Redaktion: Manfred Lamß, DL3FQ, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
ERGEBNISSE DER HERBSTTAGUNG DES AMATEURRATES IN BERLIN
Die Abstimmung über den Haushaltsvoranschlag des DARC für das Jahr 2000 war Dreh- und Angelpunkt der Sitzung des DARC-Amateurrats in Berlin am letzten Oktoberwochenende. Haushaltsausschuß und Vorstand konnten sich im Vorfeld nicht auf ein Zahlenwerk einigen. Vorstand und Haushaltsausschuß hatten sich vorab darüber verständigt, daß die Setzung einiger Prioritäten im Amateurrat getroffen werden sollte. Betroffen waren u. a. Haushaltsansätze von Referaten und die Vergabe von Gutachten. Der Amateurrat lehnte es ab, als Schiedsrichter zu wirken und gab nur einen Teil des Haushaltes für ein halbes Jahr frei, und zwar in der Fassung, wie sie der Haushaltsausschuß vorgelegt hatte. Dazu gehört die Auflage, daß im Mai Vorstand und Haushaltsausschuß einen gemeinsamen Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2000 vorzulegen haben.
Die weiteren Themen der Herbstversammlung des Amateurrats: Ortsverbände, die ausbilden, erhalten Zuschüsse in Form von Beitragsrücküberweisungen Einzelheiten folgen im OV-Infodienst. Der Satzungsausschuß des Amateurrats wird einen Vorschlag erarbeiten, der Distrikte und Ortsverbände als selbstständige Steuersubjekte ausweist. Der Vorstand erhielt den Auftrag, eine Lösung zu finden, daß DARC-Mitglieder, die ihren ständigen Wohnsitz im Ausland haben, an Wettbewerben für ihren OV teilnehmen können. Des Weiteren übernahm der Vorstand die Aufgabe, bis zum Ende seiner Wahlperiode eine Ordnung für das Aufstellen des DARC-Haushaltes sowie das Controlling zu erarbeiten. Der Antrag, eine nicht besetzte Stelle in der DARC-Geschäftsstelle einzuziehen, wurde abgelehnt. Ein ganzes Bündel weiterer Anträge, die allesamt verspätet eingereicht wurden und von denen ein Teil grundsätzliche Auswirkungen haben würden, ließen die Amateurräte mehrheitlich nicht zur Beratung zu.
REGULIERUNGSBEHÖRDE VERSCHICKT BEITRAGSBESCHEIDE FÜR FREQUENZNUTZUNG
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, RegTP, verschickt derzeit an alle Funkamateure Beitragsbescheide über den Frequenznutzungsbeitrag in Höhe von 18, DM pro Jahr, der für die Jahre 1998 und 1999 berechnet wird. Diese Gebühren sind unstrittig und müssen von allen Funkamateuren gezahlt werden; sie entsprechen den früheren Genehmigungsgebühren, die damals 36, DM pro Jahr betrugen. Die geforderten Gebühren haben nichts zu tun mit den EMV-Gebühren, gegen die von DARC-Mitgliedern Musterprozesse laufen. Die EMV-Gebühren werden derzeit nicht von der Behörde eingefordert, da es noch keine endgültige Gerichtsentscheidung darüber gibt. Der jetzt geforderte Frequenznutzungsbeitrag wird nach Auskunft der RegTP zentral berechnet und die Bescheide werden alle zwei Jahre an die Funkamateure verschickt. Es gibt also keinen Grund, den Frequenznutzungsbeitrag nicht zu bezahlen, da er mit dem laufenden Rechtsstreit nichts zu tun hat.
Freiwillige, die bundesweit über den Jahreswechsel bereit sind, eine Notfunkbereitschaft zu übernehmen, melden sich bitte schnellstmöglich bei ihrem Distriktsvorsitzenden. Die Angaben werden an die DARC-Geschäftsstelle weitergeleitet, die eine Übersicht erarbeitet, aber die Daten vertraulich behandelt.
