Redaktion: DL9KCE
DRUCKFEHLER IN DER VERFÜGUNG 306/97 ÜBER DEN PERSONENSCHUTZ BERICHTIGT
Im Amtsblatt 1 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post wurden mit der Verfügung 2/98 die Fehler in der Tabelle Abschnitt 2.2 der Verfügung 306/97 berichtigt. Die in der mittleren Zeile angegebenen Grenzwerte sowie die in der letzten Zeile angegebene obere Frequenz sind fehlerhaft. Die genauen Korrekturen werden in der CQ DL 3/98 angegeben und können ebenfalls in Packet-Radio und im Internet nachgelesen werden.
NEUER ENTWURF DER CTE-DIREKTIVE WURDE AM 28.01.1998 IM EUROPÄISCHEN PARLAMENT BERATEN
Die CTE-Direktive, künftig R&TTE-Direktive, soll der wachsenden Bedeutung der Funktechnik im Zusammenwirken mit der drahtgebundenen Telekommunikation Rechnung tragen. Hauptziel der Direktive ist die schnellere Markteinführung neuer und innovativer Produkte im Vergleich zu den bisherigen Regelungen. Im nunmehr vorliegenden Entwurf vom 22.01.1998 wird in den Zielen ausdrücklich herausgestellt, daß der nicht kommerzielle Selbstbau oder Umbau von R&TTE-Geräten durch Funkamateure oder deren Anwendung im Amateurfunkdienst oder Satelliten-Amateurfunkdienst nicht behindert werden soll. Daher sind Selbstbaugeräte sowie Bausätze und umgebaute kommerzielle Geräte, die ausschließlich für Funkamateure bestimmt sind und anschließend nicht auf den Markt gebracht werden, ausdrücklich ausgenommen. Kommerziell hergestellte Amateurfunkgeräte müssen, ebenso wie andere R&TTE-Geräte, den grundsätzlichen Anforderungen genügen, was vorzugsweise nach einer harmonisierten Norm oder aber anhand eines technischen Konstruktionsberichtes des Herstellers nachzuweisen ist. Der DARC e. V. konnte innerhalb der EUROCOM in einem Gespräch in Brüssel mit der englischen Europaabgeordneten Imelda Mary Read, der Berichterstatterin für diese Direktive sowie weiteren Statements und Gesprächen diese speziellen Regelungen für den Amateurfunkdienst erreichen. Die EUROCOM setzt sich aus den europäischen Amateurfunkvereinigungen der IARU-Region 1 zusammen. Erste Abstimmgespräche hierüber innerhalb EUROCOM hatte der DARC bereits auf der HAM RADIO 1997 in Friedrichshafen initiiert. Durch weitere Gespräche mit deutschen Europaabgeordneten ist uns zusätzlich Unterstützung für den Amateurfunkdienst zugesagt.
VERHANDLUNGEN ÜBER STARTGELEGENHEIT FÜR AMSAT-PHASE-3D
Am 20.01. fand in Paris ein Treffen zwischen dem Vorsitzenden der AMSAT-DL und Leiter des Phase-3D-Projektes Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, und der europäischen Weltraumbehörde ESA statt, bei dem über Startmöglichkeiten für AMSAT-Phase-3D gesprochen wurde. Die Vertreter der ESA sagten zu, die Möglichkeit eines Starts mit dem nächsten Flug 502 der ARIANE 5 zu untersuchen, konnten aber noch keine Zusagen geben, da die anderen Nutzlasten noch nicht feststehen. Sie sagten weiter zu, auch andere Startmöglichkeiten, einschl. ARIANE 4, im Hinblick auf die Möglichkeit eines Mitfluges von Phase-3D zu untersuchen. Das nächste Treffen mit der ESA ist für Ende Februar geplant und dürfte bereits konkretere Informationen zu einer möglichen Startgelegenheit bringen. Dr. Meinzer, DJ4ZC, äußerte sich sehr zufrieden über die kooperative Haltung der ESA und sieht auf dieser Grundlage eine gute Chance für einen baldigen Start von Phase-3D.
