Redaktion: DB2ZJ
Bereits am Sonntag, dem 08.11., verstarb nach langer Krankheit Rene Vanmuysen, ON4VY, Ehrenpräsident der UBA. Rene war weltweit bekannt bei vielen Funkamateuren der Welt. Amateurfunk war sein Leben, seine Freizeit wurde von diesem Hobby voll ausgefüllt und er war immer Ansprechpartner für die Funkamateure seines Landes und die gesamte Amateurfunkgemeinde der Welt. Während vieler Jahre war er Sekretär und später Präsident der UBA, der Union Belgischer Funkamateure, und Mitglied der IARU. Er widmete all seine Anstrengungen dem belgischen Amateurfunkverband, immer bemüht die Interessen, nicht nur der belgischen Funkamateure, sondern auch seiner zahllosen Freunde in der ganzen Welt, zu vertreten. Die Funkamateure der Welt verlieren mit Rene Vanmuysen einen erfahrenen Funkamateur, welcher den größten Teil seines Lebens dem Amateurfunk widmete, und einen guten Freund. Freunde können ihre Beileidsbekundungen an folgende Adresse senden: Familie Vanmuysen, ......
Zur zweiten Arbeitstagung in Bebra trafen sich am letzten Wochenende die Distrikts-UKW-Referenten und das VHF/UHF/SHF-Referat. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Themen: 12,5-kHz-Kanalraster, Koordination automatischer Stationen, UKW-Conteste und Diplome, Satelliten und DSI-Phase 3. Mit einer technischen Vorführung, der realen Simulation einer Relaisfunkstelle, demonstrierte Ewald Göbel, DK2DB, die Möglichkeiten des 12,5-kHz-Rasters. Die Entscheidung der Einführung dieser Technik liegt aber im Moment beim Vorstand, der durch Dr. Walter Schlink, DL3OAP, vertreten wurde. Norbert Notthoff, DF5DP, berichtete ausführlich über zuletzt gestartete Amateurfunksatelliten, zukünftige Projekte und AMSAT-Phase-3D. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung in Hannover wurde beschlossen, das UKW-mixed Diplom wieder einzuführen. Das VHF/UHF/SHF-Referat soll sich über die Bedingungen einigen. Alfred Schlendermann, DL9GS, und Georg Grahle, DL4OL, erklärten sich bereit, nach vielen Ideen und Vorschlägen, die Feinheiten auszuarbeiten.
SPUTNIK-41 bzw. RS-18, das zweite funktionsfähige Modell des ersten künstlichen Erdsatelliten, wurde planmäßig am 10.11. gegen Mitternacht von der Raumstation MIR aus in den Orbit ausgesetzt. Unmittelbar danach konnten von vielen Funkamateuren auf der ganzen Welt die ersten Signale des 200-mW-Senders auf ca. 145,815 MHz ±4 kHz Dopplereffekt in FM mit guter Feldstärke aufgenommen werden. Die Aussendungen bestehen aus Telemetrietönen und gesprochenem englischen, russischen und französischen Text. Gegenwärtig sind die in Europa hörbaren Überflüge vom späten Abend bis zum frühen Morgen; die Bahndaten ähneln noch denen der Raumstation MIR. Der Satellit wird voraussichtlich eine Lebensdauer von etwa 20 bis 30 Tagen haben. Die QSL-Information für Empfangsberichte ist: AMSAT-France, ......
Der zweite Teil des ARRL EME-Contest findet vom 05.06.12. statt.
FUNKWETTERBERICHT (16.11. de DL1VDL)
Rückblick: Solardaten für die Woche zwischen dem 09.11. und 15.11.:
Flux F: 162, 154, 147, 142, 135, 127, 126; 90-Tage-Mittelwert: F(90)=132;
Sonnenfleckenrelativzahlen R: 107, 81, 82, 85, 97, 129, 110; Planetarischer Index des
Magnetfeldes Ap: 78, 6, 4, 4, 60, 38, 10.
Nachdem der vom 06.09.11. wirkende geomagnetische Sturm verebbt war, gab es zwischen dem 10. und 12.11. sehr gute DX-Öffnungen. Doch bereits am 09.11. hatte sich, in Form einer koronalen Massenejektion, die nächste Störung angemeldet, die am Freitag, dem 13.11., Aurora bescherte und bis zum 14.11. die oberen Bänder stark dämpfte. Die solare Aktivität war trotzdem etwas geringer als in der Vorwoche. Zwischen dem 14. und 16.11. trat Polarkappenabsorption aufgrund des erhöhten Protonenflusses auf, die Maxima lagen für eine Energie von 10 Millionen Elektronenvolt bei 300 Fluxeinheiten und für 100 MeV bei 6,1 Fluxeinheiten.
Vorhersage bis 22.11.:
Wir erwarten rückläufige Fluxwerte bis etwa 110 und zum Wochenende wiederum
magnetisch gestörte Tage aufgrund eines wiederkehrenden koronalen Loches. Die besten
DX-Möglichkeiten bieten die Bänder zwischen 7 und 14 MHz. Die Bänder darüber
öffnen kürzer und vorzugsweise auf den Nord-Südlinien infolge der kurzen Tage.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 18:45; VK6: 21:20; JA: 21:25; KH6: 16:30; KL7:
17:45; VP8: 08:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:25; W6: 00:50; PY: ab 21:20; VP8: 23:15; KH6: 03:45; ZL:
07:10; JA: 07:15.
Funkwetter kurz erklärt: Zusammenhang zwischen Polarkappenabsoption und Protonenflux
In der Novemberausgabe 1998 der Zeitschrift CQ ist wiederum ein empfehlenswerter Aufsatz zur Ionosphärenphysik, verfaßt von Cary Oler, Präsident des Solar Terrestrial Dispatch STD. Folgende Tabelle ist dort entnommen:
Protonenfluxdichte (Energie über 10 MeV) | Effekt auf Kurzwelle (Fluxeinheiten) |
1 pfu | HF- kein Effekt, VLF- etwas beeinflußt |
10 pfu | unter 5 MHz gedämpft, |
100 pfu | unter 5 MHz stark gedämpft 515 MHz moderat gedämpft 1525 MHz gering gedämpft |
1000 pfu | Frequenzen unter 10 MHz nicht benutzbar 1020 MHz stark gedämpft 2030 MHz gedämpft |
Ende des Deutschland-RS 37/98 vom 19.11.1998
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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