DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/99 VOM 16.09.1999

Redaktion: Michael Link, DL2EBX, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DARC BEI STROMVERSORGER RWE

Anfang September trafen DARC-Amtsträger in Essen mit Mitarbeitern der RWE AG zusammen, die für das Projekt der Datenübertragung über Stromleitungen verantwortlich sind. In dem umfassenden Gespräch über den neuesten Stand dieses PLC-Vorhabens wurde das Bemühen von RWE deutlich, Wege zu finden, wie den technisch absehbaren Störungen begegnet werden könnte. Der DARC bot seine Mitarbeit an.

Zuvor konnten die Funkamateure die technische und rechtliche Problematik schildern und die RWE-Vertreter auf die verheerende Wirkung aufmerksam machen, die von den xDSL- und PLC-Anwendungen ausgehen können. Die RWE-Mitarbeiter hörten interessiert zu und berichteten ihrerseits über den Stand der Dinge bei Pilotprojekten und den Zielplanungen. Eingehend diskutiert wurden in einer sehr freundlichen und konstruktiven Atmosphäre auch die unterschiedlichen Standpunkte dazu.

Den DARC vertraten bei dem Gespräch in Essen der Vorsitzende, Karl Erhard Vögele, DK9HU, der Geschäftsführer, Bernd W. Häfner, DB4DL, außerdem der EMV-Referent, Hans Jörg Unglaub, DL4EBK, und der Leiter des Stabes Normen, Hajo Brandt, DJ1ZB.


PEILAMATEURE DES DARC ERFOLGREICH

Das Veteranenteam des DARC erreichte im kroatischen Ludbreg während der 12. Weltmeisterschaften der IARU-Region 1 im Amateurfunkpeilen Bronzemedaillen in zwei Disziplinen. Auf 80 m und auf 2 m waren Dieter Uebel, Dieter Schwider, DF7XU, und Josef Tuttmann, DL8YBL, erfolgreich. Einen exzellenten vierten Platz auf 80 m erzielte das Juniorenteam mit Martin und Michael Gutmann sowie dem erst dreizehnjährigen Christian Sperling. In der Einzelwertung gab es noch zwei fünfte Plätze bei der Veteranen sowie einen sechsten Rang bei den Oldtimern. Insgesamt waren von 07.–12.09. 189 Peilamateure aus 21 Ländern am Start. Erstmals wurde auch ein Region-1-Peilwettbewerb für Sehbehinderte ausgetragen.


NEUE NUTZER AUF DEM 3,4-GHZ-BAND

Auf dem 3,4-GHz-Band, das den Funkamateuren nur sekundär zugewiesen ist, wird es künftig mehr bevorrechtigte primäre Nutzungen geben. Dies ist nach einer Entscheidung der Präsidentenkammer der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post vom 20.08.1999 zu erwarten. Sie regelt die Vergabe von Frequenzen im Bereich 3410–3580 MHz und im 26-GHz-Bereich für die Funkanbindung von Teilnehmeranschlüssen als Punkt-zu-Mehrfachpunkt-Richtfunk.

Mit der Entscheidung der RegTP wurden die Frequenzen für die so genannte „Last Mile“ freigegeben, welche die Funkanbindung des Telefonnutzers sichert. Die Regionen, in denen dies möglich ist, sind in einer umfangreichen Liste des Amtsblattes 16/99 der RegTP veröffentlicht worden.

Für den Amateurfunk kann man davon ausgehen, daß besonders automatische Stationen und Daueraussendungen – die ja gesondert genehmigt werden müssen – nicht mehr überall möglich sein werden. Das VHF/UHF/SHF-Referat des DARC bittet um Erfahrungsberichte aus den Regionen über die neuen Frequenznutzer.