EINJÄHRIGES BESTEHEN DER INTERESSENGEMEINSCHAFT FUNKAMATEURE IN HILFSORGANISATIONEN
Am 16.01. wurde die Interessengemeinschaft der Funkamateure in Hilfsorganisationen gegründet. Die Mitglieder haben über den Amateurfunk hinaus gleiche Interessen, nämlich die ehren- oder hauptamtliche Tätigkeit bei Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Polizei usw. Entstanden ist die Gemeinschaft durch regelmäßige Treffen in Packet-Radio auf dem Convers-Kanal 112 die seit Ende 1995 donnerstags abends stattfinden. Des weiteren wird seit einiger Zeit auch Montags eine 80-m-SSB-Runde der Mitglieder durchgeführt. Informationen dazu werden regelmäßig in Packet-Radio eingespielt und können gegen SASE bei Karsten Radwan, DL2ABM, ....., angefordert werden. Es wird außerdem ein Zusammentreffen der Interessengemeinschaft auf der HAM RADIO 1998 geben, zu der auch Gäste und Interessierte eingeladen sind.
FUNKWETTERBERICHT (28.01. de DL1VDL)
Rückblick: (Woche zwischen 19.01. und 25.01.)
Flux F: 94, 91, 91, 93, 97, 98, 108); 90-Tage-Mittelwert: F(90)=97;
Sonnenfleckenrelativzahl R: 88, 50, 25, 37, 57, 88, 104.
Typisch waren wiederum winterliche Bedingungen mit kurzen, vorzugsweise Nord-Südöffnungen der Bänder bis 24 MHz am frühen Nachmittag und sehr guten Bedingungen auf allen Bändern unterhalb von 14 MHz. Magnetisch gestörte Tage waren der 20., 21. und teilweise der 25.01. Vor Beginn der Störung am 25.01. profitierten die Teilnehmer am 160-m-Contest von der geringen Dämpfung und lauten DX-Signalen in der Nacht zum Sonntag.
Vorhersage bis 04.02.:
Die solare Aktivität ist mit Erscheinen der Fleckengruppen 8142 und 8143 etwas
gestiegen, seit dem 25.01. liegen die Fluxwerte über 100 und es sind wieder mehr Flares
wahrscheinlich. Infolge der koronalen Massenejektion vom 25.01. müssen wir mit
magnetischen Störungen am 29. und 30.01. rechnen. Im Vergleich zur letzten Woche erwarten
wir etwas bessere DX-Bedingungen auf den oberen Bändern, bevor in der nächsten Woche die
Fluxwerte wiederum sinken werden. Die unteren Bänder bleiben DX-trächtig.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:20; VK2: 19:15; VK6: 21:35; JA: 21:45; KH6: 16:55; KL7:
18:15; ZS: 03:45.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:40; W6: 01:15; KL7: 01:40; PY: ab 21:30; VP8: 23:50; ZS6:
17:25; KH6: 04:10; ZL: 07:30; JA: 07:30.
Funkwetter kurz erklärt: Brauchbarer Frequenzbereich
Für jede DX-Linie kann man aus den Solardaten und den Parametern der Funkstation die Ausbreitungswahrscheinlichkeit berechnen und als Diagramm darstellen, bei dem auf der Y-Achse der für die jeweilige Funklinie brauchbare Frequenzbereich und auf der X-Achse die Zeit aufgetragen sind. Diese Diagramme finden Sie in einigen Amateurfunkzeitschriften. Der Übertragungsbereich wird nach oben hin begrenzt durch die Maximum Usable Frequency und nach unten durch die Lowest Usable Frequency. Dieser brauchbare Frequenzbereich sieht im Diagramm aus wie ein Schlauch. In den Jahren mit hoher Sonnenaktivität ist er breit und nach hohen Frequenzen hin verschoben, im Tal des Sonnenfleckenzyklus ist er relativ schmal und liegt weit unten im Frequenzspektrum.
Ende des Deutschland-RS 3/98 vom 29.01.1998
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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