DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 36/98 VOM 12.11.1998

Redaktion: DB2ZJ


ÜBERSICHT:


ARBEITSTAGUNG DES VHF/UHF/SHF-REFERATES

Vom 14.–15.11. findet die zweite Arbeitstagung des VHF/UHF/SHF-Referates in Bebra-Weiterode statt. Die wieder umfangreiche Tagesordnung beinhaltet die Themen: Satelliten, DSI-Phase 3, UKW-Conteste und UKW-Diplome, allgemeine Einzelfragen zur Koordination automatischer Stationen sowie die Zulassungsverlängerung, die IARU-Region-1-Konferenz 1999 sowie die Berichte der Mitarbeiter des Referates.


BALLONSTART IN PFORZHEIM AM 14.11.

In Pforzheim ist für den 14.11. gegen 10:00 Uhr der Start eines Wetterballons mit Amateurfunknutzlast als Kooperation zwischen der Fachhochschule – Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft – und dem Arbeitskreis Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule e. V. geplant. Startplatz ist der Campus, Tiefenbronner Str. 65, wo an diesem Tag der offenen Tür die Hochschule ihre vielfältigen Aktivitäten der Öffentlichkeit vorstellt. Die Nutzlast wird Telemetriedaten, Sensoren und GPS-Position, in Packet-Radio mit 1200 Baud AFSK und als Sprachausgabe auf 145,200 MHz in vertikaler Polarisation aussenden. Bei einer zu erwartenden Flughöhe von 20 bis 30 km ist mit Reichweiten bis 400 km und einer Missionsdauer von drei Stunden zu rechnen. Weiterhin wird ein ATV-Sender auf 2329 MHz in FM mit horizontaler Polarisation Bilder von einer fernsteuerbaren Farbkamera aussenden. Bei 1 W EIRP ist mit einer Reichweite bis mindestens 100 km zu rechnen. Von der maximalen Flughöhe aus reicht der Blick immerhin bis zu 700 km weit. Als besonderes Bonbon können alle Aktivitäten auch im Internet verfolgt werden. Unter der Adresse http://ww2.fh-pforzheim.de/et werden Informationen, Live-Bilder und Positionsdaten für jedermann verfügbar sein.

Beobachtungsstationen treffen sich, wie bei allen AATIS-Ballon-Missionen, im PP-Convers auf dem Kanal 55. Telemetriemitschnitte und Auswertungen an DFØAIS@DBØABZ werden erbeten. Anfragen im Vorfeld bitte an DF9IC@DBØGV oder ..... richten. Für den Finder der Nutzlast ist ein 9600-Baud-PICPAR-Modem als Belohnung ausgesetzt.


18. INTERNATIONALE AMATEURFUNKAUSSTELLUNG AMTEC IN SAARBRÜCKEN

Am Sonntag, dem 29.11., findet auf dem Messegelände in Saarbrücken die 18. Internationale Amateurfunk-Informations- und Verkaufsausstellung AMTEC ’98 statt. Auf über 7000 m² Ausstellungsfläche in den Messehallen 3, 4, 5 und 6 zeigen private und mehr als 100 gewerbliche Aussteller aus dem In- und Ausland ihre neuesten Produkte und Entwicklungen. Darüber hinaus ist ein breites Programm für Computer und Amateurfunkzubehör mit im Angebot. Der Vorsitzende des DARC e. V. Karl Erhard Vögele, DK9HU, wird gemeinsam mit dem DARC-Ortsverband Saarbrücken die Messe eröffnen. Die Sonderstation DAØAMT mit dem Sonder-DOK „AMT98“ ist auf den Bändern QRV. Die Messe ist für Besucher von 09:00–17:00 Uhr geöffnet.


