Redaktion:DL9KCE
Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten zur HAM RADIO 98 und HAM TRONIC 98 begrüßte der DARC-Vorsitzende Karl Erhard Vögele, DK9HU, Gäste, Freunde, Funkamateure, SWLs und Aussteller herzlich. Wieder seien in diesem Jahr viele ausländische Freunde, Funkamateure und Amateurfunkvereinigungen aus über 50 Nationen nach Friedrichshafen gekommen. Die steigende Besucherzahl zeige, daß die Messe in Europa an Bedeutung gewinnt. Weil der Computer, und nicht nur den Alltag sondern auch im Amateurfunkdienst, immer weiter prägt, habe die HAM RADIO einen Partner, die HAM TRONIC, bekommen, um dieser Entwicklung, von der auch die technische Ausrüstung des Funkamateurs betroffen sei, zu entsprechen. Weiterhin sei die Messe um einen Tag vorverlegt worden, da der Sonntag in den letzten Jahren weit weniger Besucher zeigte als der Donnerstag vor Messebeginn. Der Vorsitzende hob hervor, daß das Vorziehen der Messe um einen Tag weder dem Willen des DARC noch dem vieler seiner Mitglieder entsprach. Er erinnert an das vergangene Jahr im Zeichen des neuen Amateurfunkgesetzes und bringt die Enttäuschung der Funkamateure zum Ausdruck, die mit der Verfügung 306/97 eine nicht nachvollziehbare Regelung und Überregulierung in dem Teilbereich des Schutzes von Herzschrittmacherträgern erhalten haben, obwohl der Bundesminister Dr. Wolfgang Bötsch in seinem Grußwort vor einem Jahr noch verkündete, daß kein Funkamateur in seinen Rechten eingeschränkt werden solle. Er erläutert weiterhin, daß die Verfügung in ihrem Ansatz die Forderungen der Funkamateure berücksichtigt hat, in Bezug auf den Schutz von Herzschrittmachern jedoch ihr Ziel verfehlt und einen Schutz vorgibt, der so nicht existiert. Vielmehr wollten die deutschen Funkamateure, daß Herzschrittmacherträger in Deutschland so leben können, wie andere Menschen auch. Dazu müßte jedoch endlich sichergestellt werden, daß nur Herzschrittmachergeräte implantiert werden, die den heutigen Anforderungen an moderne Technik entsprechen. Am Ende seiner Rede stellte DK9HU den Ausbildungsfunkverkehr und die Amateurfunkzeugnisklasse für Einsteiger besonders heraus, erläutert die noch zukünftig zu lösenden Aufgaben, wie die Störfallregelung und den Frequenznutzungsplan. Erfreulich sei, daß Funkamateure auch 1998 technische Innovationen entwickeln, die von der professionellen Funktechnik übernommen werden und dort zunehmend Anwendung finden. Ein Beispiel für diese Innovationen stelle das fehlerfreie Datenübermittlungsverfahren PACTOR dar, deren Entwickler in diesem Jahr mit dem Horkheimer Preis geehrt worden seien.
NEUES VOM FRAGEN- UND ANTWORTENKATALOG FÜR DIE KLASSE 3
Die nach der Veröffentlichung laut gewordene Kritik am Fragen- und Antwortenkatalog sowie die Tatsache, daß die Behörde vor Veröffentlichung dem RTA keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben hat, führte zu einer Aussprache zwischen den Vertretern des RTA einschließlich seiner Beauftragten Fachspezialisten sowie der Arbeitsgruppe Amateurfunk der RegTP und dem für Amateurfunk zuständigen Referenten der RegTP. Nach Ansicht des RTA sind viele Fragen für Einsteiger zu schwer und wirken daher abschreckend. Auch das Ziel, den Nachwuchs zu fördern, kann so nicht wirksam erreicht werden. Außerdem entspricht der derzeitige Fragen- und Antwortenkatalog nicht den anerkannten fachlichen Anforderungen an einen Katalog in Multiple-choice-Fragetechnik. In sehr offen geführten Gesprächen, die am 17./18.06. mit dem Ziel, einen Konsens über ein weiteres Vorgehen zu erzielen, wurden die gegenseitigen Standpunkte über den bisherigen Verlauf der Entwicklung und Veröffentlichung des Fragen- und Antwortenkataloges vom 13.05. geklärt, und die entstandenen Irritationen ausgeräumt. Die Arbeitsgruppe Amateurfunk der RegTP stellte dabei fest, daß sie die Beiträge der Funkamateure zum Fragen- und Antwortenkatalog berücksichtigt habe und damit prinzipiell eine Beteiligung stattgefunden hat. Die Mitglieder und Beauftragten des RTA stellten ihrerseits fest, daß es eine gemeinsame Diskussion der eingereichten Unterlagen der Funkamateure nicht gab und der RTA keine Gelegenheit hatte, vor der Veröffentlichung des Fragen- und Antwortenkataloges Stellung zu nehmen. Für die weitere Zusammenarbeit einigte man sich darauf, daß bei der Neuauflage des Fragen- und Antwortenkataloges in allen Arbeitsphasen die Fachleute des RTA beteiligt werden und vor Veröffentlichung der Neuauflage dem RTA Gelegenheit zu einer abschließenden Stellungnahme gegeben wird.
