Redaktion: DL9KCE
Am 08./09.11. tagte das VHF/UHF/SHF-Referat in Bebra. Umfangreich war wieder die Koordination automatischer Stationen. Überlegungen und Ideen zur möglichen Nutzung des neuen Digitalsegmentes auf 144 MHz wurden vorgestellt. Norbert Notthoff, DF5DP, gab einen Bericht über Satelliten und Phase-3D. Eine Arbeitsgruppe befaßte sich am Rande dieser Arbeitstagung mit Möglichkeiten für künftige ATV-Relaisplanung. Themen des Referates zur nächsten IARU-Region-1-Working-Group-Tagung im Februar 1998 in Wien konnten erläutert werden. Die nächste Arbeitstagung des VHF/UHF/SHF-Referates findet voraussichtlich am 04./05.04.1998 in Bebra statt.
KOORDINIERUNG VON BESONDEREN AMATEURFUNKSTELLEN
Vertreter des BAPT haben auf der Tagung des VHF/UHF/SHF-Referates in Bebra erklärt, daß das BAPT definitiv entschieden habe, künftig die Federführung der Koordinierung von besonderen Amateurfunkstellen, wie Repeater, Digis und Baken, zu übernehmen. Danach sollen Anträge zu einem noch bekanntzugebenden Zeitpunkt an die BAPT-Außenstelle Rostock gerichtet werden. Der anwesende DARC-Vorstand forderte im Einvernehmen mit den Teilnehmern der Referatstagung, daß die Beteiligung der Funkamateure auf der Grundlage der Selbstregulierung nicht angetastet werden dürfe. Er wies darauf hin, daß sich eine entsprechende Forderung bereits in der Stellungnahme des DARCs zum Entwurf der Amateurfunkverordnung befinde. In weiteren Gesprächen, die das BAPT über weitere Einzelheiten der Koordinierung von Amateurfunkstellen ankündigte, will der DARC e. V. mit Nachdruck ein kostenneutrales Verfahren durchsetzen und die bisherige Beteiligung der Funkamateure im Rahmen der Neuordnung in vollem Umfange erhalten wissen.
RTA: NEUER VORSTAND GEWÄHLT STELLUNGNAHME ZUR AFuV VERABSCHIEDET
In seiner Sitzung am 16.11. in Bonn wählte der RTA Karl Erhard Vögele, DK9HU, zum Vorsitzenden und Dr. Christof Rohner, DL7TZ, zum stellvertretenden Vorsitzenden des RTA.
Umfangreichster Tagesordnungspunkt war die Beratung der eingegangenen Stellungnahmen von Mitgliederverbänden zum Diskussionsentwurf des BMPT über eine Verordnung zum Amateurfunkgesetz. Nach der redaktionellen Einarbeitung der Änderungsvorschläge wird die RTA-Stellungnahme rechtzeitig zum Abgabetermin am 20.11. beim BMPT abgegeben. Sie wird unter der Rubrik RTA im Packet-Radio eingespielt. Der DARC-Vorstand informiert seine Mitglieder darüber außerdem im Internet. Interessierte können den Text auch per SASE, DIN-C4 mit 3, DM frankiert, von der Geschäftsstelle des DARC e. V. in Baunatal, welche die Geschäfte des RTA wahrnimmt, anfordern.
LOWFER-STATION DAØLF MIT NEUEN TESTSENDUNGEN
Am 22./23.11. wird die Langwellenstation DAØLF wieder Testsendungen auf der Frequenz 137,100 kHz in Telegraphie durchführen. Die Sendeausgangsleistung beträgt ca. 50 W, so daß sich eine effektive Strahlungsleistung von etwa 4050 mW ergibt. An beiden Tagen wird in der Zeit von 09:0019:00 UTC der Bakentext VVV TEST DE DAØLF DAØLF gesendet. Nach den Rufzeichen folgen fünf Striche und danach eine etwa gleich lange Pause, bevor der Wiederholzyklus von 51,2 Sekunden erneut beginnt. Als Besonderheit werden die Aussendungen diesmal von einem Quarz-Referenzoszillator erzeugt und so eine hochgenaue Gebegeschwindigkeit einhalten, so daß die Punktlänge genau 200 Millisekunden beträgt, was einer Gebegeschwindigkeit von etwa 30 BpM entspricht. Dies ist deshalb erforderlich, weil verschiedene englische Funkamateure mit rechnergesteuerter Ausrüstung versuchen, die Aussendungen mit einer Bandbreite von etwa 1 Hz und dem CCW-Verfahren aufzunehmen. Bitte sendet Eure Empfangsberichte per Packet-Radio wieder an DJ8WL@DBØGV.#HES.DEU.EU, die dann von ihm mit einer QSL-Karte bestätigt werden. Die so eingegangenen und hoffentlich ehrlichen Rapporte werden dann wieder zusammengefaßt in der Rubrik VLF bzw. DARC im Packet-Radio veröffentlicht. Das HF-Referat wünscht allen Interessierten einen guten Empfang.
