DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 40/97 VOM 11.12.1997

Redaktion:DL9KCE


ÜBERSICHT:


WIDERSPRUCHSMÖGLICHKEIT GEGEN EINTRAG IN DIE RUFZEICHENLISTE

Im Amtsblatt des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation vom 03.12.1997 wird mit der Verfügung 290/1997 auf die Erstellung und Herausgabe des Verzeichnisses der zugeteilten deutschen Rufzeichen und ihrer Inhaber hingewiesen. Danach ist beabsichtigt, die Rufzeichenliste mit folgenden Daten zu veröffentlichen:

Rufzeichen, FunkzeugniskIasse, Familien- und Vorname, Straße und Hausnummer sowie Postleitzahl und Ort der ortsfesten Amateurfunkstelle beziehungsweise der Anschrift des Rufzeicheninhabers.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird Funkamateuren die Möglichkeit des Widerspruchs gegen die Aufnahme in ein solches Verzeichnis eingeräumt. Der Widerspruch kann sich auch auf teilweise Eintragungen beziehen und ist schriftlich bis zum 31.12.1997 beim Bundesamt für Post und Telekommunikation, ....., einzureichen. Nach neuesten Informationen aus dem BAPT/BMPT wird aber die neue Amateurfunkverordnung in § 18 einen Absatz enthalten, wonach unabhängig vom Inhalt des Widerspruches alle Rufzeichen in das Verzeichnis aufgenommen werden. Wird Widerspruch gegen die Aufnahme in das Verzeichnis eingelegt, soll nur das Rufzeichen erscheinen, was einem Teileintrag entspräche. Wird kein Widerspruch eingelegt, findet ein Volleintrag statt, so daß alle Daten, wie oben angegeben, aufgenommen werden. Mit diesem Verfahren soll gewährleistet werden, daß zumindest die Rufzeichen in der Liste enthalten sind und damit ersichtlich ist, welche Rufzeichen bereits vergeben sind.

Verschiedene Einsender haben bereits von der Widerspruchsmöglichkeit Gebrauch gemacht und das BAPT darum gebeten, den Eingang des Widerspruches zu bestätigen. Das BAPT bittet nun, auf diesem Wege mitzuteilen, daß es diese Bestätigungen nicht versenden könne, jedoch alle Widersprüche selbstverständlich berücksichtigen werde.


PRÜFERTÄTIGKEIT NACH NEUER AFuV

In einem Schreiben wird der RTA gebeten, dem BAPT Interessenten für eine Prüfertätigkeit zu nennen. Nach der neuen Amateurfunkverordnung werden erfahrene Funkamateure ab Mai 1998 als Beisitzer in die Prüfungsausschüsse zur Abnahme von Amateurfunkprüfungen berufen. Eine amtliche Prüferentschädigung wird nicht bezahlt. Voraussetzung für diese ehrenamtliche Tätigkeit ist, daß der Funkamateur Inhaber der neuen Zeugnisklasse 1 ist. Die Berufung soll in der Regel für fünf Jahre erfolgen und ist grundsätzlich nicht auf bestimmte Außenstellen beschränkt. Es können aber Wünsche bezüglich des Einsatzgebietes berücksichtigt werden. Die Zugehörigkeit zu einer Amateurfunkvereinigung ist keine Voraussetzung, um benannt zu werden. Das BAPT fordert andererseits jedoch einen offensichtlichen und glaubhaften Hinweis für die Erfahrung des Funkamateurs. Dies dürfte bei Funkamateuren, die in Amateurfunkvereinigungen aktiv und bekannt sind, leichter zu erkennen sein. Der Vorsitzende des RTA wird sich in Kürze wegen weiterer Einzelheiten an die Mitgliedsvereinigungen des RTA wenden. Interessenten werden gebeten, von Meldungen als Prüfer an den RTA vorerst abzusehen, bis die Detailfragen innerhalb der Verbände des RTA und mit dem BAPT abgeklärt sind. Der Vorsitzende des DARC e. V. wird sich ebenfalls an die Distrikte des DARC e. V. wenden und ggf. einen Vorschlag für ein DARC-internes Verfahren unterbreiten.


