DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 12/98 VOM 09.04.1998

Redaktion: DB2ZJ


ÜBERSICHT:


TAGUNG DES AUSLANDSREFERATS AM 14.03.1998 IN DÜMMER BEI SCHWERIN

Zum Auftakt der Tagung berichteten die einzelnen Mitarbeiter über ihre Aktivitäten im vergangenen Jahr. Dazu gehörten die Mitarbeit aller Referatsmitglieder bei der HAM RADIO, die Unterstützung neugegründeter Verbände, besonders in Afrika und Staaten der ehemaligen Sowjetunion, und die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen im In- und Ausland. Für 1998 und soweit absehbar auch für 1999 wurden geplante Veranstaltungen besprochen. Vorgesehen ist die Teilnahme an der Hamvention in St. Petersburg, an den Jahreshauptversammlungen diverser Verbände in den unmittelbaren Nachbarländern sowie an einer UNO-Notfunkkonferenz. Schwerpunkt der Tagung war die Planung des internationalen Programmes für die HAM Radio 1998. Besprochen wurden die Standverteilung im internationalen Teil von Halle 9 und das Programm für Freitag und Samstag. Ein weiteres Thema war die Internet-Präsenz des DARC. Global wurde die WWW-Homepage besprochen sowie Vorhaben und Ziel entsprechend der Herbsttagung ’97 bezüglich Sealf-Server und eigener Homepage-Sites. Der weitere Ausbau und das „Updaten“, insbesondere in Zusammenhang mit Daten der Geschäftsstelle, waren ein ausgiebiges Thema mit kurzfristigem Handlungsbedarf.


DIE „STIMME RUSSLANDS“ HAT DIE FREQUENZ 7100,0 KHZ WIEDER GERÄUMT

Pünktlich mit der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit hat der Sender „Stimme Rußlands“ Voice of Russia World Service die Frequenz 7100,0 kHz im oberen Teil des exklusiven 40-m-Bandes der Funkamateure wieder geräumt. Seit dem 10.02. hatte dieser Bandeindringling durch sein überstarkes Signal von S9 +85 dB an einem Dipol täglich sechs Stunden lang die oberen 10 kHz des 40-m-Bandes gestört. Der Sender sendet nun zeitweilig 5 kHz höher auf der Frequenz 7105,0 kHz in englischer Sprache. Ohne die vielen Beschwerden nationaler Bandwachten und Fernmeldebehörden, wäre die Stimme Rußlands möglicherweise immer noch da. Seien wir weiterhin wachsam, der nächste Bandeindringling kommt bestimmt! Bitte informieren Sie dann die Bandwacht. Die Anschrift der Bandwacht des DARC e. V. ist im schriftlichen Rundspruch unter Internet, Packet-Radio und Fax-Polling nachzulesen.

(E-Mail: .....; Fax: .....; Packet-Radio: DJ9KR@DBØAAA.#BW.DEU.EU., oder der Postanschrift: ......)


VHF/UHF/SHF-REFERAT TAGTE

Vom 04.–05.04. fand die erste Arbeitstagung des VHF/UHF/SHF-Referates in Bebra statt. Der erste Vorsitzende, Karl Erhard Vögele, DK9HU, und Dr. Walter Schlink, DL3OAP, gaben einen aktuellen Überblick über den Stand der Durchführungsverordnung und Verwaltungsanweisung. Ein weiterer, umfangreicher Tagesordnungspunkt war wieder die Koordination von mehr als 100 automatischen Stationen. Die Mitarbeiter des Referates berichteten über ihre Tätigkeiten. Heinz-Günter Böttcher, DK2NH, und Hellmuth Fischer, DF7VX, stellten die Ergebnisse der IARU-Working-Group-Tagung in Wien, die im Februar stattfand, vor. Das bereits auf der letzten Arbeitstagung erarbeitete ATV-Nutzungskonzept sowie die ATV-Norm wurden näher erläutert und im Gremium diskutiert.

