Redaktion: DB2ZJ
Vom 08.–12.09 fand in Peking die 10. IARU-Region-3-Konferenz statt. 90 Delegierte aus 24 Ländern, darunter aus Hongkong, Taiwan und Vietnam waren vertreten. Im Rahmen der Konferenz wurde ein Memorandum unterzeichnet, das zur gegenseitigen Anerkennung der Amateurfunklizenzen führen soll. Der DARC e. V. formulierte ein Statement speziell für diese Konferenz, um gegen die Einführung von Grenzwerten zur Begrenzung von unerwünschten Aussendungen, der sog. Spurious Emissions, die aus der Sicht der Funkamateure unrealistisch sind, internationale Unterstützung zu erhalten. Alle drei Arbeitsgruppen der Konferenz sowie das Plenum haben sich die Empfehlungen des DARC-Papiers durch einstimmige Beschlüsse zu eigen gemacht. Karl E. Vögele, DK9HU, Vorsitzender des DARC e. V. konnte den Delegierten dabei nicht nur die Notwendigkeit verdeutlichen, sich gemeinsam und auf internationaler Ebene gegen diese unrealistischen Grenzwerte zu wehren, sondern auch zu anderen Themen weitere Informationen geben, so über die Vorzüge der HAREC-Regelung (Harmonized Amateur Radio Examination Certificate) im Zusammenhang mit dem Entschluß der Konferenz, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit der Harmonisierung der Lizenzklassen befassen soll. Ferner waren Einzelheiten über das AFuG 1997 gefragt, das in englischer Sprache auf Beschluß der Konferenz allen Teilnehmerstaaten zur Verfügung gestellt wird. Mit großer Mehrheit sprach sich die Konferenz, wie auch schon die Konferenzen der IARU-Regionen 1 und 2, für die Beibehaltung von CW für den Kurzwellenzugang aus. Als Beobachter nahm auch Hans Ehlers, DF5UG, in seiner Eigenschaft als Mitglied des Verwaltungsrates der IARU-Region 1 teil. Ein ausführlicher Bericht über die Region-3-Konferenz mit weiteren Einzelheiten zu den umfangreichen Beratungen folgt in der Ausgabe der CQ DL 11/97.
VORSTANDSSEITE AUF DER DARC-HOMEPAGE
Seit dem 12.09. hat der DARC-Vorstand seine eigene Seite auf der Hompage des DARC e. V. im Internet. Hier informiert der Vorstand über aktuelle Amateurfunkthemen (z. B. Amateurfunkverordnung zum AFuG 97). Es können alle Texte zur neuen Verordnung abgerufen werden. Zu erreichen ist diese Seite unter http://www.darc.de, der Homepage des DARC e. V. unter „Der Vorstand informiert“.
ARDF-WELTMEISTERSCHAFTEN IN SANKT ENGLMAR BEENDET
Zweimal Gold, zweimal Silber und eine Bronzemedaille: So lautet die Bilanz für die deutsche Mannschaft bei der Amateurfunkpeil-WM, die am 07.09. in Sankt Englmar zu Ende gegangen ist. Die Goldmedaillen gingen an die Veteranenmannschaft, und zwar sowohl für den 2-m-Lauf als auch für den 80-m-Wettbewerb. Auch die Einzelmedaillen gingen an Amateurfunkpeiler über 55 Jahre: Fritz Lange, DF9ZY, errang in beiden Wettbewerben Silber, während Josef Tuttmann, DL8YBL, Bronze für seinen 80-m-Lauf erhielt. Mit einem undankbaren vierten Platz mußte sich Kai Buchhold, DHØNAZ, in der Juniorenwertung des 2-m-Laufes zufriedengeben. Nils Schmiedeberg erreichte in einem zeitlich dicht gestaffelten Feld Platz 5 bei der Seniorenwertung im 80-m-Lauf. Der Abstand zum Erstplazierten betrug dabei nur drei Minuten. Bei der WM rangen vom 02.–07.09. etwa 260 Aktive aus 29 Nationen um Medaillen. Sie war auch Anziehungspunkt für zahlreiche Medienvertreter von Zeitungen, dem Hörfunk und dem Fernsehen. Über das Ereignis wurde lokal, regional und landesweit berichtet.
KEINE STANDORTÄNDERUNGEN BEI DAØLF UND DAØVLF
Aufgrund der Tatsache, daß gegenwärtig der VLF-Bereich (136-kHz-Bereich) in Deutschland noch nicht für den Amateurfunkdienst freigegeben ist, sind die beiden Kurzzeit-Clubrufzeichen, die das HF-Referat zu Testzwecken erhalten hat, standortgebunden. DL1VDL korrigiert hiermit seine Rundspruchmitteilung vom 04.09., wonach DAØVLF bis Ende September am Standort von DJ2LF betrieben werden sollte.
FUNKWETTERBERICHT (17.09. de DL1VDL)
Rückblick: (Woche zwischen 10.09. und 17.09.)
Flux F: 115, 109, 109, 108, 103, 98, 95; 90-Tage-Mittelwert: F(90)=79;
Sonnenfleckenrelativzahl R: 95, 98, 97, 85, 74, 61, 62.
In mehreren Funkwetterberichten wird definitiv bestätigt, daß wir uns im Aufschwung des 23. Sonnenfleckenzyklus befinden. Seit dem 05.08. ist der solare Flux täglich größer als 75. Am 09.09. betrug die Sonnenfleckenrelativzahl R=101, zuletzt erlebten wir das am 03.09.1994. Das zuverlässigste und rund um die Uhr nutzbare DX-Band war wiederum das 14-MHz-Band. Bandöffnungen auf den oberen Bändern gab es täglich, sie waren anhand des ausgezeichnet funktionierenden Bakensystems schnell zu finden. 40 m bot in der Morgendämmerung gute DX-Signale.
Vorhersage bis 24.09.:
Der Herbstanfang bietet wiederum gute DX-Chancen in den pazifischen Raum, die sich vor
allem frühmorgens, wegen des hier in Europa geringeren Störnebels, lohnen. Die
Ausbreitungsbedingungen ändern sich nur unwesentlich, die geomagnetischen Bedingungen
werden eher etwas ruhiger. Flux und Sonnenfleckenzahl haben fallende Tendenz, bis nach dem
27.09. die aktiven Sonnenfleckengruppen nach einer Sonnenrotation wieder sichtbar werden.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:05; VK2: 19:50; VK6: 22:15; JA: 20:00;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:35; W6: 02:00; KL7: 04:30; PY: ab 20:40; VP8: 21:45; KH6:
04:25.
Funkwetter kurz erklärt: Was sind Flares?
Flares sind Erscheinungen auf der Sonnenoberfläche, bei denen kurzfristig gewaltige Energien freigesetzt werden. Wir registrieren sie als Bereiche großer Helligkeit und als Quellen starker Strahlung, die in einem weiten Frequenzbereich auftritt. Es gibt fünf Klassen von Flares (A, B, C, M, X), die sich um jeweils eine Größenordnung (Faktor 1000 in der Intensität) unterscheiden. Beim A-Flare beträgt der gemessene Energiefluß (gemessen im Wellenlängenbereich zwischen 100 und 800 nm) weniger als 100 nW/m² Meßfläche. Beim X-Flare ist er größer als 0,1 mW/m². Diese kleinen Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß der bei einem Flare in die Ionosphäre eingekoppelte Energiebetrag im Gigawattbereich liegt!
Ende des Deutschland-RS 28/97 vom 18.09.1997
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._
| Inhalt
1997 |
Rundspruch-Archiv |