EMV-LEITFADEN WIRD ÜBERARBEITET
Der in CQ DL 11/99 veröffentlichte EMV-Leitfaden wird aufgrund von Hinweisen von Funkamateuren und eigener Erkenntnis der Autoren überarbeitet. Das EMV-Referat und die Redaktion hatten sich unter Zeitdruck gesetzt, einige Korrekturen gingen gar erst nach Drucklegung ein. Die Folge: Der EMV-Leitfaden enthält Fehler. In der nächsten Ausgabe der CQ DL wird ein überarbeiteter Leitfaden erscheinen. Redaktion und EMV-Referat danken allen Lesern, die auf die Fehler aufmerksam gemacht haben.
Das erste Novemberwochenende bietet für UKW-Freunde den Marconi-Contest in Telegrafie, für die ganz schnellen den HSC-Contest auf Kurzwelle. Die Digimode-Spezialisten können beim 10-m-Digital-Contest Corona hoffentlich von guten Bedingungen profitieren. Am zweiten Novemberwochenende laufen der European DX Contest WAEDC in RTTY, ferner der DARC-RTTY-Contest auf UKW sowie die Distriktsconteste von Schleswig-Holstein und Köln-Aachen.
3X - Guinea: Denis, VE2DPS, ist bis 22.12. als 3XY2D in der Luft. QSL via VE2DPS.
5W - West Samoa: Das Mitglied der Double Trouble-DX-Gruppe, Steve, G4EDG, ist zur Zeit nur mit seiner Taste unterwegs und arbeitet bis Monatsende unter dem Call 5WØST bei Atsuo, 5W1SA. Er bevorzugt die langwelligen Bänder, QSL via G4EDG.
9M - Spratly: Das Borneo-DXpedition-Team aktiviert als 9M6OO vom 11.17.11. die Inseln Layang-Layang und Spratly. QSL via Bob Schenck, N2OO, ......
9U - Burundi: Gus, 9U5D, ist nun auch besonders an Wochenenden auf 160 m QRV. Er beginnt seine Wache um 18:00 UTC und lauscht stundenweise jeweils die erste Viertelstunde bei 1831 kHz. QSL via SMØBFJ.
FO - Französisch Polynesien: Bis 14.11. arbeitet Wolfgang, DJ2IY, als FOØTHA vor allem während der europäischen Morgenstunden CW jeweils 15 kHz vom Bandanfang. QSL via DJ2IY, Büro, und bis 13.11. soll Yann, F1NGP, mit einem noch unbekannten Call aktiv werden.
FUNKWETTERBERICHT (03.11. de DL1VDL)
Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 27.10.02.11.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 197, 184, 180, 169, 160,
151, 143; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 155. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die
Werte 193, 196, 214, 217, 194, 178 und 224. Die Werte für den planetarischen Index Ap
lauten: 17, 16, 10, 7, 10, 10 und 6.
Die Ausbreitungsbedingungen zum WWDX-SSB-Contest waren sehr gut, da die Fluxwerte erfreulich hoch und die geomagnetischen Störungen gering ausfielen. Seitdem ist der solare Flux merklich geringer geworden; trotzdem erfreuen uns allabendlich gute Öffnungen des 28-MHz-Bandes sogar über transpolare Funkwege. Die langwelligen Bänder überraschten mit lauten DX-Signalen und 50 MHz präsentierte allabendlich DX-Stationen über die transäquatorialen Funkwege.
Vorhersage bis 10.11.:
Wir erwarten Fluxwerte zwischen 130 und 140. Die geomagnetischen Bedingungen werden
nach dem Wochenende zunehmend gestört sein infolge zunehmenden Sonnenwindes, der aus
einem koronalen Loch strömt.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 17:10; Ostaustralien 19:00; Westaustralien 21:10; Japan
21:00; Hawaii 16:20; Alaska 17:30; Südafrika 03:20;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 22:00; USA-Westküste 01:00; Brasilien ab 21:10;
Falklandinseln 23:00; Hawaii 03:50; Alaska 02:15; Südafrika 16:40.
Ende des DL-RS Nr. 35/99 vom 04.11.1999
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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