Manuela Kanitz, DF7QK, konnte die neue Internetseite des VHF/UHF/SHF-Referates vorstellen. Sie ist zu erreichen unter der DARC-Homepage, hier unter der Referatseite. Unter dieser werden aktuelle Informationen zum Bereich VHF/UHF/SHF bereitgehalten.


HINWEIS ZUR BENUTZUNG DER CEPT LIZENZ

Bitte beachten Sie bei Ihren Urlaubsreisen mit CEPT-Lizenz, daß im jeweiligen Gastland von Deutschland abweichende Regelungen für die Freigabe einzelner Amateurfunkbänder, für zu benutzende Betriebsarten und für die zulässige Sendeleistung bestehen können. Sie sind verpflichtet, sich vor Aufnahme des Funkbetriebes zu informieren, denn es gelten immer die Bestimmungen des Landes, aus dem Sie funken möchten. Es ist gegenwärtig beispielsweise verboten, in Thailand die WARC Bänder ohne ausdrückliche Erlaubnis der dortigen Behörden zu benutzen.


FUNKWETTERBERICHT (07.04. de DL1VDL)

Rückblick: (Solardaten für die Woche zwischen 30.03. und 05.04.)
Flux F: 108, 106, 103, 104, 110, 126, 133; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 100; Sonnenfleckenrelativzahl R: 71, 90, 67, 74, 70, 82, 82.

Es geht weiter aufwärts mit der solaren Aktivität. Das 90-Tagesmittel des Fluxes von 100 registrierten wir zuletzt im Herbst 1993! Nachdem zum Wochenanfang die Fluxwerte leicht gefallen waren, erschien am 04.04. „fahrplanmäßig präzise und nunmehr zum dritten Mal“ die alte Region 8179, produzierte täglich einen M-Flare und sorgte für einen weiteren Fluxanstieg. Daß seit dem 01.04. ruhige geomagnetische Bedingungen herrschen, bemerkten wir an den ausgezeichneten DX-Signalen auf allen unteren Bändern, vor allem morgens, wenn das Europa-QRM ebenfalls geringer ist. Aber auch 28 MHz öffnete bereits vormittags in Richtung Japan und Pazifik. Es fand eine erfreuliche Belebung aller Bänder statt.

Vorhersage bis 15.04.:
Da die Wahrscheinlichkeit für einen großen Flare steigt und täglich Klasse C- und Klasse M-Flares auftreten, werden über Ostern Fluxwerte bis 145 erwartet. Außer kurzzeitigen magnetischen Störungen, die nach intensiveren solaren Ereignissen immer möglich sind, sind gegenwärtig keine Beeinträchtigungen vorhersagbar, so daß wir uns auf schöne Feiertags-QSOs mit allen Kontinenten freuen können, wobei 28 MHz erstmals richtig lange offen sein könnte.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:25; VK2: 20:10; VK6: 22:30; JA: 20:00; ZS: 04:40.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:35; W6: 02:20; KL7: 04:55; PY: ab 21:00; VP8: 21:45; KH6: 04:35.

Funkwetter kurz erklärt: Bemerkungen zu den DX-Bedingungen auf den unteren Bändern im ansteigenden Sonnenfleckenzyklus

Für gute DX-Möglichkeiten auf den drei unteren Kurzwellenbändern sind in erster Linie sehr ruhige geomagnetische Bedingungen notwendig. Diese herrschen dann, wenn der alle drei Stunden gemessene k-Wert über mehrere Meßperioden lang Null ist. Durch Abhören von DKØWCY ist dies einfach kontrollierbar. Für die ansteigende Phase eines Solarzyklusses – wie wir sie gegenwärtig erleben – sind solche anhaltenden geomagnetisch ruhigen Phasen typisch. Wir können also in den nächsten zwei Jahren mit durchaus exzellenten DX-Bedingungen auf den unteren Bändern rechnen, auch wenn sich die oberen Bänder stark beleben werden.


Ende des Deutschland-RS 12/98 vom 09.04.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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