DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 11/98 VOM 02.04.1998

Redaktion: DB2ZJ


ÜBERSICHT:


GESPRÄCH ZWISCHEN DER REGTP UND DEM RTA

Ab dem 01.05. gilt: Die Prüfungsausschüsse bestehen aus einem Vorsitzenden, der von der Behörde kommt, und einem Beisitzer aus den Reihen der Funkamateure. Es werden Gebühren nach Anlage 3 der Amateurfunkverordnung erhoben. Es werden nur noch Prüfungen für die neuen Zeugnisklassen 1, 2 und 3 abgenommen. Der Fragenkatalog soll sobald wie möglich, voraussichtlich im Mai, zur Verfügung stehen.

Für eine Übergangszeit bis zum 01.10. wird für die Klassen 1 und 2 noch nicht nach dem neuen Fragenkatalog und auch nicht nach dem Multiple-Choice-Verfahren geprüft. Es werden bis dahin die bisherigen Fragen, soweit sie der Anlage 1 zur AFuV entsprechen, weiter verwendet. Allerdings sind in allen schriftlichen Prüfungsteilen 75 % der Maximalpunktzahl nachzuweisen. Für die Morseprüfung gelten die Ziffern A 4 und B 2 der Anlage 1 zur AFuV.

Wie bisher ist es auch weiterhin möglich, Amateurfunkprüfungen an anderen Standorten abzuhalten, wenn der jeweilige Organisator der Prüfung für entsprechende Räume sorgt und die Kosten für die Entsendung des Vorsitzenden übernimmt.


ERSTER ENTWURF DES FREQUENZNUTZUNGSPLANS LIEGT VORAUSSICHTLICH ENDE JUNI VOR

Nach Auskunft des zuständigen Referenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post wird der erste Entwurf des Frequenzzuweisungsplans voraussichtlich Ende Juni 1998 vorliegen und zur Abgabe einer Stellungnahme von der Behörde abgefordert werden können. Der genaue Termin wird vorher im Amtsblatt der RegTP veröffentlicht. Für die Abgabe einer Stellungnahme ist eine Frist von zwei Monaten vorgesehen. Eine mündliche Anhörung soll für Oktober geplant sein. Bekanntlich werden die Frequenzzuteilung sowie weitere technische Parameter, wie Sendeleistung oder Modulationsart usw., nach § 3 Absatz 5 AFuG 1997 für den Amateurfunkdienst im Frequenznutzungsplan geregelt. Dieser löst nach Inkrafttreten die Anlage 1 der DV-AFuG über die technischen Merkmale der Amateurfunkstellen ab.


NEUFASSUNG DES GESETZES ÜBER DIE ELEKTROMAGNETISCHE VERTRÄGLICHKEIT VON GERÄTEN

Die Bundesregierung hat dem Bundesrat mit Schreiben vom 27.03.1998 den Entwurf eines Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten mit einer entsprechenden Begründung zugesandt. Eine Neufassung ist erforderlich, da die vollständige Umsetzung der EMV-Richtlinie 89/336/EWG, die Anpassung an den Leitfaden zur EMV-Richtlinie und neue Erkenntnisse, umfangreiche Änderungen und Erweiterungen erfordern. Auch werden durch den Gesetzentwurf Verordnungsermächtigungen zur Regelung, u. a. der Durchführung von Maßnahmen zur Ermittlung und Beseitigung elektromagnetischer Unverträglichkeiten, geschaffen. Im Vorfeld dieses Entwurfes war dem RTA/DARC bereits Gelegenheit gegeben, zu einzelnen Punkten des EMVG-Entwurfes ihre Vorstellungen einzubringen. Eine Würdigung und Kommentierung durch den DARC wird noch erfolgen. Gegen SASE DM 3,– können interessierte Mitglieder des DARC eine Kopie des Entwurfes von der Geschäftsstelle erhalten.


ERSTVERBINDUNG EUROPA-AFRIKA AUF 137 KHZ

Am gestrigen Mittwoch fand die langersehnte erste DX-Verbindung auf 13  kHz zwischen DAØLF (Europa) und FLØAD (Afrika) statt. Herzlichen Glückwunsch! Die CW-Verbindung gelang durch eine noch zu erforschende Anomalie der Ionosphäre, denn das Rufzeichen wurde bei der Reflexion exakt gespiegelt.


FUNKWETTERBERICHT (01.04. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche zwischen 23.03. und 29.03.)
Flux F: 122, 121, 115, 110, 108, 104, 100; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 99; Sonnenfleckenrelativzahl R: 72, 83, 79, 77, 80, 81, 81.

Am 13.03. begann eine bis jetzt anhaltende aktivere Sonnentätigkeit. Bis zum 22.03. war es die große Sonnenfleckengruppe 8179, von der viele Flares, darunter zwei M-Flares, und fast täglich koronale Massenejektionen ausgingen. Die Gruppen 8183 und 8185 folgten mit je einem M-Flare. Der 90-Tage-Mittelwert des Fluxes stieg in drei Wochen von 96 auf 99 Einheiten, wir spürten die längeren und lauteren Öffnungen der oberen Kurzwellenbänder. Die geomagnetischen Bedingungen waren täglich unbestimmt, wobei ruhige und aktive Perioden ständig wechselten. Die Ursache dafür sind die erwähnten energetischen Ereignisse auf der Sonne.

Vorhersage bis 08.04.:
Die moderate Sonnenaktivität geht zwar etwas zurück, denn die Region 8185 verschwindet am 02.04. am westlichen Sonnenrand. Dennoch erwarten wir Fluxwerte zwischen 95 und 105. Die Wahrscheinlichkeit für Klasse M-Flares steigt ab 04.04., denn die alte Region 8179 erscheint wieder am östlichen Rand der Sonne und hat möglicherweise noch Aktivität zu bieten. Zu Ostern sind Fluxwerte bis 120 möglich. Wir erwarten bis 06.04. etwas ruhigere geomagnetische Bedingungen, bevor zwischen dem 07. und 10.04. wieder mehr Störungen vorhergesagt worden sind.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:30; VK2: 20:15; VK6: 22:35; JA: 20:20; KH6: 16:10; ZS: 04:40.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:55; W6: 02:15; KL7: 04:40; PY: ab 21:00; VP8: 21:55; KH6: 04:30.

Funkwetter kurz erklärt: Zur Ausbreitungscharakteristik auf dem 160-m-Band

In der Märzausgabe der Zeitschrift CQ beginnt eine interessante Artikelserie zu Ausbreitungsphänomenen auf dem 160-m-Band, geschrieben von Cary Oler, Präsident des Solar Terrestrial Dispatch und Ted Cohen, N4XX. Im Artikel ist beispielsweise begründet, warum Angaben zur LUF, der niedrigsten brauchbaren Frequenz, für die Ausbreitungsvorhersage auf 160 m nicht geeignet sind und daß die Korrelation zwischen Sonnenfleckenrelativzahl und der Signalstärke für das 160-m-Band nur etwa 5 % so stark ist, wie das für höhere Frequenzen gilt.


Ende des Deutschland-RS 11/98 vom 02.04.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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