DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 6/97 VOM 20.02.1997

Redaktion: DL1DSL


ÜBERSICHT:


DAØHQ: IARU HF-WELTMEISTERSCHAFTEN 1996 GEWONNEN

Die IARU-HF-Weltmeisterschaften 1996 gewann DAØHQ. Nach Angaben der amerikanischen Amateurfunk-Zeitschrift QST zog die 37köpfige Crew mit einem Endstand von etwa 8,5 Mio. Punkten am Verfolgungsteam HG96HQ aus Ungarn vorbei. In 24 Stunden erreichte das DL-Team 10.837 QSOs und 297 Multiplikatoren.


KANADA, CEPT UND IARP

Funkamateuren, die eine Lizenzurkunde mit CEPT-Eintrag vorweisen können, ist nunmehr der Betrieb einer Amateurfunkstation in Kanada gestattet. Kanadische Amateure werden ihrerseits noch bis 1997 warten müssen, bis auch sie den Stempel erhalten, der unbürokratischen Funkbetrieb ohne spezielle Gastlizenz in CEPT-Ländern ermöglicht. Das International Radio Permit (IARP) steht in Kanada kurz vor der Unterzeichnung durch den kanadischen Industrieminister.


ERSTES AMATEURFUNK-QSO IN ENGLAND AUF 73 KHZ

Am 14.02.1997 um 12:40 UTC, tätigten Mike, G3XDV, und Peter, G3LDO, das erste VLF-Amateurfunk-QSO im 73-kHz-Band, das in Großbritannien seit Juli 1996 für Funkamateure zur Verfügung steht. G3XDV benutzte einen 20-W-CW-Sender und als Antenne eine etwa 92 m lange Loop, die in Serie mit einem 5,5-mH-Variometer gespeist wurde. G3LDO funkte portabel mit 7 W und einem etwa 15 m langen Dipol. Dieser wurde über einen Parallelschwingkreis erregt, bestehend aus einer 3,3-mH-Spule und einem Vakuumdrehko. In England gibt es derzeit 250 Sendegenehmigungen für das Langwellenband. Das englische VLF-Band umfaßt den Bereich von 71,6–74,4 kHz. Das HF-Referat hat bei der Außenstelle Berlin des BAPT nachgefragt, ob zu Demonstrationszwecken auf der HAM RADIO befristet Experimentiergenehmigungen zu erhalten sind. Eine endgültige Zuweisung des für die IARU-Region 1 empfohlenen Langwellenbereiches in Deutschland wird mit der neuen Amateurfunkgesetzgebung erwartet. Vorgesehen ist der Bereich zwischen 135,7 kHz und 137,8 kHz, der sowohl von der CEPT als auch der IARU-Region 1 empfohlen worden ist.


MUØASP VON GUERNSEY

Nachdem in Großbritannien der M-Rufzeichenblock schon vor einiger Zeit angerissen wurde, gibt es jetzt auch ein MUØ-Call: Mathieu, F5SHQ, als MUØASP von Guernsey. Nach seinen Angaben handelt es sich dabei um das erste MUØ-Call, das auf der Insel ausgegeben wurde. Er ist auf allen Bändern zumeist in CW zu arbeiten. QSL-Karten gehen über das Büro oder direkt an F5SHQ.


STÖRUNGEN VON RØMIR DURCH MELIBOKUS-RELAIS

In letzter Zeit häufen sich beim DARC e. V. die Beschwerden von Funkamateuren, die sich darüber beklagen, daß der Funkverkehr mit der russischen Station RØMIR an Bord der Raumstation MIR auf 2 m erheblich gestört wird. RØMIR benutzt die im Bandplan für bemannte Raumfahrzeuge vorgesehenen Frequenzen 145,200 MHz (Uplink) und 145,800 MHz (Downlink), und zwar sowohl für FM-Fonie als auch für Packet-Radio. Durch das bandplanwidrig betriebene Relais DBØVD (Melibokus) und die Aussendungen der Relaisenutzer kommt es zu erheblichen Störungen des Funkbetriebes von RØMIR über Europa. Da die Betreiber von DBØVD sich ausdrücklich weigern, Bandpläne zu beachten, appellieren wir an den HAM-Spirit der Relaisbenutzer und bitten diese, nicht über das genannte Relais zu arbeiten.


WORLD RADIOSPORT TEAM CHAMPIONSHIP 2000 IN SLOWENIEN

Tine, S5ØA, hat angekündigt, daß der Slowenische Contest Club Gastgeber der WRTC-2000 sein wird. Es wurde ein Organisationskomitee gegründet, dem die Funkamateure S5ØA, S53R, S59AA und S59L angehören. Die WRTC fand in diesem Jahr in der Umgebung von San Francisco statt. An ihr haben auch viele erfolgreiche Contester aus Deutschland teilgenommen.


FREIGABE DES DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCHS

Der Deutschland-Rundspruch wird ab sofort bereits Donnerstag um 19:00 Uhr für Rundspruchsendungen freigegeben. Diese Regelung erfolgt im Interesse der Rundspruchstationen, die den Deutschland-Rundspruch bereits am Donnerstag senden. Natürlich ist der Rundspruch wie bisher ab Mittwoch in PR und per Fax-Polling verfügbar.


FUNKWETTERBERICHT (19.02. de DL1VDL)

Rückblick: (Woche zwischen 12.–18.02.)
Flux: 71, 71, 71, 72, 72, 73, 73; F(90) = 77; R: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 13.

Wie erwartet, stellten sich am 13.02. ruhige geomagnetische Bedingungen ein, die aber nur bis zum frühen Morgen des 16.02. anhielten. Initiator für die unruhigen Bedingungen am Sonntag und Montag, jeweils zwischen 06:00 und 14:00 UTC war ein Flare, der am 14.02. beobachtet wurde. Die DX-Bedingungen wurden diesmal kaum beeinträchtigt, es gab sogar schöne Öffnungen des 15-m-Bandes. 160 und 80 m boten wiederum beeindruckende laute DX-Signale.

Vorhersage bis 26.02.:
Kleinere magnetische Substürme können weiterhin auftreten. Ursache ist ein koronales Loch als potentielle Sonnenwindquelle. Insgesamt werden ruhige geomagnetische Bedingungen vorhergesagt, Fluxsteigerungen sind aber auch nicht in Sicht. Die MUF-Werte erreichen tagsüber für südliche Richtungen etwa 20 MHz, für nördliche etwa 16 MHz. Nachts gehen die LUF-Werte bis auf 2 MHz zurück, so daß die unteren Kurzwellenbänder ständig Überraschungen bieten.

Baken: Als 16. Bake im weltweiten Internationalen Bakennetz ist aus Sri Lanka 4S7B QRV. Die Inbetriebnahme der neuseeländer Bake ZL6B wird in den nächsten Tagen erwartet.

Planungswerte: Flux: 72; R: etwa 10; Ap: etwa 5

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:40; VK2: 19:35; VK6: 21:55; JA: 21:20; ZS: 04:20; KL7: 17:15; KH6: 16:40.
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 22:00; W6: 01:40; PY: ab 21:20; VP8: 23:20; KH6: 04:20; ZS: 17:05; KL7: 02:50.


Ende des Deutschland-RS 6/97 vom 20.02.1997

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1997 Rundspruch-Archiv