Redaktion: DL9KCE
81 Teilnehmer aus 19 Nationen trafen sich vom 27.09.–03.10. zur 13. Generalversammlung der IARU-Region-2-Konferenz in Venezuela. Die Delegierten berieten mehr als 100 Tagesordnungspunkte in den einzelnen Arbeitsgruppen, über die am letzten Tag, im sog. „Plenary“, abschließend entschieden wurde. Mit der Beratung und Beschlußfassung zu den Ergebnissen des IARU-Komitees „Zukunft des Amateurfunks“, in englisch kurz FASC, fand die Meinungsbildung über den Entwurf eines neuen Artikels S25 der VO-Funk über den Amateurfunkdienst seinen vorläufigen Abschluß. Bereits zur Region-1-Konferenz in Tel Aviv 1996 und in der Region-3-Konferenz 1997 in Peking konnten die einzelnen Amateurfunkvereinigungen und Funkamateure ihre Stellungnahmen zu den FASC-Diskussionspapieren und Berichten einbringen. Wie auch auf den Konferenzen der Regionen 1 und 3 stimmten die Delegierten der Region 2 einstimmig für die Beibehaltung von CW als Zugangsvoraussetzung für die Kurzwelle. Im Anschluß an die IARU-2-Konferenz traf sich das Executive Committee der IARU, um u. a. über die IARU-Politik zum Artikel S25 zu entscheiden. Das EC übernahm im Grundsatz die Ergebnisse der Region-2-Konferenz zu FASC, mithin auch die Beibehaltung von CW als Zugangsvoraussetzung zur Kurzwelle. Inwieweit dann die World Radio Conference im Jahre 2002 oder später den derzeitigen Artikel 32 der VO-Funk durch den S25 ersetzen wird, steht dahin. Die kompletten FASC-Papiere können in deutscher und englischer Sprache gegen SASE mit dem Stichwort „FASC komplett“ sowie eine Kurzversion mit dem Stichwort „Kurzfassung FASC“ abgefordert werden. Weitere Informationen werden zur Region-2-Konferenz in der CQ DL erscheinen.
Der für Sonntag, den 18.10., angekündigte hr1-Spaceday wurde vom Veranstalter, dem Hessischen Rundfunk, abgesagt. Als Grund dafür wird angegeben, daß die russische Weltraumbehörde entgegen bisheriger Zusagen kurzfristig nicht in der Lage ist, zwischen den einzelnen Weltraumorganisationen und Regulierungsbehörden, der an der International Spacestation beteiligten Länder, eingegangene Verpflichtungen wahrzunehmen. Die unsichere Finanz- und Wirtschaftslage in Rußland steht beträchtlichen Investitionen zum Bau der ISS erheblich entgegen. Nun soll der Spaceday an Christi Himmelfahrt 1999 stattfinden. Der Hessische Rundfunk hofft, zu diesem Termin im kommenden Jahr um so besser vertreten sein zu können.
TREFFEN DER VERBINDUNGSBEAUFTRAGTEN
Am kommenden Samstag, dem 10.10., treffen sich die DARC-Verbindungsbeauftragten zur Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post aus den einzelnen Distrikten mit dem Vorstand, einigen Referenten sowie Mitarbeitern der Geschäftsstelle zum Erfahrungsaustausch. Besonders diskutiert werden sollen die Verfahren der RegTP im Hinblick auf die Verfügung 306/97, die künftige Vorgehensweise der EMV-Beauftragten in Distrikten und Ortsverbänden und deren Zusammenarbeit mit den Verbindungsbeauftragten sowie die Situation um den Sonderkanal S6. Erste Erfahrungen über den Ablauf und die Inhalte der Prüfungen für die Genehmigungsklasse 3, aber auch für die Klassen 1 und 2, sollen ausgetauscht werden.
NEUE MITGLIEDER FÜR DIE IARU-REGION 1
Am 10.08. wurde die Ethiopien Amateur Radio Society, kurz EARS, und die Association Tunesienne des Radio Amateurs, kurz ASTRA, als Mitglieder in die IARU aufgenommen. Damit steigt die Gesamtzahl der Mitgliedsverbände in unserer Region auf 86.
