DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 13/99 VOM 08.04.1999

Redaktion: Manfred Lamß, DL3FQ, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


NOCH KEIN ERSATZ FÜR NAHFELDMESSUNGEN

Die Forderung einzelner RegTP-Außenstellen wie Magdeburg, Konstanz und Eschborn, zusätzlich zum Fernfeld in bestimmten Fällen auch das Nahfeld zu berechnen oder durch Messungen zu dokumentieren, stieß bei den betroffenen Funkamateuren auf Unverständnis. Nahfeldberechnungen sind nur für Spezialisten möglich. Auch Messungen sollten eher die Ausnahme bilden. Dies ist die Position des DARC, der aufgrund eigener Untersuchungen davon ausgegangen war, daß in den meisten Fällen auch für den Nahbereich von der RegTP Fernfeldberechnungen akzeptiert werden können. Fernfeldwerte sind nach Ansicht des DARC durchaus als geeignete Näherung an den tatsächlichen Wert mit ausreichender Sicherheitsreserve anzusehen. Um eine Klärung zu den Forderungen der RegTP-Außenstellen herbeizuführen, hat in der RegTP kurzfristig eine Erörterung der Angelegenheit stattgefunden. Der DARC konnte seine bisherige Position unter Hinweis auf die wissenschaftlichen Arbeiten von Dr. Jacobus, DG6SHF, zusätzlich untermauern. Die Studie ist vollständig in der CQ DL 4/99 abgedruckt und liegt der Behörde vor. Der DARC sieht sich weiterhin darin bestärkt, daß sehr wohl Fernfeldberechnungen in vielen Fällen zulässige Aussagen zum Nahfeld derart ermöglichen, so daß man bei der Einhaltung der Grenzwerte auf der sicheren Seite ist. Die Regulierungsbehörde in Mainz hält jedoch weiter an Ihrer Forderung zur Aufklärung der Feldstärke im Nahfeld fest, wenn an Orten, die näher als Lambda durch 2 Pi von der Antenne entfernt liegen, Personenschutz- oder HSM-Grenzwerte eingehalten werden müssen. Zwar begrüßte die Behörde die Studie von Dr. Jakobus, DG6SHF, als einen Schritt in die richtige Richtung und bekundete ihrerseits Interesse an einer Vereinfachung des Verfahrens. Jedoch verwies sie auf den Umstand, daß diese Studie nicht alle möglichen Fälle von Aufbauten, insbesondere den Einfluß vom Erdboden, beinhaltet. DARC und RegTP haben daher verabredet, die Studie von Dr. Jakobus zunächst zu verifizieren und weitere aufgeworfene Fragen in Untersuchungen klären zu lassen. Hierzu gehört auch, ob eine Lösung durch einen Sicherheitszuschlag auf Fernfeldwerte ähnlich dem Vorschlag der schweizerischen Behörden gefunden werden kann. Der DARC ist um möglichst baldige Ergebnisse bemüht. Er hat Dr. Jakobus gebeten, die Untersuchungen ergänzend fortzuführen und durch eigene Rechnungen der Arbeitsgruppe Nahfeld des EMV-Referates zu untermauern. Der DARC empfiehlt den Funkamateuren daher bis auf weiteres, von der Möglichkeit des Messens Gebrauch zu machen. Betroffen sind hauptsächlich Funkamateure, die die Zeugnisklasse 1 besitzen und im Besonderen auf 80 m bzw. auf 160 m senden.


NEUES VON AMSAT-PHASE-3D

Vom 03.–26.03. war eine große europäische Gruppe, darunter Prof. Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, Werner Haas, DJ5KQ, und Peter Gülzow, DB2OS, in Orlando, Florida. Die OM machten abschließende Arbeiten an den Elektronikmodulen das neuen Satelliten AMSAT-Phase-3D. Die meisten Module wurden dabei bereits eingeschäumt, um den Satelliten für den endgültigen Schütteltest vorzubereiten. Der Starttermin ist für Oktober 1999 vorgesehen. Nähere Informationen folgen, wenn der Startvertrag in Kürze unterschrieben sein wird.


DX-REFERAT TAGTE IN ILMENAU

Im thüringischen Ilmenau tagte am dritten Märzwochenende das Referat für DX und HF-Funksport. Erstmals nahmen daran auch Mitarbeiter des HF-Referates teil, um über die Berührungspunkte der Arbeit zu sprechen. Als Höhepunkt der Tagung wurde OM Werner Möhle, DJ3VC, zum Ehrenmitglied ernannt. Er wertete 32 Jahre lang das WAC sowie britische und französische Diplome für deutsche Funkamateure aus. Nun übergibt OM Möhle sein Arbeitsgebiet an OM Falk Weinhold, DK7YY.

