Redaktion: DL9KCE
ALLGEMEINVERFÜGUNG 306/97 JETZT IN KRAFT
Gerade zu Weihnachten erreichte den DARC e. V. die Amtsblattverfügung 306/97 zur Gewährleistung des Schutzes von Personen in elektromagnetischen Feldern die von ortsfesten Sendefunkanlagen ausgehen. In dieser Verfügung sind nun Grenzwerte vorgegeben, die von allen Senderbetreibern, daß heißt sowohl kommerziellen als auch nichtkommerziellen Funkdiensten, wie z. B. dem Amateurfunkdienst eingehalten werden müssen, sofern sie eine Sendeleistung von größer gleich 10 W EIRP abstrahlen. Der Verfügungstext, mit den für den Amateurfunk relevanten Anlagen, wird voraussichtlich in der nächsten CQ DL abgedruckt sowie in der nächsten Ausgabe des OV-Info-Dienstes in voller Länge beigelegt. DARC-Mitglieder können ihn weiterhin gegen SASE DIN-C4 mit DM 3, frankiert in der Geschäftsstelle anfordern. Für die Zukunft sind weitreichende Aufklärungsmaßnahmen geplant. So ist für die nächsten Ausgaben der CQ DL eine Artikelserie zu Berechnungsgrundlagen geplant und es wird weiterhin in Packet-Radio und in DL-Rundsprüchen informiert. Ansprechpartner zu der Thematik sind außerdem die EMV-Referenten der Distrikte, das EMV-Referat des DARC und die Geschäftsstelle, die bei Problemfällen Hilfe und Aufklärung leisten können.
GESPRÄCH MIT MINISTER DR. REXRODT
Am Rande einer Veranstaltung aus Anlaß der Einrichtung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, konnte der DARC-Vorsitzende OM K. E. Vögele, DK9HU, zugleich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des RTA mit dem Bundeswirtschaftsminister Dr. Günter Rexrodt persönlich die Sorgen und die Empörung der Funkamateure über die neu geschaffene Situation durch die Allgemeinverfügung, insbesondere wegen der Überregulierung bei den HSM-Grenzwerten, vortragen. Der Minister zeigte sich interessiert und bat um schriftliche Erläuterung sowie um Kontaktaufnahme seitens des RTAs wegen eines Gesprächstermins. Im Verlauf der Veranstaltung konnten außerdem weitere Vertreter von politischen Parteien bzw. Mitglieder der Behörde und des Wirtschaftsministeriums auf die unhaltbare Situation für Funkamateure durch die mit den HSM-Grenzwerten verbundenen Einschränkungen hingewiesen werden. Auch diese Personen haben nach Maßgabe einer näheren Abstimmung Termine für Gespräche zugesagt.
VORSTANDSSITZUNG AM 10./11.01.1998 IN HAGEN
Die neue Amateurfunkverordnung wirft Fragen zur Koordinierung von automatischen Stationen auf. Der Vorstand reagierte mit einer Bestandsaufnahme die nötig geworden war, weil die Regulierungsbehörde (früher BAPT) Aufgaben der Koordinierung an sich ziehen will und andererseits der DARC seinen Verpflichtungen gegenüber der IARU und der Vertretung der Interessen seiner Mitglieder bei diesen Koordinierungsfragen gerecht werden muß. Weitere Gespräche werden folgen, insbesondere darüber, wie die Beteiligungsrechte der Funkamateure an der künftigen Koordinierung aussehen müssen.
Weiterhin wurden die Umsetzung der AFuV sowie die Tätigkeit der EMV-Arbeitsgruppen im Blick auf die Amtsblattverfügung 306/97 sowie die Reaktion seitens des Vorstandes auf besagte Verfügung erörtert und entsprechende Beschlüsse gefaßt. In den folgenden Ausgaben der CQ DL sind Hilfen zu Schutzabstandsberechnungen und Interpretationen der Verfügung geplant. Weiterhin wurden über Projekte wie Ausbildungsfunkverkehr, Einsteigerklasse und die Benennung ehrenamtlicher Prüfungsausschußmitglieder sowie den Internet-Service des DARC e. V. gesprochen und zur Vorbereitung des IARU-Working-Group-Meetings das weitere Vorgehen abgesprochen.
AFuV JETZT IM BUNDESGESETZBLATT
Die AFuV wurde im Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 2 vom 13.01.1998 veröffentlicht. Dieses Gesetzblatt kann beim Bundesanzeiger, Verlagsgesellschaft mbH, ....., per Fax unter der Nummer ..... bestellt werden. Es ist geplant, den vollständigen Text der Amateurfunkverordnung in der CQ DL 2/98 abzudrucken.
