Treff- und Koordinationsfrequenzen bekannt gegeben werden.


Das Technische Hilfswerk sucht immer noch Funkamateure!

Nachfolgende THW-Dienststellen werden über den Jahreswechsel einen Bereitschaftsdienst in ihren Geschäftsstellen in den unten genannten Städten aufrechterhalten.

Dafür sucht das THW immer noch Funkamateure mit Kurzwellenausstattung, die in den Geschäftsstellen diese Stationen aufbauen und betreiben. Die Stationen dienen zur Aufrechterhaltung der deutschlandweiten Kommunikation des THW und werden sozusagen als allerletzte Möglichkeit bei eventuellen Ausfällen genutzt.

Funkamateure, die diesen Bereitschaftsdienst vor Ort in den Geschäftsstellen leisten können und über eine entsprechende Ausstattung verfügen, werden gebeten, sich umgehend an die DARC-Geschäftsstelle (05 61) 948 88 21 zu wenden. Die Geschäftsstelle übernimmt die Weitergabe der Daten an das THW in Bonn. Eine weitere Information erfolgt dann von den THW-Geschäftsstellen an die Funkamateure direkt. Die Auflistung ist nach Postleitzahlen sortiert. Für Geschäftsstellen in nachfolgenden Orten werden Funkamateure gesucht:

14050 Berlin (Landesverband)
18435 Stralsund
22297 Hamburg
23554 Lübeck
24941 Flensburg
25524 Itzehoe
26605 Aurich
27283 Verden
28239 Bremen
33719 Bielefeld
37079 Göttingen
38120 Braunschweig
45891 Gelsenkirchen (Standort Essen)
59823 Arnsberg
70372 Stuttgart (Landesverband)


Eine kleine Chronik zum Jahr 1999

Das Hobby Amateurfunk ist in diesem Jahrhundert entstanden. An der Schwelle zum neuen Jahrhundert fragt sich so mancher, welchen Weg der Amateurfunk wohl gehen wird. In diesem Zusammenhang ist die Geschichte des Amateurfunks interessant. Denn nur wer weiß woher er kommt, kann wissen wohin der Weg ihn führt. Die folgende kleine Chronik enthält historische und aktuelle Informationen aus der Welt des Amateurfunks. Die historischen Informationen sind grösstenteil dem Radiozentralarchiv entnommen, welches von dem verstorbenen Heinz Schifferdecker, DL7AC, angelegt wurde. Wir hoffen, daß euch unser Rückblick gefällt.

Die Diskussion in der Amateurwelt im Jahr 1999 wird im wesentlichen von drei Themen beherrscht: Dem Morsen als Zugangsvoraussetzung zur Kurzwelle, den Themen um die Selbsterklärung nach der Verfügung 306/97 und den Zuständen im Packet-Radio-Netz. Sicher sind diese Themen nicht immer erfreulich. aber es gibt auch viel positives zu berichten:

Januar

17.01.1999
US-Pressetext zu MIR-SSTV
Die russische Raumstation MIR strahlt Bilder für Funkamateure auf der ganzen Welt ab dank eines Zweiweg-Systems, das von amerikanischen Enthusiasten ohne staatliche Finanzierung gebaut wurde. Ein ähnlicher Aufbau könnte bewegte Fernsehbilder von der internationalen Raumstation ISS übertragen, meint einer der Organisatoren. Das System wirkt eher wie eine Web-Kamera. In seinem normalen Modus kann es alle 36 Sekunden ein Standbild senden, das über eine Antenne an der MIR zu vielen tausend eifrigen Funkamateuren geschickt wird. Abhängig von der jeweiligen Ausstattung kann man bis zu sechs Bilder bei jedem Überflug empfangen. Die empfangenen Bilder zeigen das Innere der MIR und oft tolle Blicke aus dem Fenster auf die Erde. Die Russen denken bereits an den nächsten Schritt – Aufbau einer Duplex-Verbindung mit Digital-Ton und -Bild zur internationalen Raumstation ISS.