Einen großen Teil der Referatstagung nahmen Diskussionen über die rechnergestützte Contestauswertung ein, wozu Ben Büttner, DL6RAI, einen bemerkenswerten Gastvortrag hielt. Die Herbsttagung des Referates im Oktober wird sich ausschließlich dieser wichtigen Zukunftsthematik widmen. Alle interessierten Contester sind dann wieder zur öffentlichen Diskussion herzlich eingeladen.


SEMINAR FÜR ORTSVERBANDSVORSITZENDE

Von Ausbildung über Mitgliedergewinnung bis Öffentlichkeitsarbeit reichen die Inhalte eines Seminars für Ortsverbandsvorsitzende – besonders solche, die neu im Amt sind. Das Seminar wird für den 13.–16.05. von der DARC-Geschäftsstelle und dem Referat für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung vorbereitet. Rechts-, Verwaltungs- und Versicherungsfragen, Informationen zu den Serviceangeboten des DARC und Erfahrungsaustausch sind weitere Themen. Jetzt besteht die letzte Möglichkeit, sich über die Distriktsvorsitzenden anzumelden. Anmeldebogen und weitere Informationen finden sich im OV-Info-Dienst 1/99, den alle OVVs Ende Januar erhalten haben.


TRANSPONDER-FAHRPLAN VON FUJI-OSCAR-29

Die JARL hat folgenden Transponder-Fahrplan für Fuji-OSCAR-29 bekanntgegeben: 05.–12.04.: Mode JD mit 1.200 bit/s; 12.–27.04.: Analogmode JA und 27.04.–06.05.: Digitalker. Der Digitalker ist eine digitale Sprachausgabe, die auf 435,910 MHz in FM zu empfangen ist. Der Schwestersatellit FO-20 bleibt ständig im Analogmode JA für SSB oder CW.


DAS DX-TELEGRAMM

3B9 - Rodriguez: Die rare Insel ist noch bis zum 10.04. zu arbeiten. QSL via N7LVD.

A3 - Tonga: K1LU und weitere vier OM sind als A35LU auf allen Bändern in CW und SSB in der Luft. QSL via K1LU.

HKØ - Malpelo: Pedro bleibt nur noch wenige Tage unter HK3JJH/ØM aktiv. QSL Heimatrufzeichen.

J2 - Djibouti: Phil, F5PHW, ist als J28BS bis Ende April QRV. Die Karte geht über F6KPQ.

VP8 - Antarktis: Die japanische Clubstation 8J1RL sendet sehr häufig im 15-m-Band von der Insel Ongul. Das ist IOTA AN-015. Die QSL läuft über die JARL.

PZ - Surinam: Ramon, PZ/PB7RK, arbeitet in SSB. QSL Heimatrufzeichen.


FUNKWETTERBERICHT (07.04. DE DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten zwischen dem 31.03. und dem 06.04.:
Die Fluxwerte F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 102, 103, 100, 103, 116, 133, 137; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 134. Die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 70, 59, 50, 77, 90, 111 und 119. Die Werte für den planetarischen Index des Magnetfeldes Ap lauten: 14, 14, 10, 8, 12, 11 und 9.

Bis zum Osterfest waren die DX-Bedingungen durch isolierte und damit kurzzeitige magnetische Störungen gekennzeichnet. Es gab dabei kurze und sehr prägnante Feldstärkeanstiege auf den unteren Bändern, aber auch starke Dämpfungserscheinungen auf den oberen Bändern. Wer die 3B9R-Expedition beobachtet hat, wird diese Effekte nachempfunden haben.

Vorhersage bis 14.04.:
Seit dem 02.04. gibt es wieder Klasse-M-Flares, und die Sonnenfleckengruppen 8506 und 8508 sind ebenfalls M-Flare-verdächtig. Wir erwarten einen stetigen Anstieg der Sonnenaktivität und damit der Fluxwerte in den Bereich um 155. Hinzu kommen unbestimmte geomagnetische Bedingungen, da aus einem ausgedehnten koronalen Loch intensiver Sonnenwind strömt. Die DX-Bedingungen werden sich verbessern. Auch 50 MHz wird weitere Überraschungen auf den Nord-Süd-Linien bereithalten.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 18:35; Ostaustralien 20:05; Westaustralien 22:05; Japan 20:10; Hawaii 16:15; Alaska 15:10; Südafrika 04:40;
Sonnenuntergang: USA-Ostküste ab 23:25; USA-Westküste 02:15; Brasilien ab 21:05; Falkland-Inseln 21:45; Hawaii 04:40; Alaska 04:50; Südafrika 16:25.


Ende des DL-RS 13/99 vom 08.04.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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