AMATEURFUNKPRÜFUNG NACH ALTEM RECHT NOCH BIS ENDE APRIL 1998 MÖGLICH
Dem DARC e. V. wurde seitens des BAPTs definitiv erklärt, daß bei Amateurfunkprüfungen noch nach dem alten Amateurfunkrecht, auslaufend bis Ende April 1998, geprüft werden kann. Die Prüfungsgebühren richten sich ab dann nach der neuen AFuV, sobald diese in Kraft ist, auch wenn noch nach altem Recht geprüft wird. Der DARC e. V. ist um weitere Klärung und Informationen hinsichtlich weiterer Einzelheiten bemüht.
FUNKWETTERBERICHT (18.11. de DL1VDL)
Rückblick: (Woche zwischen 11.11. und 17.11.)
Flux F: 92, 87, 90, 93, 96, 96, 94; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 91;
Sonnenfleckenrelativzahl R: 28, 26, 41, 48, 35, 58, 74.
Der mittlere Flux stieg von 90 auf 91. Außer am 16.11. wurden täglich kleinere Flares und am 13.11. eine koronale Massenejektion beobachtet. Die magnetischen Bedingungen waren am Ende der Vorwoche sehr ruhig, seitdem gibt es zeitweise Störungen. Die DX-Bedingungen zwischen 14 und 28 MHz sind tagsüber brauchbar, so daß alle unteren Bänder ausgezeichnete DX-Signale bereits in den Dämmerstunden liefern.
Vorhersage bis 26.11.:
Bei Fluxwerten zwischen 95 und 100 erwarten wir gute Ausbreitungsbedingungen auf den
Tageslinien zwischen 10 und 28 MHz sowie abends bis früh auf den unteren Bändern.
Die aktive Sonnenfleckengruppe 8108 wird möglicherweise einige C-, M- und X-Flares und
wenn wir Glück haben, einen Protonenflare emittieren. Bis zum 24.11. müssen wir mit
einem zeitweise gestörten Magnetfeld rechnen.
Orientierungszeiten für Gray-Line D:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:50; VK2: 18:40; VK6: 21:25; JA: 21:30; KH6: 16:25; KL7:
17:40; ZS: 16:50;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:15; W6: 00:45; KL7: 01:25; PY: ab 20:40; VP8: 23:20; ZS6:
03:20; KH6: 03:50; ZL: 07:15.
Funkwetter kurz erklärt: Radioemission
Aussendungen der Sonne im Radiowellenlängenbereich, die wir am Kurzwellenempfänger möglicherweise auch schon beobachtet haben, heißen Radioemission. Es gibt vier verschiedene Typen:
Der Typ 1 klingt wie ein Rauschsturm und ist zusammengesetzt aus vielen kurzen, schmalbandigen Bursts im Frequenzbereich zwischen 300 und 50 MHz. Beim zweiten Typ handelt es sich um schmalbandige Emissionen, die langsam beginnend bei etwa 300 MHz nach tieferen Frequenzen hin bis etwa 10 MHz wandern. Sie signalisieren eine ankommende Schockwelle, die von stärkeren Flares herrühren kann.
Der Typ 3 besteht aus schmalbandigen Bursts, die sehr schnell von etwa 500 MHz nach tieferen Frequenzen hin bis etwa 0,5 MHz über die Bänder rauschen. Sie sind aktiven Regionen auf der Sonne zuzuordnen. Der Typ 4 klingt wie eine Rauschglocke, bestehend aus breitbandigen Bursts im Frequenzbereich zwischen 300 und 30 MHz. Diese Art der Emission beginnt üblicherweise 10 bis 20 Minuten nach einem Flaremaximum und kann etliche Stunden andauern.
Ende des Deutschland-RS 37/97 vom 20.11.1997
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._
Inhalt 1997 | Rundspruch-Archiv |