07.01.1949
Am 7. Januar 1949 forderte die DA-Leitstation DA1AB des SAC alle potentiellen Amateure auf jeweils einen Backstein als Paket um den 15.01. herum an den damaligen Wirtschaftsrat der Bizone in Frankfurt/Main zu schicken, was auch - aus Protest gegen die Verzögerungen bei den dringend erwarteten DL-Lizenzen eindrucksvoll in Massen geschah. Die betroffene Behörde mußte notgedrungen die Annahme von Paketen, die lastwagenweise ankamen, verweigern. Diese mutige Aktion ist unter der Bezeichnung „Backsteinaktion“ in die Geschichte eingegangen.

21.01.1949
Die Zentrale in Stuttgart hatte eine für alle DA-Stationen verbindliche Funkstille erlassen. Die Verabschiedung des in Arbeit befindlichen Amateurfunkgesetzes sollte nicht beeinträchtigt werden.

Februar

12.02.1944
Das Hauptquartier des DASD wurde in einem nächtlichen Bombenangriff restlos zerstört. Alle Unterlagen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Die großen Schwierigkeiten, heute die Geschehnisse der ersten drei Jahrzehnte Amateurfunk in Deutschland zu rekonstruieren, haben hier ihren Ursprung.

Funkrufsystem im Distrikt Köln-Aachen
Es tut sich was mit der Technik in unserem Distrikt. Fleißige Hände schaffen ein Funkrufsystem für Funkamateure. Von Arbeiten an einem Funkrufrufsystem für Funkamateure mit umgebauten Pagern, den billig abgegebenen Scall-, Skyper-, Cityruf oder Quix-Geräten nach dem POCSAG-Protokoll auf einer Frequenz kurz unterhalb 440 MHz berichtet DB6KH. Ein Feldversuch läuft bereits bei DBØXO mit 40 Nutzern. Über Packet-Radio und DX-Cluster können sich Interessenten dann wecken lassen, wenn z. B. P5XX auf dem Band auftaucht.

Ebenso fleißige OM nahmen die 13-cm-Ausgabe von DBØMTV in Betrieb. Seit Rosenmontag ist die 13-cm-Ausgabe von DBØMTV auf 2435 MHz QRV. Die Polarisation ist horizontal.

Vor 50 Jahren: März 1949
Die Lizenzen sind endlich da !
Seit dem 23.03.1949 ist das Gesetz über den Amateurfunk in Kraft. An diesem Tage erhielten rund 700 Amateure in der Bizone eine vorläufige Lizenzurkunde mit den Rufzeichen DL1AA bis DL1ZZ. Seit dem 23.03.1949 dürfen Deutschlands Kurzwellenamateure wieder offiziell am internationalen Amateurfunk teilnehmen. Die Freude über die Anerkennung ist groß.

April

Dr. Rudolf von Steiner-Haldenstätt, DJØMAF, Silent Key
Am 11.04.1999 verstarb beim Besuch seiner östereichischen Heimat der Gründer unseres Ortsverbandes, Königswinter, G48, Dr. Rudolf von Steiner-Haldenstätt, DJØMAF, wenige Stunden nach Vollendung seines 75. Lebensjahres. Rudi hat den Ortsverband während der 10jährigen Dauer seiner Tätigkeit als OVV geprägt. Klare Vorstellungen und sein spezieller Wiener Charme ließen ihn auch in schwierigen Situationen Lösungen finden, die von allen Beteiligten mitgetragen werden konnten. Rudi hinterläßt eine Lücke, die nicht zu schließen sein wird, aber er hinterläßt bei uns allen gute Erinnerungen an die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften.
Lutz, DH8AT, OVV G48

