DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 9/97 VOM 13.03.1997

Redaktion: DL3FQ


ÜBERSICHT:


ANHÖRUNG IM BUNDESTAGSAUSSCHUSS FÜR POST UND TELEKOMMUNIKATION ZUM AMATEURFUNKGESETZ 1997

Am Mittwoch, dem 12.03., fand in Bonn eine nichtöffentliche Anhörung zum Amateurfunkgesetz 1997 vor dem Bundestagsausschuß für Post und Telekommunikation statt. Angehört wurde, als demokratisch legitimierte Vertretung der deutschen Funkamateure, der Runde Tisch Amateurfunk (RTA). Der RTA trug dem Ausschuß unter anderem zu den Themenkreisen Störfallregelung, Anhörungsrecht, Einbindung von Regelungen der VO-Funk, EMV, EMVU und diversen weiteren Einzelpunkten vor. Er untermauerte die Haltung der Funkamateure zu diesen Themen in sachlicher und juristischer Hinsicht und betonte erneut die Forderung der Funkamateure, daß eine neue Regelung ihnen im Vergleich zum bisher geltenden Recht keine Nachteile bringen dürfe. Wie bereits bei der ersten Lesung des Gesetzes im Bundestag vor einigen Wochen, so wurde auch bei dieser Anhörung die grundsätzlich positive Einstellung der Politiker zum Amateurfunk und ihre Anerkennung für die konstruktive Begleitung des Gesetzgebungsverfahrens durch den RTA erkennbar. Es kann davon ausgegangen werden, daß diese Anhörung zu weiteren Verbesserungen des Gesetzentwurfes im Sinne der Funkamateure führen wird. Die 11seitige Stellungnahme des RTA sowie eine vom Justitiar des DARC erstellte, 35seitige synoptische Gegenüberstellung des bisherigen Amateurfunkrechts mit der geplanten, neuen rechtlichen Regelungen lagen den Ausschußmitgliedern als Ausschußdrucksache vor. Beide Unterlagen können gegen SASE (DIN-A4, 4,– DM) bei der Geschäftsstelle des DARC angefordert werden.


LEITUNG DES REFERATES FÜR NORMEN UND ANGEWANDTE TECHNIK

Der Referent für Normen und angewandte Technik, Manfred Dudde, DL5KCZ, ist in der vergangenen Woche überraschend zurückgetreten. In einem vom DARC-Vorsitzenden moderierten Gespräch, das der gesamte DARC-Vorstand und die Sprecher des Amateurrates am 11.03. in Bonn mit OM Dudde geführt haben, wurden die Hintergründe für diesen Rücktritt erörtert. OM Dudde erklärte sich anschließend bereit, das Referat bis zum Ende der laufenden Vorstands-Amtszeit kommissarisch weiter zu leiten. Ansprechpartner für OM Dudde ist im Vorstand der DARC-Vorsitzende. Der Vorstand dankt OM Dudde für seine Bereitschaft zu dieser Lösung, die eine kontinuierliche Weiterführung der für den Amateurfunk in DL äußerst wichtigen Aktivitäten dieses Referats vorerst sicherstellt.


BERICHT ÜBER PHASE-3D IM BELGISCHEN FERNSEHEN

Am 17.03. um 22:00 Uhr, wird im belgischen Fernsehen BRTN in der Sendung „alle vijf“ ein Bericht über den Satelliten AMSAT Phase-3D gebracht. Der Filmbeitrag wurde in den Labors in Orlando/USA, Marburg und an der Universität Stuttgart gedreht. Beteiligt sind Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, Prof. Dr. Ernst Messerschmid, DG2KM, und Freddy de Guchteneire, ON6UG. Das Programm in flämischer Sprache ist in einigen deutschen Kabelnetzen und in Grenznähe zu empfangen.


NEUE AMATEURFUNKBESTIMMUNGEN IN FINNLAND

Ab dem 01.04.1997 gelten in Finnland neue Amateurfunkbestimmungen. Dies meldete die Clubzeitschrift Radioamatööri des finnischen Amateurfunkverbandes SRAL in ihrer Februarausgabe. Die erlaubte Sendeleistung auf Kurzwelle wird auf 1 kW out angehoben, auf 50 MHz beträgt sie dann 150 Watt. Im Langwellenbereich ist ein neues Amateurfunkband bei 135 kHz vorgesehen, das allerdings noch freigegeben werden muß. Nach der Neuregelung braucht das Logbuch nur noch freiwillig geführt zu werden. Die bisherigen Verbote, die Station fernzusteuern oder mit anderen Fernmeldenetzen zu verbinden, werden in Finnland aufgehoben. Neu ist der Betrieb durch einen „Second Operator“: Das bedeutet, daß Nicht-Funkamateure an der Station eines lizenzierten Funkamateurs unter dessen Verantwortung QSOs führen dürfen. Wer eine Einsteigerlizenz hat, darf zukünftig nicht nur auf 70 cm, sondern auch auf 2 m und weiteren VHF/UHF-Bändern arbeiten. Derzeit gibt es in Finnland vier Lizenzklassen.


LITAUEN IST CEPT-LAND

Als letzte der drei baltischen Republiken gehört jetzt auch Litauen zu den CEPT-Ländern. Funkamateure aus anderen CEPT-Ländern, die sich weniger als drei Monate in Litauen aufhalten, dürfen nun mit dem Landeskenner „LY/..“, gefolgt von ihrem Heimatrufzeichen, Funkbetrieb machen. Wer längere Zeit dort verbringt, muß einen Antrag beim Staatlichen Funk-Frequenz-Dienst Litauens (VRDT) einreichen. Die Behörde erteilt dann ein litauisches Rufzeichen, das mit LY2A.. beginnt und jeweils bis zum Ende des Kalenderjahres gültig ist, aber verlängert werden kann.


FUNKWETTERBERICHT (12.03. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche zwischen 05.03. und 11.03.)
Flux: 75, 75, 74, 75, 75, 75, 74; F 90 = 75, R: 0, 11, 12, 26, 26, 17, 15.

Der März „erwachte“ erst am 06.03. mit einem kleinen B-Flare, dem am 06. und 10.03. insgesamt drei 245-MHz-Radio-Bursts folgten. Die von Null verschiedene Sonnenfleckenrelativzahl läßt wenigstens, neben dem zum Antennenbau einladenden Frühlingswetter, etwas Positives für unser Funkwetter erkennen. Magnetisch ungestörte Bedingungen erlebten wir nur vom 09.–11.03., pazifische Stationen waren vor allem auf 40 m und 30 m gut erreichbar.

Vorhersage bis 19.03.:
Zwischen dem 12. und 15.03. ist die Wahrscheinlichkeit für magnetische Störungen groß, ansonsten sind bis 19.03. keine vorhersagbaren Änderungen der Solardaten angezeigt. Die Kurzwellenausbreitung bleibt vergleichbar mit der Vorwoche mit guten DX-Öffnungen innerhalb der Dämmerungszeiten, vor allem auf den Bändern unterhalb 14 MHz.

Planungswerte: Flux: 75, R: etwa 15, Ap: etwa 5.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 18:00; VK2: 19:40; VK6: 22:10; JA: 20:50; ZS: 04:15; KL7: 16:25; KH6: 16:25.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:20; W6: 01:55; PY: ab 21:00; VP8: 22:35; KH6: 04:35; ZS: 16:40; KL7: 03:50; ZL: 06:40.


Ende des Deutschland-RS 9/97 vom 13.03.1997

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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