DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 22/99 VOM 10.06.1999

Redaktion: Michael Link, DL2EBX, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


GELBDRUCK ERSCHIENEN: KOMMENTIERUNGSPHASE BEGINNT

Erschienen ist nun der sogenannte Gelbdruck der DIN 0848-3-1. Er enthält neue und für die Funkamateure günstigere Herzschrittmachergrenzwerte. Für diesen Gelbdruck beginnt nun die dreimonatige Kommentierungsphase. Einsprüche sind bis 30.09. möglich. Vom Ausmaß der eingegangenen Statements hängt es dann ab, ob die Deutsche Elektrotechnische Kommission, DKE, die Normungsarbeiten an diesem Teil 3-1 abschließt oder eine erneute öffentliche Diskussion einzelner Festlegungen nötig ist. Sollte es sich im wesentlichen nur um redaktionelle Änderungsvorschläge handeln, so dürften keine weiteren Komplikationen mehr zu erwarten sein. Der Vertreter des DARC wird auf jeden Fall im zuständigen DKE-Gremium darauf hinwirken, daß die neuen vorgeschlagenen Grenzwerte des Gelbdruckes bald gültig werden. Dann steht einer Anpassung der Verfügung 306/97 an die neuen Herzschrittmachergrenzwerte durch die RegTP nichts mehr im Wege.


50 MHZ FÜR ZEUGNISKLASSEN 1 UND 2

Der 50-MHz-Bereich soll künftig den Funkamateuren auf sekundärer Basis zugewiesen werden, wenn es nach den Absichten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie geht. Dies begrüßte der Runde Tisch Amateurfunk, RTA, in seiner jüngsten Sitzung ausdrücklich.

Nach Ansicht des RTA ist wegen der Sensibilität der Primärnutzer, was mögliche Störungen angeht, nach wie vor eine erhöhte Rücksicht nötig. Dabei sei die Zeugnisklasse jedoch kein geeignetes Auswahlkriterium. Die Vertreter des RTA halten es dennoch für machbar, auf absehbare Zeit die Zahl der Sondergenehmigungen auf ein vertretbares Maß um zusätzliche 3000 Sondergenehmigungen zu erhöhen. Dies hat der Vorsitzende des RTA mit Schreiben vom 04.06. vorgeschlagen. Sie sollten nach einem vereinfachten Verfahren kurzfristig an Funkamateure der Klassen 1 und 2 vergeben werden.

Nach Ansicht des RTA-Vorsitzenden könnten so weitere Funkamateure, besonders solche mit Zeugnisklasse 2, zu einer 50-MHz-Sondergenehmigung kommen. Dies wäre somit auch früher möglich als durch Zuteilung durch den Frequenznutzungsplan, dessen Erscheinen zeitlich derzeit noch nicht absehbar ist.

Wenn die Rücksichtnahme der Funkamateure auf die Primärnutzer funktioniert, wird dies eine endgültige Zuweisung absichern.


TAG DER OFFENEN TÜR BEIM DARC

Zum Tag der offenen Tür im Deutschen Amateurfunkzentrum ins nordhessische Baunatal lädt der Deutsche Amateur-Radio-Club am Samstag, den 19.06. ein. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den DARC-Vorsitzenden Karl Erhard Vögele, DK9HU, und Grußworten der Regierungspräsidentin Oda Scheibelhuber startet das offizielle Programm gegen 10:00 Uhr. Bis 16:00 Uhr werden Mitarbeiter der Geschäftsstelle, der Redaktion CQ DL sowie des DARC Verlages und der AFu-Service GmbH bereitstehen, um Fragen zu beantworten. Ebenso werden Anregungen sowie Hinweise entgegengenommen. Ganztägig wird es Schnupperfuchsjagden geben. Für eine Einweisung ist durch die Clubstation DAØRC auf 145,500 MHz gesorgt. Die attraktiven Veranstaltungen während des Hessentages in Baunatal sind ein weiterer Grund für unsere Gäste, uns zu besuchen. Die Veranstaltungen des Hessentages in Baunatal sind ein buntes Alternativprogramm für nichtfunkende Angehörige. Näheres entnehmen Sie bitte der Juni-Ausgabe der CQ DL.