Intruder-Satellit im 2-m-Band
Wie die AMSAT-F mitteilte, wurde ein von ihr für das russische Space Command Center SCSC gebauter Mini-Sputnik von diesem ohne ihr Wissen und ihre Billigung an den Schweizer Uhrenhersteller Swatch verkauft. Die Fa. Swatch hat angekündigt, daß der Satellit von der Raumstation MIR aus gestartet werden und im Bereich 145–146 MHz im Swatch-Forum des Internets gesammelte Mails aussenden soll, die das Wort „Beat“ enthalten müssen. Diese Aussendung ist ein Verstoß gegen den international vorgeschriebenen nicht-kommerziellen Zweck des Amateurfunks und das Verbot von Drittenverkehr. Neben verschiedenen AMSAT-Gruppen haben auch IARU-Verbände gegen die illegale Nutzung das 2-m-Bandes durch Swatch scharf protestiert. Nach zahlreichen Protesten hat Swatch dann doch auf das Vorhaben verzichtet.

Funkamateure organisieren Hilfsaktion
Der im April 1999 vom WDR3-Fernsehen ausgestrahlte Hilfeaufruf für die mittlerweile über eintausend Kosovoflüchtlinge, die sich in Unna aufhielten, aktivierte die Funkamateure des Ortsverbandes Jülich, G16, im Deutschen Amateur Radio Club. OM Volker Brandt, DB8BV, aus Jülich, stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes, kontaktierte die zuständige Verwaltungsstelle in Unna und koordiniert die Aktion „Schnelle Hilfe durch Funkamateure“. Sie richteten mehrere Sammelstellen ein und sorgten dafür, daß die gespendeten Güter schnellstens nach Unna transportiert wurden. Die Organisatoren bedanken sich hiermit nochmals für die Unterstützung.
Dirk, DD5DP

Mai

21.05.1947
Während es den süddeutschen OM bereits 1946 gelungen war, eine gewisse Legalität zu erhalten, waren die Briten unter General Robertson im Westen deutlich zurückhaltender. Schließlich klappte es aber auch hier: Am 21.05.1947 unterschrieb Major R. G. Shears, G8KW, ein Freund der deutschen Funkamateure, in seiner Eigenschaft als Chef der Radio Section Control Commission for Germany eine Urkunde, welche die Genehmigung zur Gründung des DARC/BZ enthielt. Der DARC/BZ wurde in Hamburg gegründet. Gründungsmitglied war auch der verstorbene Hans Pazem, DL1KB, aus Köln.

21.05.1947
In Hamburg wurde der DARC/BZ gegründet. Er umfaßte die Distrikte Hamburg, Köln-Aachen, Niedersachsen, Nordsee, Schleswig Holstein und Westfalen.

Juni

17.06.1925
Rolf Formis, DE 0100, K-Y4, ebenfalls einer der Pioniere des Amateurfunks in Deutschland, begann mit der Herausgabe der DE-Nummern (DE = Deutsche Empfangsstation). Dies erwies sich als von großer Bedeutung. Eine DE-Nummer wurde nur einmal ausgegeben und bei Tod des Inhabers oder seinem Ausscheiden aus dem Radioclub nicht wiedervergeben.

13. DIG-Treffen – letztmalig in Gemünd
Zum 13. und leider auch zum letzten Mal trafen sich die DIG-Freunde in Gemünd in der Eifel. Man trifft sich nicht nur und bietet ein interessantes Programm, man kann auch mit Freunden wichtige Gespräche führen. Der DIG-Vorstand und der gastgebende Holzhammerclub, der DARC-Ortsverband Gemünd, G22, begrüßten die Gäste stets auf das herzlichste in der Eifeler Frühlingslandschaft.

Juli

Wieder etwas historisches ... 01.07.1943
Am 01.07.1943 begann die sogenannte RUE-Funk-Aktion. Zu Beginn des Krieges waren die meisten deutschen Funkamateure eingezogen und ohne Rücksicht auf ihre Qualifikation als Fernmelde-Fachleute kurzerhand der Infanterie zugeteilt worden. Ganz anders die Engländer, welche ihre OM von Anfang an in die Labors der einschlägigen Industrie berufen hatten. Viele OM wurden in die Heimat zurückkommandiert und in der einschlägigen Industrie eingesetzt.

