DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 29/98 VOM 24.09.1998

Redaktion: DL9KCE


ÜBERSICHT:


ANHÖRUNG IM BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT

An einer Anhörung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nahmen am Mittwoch, dem 16.09., der Vorsitzende des RTA/DARC e. V. Karl Erhard Vögele, DK9HU, der stellvertretende DARC-Vorsitzende Dr. Walter Schlink, DL3OAP, und Frau Volmer, Juristin des DARC e. V., teil. Dabei ging es um einen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates der Europäischen Gemeinschaften zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder. Empfehlungen der Gemeinschaft sind für die Mitgliedstaaten zwar grundsätzlich unverbindlich, jedoch beabsichtigt die EU hier einen einheitlichen Rahmen zu setzen. Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf den Betrieb medizinischer Geräte, wie beispielsweise Herzschrittmacher, sind nicht Gegenstand der Empfehlung. Vielmehr bezieht sich die Verfügung nur auf den Personenschutz. Hier konnten die Teilnehmer zum Ausdruck bringen, daß mit den Herzschrittmachergrenzwerten in der Verfügung 306/97 eine deutsche Insellösung geschaffen wurde, die die deutschen Funkamateure unverhältnismäßig benachteiligt. Der Anwendungsbereich der Ratsempfehlung bezieht sich des weiteren nicht auf bestimmte Anlagen, sondern betrachtet zunächst nur die Exposition von Personen, unabhängig von der Expositionsquelle. Hier wiederum zeigt sich, daß die deutschen Regelungen, wie die Bundesimmissionsschutzverordnung über elektromagnetische Felder und die Verfügung 306/97, lückenhaft sind. Sie beziehen sich nur auf ortsfeste Sendefunkanlagen. Dagegen können auch andere Geräte und Systeme, wie beispielsweise öffentliche Transportsysteme, Handfunktelefone oder Warensicherungs- und Identifikatonssysteme, Quellen elektromagnetischer Felder sein. Auch hieraus ergibt sich, daß der erstrebte Schutz der Bevölkerung mit den Regelungen in Deutschland in Wahrheit nicht erreicht wird. Diese Kritikpunkte werden weiter verfolgt mit dem Ziel, Änderungen zugunsten der Funkamateure zu erreichen.


TERMIN IM BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTERIUM

Am Dienstag, dem 22.09., führten der DARC/RTA-Vorsitzende Karl Erhard Vögele, DK9HU, und Frau Volmer, Geschäftsführerin des RTA, ein Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Regulierung Telekommunikation und Post im Bundeswirtschaftsministerium, Herrn Masson. Es ging um die derzeit aktuellen Themen des Amateurfunkdienstes, wie beispielsweise die Verfügung 306/97. Des weiteren wurde eine Störfallverordnung entsprechend den Ermächtigungsgrundlagen im Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten und dem Amateurfunkgesetz gefordert. Ein näherer Termin, wann der Frequenznutzungsplan zur Kommentierung veröffentlicht wird, ist noch nicht bekannt.


44. BBT-PREISVERLEIHUNG

Die Preisverleihung zum Bayerischen Bergtag 1998 ist für das Wochenende 10./11.10. vorgesehen. Ort der Veranstaltung ist der Berggasthof Kraus in Sankt Englmar/Markbuchen. Das Programm sieht unter anderem einen Flohmarkt, 2-m-Mobilwettbewerb, 2-m-Peilwettbewerb, YL-Treffen, gemütliches Beisammensein und einen Frühschoppen vor.


RSGB HF & IOTA-CONVENTION 1998

Der britische Amateurfunkverband RSGB lädt alle HF- und IOTA-Freunde für das Wochenende vom 09.–11.10. zur RSGB HF & IOTA Convention ein. Tagungsort ist das Beaumont Konferenzzentrum, Old Windsor, Berkshire. Als Themen sind vorgesehen: IOTA, 9MC-DXpedition, HF-Contest-Forum, DSP-Schaltungen, Langwellenforum, DXCC-2000-Programm, internationales Bakenprojekt, aktuelle Entwicklungen im HF-Bereich, Solarzyklus 23, Sonnenfinsternis 1999.


FREQUENZAUKTION IN RUSSLAND

Die russische Regierung will nach US-Vorbild einige UHF/SHF-Frequenzbereiche meistbietend versteigern, darunter auch solche für lizenzierten zivilen Funkbetrieb, eventuell auch für den Amateurfunk. 80 % der Einnahmen daraus sollen das Verteidigungsministerium und die russische Raumfahrtagentur finanziell unterstützen.


FUNKWETTERBERICHT (21.09. de DL1VDL)

Rückblick: (Solardaten für die Woche zwischen dem 14.09. und 20.09.)
Flux F: 122, 117, 119, 117, 123, 127, 132; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 128. Sonnenfleckenrelativzahlen R: 106, 71, 86, 100, 106, 133, 130. Planetarischer Index des Erdmagnetfeldes Ap: 6, 7, 4, 7, 20, 12, 8.

Die Sonnenaktivität rutschte erstmals seit dem 04.08. wieder unter 120 Einheiten. Die DX-Bedingungen auf dem 28-MHz-Band wechselten täglich und sind noch nicht stabil, während 14 MHz auch nachts exzellente und 21 MHz gute DX-Signale lieferten.

Vorhersage bis 28.09.:
Wir erwarten Fluxwerte bis 150 und Ap-Werte um 15, also ein zeitweise gestörtes Magnetfeld. Die Sonnenfleckengruppe 8340 ist aufgrund ihrer Komplexität ein Kandidat für weitere Flares der Klasse-M. Die Langzeitprognose des NOAA Space Enviroment Center prognostiziert aus dem bisherigen Verlauf des 23. Sonnenfleckenzyklus, daß in etwa einem Jahr die mittleren Fluxwerte um etwa 40 Punkte höher liegen werden und das im Frühjahr des Jahres 2000 das Maximum dieses Zyklusses zu erwarten ist.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:10; VK2: 19:40; VK6: 22:05; JA: 20:05; KH6: 16:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:50; W6: 01:55; PY: ab 20:45; VP8: 21:55; KH6: 04:20; ZL: 06:15.

Funkwetter kurz erklärt: Die H-Alpha Absorptionslinie

Die intensivste Spektrallinie im sichtbaren Bereich des solaren Absorptionspektrums ist die des neutralen Wasserstoffs, H-Alpha-Linie genannt. Ihre Wellenlänge ist 656,3 nm. Die bei dieser Wellenlänge von der Sonne emittierte Energie kommt aus der Chromosphäre. Die Intensität der H-Alpha-Strahlung ist ein Maß zur Beurteilung der Stärke von solaren Flares.


Ende des Deutschland-RS 29/98 vom 24.09.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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