Redaktion: DL1DSL
AMATEURFUNKGESETZ AFuG 1997 (ENTWURF) IN DEN BUNDESTAG
Kurz vor Jahresende ist den Fraktionen des Deutschen Bundestages der Entwurf eines Gesetzes über den Amateurfunk als Bundestagsdrucksache 13/6439 zugegangen. Der Entwurf wird aller Voraussicht nach im Anschluß an die erste Lesung im Bundestag dem Ausschuß für Post und Telekommunikation zur Beratung überwiesen. Bekanntlich haben die Bemühungen des Runden Tisch Amateurfunk (RTA) beim Bundesrat Gehör gefunden, für die Funkamateure im neuen Gesetz die Ermächtigungsgrundlage zu einer Verordnung für eine EMV-Störfallregelung vorzusehen. Die Bundesregierung ist dem Votum des Bundesrates gefolgt. Der DARC e. V. wird sich als Mitglied im RTA im weiteren Gesetzgebungsverfahren für die Durchsetzung eines Anhörungsrechtes sowie weiteren Änderungen im Gesetzestext einsetzen.
VERLÄNGERUNG DER 50-MHZ-GENEHMIGUNGEN
Im Amtsblatt des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation vom 18.12.1996 ist eine Verfügung 251/96 veröffentlicht. Aus dieser geht hervor, daß der Amateurfunkdienst im Frequenzbereich von 50,080 MHz bis 51 MHz auf der Grundlage der bisherigen Genehmigungen verlängert worden ist. Die Verlängerung gilt bis zum 31.12.1997. Die Auflagen und Genehmigungsbedingungen gelten unverändert fort.
ETSI EMV-STANDARD FÜR KOMMERZIELL ERHÄLTLICHE AMATEURFUNKGERÄTE ANGENOMMEN
Der EMV-Standardentwurf prETS 300 684 wurde in 30 europäischen Staaten zur Abstimmung vorgelegt. Er wurde ohne Gegenstimmen angenommen. Sieben stimmberechtigte Länder haben ihre Stimme nicht abgegeben. Der ETSI-Standard ist somit fertiggestellt und trägt die Bezeichnung ETS 300 684 ed.1. Nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften wird der Standard harmonisiert und zur Vorschrift. Er erspart den Herstellern kommerziell erhältlicher Amateurfunkgeräte Extrakosten durch unnötige Doppelprüfungen und gewährleistet den Käufern eine hohe EMV-Sicherheit ihrer Geräte.
FREQUENZNUTZUNGSBEITRAG FÜR DEN AMATEURFUNK NACH DEM TELEKOMMUNIKATIONSGESETZ
Die Umstellung der Bundeskasse Koblenz auf die Einziehung des Frequenznutzungsbeitrages, der die Lizenzgebühr ersetzt, hat begonnen. Das BMPT bittet, von Änderungen oder Einstellungen der Zahlungen der Amateurfunkgebühr unbedingt abzusehen und den Beitragsbescheid des BAPT abzuwarten. Sollten sich darüber hinaus weitere Fragen ergeben, kann sich der betroffene Funkamateur an die zuständige Außenstelle des BAPT unter Hinweis auf die Pressemitteilung des BMPT vom 27.11.1996 wenden. Dort wurde darauf hingewiesen, daß alle seit dem 01.08.1996 bereits geleisteten Zahlungen auf den Frequenznutzungsbeitrag verrechnet werden.
Die russischen Funkamateure an Bord der Raumstation MIR haben mitgeteilt, daß sie ab dem 01.01.1997 ihren Betrieb im 2-m-Band nach dem aktuellen Bandplan der IARU-Region 1 durchführen. Das heißt, daß 145,200 MHz als Uplink- und 145,800 MHz als Downlinkkanal benutzt werden, und zwar sowohl in FM-Sprechfunk, als auch für Packet-Radio. Die Raumstation konnte in den vergangenen Tagen in DL regelmäßig auf den angegebenen Frequenzen gehört werden, teilweise auch in Sprechfunk-QSOs mit verschiedenen europäischen Stationen.
Durch den Umzug des Contestreminders der AGCW sind die Ausschreibungen zu den Contesten der AGCW verspätet in der Redaktion eingegangen. Erster Contest in diesem Jahr ist die Handtastenparty. Sie findet am 01.02.1997 von 16:0019:00 UTC statt. Die Contest-QRG ist 35103560 kHz. Genaue Austragungsbedingungen sind in der CQ DL Heft 2/97 veröffentlicht.
FUNKWETTERBERICHT (15.01. de DL1VDL)
Rückblick: (15.12.96-15.01.97)
Der solare Flux (85-75 Einheiten) und die Sonnenfleckenrelativzahl (25-00) zeigten eine
fallende Tendenz. Die Sonnenfleckenrelativzahl war Null zwischen dem 24.12. und dem
03.01., ihr gegenwärtiger 30-Tage-Mittelwert liegt bei 8, der 90-Tage-Mittelwert des
Fluxes beträgt 76. Magnetisch gestört waren die Tage zwischen dem 15. und 23.12. sowie
zwischen dem 09. und 13.01. Am 15.12. sprang der Index A des Magnetfeldes abrupt von 4 auf
13 und bescherte einen ebensolchen Dämpfungsrückgang auf den unteren Kurzwellenbändern.
DJ8WL und VK6HD funkten auf 160 m mit 10 W Sendeleistung miteinander, DJ8WL komplettierte
dabei sein WAC 160 mit QRP, Gratulation!
Vorhersage:
Nachdem wir sehr wahrscheinlich das Sonnenfleckenminimum des 22. Zyklusses Ende Juli
1996 erlebten, könnte nach den Modellrechnungen des SESC Boulder die solare Aktivität im
begonnenen Jahr etwa so aussehen:
Etwa zur Jahresmitte 1997 erwarten wir die solaren Daten wie im Herbst 1994 (ungefähre
Monatsmittelwerte für F = 80, R = 30). Vergleicht man die erwarteten
Sonnenfleckenrelativzahlen für August 1997 mit August 1996, so kann man den Faktor 3
davorschreiben, beim Dezembervergleich beträgt der Faktor bereits 4. Die
Bandbeobachtungen im Vergleichszeitraum 1994 zeigen, daß die besten DX-Bedingungen auf
den unteren Bändern vorzufinden waren, dies wird bis Herbst 1997 möglicherweise auch so
bleiben. Bis zum 23.01. erwarten wir einen konstanten Flux von 74 und eine ruhige
Magnetik, VKØIR ist zwischen 160 und 15 m gut zu hören.
Planungswerte: Flux: 74; R: etwa 8; Ap: etwa 5.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): VKØIR: 23:00; ZL: 17:05; VK2: 19:00; VK6: 21:45; JA: 21:50; ZS:
03:35.
Sonnenuntergang (UTC): VKØIR: 15:30; W2: ab 21:00; W6: 01:00; PY: ab 21:20; VP8: 00:10;
KH6: 03:55; ZL: 07:30; JA: 07:20; ZS: 17:20.
Ende des Deutschland-RS 1/97 vom 17.01.1997
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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