30.07.1999
Manfred May, DJ1KF, verstorben
Der Distrikt Köln-Aachen und alle die ihn kannten erfüllt die Nachricht vom Tod Manfred Mays mit tiefer Trauer. Manfred May, Vorsitzender des Distriktes Köln-Aachen und 2. Vorsitzender der AGAF, verstarb an 30.07.1999 Er erlag den Folgen der Verletzungen, die er sich bei einem Unfall kurz zuvor zugezogen hatte. Manfred May war DARC-Mitglied seit 1967. Nach dem Erwerb einer C-Lizenz mit dem Rufzeichen DC6EU („ewig unterwegs“ in Sachen Amateurfunk) engagierte er sich schon früh für die Betriebsart ATV. 1973 initiierte er den Aufbau des ersten ATV-Relais im Distrikt Köln-Aachen, DLØAK, auf dem Dach des Gymnasiums Blücherstraße in Köln-Nippes. 1975 wurde Manfred May BuS-Referent des Distrikts Köln-Aachen und hatte dieses Amt fast ein Jahrzehnt inne. Manfred betätigte sich seitdem auch in der AGAF und war ihr zweiter Vorsitzender. 1978 ging Manfred May daran, einen Rundspruchumsetzer zu planen. Im Team mit etwa fünf Funkamateuren wurde daraus der Multi-Media- Umsetzer DBØKO (ATV 70 cm / 23 cm / 13 cm / 3 cm, SSTV, RTTY und FAX auf 2 m sowie RX Meteosat). Seit März 1993 hatte Manfred auch die redaktionelle Leitung des Rundspruchs für den Distrikt Köln-Aachen übernommen. Bereits vorher war er erfolgreich mit der technischen Leitung und mit der Koordinierung der Arbeit betraut. Seit Oktober 1997 war Manfred Vorsitzender des Distrikts Köln-Aachen und wurde im Frühjahr 1999 in seinem Amt bestätigt. Unvergessen wird sein Engagement bleiben, Newcomer für das Hobby „Amateurfunk“ zu begeistern, sein Bemühen, die Aktiven der Ortsverbände zu Gemeinschaftsprojekten zusammenzuführen und maßgeblich mitzuwirken, daß die technischen Fortschritte im Bereich der digitalen Übertragungstechniken dem Amateurfunk zugänglich werden. Manfred May hinterläßt eine schmerzliche Lücke.

August

17.08.1946
Dank der guten Beziehungen zu den US-Besatzungsbehörden wurde in Stuttgart der Württemberg-Badische Radio-Club (WBRC) gegründet. Das Eis war gebrochen.

Gelbdruck, HSM-Grenzwerte, möglicher Einspruch
Mit dem Entwurf des sog. Gelbdruckes der DIN VDE 0848-3-1 und der Bezeichnung „Sicherheit in elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern, Teil 3-1: Schutz von Personen mit aktiven Körperhilfsmitteln im Frequenzbereich 0 Hz bis 300 GHz“ vom Juni 1999 liegen nunmehr für die Funkamateure im Kurzwellenbereich günstigere HSM-Grenzwerte vor. Im Bereich der Frequenzen oberhalb der Kurzwelle ergeben sich zum Teil Verbesserungen, aber zum Teil auch für bisher nicht geregelte Frequenzbereiche neue Werte, die insbesondere für 2 m eine deutliche Verschlechterung darstellen.

September

01.09.1925
Die Deutsche Reichspost stellte die Herausgabe der Audion-Versuchserlaubnisse ein. Damit wurde der Bau von Empfängern genehmigungsfrei. Zur gleiche Zeit begann die Reichspost mit der Erteilung von Kurzwellenlizenzen an Radiovereine, Institute, Technische Hochschulen, Universitäten und Fachfirmen. Privatpersonen hingegen erhielten solche Lizenzen nur in sehr seltenen Ausnahmefällen.

