KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 46/98 VOM 15.11.1998

Redakteur der Woche: Günther Mester, DL3KAT


Entwicklung des Amateurfunks

In einem Interview anläßlich der Konferenz „Africa Telecom ’98“, das in den Region 1-News Nr. 118 der IARU wiedergegeben wird, ging der Direktor des Funk-Kommunikations-Büros der ITU, Robert W. Jones, u. a. auf folgende Frage ein:

Es gibt viele Diskussionen über die alternde Amateurfunk-Gemeinschaft und die Notwendigkeit, mehr jungen Leuten im Schulalter das ganze Telekommunikationsgebiet näher zu bringen. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Hierauf antwortetet Robert W.Jones:

Das ist wahr. Die Amateurfunk-Gemeinschaft tendiert in vielen Ländern zur Überalterung. Es ist für den Amateurfunkdienst wichtig, das zu ändern. Ich weiß, daß es bei dieser Konferenz so viele Leute gibt, die tatsächlich zu ihrer beruflichen Funk-Kommunikations-Karriere gekommen sind, weil sie zunächst im jungen Alter Funkamateure wurden. Das trifft auch für mich zu! Ich war schon sehr früh am Amateurfunk interessiert, mußte aber bis zum Alter von 16 Jahren warten, bevor ich 1959 lizenziert wurde. Es half mir natürlich bei meinem Werdegang, allerdings war ironischerweise meine Aktivität trotz der jährlich bezahlten Lizenzgebühren recht begrenzt, als ich zur Universität kam, und jetzt bei meiner ITU-Tätigkeit ist sie fast bei Null. Ich habe sehr wenig Zeit dafür, aber ich meine, es ist wichtig, die junge Generation in den Schulen für den Amateurfunk zu interessieren.

Manche sind besorgt, daß die jungen Leute mehr Interesse am Internet haben. Ich glaube, das Internet kann eine Gefahr sein, aber es kann auch eine Gelegenheit sein, Jüngere anzuziehen, indem man das Interesse an Internet und Amateurfunk kombiniert. Von da aus würden sie vielleicht eine Karriere in der Funk-Kommunikation starten, die meines Erachtens eine Wachstumsbranche ist, die viele Leute anzieht. Ich glaube, es gibt noch viele Möglichkeiten für Jugendliche im Amateurfunk, aber vielleicht sollten manche Ältere unter uns mehr dafür tun, die Anziehungskraft des AFu für die Jüngeren zu erhöhen.

Beitrag übersetzt von Klaus, DL4KCK


Discovery Start am 29.10. mit deutschen Experimenten

Deutsche Experimente mit John Glenn im All Discovery-Start am 29.10. geplant – elf deutsche Experimente mit an Bord:

Als am 29.10. John Glenn mit sechs weiteren Astronauten – darunter auch ESA-Astronaut Pedro Duque – in den Weltraum startete, befanden sich mit ihm eine Reihe äußerst interessanter Experimente aus Deutschland an Bord.

Insgesamt elf wissenschaftliche Untersuchungen sind unter Förderung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vorgesehen – mit teilweise spektakulären Fragestellungen: von der Proteinkristallzucht zu medizinischen und pharmazeutischen Zwecken über materialwissenschaftliche Untersuchungen zu Legierungen für die Metallindustrie bis zu einem faszinierenden Versuch, der erstmals die Entstehung von Planeten simulieren soll.

Quelle: Pressestelle Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) – German Aerospace Center


Leoniden 1998

Die Leoniden sind ein Sternschnuppenstrom, der alljährlich Mitte November zu beobachten ist. Dieses Jahr kommen die Leoniden am 17.11. um ca. 21:00 Uhr. Oder auch nicht! Der Sternschnuppenstrom hat seinen Namen vom Sternbild Löwe, aus dem er zu kommen scheint. Alle 33–34 Jahre ist er besonders ausgeprägt. Das Material stammt aus Resten des Kometen Temple Tuttle.

