DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 26/97 VOM 04.09.1997

Redaktion: DL9KCE


ÜBERSICHT:


UKW-TAGUNG WEINHEIM

Am 13./14.09. findet in Weinheim die 42. UKW-Tagung statt. Neben zahlreichen informativen Vorträgen im Rolf-Engelbrecht-Haus, findet die Ausstellung auf dem Messegelände vor dem Sepp-Herberger-Stadion statt. Beide Orte sind durch einen kurzen Fußweg verbunden, jedoch werden die Vorträge außerdem über ATV auf das Messegelände übertragen. Eine Einweisung findet auf DFØUKW auf der Frequenz 145,500 MHz statt, wobei darum gebeten wird, den ausgeschilderten Großparkplatz zu verwenden, von dem ausreichende Pendelbusse fahren. Unter anderem wird die Fachhochschule Dieburg mit ihrem Meßstand vertreten sein, der Funkamateuren die Möglichkeit bietet, Ihre selbstgebauten Geräte testen zu lassen. Die Universität Kaiserslautern erläutert die EMV-Problematik, ihre Meßtechnik und bietet außerdem einen Meßservice für Geräte an. Auch der Funkmeßwagen der BAPT-Außenstelle Karlsruhe ist zugegen, deren Mitarbeiter für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen. Für anreisende Familien ist gesorgt, so steht täglich ab 10:00 Uhr ein Tagungskindergarten zur Verfügung und als Rahmenprogramm ist eine Fahrt zum Kloster Neustift bei Heidelberg geplant, an der gegen einen geringen Kostenbeitrag teilgenommen werden kann. Nähere Informationen finden Sie in der CQ DL 9/97 auf Seite 696.


BALLONMISSION IN WEINHEIM

Während der UKW-Tagung in Weinheim startet am 13.09. um 11:00 Uhr ein Wetterballon mit Amateurfunknutzlast. Der Ballon trägt einen GPS-Empfänger sowie eine Wettermeßdose, die ihre Daten via Packet-Radio auf 145,200 MHz abstrahlt. Des weiteren ist auch eine Sprachausgabe geplant, die den Locator, die Höhe, die Innen- und Außentemperatur sowie die relative Feuchte mitteilen. Dadurch ist es möglich, daß die Funkamateure vor Ort die etwa dreistündige Mission mit ihren Handfunkgeräten verfolgen können. Es wird gebeten auf der angegebenen Packet-Radio-Frequenz keinen Sendebetrieb durchzuführen, so daß eine komplette Mitschrift der gesendeten Daten des Ballons möglich wird. Der Arbeitskreis Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule wird die Daten auf einem Monitor darstellen und online auswerten, so daß interessiertes Publikum die Mission dort mitverfolgen kann.


TRANSPONDERFAHRPLAN VON FUJI-OSCAR 29

Der Transponderfahrplan von FUJI-OSCAR-29 für den Monat September lautet wie folgt: Ab 05.09. 01:18 UTC Mode JA, ab 12.09. 00:13 UTC Mode JD in 1200 Bd, ab 19.09. 00:51 UTC JD in 9600 Bd und ab 26.09. 08:09 UTC wieder Mode JA. Der Wechsel zwischen den beiden digitalen Modes JD bzw. dem Betrieb des Analogtransponders (JA) ist also jeweils am Freitagmorgen. Aus technischen Gründen können sich auch unvorhergesehene Abweichungen von diesem Fahrplan ergeben. Der Vorgängersatellit FUJI-OSCAR-20 ist ständig im Mode JA zu arbeiten.


ERFOLGREICHE TESTS MIT DAØLF AUF 137 KHZ

Peter, DJ8WL, führte am 24.08. Bakentests auf 137,7 kHz durch und bekam mehr als 20 Testberichte. Die Sendeleistung betrug 25 W, die abgestrahlte Leistung etwa 25 mW. Als Antenne benutzte Peter seine 14 m hohe und 33 m lange Inverted-L, gespeist über ein Eigenbauvariometer, dessen Induktivität 3,6 mH beträgt. Zur Antenne gehört ein sehr gutes Radialnetz. Mit dieser Stationsausrüstung sind 200 km sicher überbrückbar. Der weiteste Hörbericht kam von DF2OK (360 km), gefolgt von DK4RM (265), DL1SAN (175), DJ2LF (165), DL2KCL (160), DL3KDV (160), DJ2YA (130) und DK4VW (115). Das Rufzeichen DAØVLF ist bis Ende September an DJ2LF verborgt, der als Antenne den Blitzableiter eines 250 m hohen Schornsteins benutzen will. Beachtet bitte die Rubrik „VLF“ im Packet-Netz. Weitere Tests sind geplant. DJ8WL hält zur Weinheimer UKW-Tagung einen Überblicksvortrag zu VLF-Experimenten.


FUNKWETTERBERICHT (03.09. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche zwischen 27.08. und 02.09.)
Flux F: 82, 91, 92, 92, 96, 93, 92; 90-Tage-Mittelwert: F(90) = 74; Sonnenfleckenrelativzahl R: 33, 61, 67, 69, 80, 90, 67.

Flux und Sonnenfleckenrelativzahlen stiegen erfreulich, die Region 8076 war Quelle mehrerer C-Flares, am 29.08. und 02.09. gab es M-Flares. M-Flares haben eine 10-mal größere Intensität als C-Flares. Die DX-Bedingungen auf den oberen Bändern sind gut gewesen, 15 m öffnete schon früh, W6 war bereits mittags zu arbeiten, YC und VK8 am frühen Nachmittag. Die ruhigen geomagnetischen Bedingungen sorgten auf allen Nachtlinien für gute DX-Signale auf 40 und 80 m. 20 m ging rund um die Uhr. Das SEC-Boulder veröffentlichte ein Bulletin, aus dem hervorgeht, daß die letzte Auswertung der Solardaten darauf schließen läßt, daß wir uns jetzt sehr wahrscheinlich in der Anstiegsphase des 23. Sonnenfleckenzyklus befinden und damit rechnen können, daß sich die solare Aktivität schnell erhöht. Das Maximum des 23. Zyklusses wird im Jahr 2000 erwartet.

Vorhersage bis 10.09.:
Der erneute M-Flare am 02.09. läßt auf genügend Energievorrat der aktiven Gruppen schließen, so daß wir in der ganzen Woche mit guten DX-Bedingungen auf den oberen Bändern rechnen können. Magnetische Störungen aufgrund der Flare-Tätigkeit sind ab 06.09. sehr wahrscheinlich.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL 18:35; VK2 20:10; VK6 22:25; JA 19:50.
Sonnenuntergang (UTC): W2 ab 23:15; W6 02:20; KL7 05:00; PY ab 20:45; VP8 21:15; KH6 04:35.

Funkwetter kurz erklärt:

Je höher die Sonnenfleckenrelativzahl ist, um so besser ist der Zustand der Ionosphäre für DX-Verbindungen auf den oberen Kurzwellenbändern. Im Maximum des 22. Sonnenfleckenzyklusses 1989 bis 1992 war ein Zahlenwert von 150 relativ häufig, im letzten Minimum, was wir seit 1994 erleben, lag der Durchschnitt bei 11 (ein Fleck), oftmals waren keine Sonnenflecken sichtbar. Ein Wert von 90, wie am 01.09. ist erfreulich und vergleichbar mit dem Mittelwert der Sonnenfleckenrelativzahl etwa ein Jahr vor einem Maximum.


Ende des Deutschland-RS 26/97 vom 04.09.1997

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1997 Rundspruch-Archiv