DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 13/97 VOM 10.04.1997

Redaktion: DL3FQ


ÜBERSICHT:


TAGUNG DES VHF/UHF/SHF-REFERATES IN BEBRA

Beim Arbeitstreffen des DARC-VHF/UHF/SHF-Referates am vergangenen Wochenende in Bebra standen Konzepte für ATV im Vordergrund. Ewald Göbel, DK2DB, berichtete über Probleme bei ATV-Basisbandaufbereitungen, Prof. Dr. Hans Hellmuth Cuno, DL2CH, und Dr. Wolf-Henning Rech, DF9IC, über Übertragungsverfahren und Modulationsverfahren bei der digitalen Bewegtbildübertragung. Die Diskussion machte den Gegensatz zwischen Wünschen und Machbarkeit bzw. der nötigen Frequenzökonomie deutlich. Für die Koordination automatischer Funkstellen lagen etwa 140 bearbeitete Anträge vor. Einige davon waren nicht mit Nachbarn vorabgestimmt, und konnten nur zurückgestellt werden. VHF/UHF/ SHF-Referent Heinz Günter Böttcher, DK2NH, dankte dem ausscheidenden, langjährigen ATV-Koordinator Josef Grimm, DJ6PI, für seine Arbeit. Sie sei bei nunmehr 105 ATV-Relaisstationen zunehmend schwieriger geworden. Heinz Günter Böttcher, DK2NH, sagte, vorschnell veröffentlichte UKW-Bandpläne bewirkten in jüngster Zeit einige Verwirrung. Offizielle Bandpläne könnten erst zur Jahresmitte in der CQ DL veröffentlicht werden, da noch wichtige Details mit der IARU geklärt werden müßten.


GERICHTSENTSCHEIDUNG ÜBER AUSWIRKUNGEN ELEKTROMAGNETISCHER FELDER

Wer wegen befürchteter gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch elektromagnetische Felder vor Gericht klagen will, kann dies nicht auf ungesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse stützen. Mit dieser Feststellung nahm das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Klage eines Ehepaares aus Rheinland Pfalz nicht zur Entscheidung an, das sich gegen den Bau eines Transformatorenhäuschens an seiner Grundstücksgrenze gewehrt hat. Die Eheleute hatten ihre Klage vor den Zivilgerichten auf eine noch unveröffentlichte Studie des Nationalen Rates für Strahlenschutz der USA gestützt. Danach sollen biologische Auswirkungen bereits ab einer magnetischen Flußdichte von 0,2 Mikrotesla feststellbar sein. Im Garten der Eheleute wurden Werte zwischen 0,8 und 4,3 Mikrotesla ermittelt. Der in Deutschland seit 01.01.1997 gültige Grenzwert der Strahlenschutzkommission liegt dagegen bei 100 Mikrotesla. Das Landgericht und das Oberlandesgericht Koblenz hatten die zivilrechtliche Klage der Eheleute jeweils mit Hinweis auf den geltenden Grenzwert abgewiesen. Das Bundesverfassungsgericht sagte in seiner Entscheidung, die Schutzpflicht für die körperliche Unversehrtheit, die alle staatlichen Organe binde, verlange von den Gerichten nicht, ungesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Durchsetzung zu verhelfen. Diese Entscheidung, die auch für Funkamateure bedeutsam sein könnte, trägt das Aktenzeichen „1 BvR 1658/96“.


DISTRIKTSWAHLEN IN BRANDENBURG

Im Distrikt Brandenburg (Y) wurde neu gewählt. In ihren Ämtern bestätigt sind als Distriktsvorsitzender Wolfgang Möbius, DL8UAA, und als Stellvertreter Michael Kersten, DL2BUM, der zugleich EMV/EMVU-Beauftragter wurde. Neu in den Vorstand gewählt ist Eberhard Roy, DL8UER, der besonders für Fragen zur Verfügung steht, die sich aus dem neuen Amateurfunkgesetz und seiner Durchführungsverordnung ergeben werden.