EUROPA-CONTEST

An diesem Wochenende findet der vom DARC veranstaltete Europäische DX-Contest, der sogenannte WAEDC, in der Sendeart RTTY auf Kurzwelle statt. Dieser Contest zählt für den Wettbewerb um den DARC-Kurzwellen-Contest-Pokal. Interessant sind beim WAEDC besonders Kontakte mit Stationen in DX, da mit diesen die den WAEDC so besonders machenden QTCs ausgetauscht werden. Hierbei handelt es sich um QSO-Daten, für die jeder Teilnehmer bei richtigem Austausch Zusatzpunkte erhält. Logs für diesen Contest gehen an die E-Mail-Adresse ...... Weitere Informationen finden Sie auf der DARC-Homepage des Referates für DX- und HF-Funksport.


8. EME-KONFERENZ IN PARIS

Vom 07.–09.08. tagte in Paris die 8. EME-Konferenz für den Bereich 432 MHz und höher. 80 Delegierte nahmen teil. Informationen können unter http://www.nitehawk.com/rasmit/eme98-rpt.htm abgerufen werden.


FUNKWETTERBERICHT (08.11. de DL1VDL)

Rückblick: (Solardaten für die Woche zwischen 02.11. und 08.11.)
Flux F: 126, 152, 141, 153, 141, 149; 90-Tage-Mittelwert: F(90)=131; Sonnenfleckenrelativzahl R: 76, 81, 124, 137, 142, 144; Planetarischer Index Ap: 5, 5, 5, 9, 22, 25.

Seit dem 04.11. vollzog sich eine bemerkenswerte Aktivitätserhöhung auf der Sonne. Wer an diesem Abend nach T32IO und T31VU Ausschau hielt, wird generell über die lauten Signale aus dem pazifischen Raum via Nordpol gestaunt haben. Am frühen Nachmittag gab es eine sehr gute Öffnung nach W6/W7 auf 40 m. Auf der Sonne gab es am 04.11. eine große koronale Massenejektion, kurz CME. Am 05.11. folgten eine CME und drei M-Flares. Verglichen mit der Vorwoche, in der lediglich acht kleine Klasse-C-Flares registriert wurden, erlebten wir in diesem Berichtszeitraum 46 C-Flares und sechs M-Flares. Die Sonnenfleckenrelativzahl stieg von 79 am 01.11. auf 144 am 07.11. Die eruptive Sonne hatte natürlich Auswirkungen auf das geomagnetische Feld. Die CME vom 04.11. und 05.11. spiegelten sich im stark gestörten Magnetfeld am 07. und 08.11. wieder.

Vorhersage bis 15.11.:
Die derzeitige aktive Phase soll bis zum 15.11. andauern, danach werden die Fluxwerte wieder in den Bereich um 115 abrutschen. Sobald die geomagnetischen Turbulenzen zum Wochenbeginn nachlassen, werden wir mit ausgezeichneten DX-Bedingungen auf allen Bändern rechnen können. Lohnenswert sind derzeit die Öffnungen am frühen Nachmittag auf 40 m nach W6 über den langen Weg und die allmorgentlich zeitigen Öffnungen auf 10 m.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 19:00; VK6: 21:10; JA: 21:10; KH6: 16:30; W6: 14:15; VP8: 08:10;
Sonnenuntergang (UTC): ZL: 07:00; W2: ab 21:40; W6: 00:55; PY: ab 21:10; VP8: 23:15; KH6: 03:50.

Funkwetter kurz erklärt: Zur Entstehung koronaler Flares

Zwischen einzelnen Sonnenflecken mit unterschiedlicher magnetischer Polarität oder Sonnenfleckengebieten treten starke Magnetfelder auf, die bis weit in den interplanetaren Raum reichen können. In diesen Magnetfeldern ist sehr viel Energie gespeichert. Werden die Magnetfeldstrukturen durch Vorgänge auf der Sonne gestört, so kann die gespeicherte Energie freigesetzt werden. Dadurch wird das durch die Magnetfelder gebundene Plasmamaterial in den interplanetaren Raum geschleudert. Die Photonen – Licht und Röntgenstrahlung – erreichen die Erde nach acht Minuten, die geladenen Teilchen benötigen dafür 30 bis 50 Stunden.


Ende des Deutschland-RS 36/98 vom 12.11.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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