DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 6/99 VOM 18.02.1999

Redaktion: Manfred Lamss, DL3FQ, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


START VON SUNSAT WEITER VERZÖGERT

Der Start des südafrikanischen Amateurfunksatelliten SUNSAT verzögert sich weiter. Eine halbe Stunde vor dem zehnten Startversuch der Delta-II-Rakete am 13.02. wurde bei der Versorgungsspannung der ersten Raketenstufe ein Abfall von 15 V auf 12 V festgestellt und der Countdown abgebrochen. Falls die Reparatur nicht schnell genug möglich ist, muß auch die zweite Raketenstufe ausgetauscht werden, weil die durch den Treibstoff verursachte Korrosion nach 35 Tagen zu stark wird. Ein neuer Starttermin soll in einigen Tagen bekanntgegeben werden.


EXTREM-DX AUF 70 CM

Am 16.02. beginnen wieder Weitempfangsversuche im 70-cm-Band. Die amerikanische Marssonde MCO, Mars Climate Orbiter, wird aus einer Entfernung von etwa 16 Millionen Kilometern auf 437,101 MHz alle drei Sekunden ein FSK-moduliertes Testsignal von 166 ms Dauer zur Erde senden. Die Senderleistung beträgt 16 W und die Streckendämpfung ca. 230 dB. Deshalb sollten zum Empfang nicht zu kleine Antennen verwendet werden; an der Stanford University wird beispielsweise ein Parabolspiegel mit 46 Metern Durchmesser eingesetzt. An Empfangsversuchen Interessierte sollten sich an folgende Internetadresse wenden: ......


EMV-REFERAT DES DARC TRIFFT SICH

Neben einer Bestandsaufnahme steht der Gedankenaustausch zu aktuellen Problemen im Mittelpunkt der Jahrestagung des EMV-Arbeitskreises des DARC. Hierunter fallen auch Normenfragen, die Selbsterklärung zum EMV-Sicherheitsabstand aus der Sicht der Behörde sowie Funkgeräte im Kraftfahrzeug. Das EMV-Referat trifft sich am Wochenende 27./28.02. in Bebra. Hinweise und Anfragen von Mitgliedern nimmt gern OM Gerhard Wilhelm, DL2AVK, via Packet-Radio, Box DBØSON-15, entgegen.


KORREKTUR FÜR DAS PROGRAMM WATT

Wie leider jetzt erst bemerkt wurde, rechnet das Programm WATT bei Angabe einer Betriebsart mit einem Faktor kleiner 1 nicht korrekt. Der sich ergebende Faktor wird zwar korrekt angezeigt, führt jedoch bei der Berechnung zur Angabe eines zu kleinen Sicherheitsabstandes. Alle Berechnungen mit dem Faktor 1 für die Sendeart sind jedoch korrekt. Der Fehler wurde ab Version 2.4.0. beseitigt. Wie der Programmautor Ehrhart Siedowski, DF3XZ, ankündigte, werde es mit dem in Kürze zu erwartenden sogenannten Gelbdruck der DIN VDE 0848 Teil 3-1 ohnehin eine neue Programmversion geben, weil sich die Sicherheitsabstände für Herzschrittmacher verändern werden.


FUNKTIPS FÜR EINSTEIGER – HEUTE: MOBILFREQUENZEN

145,500 MHz und 433,500 MHz – das sind Frequenzen, auf denen sich mobilfunkende Amateure tummeln. Laut Bandplan sind es Anruffrequenzen, das heißt, man trifft sich hier und wechselt woanders hin, sobald man sich gefunden hat. Man weiß auch: auf diesen Mobilfrequenzen wird man bei Veranstaltungen per Funk eine Wegbeschreibung zum Zielort erhalten. Rücksichtsvolle Funkamateure werden die Mobilfrequenzen nur belegen, um mit Mobilisten zu funken. Und wenn das Gespräch länger dauern soll, dann werden sie die Frequenz wechseln. Das fordert der Bandplan. Klönende Feststationen sind hier fehl am Platz.


DAS CONTESTWOCHENENDE

Am aktuellen Wochenende tobt der 48stündige CW-Teil des ARRL-Contestes. Bei guten Ausbreitungsbedingungen lassen sich zahlreiche Verbindungen nach den USA und Kanada erwarten.


FUNKWETTERBERICHT (15.02. de DL1VDL)

Rückblick auf die Solardaten der Woche vom 08.–14.02.:
Die Werte des Flux F betrugen in der Reihenfolge der Wochentage: 126, 129, 152, 164, 188, 198, 205; der 90-Tage-Mittelwert beträgt 143; die Sonnenfleckenrelativzahl R hatte die Werte 75, 57, 69, 84, 165, 199, 211; Planetarischer Index des Magnetfeldes Ap: 5, 4, 6, 16, 21, 7, 9.

Manchmal stimmen die Vermutungen, denn es ging rasant nach oben mit der solaren Aktivität. Am Ende des Berichtszeitraumes waren neun Sonnenfleckengruppen aktiv. Am 14.02. wurden die höchsten Werte für Flux und Sonnenflecken in diesem Zyklus registriert. Trotz noch winterlicher DX-Bedingungen öffneten die oberen Bänder eher und schlossen später, da merklich mehr Ionisierungsenergie vorhanden war.

Vorhersage bis 21.02.:
Wir erwarten weiterhin C- und M-Flares, wobei die Fluxwerte auf etwa 175 Fluxeinheiten fallen werden. Magnetische Störungen aufgrund einer koronalen Massenejektion sind am 18.02. sehr wahrscheinlich, weitere Störungen sind gegenwärtig nicht voraussagbar. Die guten DX-Bedingungen der letzten Woche setzen sich fort, wobei die Bandöffnungen aufgrund der längeren Sonnenscheindauer auf der nördlichen Hemisphäre auch langsam länger werden.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: ZL 17:45; VK2 19:40; VK6 21:40; JA 21:30; KH6 16:55; KL7 17:40; VP8 9:05; W6 14:35; ZS6 04:05;
Sonnenuntergang: W2 ab 22:10; W6 01:30; PY ab 21:35; VP8 23:30; KH6 04:20; ZL 07:40; JA 08:30; KL7 01:30; ZS6 17:05.


Ende des DL-RS Nr. 6/99 vom 18.02.1999

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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