01.09.1939
Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurden alle Lizenzen von der deutschen Reichspost für ungültig erklärt. Alle im Eigentum deutscher Funkamateure vorhandenen Funkgeräte wurden entschädigungslos eingezogen und mußten beim zuständigen Zustellpostamt abgeliefert werden.

24.09.1942
Wie unnachsichtig Schwarzsenden in dieser Kriegszeit bestraft wurde, zeigt das an diesem Tage ausgesprochene Todesurteil, das vom Volksgerichtshof Berlin gegen OM Walter Klingenbeck, München, wegen Schwarzsendens erging.

10.09.1950
Um die Vereinigung der acht DARC-Einzelclubs hatte es langwierige Verhandlungen gegeben. Auch die Frage einer gemeinsamen Clubzeitschrift war dabei heiß umstritten. Auf der vier Tage dauernden, großen Kurzwellentagung in Bad Homburg wurde an diesem Tage der Deutsche Amateur-Radio-Club e. V. (DARC) gegründet.

Einspruch gegen den Gelbdruck DIN VDE 0848 Teil 3-1 angenommen
Erfolg hatte der Einspruch von DARC und RTA gegen die Norm DIN VDE 0848 Teil 3-1 zum Schutz von Personen mit Herzschrittmachern. Die Deutsche Elektrotechnische Kommission, DKE, hatte am Dienstag über die Einsprüche beraten. Die Norm wird jetzt im Sinne der Funkamateure überarbeitet. Möglich wurde der Schritt durch die CETECOM Studie, die der DARC in Auftrag gegeben hatte.

Oktober

29.10.1923
Die erste Rundfunksendung in Deutschland wurde ausgestrahlt. Sie wurde das Startsignal für eine stürmische Entwicklung der Funktechnik.

Oktober 1945
Die von den Alliierten verfügte Funkstille war von nur kurzer Dauer. Beherzte Funkamateure, unter ihnen insbesondere Felix Körner, DE 3559, Gerd Grötzinger, Stuttgart unter den Augen der Amerikaner (US Signal Corps), den SamstagAbendClub (SAC). Ihre seinerzeit verwendeten, illegalen Rufzeichen DA1AR, DA1AF und DA1AD waren meistens am Samstagabend (daher SAC) in flottem CW-Tempo zu hören.

November

Distriktsversammlung vom 20.11.1999
Auf der Distriktsversammlung des Distriktes Köln-Aachen wurde mit überwältigender Mehrheit Helmut Arenz, DL3KAA, zum Distriktsvorsitzenden gewählt. Helmut Arenz bekleidete das Amt des OVV des Ortsverbandes Bonn, G03. Er ist Referent für Schule, Aus- und Weiterbildung im Distrikt Köln-Aachen und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Bonner Funkamateure zur Förderung der internationalen Gesinnung (IGBF e. V.).

Dezember

31.12.1923
Es gab damals vier Radiovereine mit insgesamt etwa 600 Mitgliedern. Unter ihnen befand sich der Süddeutsche Radio Club, der in München, Residenzstr. 27, seinen Sitz hatte. Diese Adresse wurde auch die Geburtsstelle des ersten deutschen Amateur-Radio-Clubs, des Deutschen Funktechnischen Verbandes e. V.

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Soweit unsere kleine Chronik aus Historischen und aktuellem Material. Wir hoffen, daß es Ihnen gefallen hat.

VY 73 de Norbert, DL2KSN


Weihnachtspause des Köln-Aachen-Rundspruches

Dies war der letzte Köln-Aachen-Rundspruch vor der Weihnachtspause. Die Redaktion bedankt sich bei allen Mitwirkenden des Köln-Aachen-Rundspruches und bei allen, die uns mit Mitteilungen und Nachrichten versorgt haben.

Wir wünschen allen Hörern, Lesern und Zuschauern des Rundspruches ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr und freuen uns auf ein Wiedersehen und Wiederhören am 16.01.2000.

Die Redaktion


Ende des Köln-Aachen-RS 50/99 vom 19.12.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1999 Rundspruch-Archiv