AMSAT-PHASE-2D BESTAND VIBRATIONSTEST

Der komplett fertig gestellte Satellit AMSAT-Phase-3D wurde Anfang August 1999 zum Goddard Spaceflight Center der NASA nach Washington gebracht. Dort folgte der Schütteltest, der die für den Startvorgang wichtige Vibrationsfestigkeit der Satellitenstruktur einschließlich Nutzlasten und gefüllten Treibstofftanks nachweisen sollte. Da sich keine Probleme zeigten, konnte der Satellit Ende August wieder in das AMSAT-Labor in Orlando gebracht werden. Im September folgt dann nochmals ein letzter elektrischer Funktionstest aller Nutzlasten. Danach ist Phase-3D flugbereit und wird zum Startgelände gebracht. Da auf der Rakete ein „last-minute-Flug“ innerhalb der nächsten Monate gebucht ist, kann der Starttermin nicht vorher festgelegt werden.


INTERNATIONALES AMATEURFUNKTREFFEN IN LUXEMBURG

Im luxemburgischen Rümelingen veranstaltet der Amateurfunkclub Keldall vom 24.–26.09. ein internationales Amateurfunktreffen im Centre Culturel mit Flohmarkt, diversen Funkaktivitäten, einer Besichtigung des Bergbaumuseums und einem Peilwettbewerb. Eine Einweisung per Funk läuft auf dem 2-m-Relais LXØLU, Ausgabe 145,700 MHz, sowie in Simplex auf 145,335 MHz, außerdem auf dem 70-cm-Relais LXØRU, die Ausgabe ist auf 438,750 MHz. Informationen und Anmeldungen über Mill Reiff, LX1CC, ....., oder per E-Mail an ......


DAS DX-TELEGRAMM

5W - West Samoa (OC-097): Ron Wright, ZL1AMO, zurzeit als 5W1CW, ab 24.09. für vier Wochen auf Nukunono/ZK3.

CEØ - Juan Fernandez (SA-005): John, der heiß begehrte CEØZAM, ist oft um Mitternacht QRV auf 24.950 kHz. QSL via CE3ESS.

E4 - Palästina: E41/OK1DTP ist wieder aufgetaucht. QSL via OK1TD.

FO - Marquesas (OC-027): Juan Carlos, FOØSAL, erscheint immer mal in DX-Netzen. Den Versuch ist es wert: 14.164 kHz ab 05:00 UTC oder 14.243 ab 06:30 UTC. QSL via EA5XX.

FT5W - Crozet (AF-008): Gilles auf 14.170 kHz an Wochenenden gegen 17:00 UTC. QSL via F6KDF.

XU - Kambodscha: Andy, G4ZVJ, ab 15.09. für zehn Tage in CW mit einem XU7-Rufzeichen, später als DU3/G4ZVJ und HSØ/G4ZVJ.


FUNKWETTERBERICHT (15.09. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 08.–14.09.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 107, 107, 122, 123, 141, 155, 157; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 164. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 111, 113, 107, 145, 126, 183, und 158. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 9, 8, 15, 10, 26, 38 und 23.

Der erhoffte Anstieg des Fluxes vollzog sich erst seit dem Wochenende. Am 12.09. mittags waren auf 20 m die transpolaren DX-Signale kräftig auroramoduliert. Auf 2 m wurde die Aurora nur in Nordamerika wirksam. Die lautesten DX-Bänder waren wiederum 15 und 20 m. Als Folge mehrerer koronaler Massenausbrüche war das geomagnetische Feld teilweise stark gestört, vor allem am 12./13.09. Zu Beginn einzelner Störungen gelangen auf den unteren Bändern schöne DX-QSOs, selbst auf 160 m klappten QSOs mit W7.

Vorhersage bis 22.09.:
Die Sonnenaktivität erhöht sich in den kommenden Tagen weiter, zumal einige Sonnenfleckengruppen wieder Flares hervorbringen, die größer sind als Klasse C. Die Fluxwerte klettern bis auf etwa 220. Es lohnt sich dann, 10 m und 6 m permanent zu beobachten. Die geomagnetischen Bedingungen bleiben zunächst unruhig, aber damit sind die unteren Bänder weiterhin potentielle „Überraschungseier“.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:30; Ostaustralien 19:55; Westaustralien 22:00; Japan 20:00; Hawaii 16:00; Alaska 15:10; Südafrika 04:20;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 23:10; USA-Westküste 02:00; Brasilien ab 20:55; Falklandinseln 21:45; Hawaii 04:35; Alaska 04:40; Südafrika 16:00.


Ende des DL-RS Nr. 28/99 vom 16.09.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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