EUROPAWOCHE 1997

Der DARC e. V. beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder an der Europawoche in Hamburg, die nun zum dritten Mal stattfindet. Vom 25.–27.04. steht der Info-Bus des DARC auf dem Hamburger Rathausmarkt. An der Clubstation DAØEU mit dem Sonder-DOK „97 Euro“ wird die Vielfalt des Amateurfunks präsentiert. Junge Funkamateure führen Datenfunk vor, über eine Kurzwellenstation wird versucht, Kontakte mit den Partnerstädten Hamburgs herzustellen und über das Hamburger ATV-Relais werden Bilder vom Europafest ausgestrahlt. Öffentliche und private Veranstalter bilden das „Europäische Dorf“ mit Beiträgen zu politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Themen. Mitglieder des DARC-Vorstandes, des Distriktes Hamburg und des VFDB-Bezirksverbands Hamburg nehmen an der Veranstaltung teil, zu der auch Politiker eingeladen wurden. Der Distrikt Hamburg hofft, durch engagiertes Mitmachen der Funkamateure ein breites Interesse in der Öffentlichkeit zu erreichen. Für Fragen steht Hanfried Braune, DL3HDB, zur Verfügung, ......


EME-WELTREKORD AUF 10 GHZ

Wie das News Bulletin der AMSAT-NA kürzlich meldete, erreichte eine deutsche Station auf 10 GHz einen neuen Weltrekord. Josef Fehrenbach, DJ7FJ, überbrückte am 12.03. um 08:30 UTC auf 10 GHz eine Entfernung von 18.340 km. Gegenstation des EME-QSOs war Greg, ZL1GSG, in Neuseeland. Benutzt wurden jeweils eine Sendeleistung von etwa 50 W und Parabolantennen mit einem Durchmesser von 3 bzw. 4,5 m; die Betriebsart war CW.


AMATEURFUNKTREFFEN IN THÜRINGEN

Vom Freitag, den 25., bis Sonntag, den 27.04., findet in Cursdorf das große Amateurfunktreffen Thüringen 1997 statt. Geplant ist u. a. ein Vortrag von Karl Erhard Vögele, DK9HU, über neues Recht im Amateurfunkdienst. Außerdem finden Vorträge und Seminare in den Sektionen Kurzwelle, UKW und ARDF statt. Ein Anreisewettbewerb mit Wertung für Mobilplakette, QSL-Vermittlung, Thüringen-Diplom und eine Ausstellung mit Amateurfunk-Exponaten gehören zu den weiteren Programmpunkten. Die Clubstation DLØTHR vergibt den Sonder-DOK „THR“. Tagungsort ist das Panoramahotel in Cursdorf; eine Anfahrtskizze ist in der CQ DL-Ausgabe März 97 auf Seite 184 abgedruckt.


FUNKWETTERBERICHT (09.04.)

Rückblick: (Woche zwischen 02.04. und 08.04.)
Flux: 81, 79, 79, 80, 78, 77, 76) F(90) = 74, R: 52, 46, 36, 36, 28, 16, 27

Wie erwartet, sind wir seit dem 02.04. täglich mit magnetischen Störungen konfrontiert worden, die aber immer nur ein bis drei Stunden andauerten. Am 08.04. war das Magnetfeld extrem ruhig, entsprechend super die DX-Signale auf den unteren Bändern. Die Sonnenfleckengruppe 8026 war Quelle zweier C-Flares am 02.04. Die Gruppe 8027 sorgte am 07.04. für eine koronale Massenejektion in Form zweier Filamente, einen C-Flare und mehrere Radiobursts. Daraufhin gab das SESC Aurorawarnung für den 10. und 11.04.

Vorhersage bis 17.4.:
Die Wahrscheinlichkeit für weitere energetische Ereignisse auf der Sonne aber auch für magnetische Störungen ist wiederum groß bis zum Ende des Vorhersagezeitraumes. Am späten Abend des 10.04. könnte Aurora eintreten, wobei das Intensitätsmaximum für den 11.04. um 03:30 UTC vorhergesagt worden ist. Der Index A des Magnetfeldes kann 20 übersteigen. Ansonsten erreichen die MUF-Werte für die transäquatorialen Funklinien fast 20 MHz, für die transpolaren etwa 3 MHz weniger.

Planungswerte: Flux: 78; R: etwa 30; Ap: etwa 10.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:35; VK2: 20:10; VK6: 22:30; JA: 20:00; ZS: 04:35.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 23:20; W6: 02:20; PY: ab 20:40; VP8: 21:35; KH6: 04:40; KL7: 04:55.


Ende des Deutschland-RS 13/97 vom 10.04.1997

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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