Vorhersage für 1998:
Die Vorhersage der Häufigkeit von Meteorerscheinungen ist sehr unzuverlässig, da niemand die Verteilung der Materie, die sich zudem durch Störungen der großen Planeten ändern kann, kennt. Nach Berechnungen soll das Maximum auf den 17.11., 21:00 Uhr fallen. Zu dieser Zeit ist der Löwe bei uns noch nicht aufgegangen. Mit den besten Beobachtungsbedingungen ist in der Mongolei zu rechnen, da dort das Maximum in die Morgenstunden fällt, wenn der Radiant im Löwen hoch über dem Horizont steht. Eine erhöhte Leonidentätigkeit ist aber auch bei uns zu erwarten, selbst wenn sich das Maximum an die Berechnungen hält. Die Beobachtungsmöglichkeiten werden durch Neumond begünstigt. Nächstes Jahr haben dann wir Europäer unsere Chance, wenn die Erde die Kometenbahn in den Morgenstunden schneidet, nur der Mond wird uns dann aber nicht mehr so günstig gewogen sein wie 1998.

Aber vielleicht verspätet sich das Maximum ja um ein paar Stunden...

Quelle: Bericht aus dem Internet


ATV-Relais Solingen in Betrieb

Seit dem 07.11. ist DBØSOL auch als Relais in Betrieb, nachdem für eine Woche nur eine Informationstafel ausgesendet wurde.

QTH:
Solingen-Stadtmitte, Turmzentrum, JO31ME, 290 m; Standort von DBØME und DBØIZ
Sender:
Frequenz: 2334 MHz
Bandbreite: 16 MHz (–40 dB)
Tonträger 1: 5,50 MHz, Hauptton, 40 kHz Hub, 50 µs, Pegel –23 dB
Tonträger 2: 5,68 MHz, n.n. belegt, 40 kHz Hub, 50 µs,Pegel –23 dB
Pegelabsenkung Tonträger: –23 dB
Polarisation: vertikal rund (5/8 GP)
Strahlungsleistung: ca. 10 W
- Videopegelregelung mit AN302 (3-fach)
- Basisbandaufbereitung von Köditz, Audiopegelregelung mit SL6270
- PLL-Sender von Köditz, 3–30 mW
- 1. Endstufe 10 mW auf 300 mW
- 2. Endstufe 300 mW auf 1 W
- 3. Endstufe 1 W auf 15 W
Empfänger:
Frequenz: 1280 MHz
Ton: 5,50 MHz, 350 kHz Bandbreite, 50 µs
Bandbreite: 12 MHz (–6 dB)
Polarisation: vertikal rund (ca. 13 dBi)
- 24 m H500, –4 dB
- 3-Kreis Interdigitalfilter (12 MHz –6 dB) mit Notch auf 1241 MHz (–105 dB)
- Schuster Vorverstärker (25 dB, 0,8 dB NF)
- MSA-Breitbandverstärker (15 dB)
- Grundig STR12A Sat-Receiver
- Videosync-Auswertung mit LM1881

Das Relais sendet eine Informationstafel aus, wenn kein Synchronisations-Signal auf 1280 MHz erkannt wird. Eine besondere Auftastung ist nicht erforderlich, die Umsetzung erfolgt sofort bei Empfang eines Videosignals. Die Polarisationsentkopplung auf der Empfangsfrequenz zu der horizontalen Ausgabe von DBØKO ergibt einen Bildträgerpegel von 10–20 dB über Rauschen und damit fast keine Empfangsbeeinträchtigung. Der Pegel schwankt aufgrund der zu flexiblen langen Antenne. Erreichbar wären konstant 5 dB über Rauschen, entweder durch eine mehrfache Fixierung der bisherigen Antenne oder eine kompaktere Ausführung.

Weitere Planungen:
- Eingabe auf 2386 MHz vertikal rund
- Ein- und Ausgabe auf 3 cm, vertikal rund
- Fernbedienbare Dachkamera
- Bild-in-Bild- und Testbildgenerator
- Linkstrecken zu anderen Relais
- PC-Steuerung, Bedienung über PR-Befehle

Der alte Grundig-Sat-Receiver soll noch gegen ein moderneres Gerät mit 15-MHz-ZF-Bandbreite und Low-Threshold-Schaltung ausgetauscht werden. Die Sendeantenne wird gegen eine gestockte Version getauscht, sobald Zusatzdämpfung durch die Duplexweiche für den 13-cm-Empfänger hinzukommt.

