DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 18/98 VOM 21.05.1998

Redaktion: DB4DL


ÜBERSICHT:


DAS HF-REFERAT AUF DER HAM RADIO ’98

Das HF-Referat des DARC e. V. wird zur diesjährigen HAM RADIO mit zwei Kurzwellenstationen Funkbetrieb in SSTV demonstrieren und Interessenten die Möglichkeit geben, selbst die Stationen zu bedienen. Darüber hinaus ist auch eine praktische Beratung in den Sendearten PACTOR und PACTOR-2 vorgesehen. Folgende Veranstaltungen werden vom HF-Referat durchgeführt: Donnerstag, 25.06.: Ein Jahr Langwellenpraxis mit Peter Bobek, DJ8WL, und als Gast John Gould, G3WKL. Samstag, 27.06.: Zur Referatssprechstunde referiert als Gast und Buchautor Jeff, K1ZM, über: Hochleistungsantennen für die DX und Contestarbeit auf 160 m, in englischer Sprache. Treffen des Radio Monitoring Service, der Bandwacht mit Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, als Gast Ron Roden, G4GKO.


DARC-JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG IN STAFFELSTEIN

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Distriktsvorsitzenden des DARC e. V. als Amateurrat zu ihrer alljährlichen Jahreshauptversammlung. Neben der Behandlung der bereits in der CQ DL veröffentlichten Anträge aus den Distrikten galt es, den Jahresbericht des DARC-Vorstandes zur Kenntnis zu nehmen und zu diskutieren. Der DARC-Vorsitzende Karl E. Vögele, DK9HU, gab einen Halbzeitbericht seiner Legislaturperiode als Vorsitzender. Er beschrieb die Bilanz als positiv. Unter anderem konnte unser eigenständiges Amateurfunkgesetz erhalten bleiben, ein Anhörungsrecht bei gesetzlichen Änderungen durchgesetzt und mit dem Ausbildungsfunkverkehr eine neue Qualität der Schulung des Amateurfunknachwuchses umgesetzt werden.

Erreichen konnte der DARC e. V. eine Ermächtigung im Amateurfunkgesetz für eine eigene, auf die Erfordernisse des Amateurfunkdienstes abgestellte, Störfallregelung, ggf. als Ergänzung in einer generellen Störfallregelung nach dem neuen Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten. Es sei aber auch unabwendbar gewesen, daß im Amateurfunkgesetz eine Regelung für den Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern vorgesehen ist. Sicher müßten noch Verbesserungen bei der nächsten Novellierung der Amateurfunkverordnung durchgesetzt werden, die uns bisher abgelehnt wurden. Speziell zur Verfügung 306/97, zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern, erläuterte er, daß der Amateurfunk wesentliche seiner Forderungen hat durchsetzen können. Am 18.06. sei darüber hinaus für die Detailfragen ein Gespräch bei der RegTP vereinbart. Allerdings sei der Schutz von Herzschrittmacherträgern durch die Verfügung 309 nur scheinbar umfassend. Unsäglich überreguliert und sachlich nicht nachvollziehbar seien die Einschränkungen für den Amateurfunk durch die Herzschrittmachergrenzwerte. Das werde so nicht hingenommen. Bei der Umsetzung unserer Ziele müsse man aber einen langen Atem haben. Die DARC-Vorgehensweise habe bereits erste Verbesserungen erzielt. Das zu novellierende Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten binde den Funkamateur als fachlich anzuerkennende Person künftig mit ein, nehme ihn von unsinnigen Regelungen aus und zeige eine ausreichende Regelung für Selbstbaugeräte und Bausätze auf. Insgesamt habe der DARC durch seinen Einsatz, seine umsichtige Politik gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Helfern, dem Amateurrat, den engagierten Mitarbeitern in der Geschäftsstelle und schließlich gemeinsam über und mit dem RTA erreicht, daß der deutsche Amateurfunkdienst seinen Platz nicht nur auf Jahrzehnte hinaus hat sichern, sondern seine Möglichkeiten auch noch verbessern und in den kritischen Bereichen maßvolle Regelungen erzielen können. Innerverbandlich beleuchtete der Vorsitzende die Arbeit des DARC e. V. innerhalb der IARU-Region 1, in der sich der DARC e. V. auch verstärkt personell einbringen will. Für den DARC e. V. wolle man selbstbewußt und im Hinblick auf die Gewißheit der eigenen Kräfte auch die Fragen innerhalb des eigenen Clubs angehen. Nie habe sich der DARC e. V. deutlicher und sichtbarer gewandelt als in den letzten Jahren. Die CQ DL z. B. sei eine auf europäischer Ebene fast unvergleichliche Amateurfunkverbandszeitschrift. Sie sei interessanter, aktueller, pfiffiger, manchmal auch frecher, farbiger, informativer, kurz einfach besser geworden. Abschließend forderte der DARC-Vorsitzende, DK9HU, Vorstand, Referate, Distrikte und Ortsverbände, aber auch alle Mitglieder auf, mit den Möglichkeiten der Einsteigerklasse, des Ausbildungsfunkverkehrs, der neuen Homepage des DARC und der Ansprache neuer Zielgruppen, die Mitgliederzahl des DARC e. V. nachhaltig zu stabilisieren und zu steigern.

