DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 41/97 VOM 18.12.1997

Redaktion: DL9KCE


ÜBERSICHT:


NEUES VON DER AMATEURFUNKVERORDNUNG

Der RTA hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf einer AFuV erklärt, daß die im Entwurf enthaltene Störfallregelung nicht mit dem EMVG vereinbar sei. Wie wir jetzt aus dem BAPT erfahren konnten, wird die im Entwurf enthaltene Regelung herausgenommen und durch eine Zwischenlösung ersetzt werden, bis eine allgemeine Störfallregelung nach dem novellierten EMVG vorliegt. Diese Zwischenlösung soll die Funkamateure gegenüber der bisherigen Regelung nicht benachteiligen. In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal darauf hinweisen, daß der RTA mit Hilfe des Bundesrates durchgesetzt hat, daß im AFuG eine Ermächtigungsgrundlage für die Störfallregelung im Sinne des EMVGs geschaffen wurde. Da im Entwurf der AFuV eine Störfallregelung vorgesehen war, die nicht dem Sinn des EMVG entsprach, konnte diese auch nicht mehr aufrechterhalten werden. Durch das EMVG werden keine Nutzsignale geregelt. In Gesprächen mit dem BMPT wurde den Vertretern des RTAs mehrfach bestätigt, daß das Nutzsignal keine Störquelle im Sinne des EMVG darstellt.


EMV-DISKUSSION WIRD VERSACHLICHT

In einer Diskussion zur Wirkung von elektromagnetischen Feldern auf den Menschen, die von dem Verband Deutscher Elektrotechniker e. V. in Köln organisiert und unter der Moderation des Wissenschaftsjournalisten Jean Pütz geleitet wurde, wurde festgestellt, daß im Gegensatz zur Elektrizität, die in der Bevölkerung auf Akzeptanz stößt, das Themenfeld der elektromagnetischen Felder in der Bevölkerung noch unsicher behandelt wird. Die Bewertung der Gefahren werden dabei auf eine sehr emotionale Basis gestellt, wie Prof. Dr. Hans-Jürgen Haubrich, der neben anderen Fachleuten geladen war, anhand von Umfrageergebnissen deutlich machte. Desweiteren berichtete Prof. Dr. Jiri Silny, daß viele primäre Befunde aus Studien von anderen Arbeitsgruppen nicht reproduzierbar seien. Ein Vertreter der deutschen elektrotechnischen Kommission in DIN und VDE stellte fest, daß bei der Erarbeitung von Normen und Grenzwerten, alle gesellschaftlichen Gruppen, wie z. B. Verbraucherverbände, Berufsgenossenschaften, Wissenschaftler und Behörden, ein Höchstmaß an Mitwirkungsmöglichkeiten haben. Er wies damit die Kritik des Auditoriums zurück, daß die EMV-Grenzwerte von den Herstellern und Betreibern im Alleingang unter Ausschluß der Öffentlichkeit definiert würden. In diesem Zusammenhang soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß in 64 Studien, die mit einem Aufwand von 9 Millionen DM seit 1992 von der Forschungsgemeinschaft Funk e. V. in Auftrag gegeben worden sind, bislang keine gesundheitsbeeinträchtigenden Wirkungen hochfrequenter Wellen gefunden wurden. Diese Studien wurden auf Empfehlung von Gutachtern an unabhängige Universitäten und anerkannte wissenschaftliche Einrichtungen vergeben. Die Ergebnisse sind u. a. auch auf der Homepage der Forschungsgemeinschaft Funk unter der Adresse http://www.fgf.de abrufbar.


AUFLÖSUNG DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR POST UND TELEKOMMUNIKATION

Am 17.12. hat Dr. Wolfgang Bötsch seine letzte Unterschrift als Bundesminister für Post und Telekommunikation geleistet. Mit der Privatisierung der Post sind viele Aufgaben des Ministerium weggefallen und verbleibende Aufgaben dem Wirtschaftsministerium unter Führung von Dr. Günter Rexrodt untergeordnet. Unter anderem ist dieser nun auch für den Amateurfunkdienst zuständig und übernimmt in dieser Eigenschaft die Schirmherrschaft für die Amateurfunkmesse HAM RADIO ’98.