Wie die ARRL im September mitteilt, hat ihr Diplom-Komitee erneut zwei DXCC-Länder zur bestehenden Liste hinzugefügt. Es handelt sich dabei um die Marquesas und Austral Inseln. Verbindungen ab dem 01.04.1998 werden berücksichtigt.
Am Samstag, dem 07.11., findet zum siebten Mal die „Rheintal Electronica“, eine Funk- und Elektronikbörse, statt. Veranstaltungsort ist die Hardt-Halle in Durmersheim, Kreis Rastatt. Beginn ist um 09:00 Uhr, Ende gegen 17:00 Uhr. Damit den Ausstellern und den Besuchern mehr Platz zwischen den Reihen zur Verfügung steht, wurde die Anzahl der Aussteller begrenzt. Aufgrund der großen Nachfrage sollten sich Interessierte sobald als möglich ihre Plätze reservieren. Auch in diesem Jahr stehen den Veranstaltern für das Vortragsprogramm die Klassenräume der benachbarten Realschule zur Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage soll das Programm in diesem Jahr erheblich erweitert werden. Damit den Besuchern interessante Vorträge geboten werden können, sucht die Veranstaltungsleitung noch nach Referenten mit interessanten Themen.
FUNKWETTERBERICHT (05.10. de DL1VDL)
Rückblick: Solardaten für die Woche zwischen dem 28.9. und 04.10.
Flux F: 123, 116, 122, 119, 113, 112, 115; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 129;
Sonnenfleckenrelativzahlen R: 127, 86, 59, 47, 51, 38, 21.
Die Aktivität der Sonne war viel geringer als in der Vorwoche, auch die Flaretätigkeit hatte sich quasi halbiert. Dennoch erweckten die DX-Bedingungen auf allen Kurzwellenbändern den umgekehrten Eindruck. 28 MHz öffnete sehr früh, vormittags ging es sowohl nach VE als auch nach VK, ZL. Unter die lauten Nordamerikasignale mischten sich abends einige W6er, die uns über den Nordpol erreichten. Aber auch 1,8 MHz profitierte von den ruhigen geomagnetischen Bedingungen und zeigte sich herbstlich mit einigen Nordamerikaöffnungen. VE1ZZ arbeitete auf 1,8 MHz mehrfach VK und ZL.
Vorhersage bis 11.10.:
Wir erwarten eine etwas aktivere Sonne, Fluxwerte bis 125 und ruhige geomagnetische
Bedingungen. Die recht guten DX-Bedingungen bleiben wahrscheinlich bestehen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:55; VK2:19:25; VK6: 21:45; JA: 20:25; KH6: 16:10;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:15; W6: 01:40; PY: ab 20:45; VP8: 22:20; KH6: 04:10; ZL:
06:30.
Funkwetter kurz erklärt: Magnetar
Ein Magnetar ist ein Neutronenstern mit einem unvorstellbar starken Magnetfeld, der
impulsförmig Energie in Form von Gamma- und Röntgenstrahlen abstrahlt. Wissenschaftler
des National Radio Astronomy Absorvatoriums in Socorro, New Mexico, haben im Zusammenhang
mit dem starken geomagnetischen Sturm, der sich am 27.08. ereignete, beobachtet, daß
dieser nicht von einem Protonenflare ausgelöst wurde, sondern daß der mit einer Energie
von 850 Millionen Elektronenvolt auf das Erdmagnetfeld wirkende Röntgenblitz
wahrscheinlich von einem Magnetar, der 15.000 Lichtjahre von uns entfernt ist, stammt.
Paul Harden, NA5N, sagte, dies ist das erste beobachtete Ereignis, bei dem die Erdumgebung
von außerhalb des Sonnensystems beeinflußt worden ist. Weitere Informationen finden sich
im Internet unter: www.nrao.edu/pr/magnetar.html.
Ende des Deutschland-RS 31/98 vom 08.10.1998
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._
|
Inhalt 1998 |
Rundspruch-Archiv |