US-AMATEURE NUN MIT CEPT-LIZENZ

In Deutschland und zahlreichen CEPT-Ländern dürfen nun auch amerikanische Funkamateure kurzzeitig Funkbetrieb machen. Sie werden mit dem eigenen Rufzeichen und einem vorangestellten Präfix zu hören sein. Lediglich für die US-Anfängerklasse gibt es keine CEPT-Amateurfunkklasse. Den Abschluß einer solchen Vereinbarung gab die amerikanische Fernmeldebehörde FCC am 07.06. bekannt.


WANDERDÄMPFUNG BEI EMVU-SELBSTERKLÄRUNG

Bei der Selbsterklärung nach der Verfügung 306/97 akzeptiert die RegTP Angaben für Dämpfungen durch Wände oder Decken nur dann, wenn sie durch Messungen belegt sind. Für alle anderen Fälle ist für die Berechnung der Strahlungsleistung also von 0 dB Wanddämpfung auszugehen. So informierten die RegTP-Außenstelle Saarbrücken und das Fachreferat 329 der Regulierungsbehörde.


DAS DX-TELEGRAMM

3X - Guinea. Bitte nicht über das folgende Call wundern: 3XY1BØ. Das ist Robert, F5MKA, QSL F5XX. Er liebt CW auf 10, 15 und 20.

5U - Niger. Dan, AE4RP, ist als 5U7DG nur selten auf 10 bis 20 m QRV. Will bis Sommer 2001 im Land bleiben und bald auch auf 40, 80 und 160 m arbeiten. QSL via K4SE.

9N - Nepal. Satish, 9N1AA, nun auch RTTY auf 10 m; bald über Satellit. QSL via K4VUD.

CEØ - Juan Fernandez. Eliazar, CEØZIS, ist sporadisch aktiv, zum Beispiel 24.950 kHz nachmittags.

CY9 - St. Paul Insel. Die neue Gruppe, CY9SS, wurde auf 20 m SSB und 15 m CW beobachtet. QSL via VY2SS.

E4 - Palästina. David funkt regelmäßig unter E41/OK1ATD. QSL via OK1TD. Radek, OK1FHI, wird vom 11.–23.06. hinzukommen.

TU - Elfenbeinküste. ON6TT, bisher 5X1T, ist auf dem Weg zur Elfenbeinküste, wo er nur ein paar Tage funken will. QSL über ON5NT.


FUNKWETTERBERICHT (09.06. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 02. - 08.06.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 173, 174, 171, 164, 168, 158, 157; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 134. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 214, 176, 209, 233, 238, 198 und 192. Die Werte für den planetarischen Index Ap lauten: 11, 8, 8, 4, 4, 4 und 15.

Nachdem uns die Sonne im WPX-Contest verwöhnt hatte, registrierten die Observatorien am 03./04.06. je einen M-Flare. DX-mäßig war natürlich wesentlich weniger los als beim Contest, aber die Baken signalisierten gute Bedingungen, zumal 15 m auch durchgehend offen war. Erwartungsgemäß durchliefen Flux und Sonnenfleckenzahl ein erneutes Maximum am 06.06., wobei R = 238 schon bemerkenswert ist. Dennoch, beim letzten Maximum am 09.05. lag der Flux etwas höher. Schaut man vergleichsweise auf die Solardaten der letzten Sonnenfleckenzyklen, so ist die Sonne inaktiver als in den letzten beiden Zyklen.

Vorhersage bis 16.06.:
Fluxwerte zwischen 145 und 140, aber keine vorhersehbaren geomagnetischen Störungen kennzeichnen die derzeitigen Vorhersagen. Die DX-Ausbreitung bleibt so wie gegenwärtig. Morgens ab 04:00 UTC sind bereits auf 15 m laute W6 und KL7 Signale präsent. Die Mikrowellenfreunde dürfen auf weitere schöne Regenscatter-QSOs hoffen, solange die Gewittertätigkeit anhält und auch 50 MHz sorgt weiterhin für Überraschungen.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 19:30; Ostaustralien 20:35; Westaustralien 22:40; Japan 19:00; Hawaii 15:40; Alaska 12:30; Südafrika 05:10;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 00:10; USA-Westküste 03:10; Brasilien ab 20:25; Falklandinseln 20:10; Hawaii 05:05; Alaska 07:35; Südafrika 15:30.


Ende des DL-RS Nr. 22/99 vom 10.06.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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