DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 5/98 VOM 12.02.1998

Redaktion: DL9KCE


ÜBERSICHT:


DARC-VORSTAND TRIFFT HSM-EXPERTEN

Am 10.02. fand im Institut für Rundfunktechnik in München ein Gespräch des DARC-Vorstandes, vertreten durch Karl Erhard Vögele, DK9HU, und Dr. Walter Schlink, DL3OAP, mit Herrn Martin Dahme und Herrn Theodor Bossart statt. Beide Herren sind Mitarbeiter in den Normungsgremien, die sich mit Herzschrittmachern und deren Anwendung in bezug auf den Personenschutz beschäftigen. In dem Gespräch wurde die Situation der HSM-Grenzwerte diskutiert. Der DARC e. V. wird künftig für neue HSM-Normen die Anforderungen an die Herzschrittmacher aus Sicht der Funkamateure in die Gremien einbringen. Erörtert wurde auch, inwieweit Herzschrittmacher häufig nur durch besonders niederfrequente Modulationsanteile, die bei 200 Hz oder darunter liegen, in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, mithin bestimmte Modulationsarten der Funkamateure weniger betroffen sein können. Daher spiele die Betriebsart eine wesentlichen Rolle bei der Bestimmung der Beeinflussungsschwelle von Herzschrittmachern. So wird die Notwendigkeit zur Untersuchung der im Amateurfunkdienst gebräuchlichen Betriebsarten besonders deutlich unterstrichen.


IARU-TAGUNG IN WIEN

Eine Delegation vertritt den DARC e. V. auf der IARU-Tagung in Wien, die am 21./22.02. stattfindet. Gesprochen werden im HF-Bereich über die Themen Bandplan und Baken auf 160, 80 und 40 m, über schmalbandige Digimods auf Kurzwelle und Contestangelegenheiten. Ein generelles Thema wird die nicht bandplankonforme Nutzung des IARU-Region-1-Baken-Bereiches im 2-m-Band sein. Diesen, europaweit 1997 in Tel Aviv neu koordinierten Bakenbereich, beanspruchen einige US-amerikanische Gruppen für SAREX-Experimente. Diese Gruppen fordern nachdrücklich eine Einstellung der dort angesiedelten europäischen Funkbaken. Des weiteren wird über eine tragbare Lösung für die Verlegung oder Erweiterung der EME-Segmente auf 2 m und 70 cm diskutiert werden. Selbstverständlich ist vorrangig eine Maßnahmendiskussion zwecks Erhaltung des Spektrums insgesamt. Neue Modi wie Real-Zero-SSB, Spread Spectrum und digitale Relais werden diskutiert. Ein weiteres wichtiges Thema wird die Diskussion über neu zu definierende Parameter für frequenzmoduliertes Amateurfunkfernsehen sein.


MIR-STATUS

An Bord der Raumstation MIR befinden sich gegenwärtig sechs Besatzungsmitglieder, darunter drei Funkamateure: Talgat Musabayev, RO3FT, Nikolai Budarin, RV3DB, und Andy Thomas, KD5CHF. Der tägliche Zeitplan dieser Crew ist allerdings so eng, daß kaum Freizeit für Amateurfunkaktivitäten bleibt. Bis zum 28.02.98 können noch QSL-Karten als Hörberichte für den von der Raumstation MIR im November 1997 ausgesetzten Satelliten „SPUTNIK-40“, der bis zum Jahresende 1997 QRV war, an folgende Adressen geschickt werden: Sergej Samburow, ....., oder: FR5KJ Radio Club, ...... Die jetzt veröffentlichte russische Adresse unterscheidet sich etwas von den früheren Angaben. Es wurde jedoch mitgeteilt, daß auch die an die früher angegebene Anschrift geschickte Post ankomme.


UMFRAGE DER AMSAT-UK

Die britische AMSAT hat eine Umfrage bezüglich eines zukünftig zu bauenden, niedrigliegenden Mode-A-Satelliten initiiert, ähnlich den RS-Satelliten. Mode A ist die Kombination 2 m Uplink und 10 m Downlink für CW und SSB. Es wird gefragt, ob hierfür ein entsprechender Bedarf besteht, gekoppelt mit der Bereitschaft, ein solches Projekt schließlich auch durch Spenden zu unterstützen. Kommentare sollen bis zum 28.02.98 an Richard, G3RWL, geschickt werden; über Packet: G3RWL@GB7HSN, per E-Mail: ..... oder an G3RWL über die Satelliten OSCAR 16/19/22/23/25.


12. VORTRAGSTAGUNG VHF/UHF/SHF 1998 IN MÜNCHEN

Am 14./15.03. findet in der Fachhochschule München, Dachauer Str. 98 b im Hörsaal E 0103 die 12. Vortragstagung für VHF/UHF/SHF-Funkamateure mit einem interessanten Programm statt. Neben technischen Vorträgen zum Selbstbau von Geräten in sehr hohen Frequenzbereichen wird außerdem ein Beitrag über EME für Einsteiger geboten und die Auswirkung der Verfügung 306/97 vorgestellt. Veranstalter ist der DARC-Distrikt Bayern-Süd.


FUNKWETTERBERICHT (11.02. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche zwischen 02.02. und 08.02.)
Flux F: 89, 89, 89, 86, 84, 83, 84; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 96;
Sonnenfleckenrelativzahl R: 23, 39, 26, 40, 41, 27, 37.

Seit etwa acht Monaten bestärken uns die Solardaten in der Annahme, daß wir im 23. Sonnenfleckenzyklus nach oben klettern. Seit dem 05.01. etwa stagniert der Anstieg, die Sonne gönnt sich eine Pause und die erhofften längeren Öffnungen der oberen Kurzwellenbänder bleiben aus. Auch in der vergangenen Woche glänzten die Bänder zwischen 1,8 und 10 MHz mit lauten DX-Signalen, für die oberen Bänder waren flachstrahlende Antennen nötig, um die kurzen Öffnungen gut zu nutzen.

Vorhersage bis 18.02.:
Wir erwarten Fluxwerte unter 90 Einheiten bei überwiegend ruhigen geomagnetischen Bedingungen. Eine am 09.02. beobachtete koronale Massenejektion kann am 13. und 14.02. geomagnetische Störungen bringen. Die meisten DX-Aktivitäten werden wiederum zwischen 1,8 und 10 MHz zu suchen sein.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:35; VK2: 19:30; VK6: 21:45; JA: 21:35; KH6: 16:55; KL7: 17:50; ZS: 03:50; 9MØ: 21:50;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:55; W6: 01:30; KL7: 02:30; PY: ab 21:30; VP8: 23:35; ZS6: 17:20; KH6: 04:15; ZL: 07:25; JA: 07:20.

Funkwetter kurz erklärt: Bemerkungen zur LUF, der niedrigsten brauchbaren Frequenz

Die Lowest Usable Frequency, LUF erreicht mittags in Jahren der aktiven Sonne Werte um 10 MHz, im Sonnenfleckenminimum kann sie unter 7 MHz liegen, so daß auf 40 m ganztägig DX-Verbindungen möglich sind. Nachts, wenn die D-Schicht verschwindet, liegen die LUF-Werte im Mittelwellenbereich oder darunter, die BCDX-er wissen das. Im Gegensatz zur MUF, kann man senderseitig durch höhere Strahlungsleistung und empfängerseitig beispielsweise mit Baverageantennen die LUF nach unten verschieben, denn sie wird durch die Dämpfung bzw. durch die erwartete Empfangsqualität bestimmt.


Ende des Deutschland-RS 5/98 vom 12.02.1998

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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