Die detaillierten Abstimmungsergebnisse über die Beschlüsse der Mitgliederversammlung wird mit dem in dieser Woche im Versand kommenden OV-Info-Dienst jedem OVV zur Verfügung gestellt.


FUNKWETTERBERICHT (19.05. de DL1VDL)

Rückblick: (Solardaten für die Woche zwischen dem 11.05. und 17.05.)
Flux F: 108, 112, 117, 117, 116, 118, 110; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 109; Sonnenfleckenrelativzahlen R: 72, 90, 90, 94, 101, 92, 89.

Die solare Aktivität beruhigte sich, keine erneuten M-Flares, nur eine Impulsstörung am 15.5. um 14:53 UTC wurden registriert. Die geomagnetischen Störungen, hervorgerufen durch eine erhöhte Intensität des Sonnenwindes, bemerkten wir am Fading. Wir haben uns schnell an die zunehmend längeren Öffnungen der oberen Bänder gewöhnt und diese durch verstärkte Aktivität genutzt. Trotz sommerlichen Bedingungen sind die DX-Signale auf den unteren Bändern beachtlich laut, zumal die Gewittersaison in unseren Breiten noch nicht begonnen hat. Andererseits sind die über Gray-Line DX erreichbaren Gebiete aufgrund der Jahreszeit stark eingeschränkt. Für einige Gebiete auf der südlichen Hemisphäre sieht es dafür jetzt gut aus, beispielsweise kann man gegen 20:30 UTC QSOs zwischen PY und VK auf 3,5 MHz beobachten.

Vorhersage bis 27.05.:
Der solare Flux soll bis zum 20.05. auf etwa 100 Einheiten fallen und dann bis zum 27.05. auf etwa 125 steigen. Aufgrund der Sonnenrotation sind derzeit keine geomagnetischen Störungen vorhergesagt. Es lohnt sich, die Antennen für die nächsten Conteste fit zu machen, denn es wird langsam interessant, auch auf den oberen Bändern.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 19:10; VK2: 20:25; VK6: 22:55; JA: 19:05;
Sonnenuntergang (UTC): ZL: 05:15; W2: ab 00:05; W6: 02:50; KH6: 04:50; PY: ab 20:30; VP8: 20:25.

Funkwetter kurz erklärt: Zum geomagnetischen Index A

Neben dem geomagnetischen Index K, der eine quasi-logarithmische Einteilung hat und der ganze Zahlenwerte zwischen 0 und 9 annehmen kann, wird in den Funkwettermeldungen auch der Index A angegeben. Der A-Index ist ein Tageswert für die geomagnetische Aktivität, gültig für einen bestimmten Meßort. Der Tagesmittelwert A wird aus den acht K-Werten über eine Zuordnungstabelle mit dem AK-Wert berechnet. Dabei entspricht beispielsweise K=1 einem AK=3, K=9 einem AK=400. A hat eine nach oben offene Skala. Am 04.05. war A sehr hoch und betrug 96. Die geomagnetisch stürmischsten Tage seit 1932 waren der 18.09.1941 mit A=312, der 12.11.1960 mit A=293 und der 13.03.1989 mit A=285. Die Statistik ist nachzulesen unter http://www.ngdc.noaa.gov. Ein hoher Index A ist ein Indiz für mögliche Ausbreitungsphänomene, wie Aurora oder unerwartete Öffnungen auf 1,8 MHz. Im RSGB Funkwetterbericht wird erwähnt, daß am 03.05. A betrug 57, nach dem Protonenflare die Feldstärke auf 136 kHz um etwa zwei S-Stufen anstieg. DK3OI berichtete, daß am besagten Sonntag während des Rundspruches auf 3,6 MHz die Signalstärke um mehr als 30 dB absackte.


Ende des Deutschland-RS 18/98 vom 21.05.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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