Inhalt 1998 Rundspruch-ArchivLiebe YLs, XYLs, SWLs und OM,
die CTE-Direktive, künftig RTTE (Radio and Telecommunications Terminal Equipment) -
Direktive, soll der wachsenden Bedeutung der Funktechnik in unserer Zeit im Zusammenwirken
mit der drahtgebundenen Telekommunikation Rechnung tragen. Hauptziel ist die schnellere
Markteinführung neuer und innovativer Produkte im Vergleich zu den bisherigen Regelungen.
Gedacht ist an ein Inkrafttreten zum 01.07.1999. Die Beratung der Direktive soll im Herbst
dieses Jahres abgeschlossen ein.
Der neue Entwurf der Richtlinie wird vom Komitee für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten am 28.01.1998 in das Europäische Parlament eingebracht.
In insgesamt 16 Artikeln und sechs Anhängen regelt der neue Direktivenentwurf die an RTTE zu stellenden wesentlichen Anforderungen, die Veröffentlichung von Interface Spezifikationen, die Anforderungen an harmonisierte Normen, das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme von Geräten, Maßnahmen bei Nichterfüllung der wesentlichen Anforderungen, die Verantwortung der Hersteller bzw. Importeure, einschließlich eines umfassenden Haftungssystems. Darüberhinaus regelt sie das Verfahren zum Nachweis der Konformität mit den wesentlichen Anforderungen, die Bedingungen für benannte Stellen und Überwachungsbehörden, die CE-Kennzeichnung, die Arbeitsweise eines EU-Komitees zur Marktüberwachung sowie die Einführung der Direktive und die Überwachung ihrer Funktionen. Mit aufgenommen wurden in den neuen Entwurf ist der Wunsch einer Adaptierbarkeit neuer Telekommunikationsprodukte an die Bedürfnisse von Behinderten sowie Maßnahmen für den Fall, daß Geräte an bestimmten Netzen nicht einwandfrei arbeiten oder es zu Störungen kommt, obwohl die beteiligten Geräte harmonisierten Normen genügen.
Aufgrund bisheriger Verlautbarungen war der Eindruck entstanden, daß in der nach den Bedürfnissen des europäischen Marktes gestalteten Direktive für einen freien Amateurfunk mit Selbstbau, dem Aufbau von Bausätzen und dem Umbau kommerzieller Geräte kein Platz mehr sei. Das ist aber nicht beabsichtigt. Im Änderungsvorschlag vom 22.01.1998 wird ausdrücklich herausgestellt, daß der nicht-kommerzielle Selbstbau oder Umbau von RTTE-Geräten durch Funkamateure (englischer Originaltext: „licensed radio amateurs“) oder deren Anwendung im Amateurfunkdienst oder Satelliten-Amateurfunkdienst nicht behindert werden soll.
In dem neuen Entwurf sind deshalb Selbstbaugeräte sowie Bausätze und umgebaute kommerzielle Geräte, die ausschließlich für Funkamateure bestimmt sind und (anschließend) nicht auf den Markt gebracht werden, ausdrücklich ausgenommen. Kommerziell hergestellte Amateurfunkgeräte müssen ebenso wie andere RTTE-Geräte den grundsätzlichen Anforderungen genügen, was vorzugsweise nach einer harmonisierten Norm oder aber anhand eines technischen Konstruktionsberichtes des Herstellers nachzuweisen ist.
Der DARC e. V. konnte in Gesprächen in Brüssel mit der englischen Europaabgeordneten, Imelda Mary Read, der Berichterstatterin für diese Direktive, diese speziellen Regelungen für den Amateurfunkdienst erreichen. Der DARC führte die Gespräche gemeinsam mit der EUROCOM, die sich aus den europäischen Amateurfunkvereinigungen der IARU-Region zusammensetzt. Erste Abstimmgespräche hierüber innerhalb EUROCOM hatte der DARC bereits auf der HAM RADIO 1997 in Friedrichshafen initiiert. Durch weitere Gespräche mit deutschen Europaabgeordneten ist uns zusätzlich Unterstützung für den Amateurfunkdienst zugesagt.
Parallel zum Parlamentskomitee für Wirtschafts- und Währungsfragen hat die Ratsgruppe für Wirtschaftsfragen und Telekommunikation an dem ursprünglichen Vorschlag der CTE-Richtlinie gearbeitet. Auch hier hat der DARC noch in einem nationalen Gedankenaustausch im „alten“ BMPT Ende November letzten Jahres die Interessen der Funkamateure zugleich auch für den RTA eingebracht.
Diese Vorstandsinformation wurde erstellt von DJ1ZB/DK9HU/Frau Volmer.
VY 73 de Jochen Hindrichs, DL9KCX
Ende der Vorstandsinfo vom 27.01.1998
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._
|
Inhalt 1998 |
Rundspruch-Archiv |