Vfg. 306/97: NEUE HSM-GRENZWERTE ANWENDEN
Am 18.06. hat die RegTP in einem Gespräch mit dem RTA erklärt, daß ab sofort die neuen HSM-Grenzwerte zur Errechnung der Sicherheitsabstände im Rahmen der Selbsterklärung angewendet werden können. Diese sind, gegenüber den alten Grenzwerten, um den Faktor 1,5 bis 3 höher und führen zu einer deutlichen Verbesserung. Dabei ergibt die Verdoppelung des Grenzwertes eine Vervierfachung der abstrahlbaren Leistung bei gleichem Abstand. Die Funkamateure werden gebeten, die nunmehr neuen Grenzwerte einzuhalten. Die Abgabefrist für die Selbsterklärung, aus der sich ergibt, wie der Funkamateur die Grenzwerte einhalten will, ist der 21.01.2000, sofern er bereits vor Inkrafttreten des Amateurfunkgesetzes am 28.06.1997 eine Amateurfunkgenehmigung hatte. Für Funkamateure, die erst danach die Amateurfunkgenehmigung erhalten haben, besteht für die Abgabe ihrer Selbsterklärung keine Übergangsfrist. Bestrebungen der RegTP, die Übergangsfrist für Funkamateure zu verkürzen, welche schon vor dem Inkrafttreten des Amateurfunkgesetzes am 28.06.1997 ihre Amateurfunkgenehmigung hatten, wird der RTA mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten. Der DARC e. V. und RTA halten an der Übergangsfrist fest und sind bemüht, dies noch auf dem Konsenswege mit der RegTP abzuklären. Zur Erinnerung sei nochmals erwähnt, daß bei Funkamateuren, die bis zum Ende der Übergangsfrist keine Selbsterklärung abgeben, die RegTP davon ausgeht, daß sie entweder nicht QRV sind oder ihre Senderleistung kleiner 10 W EIRP ist.
AUSBILDERTREFFEN FÜR DIE NEUEN GENEHMIGUNGSKLASSEN
Das Referat für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung bietet den Ausbildern der Ortsverbände eine Informationsveranstaltung zu den neuen Prüfungsverfahren und Prüfungsinhalte für die Amateurfunkzeugnisse der Klasse 1, 2 und 3 vom 12.13.09. in Oberaula an. Tagungsort ist das Hotel Zum Stern. Das Ausbildungskonzept Planung, Werbung, Anforderungen an Ausbilder einer Arbeitsgruppe des Distriktes Hessen wird bei dieser vorgestellt. Die Unterbringung erfolgt überwiegend in Doppelzimmern. Die Teilnehmergebühren für Unterbringung und Verpflegung betragen 50, DM, bei Unterbringung im Einzelzimmer wird ein Zuschlag von 50, DM erhoben. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Weitere Informationen und Anmeldung, die schriftlich erfolgen muß, gibt es bei Erich Behrens, DL6FAL, ......
FUNKWETTERBERICHT (21.06. de DL1VDL)
Rückblick: (Solardaten für die Woche zwischen dem 15.06. und 18.06.)
Flux F: 100, 104, 101, 100; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 109; Sonnenfleckenrelativzahlen R:
79, 71, 94, 68.
Es gab typische Sommerbedingungen mit vielen short-skip Verbindungen in Europa auf den oberen Bändern, nachts offenem 14-MHz-Band und vielen Gewitterstörungen auf den unteren Frequenzen; so verging die letzte Woche vor der Sommersonnenwende. 14 MHz bot die meisten und lautesten DX-Signale. Tropo- und ES-Verbindungen bereicherten 28 und 50 MHz.
Vorhersage bis 01.07.:
Die vorhergesagten Fluxwerte zeigen weiterhin eine fallende Tendenz bis zum 28.06.,
wobei das Minimum knapp unter 90 Einheiten liegen soll. Die typischen Sommerbedingungen,
mit relativ langen Öffnungen des 21-MHz-Bandes, bleiben bestehen. Die Auswertung der
Solardaten zeigt deutlich, daß der Anstieg des 23. Sonnenfleckenzyklus den beiden letzten
Zyklen hinterherhinkt und das Maximum wahrscheinlich niedriger ausfallen wird als bei den
letzten zwei Zyklen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 19:40; VK2: 20:50; VK6: 23:10; JA: 19:05.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 00:25; W6: 03:15; PY: ab 20:30; VP8: 20:00.
Funkwetter kurz erklärt: Aurora
Sichtbare Aurora oder Polarlicht entsteht, wenn sehr viele Elektronen des Sonnenwindes, die sich spiralförmig entlang der Erdmagnetfeldlinien bewegen, die neutralen Atome und Moleküle in der oberen Polaratmosphäre ionisieren. Dabei werden deren Hüllenelektronen, die sich um den Atomkern auf festen Energieniveaus befinden, auf ein höheres Energieniveau gehoben. Die Elektronen haben aber das Bestreben, in ihren stabilen Grundzustand zurückzuspringen und geben dabei die ihnen zuvor bei der Ionisation übertragene Energie in Form von Licht ab. Die Farbe des Polarlichtes richtet sich danach, welche Art von Atomen und Molekülen ionisiert wurden. Typische Auroras spielen sich in Höhen zwischen 100 und 250 km ab. Radio-Aurora ist der Scattereffekt, den wir ausnutzen, indem Funkwellen an den ionisierten Gebieten der oberen Polaratmosphäre gestreut werden. Typisch sind die rauhen, verzerrten Signale. Typisch ist auch, daß bei Radio-Aurora die meisten QSOs am späten Nachmittag und kurz vor Mitternacht möglich sind.
Ende des Deutschland-RS 23/98 vom 25.06.1998
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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