DBØSOL sendet und empfängt vertikal polarisiert um eine gewisse Entkopplung zu bestehenden gleichfrequenten Relais zu erreichen. Bei der exponierten Lage wären stärkere gegenseitige Beeinflussungen sonst kaum zu vermeiden gewesen und eine 23-cm-Eingabe ließ sich nur auf diese Weise einrichten. Trotzdem konnten bereits Stationen aus über 50 km Entfernung mit horizontalen Antennen gut über das Relais arbeiten, der Versuch lohnt also!

Zum Empfang des 13-cm-Signals ist ein Sat-Receiver mit der Möglichkeit zur Videosignalinvertierung (C-Band-Empfang) erforderlich. Außerdem ein sogenannter Arabsat-Konverter, der die Frequenz 2334 MHz auf die Receiver-ZF von 1316 MHz umsetzt. Diese LNBs mit N-Stecker-Eingang sind für etwa 140,– DM bei verschiedenen Anbietern zu bekommen. Alternativ läßt sich auch ein sogenannter Frequenz-Extender verwenden, der als Restposten für 40,– bis 50,– DM noch zu bekommen ist. Diese Konverter shiften die Empfangsfrequenz um 500 MHz, die Receiver-ZF wird dann auf 1834 MHz eingestellt, eine Videosignalinvertierung ist nicht erforderlich. Allerdings ist die Empfindlichkeit schlecht, das Relais müßte dafür genug Signalstärke an der Antenne anliefern.

Ich wünsche viel Spaß mit unserem neuen ATV-Relais! Empfangsberichte sind willkommen, möglichst mit detaillierter Beschreibung der Qualität der übertragenen und empfangenen Signale.

Mitgewirkt haben beim Aufbau: Herbert, DL7FH; Achim, DD5MI; Michael, DH2MB; Stefan, DC7SQ, und Jürgen, DL4JY.

(Thomas, DL1EBQ)


Ausschreibung des Herbstcontestes des Distriktes Köln-Aachen

Der diesjährige Herbstcontest des Distrikts Köln-Aachen findet am 15., 16. und 17.11. statt. Die Ausschreibungsunterlagen nebst Log-Blättern können sie in der persönlichen Rubrik von Hans-Otto, DL2KCI, bei DBØXO-8 in sechs 7plus-Teilen als WinWordDatei ausgelesen werden. Die Ausschreibung ist außerdem im CQ DL 11/98 veröffentlicht.


Meldungen aus den Ortsverbänden

Neue Lizenzen Klasse 3 beim OV Siebengebirge, G25

Bei der Prüfung in der Außenstelle der RegTP in Köln am Freitag, dem 06.11., haben drei Teilnehmer des zur Zeit laufenden Vorbereitungskursus des Ortsverbandes Siebengebirge, G25, das Amateurfunkzeugnis für die Lizenzklasse 3 erhalten.

Wir gratulieren herzlich: Der YL Monika Marten aus Königswinter, sie meldet sich mit dem Call DO6KMM, Heinz Gröne aus Hennef meldet sich mit dem Call DO1KHJ, und Ralf Treutel aus Eitorf mit dem Call DO1KRT. Ihnen wünschen wir viel Erfolg und viele schöne Verbindungen bei unserm gemeinsamen Hobby Amateurfunk.

Wolfgang DL3OE

Jahreshauptversammlung OV Siebengebirge, G25

Die Jahreshauptversammlung des OV Siebengebirge findet am Donnerstag, dem 19.11., um 19:30 Uhr, statt. Tagungsort ist das OV-Heim in Königswinter-Sandscheid, An der Dohlenhecke 1. Wichtiger Tagesordnungspunkt ist die Neuwahl des Vorstandes. Wahlvorschläge nimmt der Wahlleiter OM Dr. Horst Ellgering, DL9MH, bis zum Beginn des jeweiligen Wahlvorganges entgegen.

Advents-OV-Abend OV Jülich, G16

Der Advents-OV-Abend 1998 beim OV Jülich findet am Dienstag, dem 08.12., in der Gaststätte Alt-Lich-Steinstrass in Jülich statt. Bitte berücksichtigen sie diesen Termin in ihrer Planung.

Norbert Schiffer, DL2KSN


Ende des Köln-Aachen-RS 46/98 vom 15.11.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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