DARC-WEIHNACHTSWETTBEWERB

Der DARC möchte an dieser Stelle auf seinen Weihnachtswettbewerb, der am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem 26.12., in der Zeit von 08:30–11:00 UTC stattfinden wird, hinweisen. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung an diesem Contest, dessen Besonderheit ist, daß jede CQ-rufende Station nach dem QSO die Frequenz zu wechseln hat. Genauere Informationen finden sich in der Ausschreibung in der CQ DL 12/97 auf der Seite 971.


TREFFEN DES BAYERISCHEN-CONTEST-CLUBS IM JANUAR

Das traditionelle Weihnachts-Heilig-Dreikönigs-BCC-Treffen findet diesmal am Samstag, dem 10.01.1998, am Mittag im Hotel Linden in Linden bei Landshut statt. Die Tel.-Nr. des Hotels, unter der man auch Zimmer reservieren kann, lautet ...... Alle Teilnehmer werden gebeten, sich den Termin gleich vorzumerken, weiterzusagen und gegebenenfalls Fahrgemeinschaften zu bilden. Informationen findet man außerdem auf der BCC-Webseite.


FEIERTAGSUNTERBRECHUNG DES DL-RUNDSPRUCHES

Wir möchten alle Hörer und Leser des Rundspruches und auch diejenigen, die uns mit Informationen zum Rundspruch versorgen, darauf hinweisen, daß dies der letzte Rundspruch in diesem Jahr ist. Der erste Rundspruch im neuen Jahr wird in der 3. Kalenderwoche, am 15.01.1998, abgestrahlt.

Wir wünschen allen Mitgliedern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Amateurfunkjahr 1998.


FUNKWETTERBERICHT (17.12. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche zwischen 10.12. und 16.12.97)
Flux F: 95, 96, 93, 89, 90, 89, 85; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 93; Sonnenfleckenrelativzahl R: 72, 99, 64, 70, 66, 56, 43.

Die Sonne legte eine Ruhepause ein, es gab nur unbedeutende Flares und am 12.12. ein in den Weltraum ausgestoßenes Filament. Die erwartete magnetische Störung am 10./11.12. führte zu Dämpfungserscheinungen auf allen Linien, nicht einmal die südlich von uns gelegenen Baken waren auf 20 m hörbar. Seitdem finden wir bei ruhigem Magnetfeld auf den Bändern zwischen 160 m bis 30 m gute DX-Bedingungen vor, kurzwelligere Bänder sind nur in den Mittagsstunden richtig nutzbar. Der ARRL 10-m-Contest zeigte, daß wir im 23. Sonnenfleckenzyklus noch Geduld haben müssen, bevor mit QRP und „nasser Wäscheleine“ als Antenne das 10-m-Band wieder legendäre QSOs zuläßt. Diesmal ging es nur mit flachstrahlenden Antennen und viel Geduld. Dafür konnte auf 137,1 kHz das Signal von DAØLF, OP: DJ8WL, in Südengland (Entfernung 668 km) von G4JNT aufgezeichnet werden. Herzlichen Glückwunsch !

Vorhersage bis 07.01.:
Wir erwarten bis zum 23.12. einen leicht zurückgehenden Flux und etwas unbeständige geomagnetische Bedingungen. Zwischen dem 23.12. und 03.01. werden die Fluxwerte 100 übersteigen. Magnetische Störungen sind für diesen Zeitraum noch nicht in Sicht. Anhand der Baken und der täglich aktualisierten Vorhersagen von DKØWCY kann man diese grobe Prognose aktualisieren. Frohe Weihnachten und schöne, persönliche QSOs!

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 18:45; VK6: 21:20; JA: 21:40; KH6: 16:50; KL7: 18:35; ZS: 17:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:10; W6: 00:40; KL7: 00:50; PY: ab 21:00; VP8: 23:55; ZS6: 03:20; KH6: 03:50; ZL: 07:30.

Funkwetter kurz erklärt: Warum sind die niederfrequenten Kurzwellenbänder tagsüber DX-untauglich oder nur bedingt geeignet?

Die dämpfende Wirkung der tagsüber vorhandenen D-Schicht geht mit dem Quadrat der Frequenz zurück. Obwohl verstärkte Sonnenaktivität auch eine erhöhte Ionisation aller Ionosphärenschichten und damit erhöhte Dämpfung der von der Erde in Richtung Weltraum abgestrahlten Funkwellen bewirkt, werden die höheren Frequenzen erheblich geringer gedämpft und können so die höher gelegenen F-Schichten erreichen, um gebeugt zu werden.


Ende des Deutschland-RS 41/97 vom 18.12.1997

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1997 Rundspruch-Archiv