Redaktion:DB2ZJ
Die Mitglieder des Runden Tisch Amateurfunk treffen sich am 16.11. in Bonn/Bad Godesberg. Wichtigster Tagesordnungspunkt ist die Beratung und Beschlußfassung über die vom RTA gegenüber dem BMPT abzugebende Stellungnahme zum Diskussionsentwurf der Amateurfunkverordnung (AFuV). In Ergänzung zur umfassenden Stellungnahme des DARC e. V. sind weitere Stellungnahmen des DASD e. V., der AATiS, der Marinefunker und des VFDB e. V. eingegangen. Sie werden im Verlauf der Beratungen in der Meinungsbildung berücksichtigt. Abgabetermin für die Stellungnahme des RTA beim BMPT ist der 20.11. Wo der Text erhältlich ist und wann die Einspielung ins Internet und in das PR Netz erfolgen, wird noch bekanntgegeben.
ERSTES HTML-SEMINAR IN WILLEBADESSEN
Vom 07.11.11 trafen sich Vertreter aus mehreren DARC-Distrikten, dem VFDB und der Geschäftsstelle des DARC e. V. zu einem Seminar zur Erstellung von Internet-Seiten. Unter der Leitung von Georg Keller, DL4YDE, Mitarbeiter im Referat für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung, wurde ein fundiertes Wissen zur Erstellung solcher Seiten und somit zur Erstellung der Homepages, für die Präsenz der Distrikte und Ortsverbände im Internet, vermittelt. Am Rande dieses Seminars führten Jochen Hindrichs, DL9KCX, stellvertretender Vorsitzender im DARC e. V., Prof. Dr. Wolfgang Manz, DJ3EO, Referent des Referates Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung und Uwe Baldermann, DF5UB, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe WWW im Referat, ein Gespräch über den Ausbau der DARC-Präsenz im Internet. Hierbei wurden die Rahmenbedingungen für die weitere Darstellung des DARC e. V. im Internet erörtert. Einheitliches Design wurde bei der Erstellung der Distriktsseiten, in den Vordergrund gestellt. Weitere Informationen zu der Erstellung eigener Homepages für Distrikte und Ortsverbände sowie deren Anbindung an die Homepage des DARC e. V. erfahren Sie von der DARC-Geschäftsstelle. Ansprechpartner ist Wolfgang Klimaszewski, DB2ZJ.
50 JAHRE AMATEURFUNK IM RUHRGEBIET
Am letzten Wochenende feierte der Distrikt Ruhrgebiet, dem 28 Ortsverbände an Rhein und Ruhr angehören, mit 160 Gästen sein 50jähriges Bestehen. Erinnerungen an die Anfangstage des in 1947 neugegründeten Distrikts Ruhrgebiet wurden wach. Prof. Karl Lickfeld, DL3FM, erinnerte an diese Tage. Funkgeräte wurden aus alten Armeegeräten zusammengebastelt und Drahtantennen wurden mit Pfeil und Bogen in den Baum geschossen und erste Kontakte in den Pazifikraum erzielt. Moderne Technik macht heute zwar DX-QSOs einfacher, dennoch hängen viele Kontakte von der Erfahrung des Funkamateurs und von den Ausbreitungsbedingungen der Funkwellen ab. Das fasziniert auch heute noch die 1655 Mitglieder im Distrikt Ruhrgebiet. Aus manchen Funkkontakten sind Partnerschaften entstanden, so etwa seit 1989 zwischen dem Distrikt und Funkamateuren der russischen Republik Komi im Ural.
Die in Deutschland gebaute SAFEX-Anlage an Bord der Raumstation MIR ist wieder in Betrieb. Funkamateure aus der ganzen Welt berichten, daß sie über den FM-Umsetzer (Ausgabe 437,950 MHz, Ablage 2,2 MHz, CTCSS-Ton 141,3 Hz) mit guten Signalen arbeiten konnten. Zu beachten ist der Dopplereffekt: Die Sendefrequenz der MIR ist auf 70 cm beim Aufgang 10 kHz höher und beim Untergang 10 kHz tiefer; für die Sendefrequenz der Bodenstation gilt das Umgekehrte. Nähere Informationen zur SAFEX-Anlage sind der CQ DL 8/96, Seite 597 zu entnehmen.
FUNKWETTERBERICHT (12.11. de DL1VDL)
Rückblick: (Woche zwischen 05.11. und 11.11.)
FIux F: 114, 105, 94, 90, 86, 89, 92; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 90;
Sonnenfleckenrelativzahl R: 51, 60, 60, 61, 40, 28, 28.
Die angekündigte Aurora war leider ein Flop für Europa, während in Nordamerika QSOs bis W8, dessen geographische Breite Norditalien entspricht, möglich waren. Dafür bekamen wir täglich eindrucksvoll demonstriert, wie sich starke Magnetstürme auf die Kurzwellenausbreitung auswirken. Dies begann bereits am Abend des 06.11., als eine interplanetare Schockwelle einen Mögel-Dellinger-Effekt auslöste. Die Energie der Protonenstrahlung des X9-Flares, dessen Maximum am 06.11. um 11:55 UTC erreicht wurde, war größer als 100 Millionen Elektronenvolt und hielt fast zwei Tage an. Dies führte zum ersten Ground Level Event im neuen Sonnenfleckenzyklus, also zu einer Erhöhung der kosmischen Hintergrundstrahlung um mehr als 10 %. Infolge Polarkappenabsorption waren alle nördlichen Funkwege stark gedämpft oder dicht. Zwischenzeitlich gab es gute Öffnungen, vor allem der transäquatorialen Funkwege. Seit dem Morgen des 12.11. ist der Spuk vorbei, bei sehr ruhiger Magnetik war auf 7 MHz ZL mit 599 +20 dB zu arbeiten.
Vorhersage bis 19.11.:
Es scheint so, als habe sich die Sonne eine Ruhepause verordnet, denn der FIux ist
rückläufig und die Magnetik ruhig. Es werden täglich kleinere C-Flares erwartet.
Fluxwerte über 100 sind am Monatsende wieder wahrscheinlich. Wir erwarten gute
DX-Bedingungen unterhalb von 14 MHz, darüber sind hauptsächlich die Taglinien
brauchbar.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 18:45; VK6: 21:20; JA: 21:20; KH6: 16:15; KL7:
17:20; ZS: 16:50;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:30; W6: 00:50; KL7: 01:50; PY: ab 20:30; VP8: 23:00; KH6:
03:45.
Funkwetter kurz erklärt: Polarkappenabsorption, PCA
Die lonisierung der D-Schicht über den Polargebieten durch energiereiche Protonen führt zum Totalausfall oder BIackout der transpolaren Funkwege bis zu mehreren Tagen. In der vergangenen Woche dauerte die PCA vom 06.11. um 14:00 UTC bis zum 08.11. um 11:00 UTC. Auslöser war der X9-Flare, bei dem die Energieschwelle der Protonenstrahlung von 100 Millionen Elektronenvolt am 06.11. um 12:45 UTC überschritten wurde.
Ende des Deutschland-RS 36/97 vom 13.11.1997
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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