QSL-INFORMATION FÜR SPUTNIK-40

Der zum 40jährigen Jubiläum des ersten künstlichen Erdsatelliten von der Raumstation MIR ausgesetzte Satellit SPUTNlK-40 sendet nach wie vor auf 145,820 MHz in FM. Seine Bahn unterscheidet sich mittlerweile von der der Raumstation. Der Satellit hat auch die Bezeichnung RS-17 und seine Keplerelemente sind in den Mailboxen in den Kepler-Files unter dieser Bezeichnung vorhanden. Noch bis Februar 1998 können QSL-Karten mit Empfangsberichten an folgende Adressen geschickt werden: Sergej Samburov, ....., oder: FR5KJ Radio Club, ...... Die Briefumschläge nach Rußland sollten gut verschlossen sein, kein Bargeld enthalten und außen sollten keine Rufzeichen vermerkt sein. Für den Rückversand müssen ein lRC und ein SAE beigelegt werden.


FUNKWETTERBERICHT (10.12. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche 03.12. bis 09.12.97)
Flux F: 112, 107, 104, 109, 99, 98, 97; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 94; Sonnenfleckenrelativzahl R: 54, 47, 58, 44, 70, 97, 94.

Im Vergleich zur Vorwoche erhielt die solare Aktivität das Prädikat ruhig, nur am 06.12. wurde eine mit einem C-Flare korrelierte koronale Massenejektion beobachtet, deren Störung am 10. und 11.12. unser Magnetfeld beeinflußt. Bei Fluxwerten um 100 und ruhigen geomagnetischen Bedingungen herrschten sehr gute DX-Bedingungen auf den unteren Bändern. Oberhalb von 10 MHz sind Winterbedingungen dominant, die schnellen Bänder schließen sehr zeitig und wir sind abends Zaungäste, wenn die Mittelmeerländer noch DXen. Erinnern wir uns: Vor genau einem Jahr betrug der 90-Tage-Mittelwert des Fluxes 73 Einheiten und im Dezember 96 beobachtete man auf der Sonne an zwölf Tagen keine Sonnenflecken!

Vorhersage bis 17.12.:
Wir erwarten keine nennenswerten Veränderungen der guten Ausbreitungsbedingungen. Ob die solare Aktivität steigt, hängt davon ab, wie sich die drei neuen Sonnenfleckengruppen entwickeln werden. Fluxwerte über 110 sind um Weihnachten wieder wahrscheinlicher.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 18:45; VK6: 21:20; JA: 21:40; KH6: 16:50; KL7: 18:35; ZS: 17:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:10; W6: 00:40; KL7: 00:50; PY: ab 21:00; VP8: 23:55; ZS6: 03:20; KH6: 03:50; ZL: 07:30.

Funkwetter kurz erklärt:

Die Ionosphäre erstreckt sich in einer Höhe zwischen etwa 50 und mehr als 1500 km über der Erdoberfläche. Die Elektronenkonzentration in den Schichten der Ionosphäre ist für die Reflexion aber auch für die Dämpfung der Kurzwellen verantwortlich. Sie reagiert sehr sensibel auf die solare Aktivität. Tagsüber sind die D-Schicht in 50 bis 90 km Höhe und die E-Schicht in etwa 85 bis 140 km Höhe präsent. In der nachts vorhandenen F-Schicht ist die Elektronenkonzentration am größten in Höhen zwischen 200 und 600 km. Tagsüber bilden sich oft zwei Maxima aus, dabei ist die F1-Schicht die schwächer ausgebildete und der Erde näher als die F2-Schicht.


Ende des Deutschland-RS 40/97 vom 11.12.1997

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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