Der am 04.11.1997 von der Raumstation MIR ausgesetzte Sputnik-Nachbau hat nach 55 Tagen am 29.12.1997 seine Aussendungen auf 145,820 MHz eingestellt. Damit hat seine Lithium-Batterie die erwartete Lebensdauer erreicht. Der Satellit war von Schülern zur Erinnerung an das 40jährige Jubiläum des Starts des ersten Erdsatelliten Sputnik-1 gebaut worden und wurde von vielen Funkamateuren auf der ganzen Welt beobachtet.
ERSTE MASSNAHME GEGEN STÖRUNGEN AUF FM-RELAIS
Im gesamten Bundesgebiet, aber besonders im Ruhrgebiet, werden verschiedene Relaisfunkstellen, aber auch Simplexfrequenzen auf 2 m und 70 cm massiv gestört. Dabei treten Diffamierungen, Verleumdungen, Beleidigungen, ethnische Überreaktionen und verbaler Vandalismus auf. Da seitens des BAPTs in der Vergangenheit keine erfolgreichen Maßnahmen ergriffen worden sind, gegen die Urheber dieser anonymen Störungen vorzugehen, fand am 27.12.1997 ein Treffen verschiedener Relaisverantwortlicher auf Veranlassung des DVs Alfred Reichel, DF1QM, im Clubheim des OV L13 statt. Anwesend waren ebenfalls verschiedene Distriktsmitarbeiter u. a. auch der Verbindungsbeauftragte zum BAPT. Dabei wurde beschlossen, daß die Zeit der allzu liberalen Sichtweise bei den Relaisverantwortlichen vorbei ist, und daß vielmehr nun Sanktionen eingeführt werden müssen. So werden die Relaisfunkstellen DBØWE, DBØWW und DBØNA am Wochenende nachts abgeschaltet. Andere Relaisverantwortliche, die von ähnlichen Störungen betroffen sind, haben bereits signalisiert, daß auch sie solche Maßnahmen einleiten oder ggf. einleiten werden. Die Anwesenden hoffen, daß die ergriffene Maßnahme Signalwirkung hat und stellt nach deren Ansicht die einzige Möglichkeit dar, in dieser von Ohnmacht geprägten Situation, Abhilfe zu leisten.
FUNKWETTERBERICHT (13.01. de DL1VDL)
Rückblick: (Woche zwischen 05.01. und 11.01.)
Flux F: 82, 88, 85, 82, 82, 81, 85; 90-Tage-Mittelwert: F (90) = 95
Sonnenfleckenrelativzahl R: 22, 23, 00, 00, 00, 14, 51.
Zwischen dem 23.12.1997 und dem 03.01.1998 wurden Fluxwerte über 100 gemessen. Das Magnetfeld war nur am 30.12. gestört. Wir konnten uns über ausgezeichnete Weihnachts-DX-Bedingungen freuen. Zwischen dem 04. und 10.01. erweckte die Sonne den Eindruck, sich erholen zu müssen. Gleich drei Tage ohne sichtbaren Sonnenfleck und der solare Flux lag etwa zehn Punkte unter dem 90-Tagemittel. Am 06. und 07.01. erlebten wir einen geomagnetischen Sturm.
Vorhersage bis 21.01.:
In den nächsten Tagen wird der Flux bei unbeständigen geomagnetischen Bedingungen
auf über 100 ansteigen. Die koronalen Massenejektionen vom 10. und 12.01. können, wie in
der letzten Woche, das Erdmagnetfeld beeinflussen. Wir erwarten gute DX-Bedingungen
zwischen 1,8 und 10 MHz, 7 MHz ist das derzeit beständigste Band. Die Bänder
darüber zeigen sich winterlich mit relativ kurzen Öffnungen auf den Tageslinien.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:05; VK2: 18:55; VK6: 21:30; JA: 21:50; KH6: 17:00; KL7:
18:45; ZS: 03:40.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:20; W6: 00:50; KL7: 01:00; PY: ab 21:30; VP8: 00:15; ZS6:
17:30; KH6: 04:00; ZL: 07:40.
Funkwetter kurz erklärt: Stärke des geomagnetischen Feldes
Die mittlere Feldstärke des Erdmagnetfeldes, gemessen an der Erdoberfläche, beträgt am Äquator etwa 0,032 nano Tesla, das entspricht 0,32 Gauß und am Nordpol etwa 0,062 nano Tesla.
Ende des Deutschland-RS 1/98 vom 15.01.1998
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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