KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 47/96 VOM 24.11.1996

Redaktion: Manfred May, DJ1KF


Ergebnis der Prüfung für Funkamateure vom 15.11. beim BAPT, Außenstelle Köln

Wir gratulieren zur bestandenen Prüfung:
DD2MG, Morteza Ghazi, Köln; DH2EK, Erich Kruse, Bonn; DD2CM, Claus Mehrholz, Köln; DD5RN, Rudolf Neid, Pulheim; DD5JN, Jürgen Niessen, Köln; DL7KAM, Andreas Schieder, Erftstadt; DC7SH, Hanno Stock, Aachen; DD3SH, Harald Stock, Leichlingen und DD6GZ, Glenn Zimmermann.

Vorsitzender der Prüfungskommission war OM Bergmann, DL4KB, Beisitzer OM Schwarz, DL3KH, vom BAPT und OM Pazem, DL1KB, vom DARC.


„Amateurfunk und Zugang zum Internet“

- das war eines Themen, das im Vorfeld und auf der Konferenz der IARU besprochen wurde. Auch im DARC wurde seit etwa Anfang des Jahres 1996 darüber zum Teil kontrovers diskutiert, ob es sich für Amateurfunker lohne, sich näher mit dem Internet zu beschäftigen. Einige Stimmen befürchten, daß sich Funkamateure ihre Interessen in starkem Masse von der drahtlosen auf die drahtgebundene Übertragung verlagern könnten. Geringeres Interesse am Funkbetrieb könne die Folge sein, die wiederum die Bandbelegung reduziere und das Interesse kommerzieller Funkanwender auf sich ziehe. Ob und inwieweit Funkamateure sich z. B. mit den Möglichkeiten im Internet beschäftigen möchten, muß man letztlich jedem selbst überlassen.

Einige unserer Ortsverbände haben aber dem Internet schon andere Seiten abgewinnen können, und sind mit Informationen öffentlichkeitswirksam „auf Draht“. Der Distrikt beginnt ebenfalls, eine „Homepage“ zu entwickeln und, wenn man einmal schaut, wie andere DARC-Ortsverbände und Amateurfunkgruppierungen bereits aktiv sind, wird man feststellen, daß hier bereits ein attraktives Angebot vorliegt, um unser Hobby in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die Teilnehmer der IARU-Konferenz haben sich auch mit weiterführenden Aspekten zum Thema „Amateurfunk und Zugang zum öffentlichen Netz“ befaßt. Ich zitiere im folgenden aus der Zeitschrift old man 11/96, S. 3, der USKA, da mir gegenwärtig keine anderen Quellen zur Verfügung stehen.

Die USKA schreibt:
„Die Popularität des Internet bei der Jugend ist sehr groß. Wie soll der Zugang im Zusammenhang mit dem Amateurfunk sinnvoll gestaltet werden? Dieses Thema wird ausführlich diskutiert. Die neue Technik wird von den Anwesenden jedoch praktisch nicht verstanden. Dies erschwert die Definition eines grundlegenden Papiers. Dank dem positiven Geist der Konferenz, gelingt dennoch eine sehr liberale Formulierung, welche einen großen Freiraum für Experimente ermöglicht. Es wird jedoch unterstrichen, daß der Zugang zum öffentlichen Internet nicht freigegeben werden kann. Jede Einspeisung von Informationen aus dem Internet in Amateurfunknetze muß mit dem Rufzeichen des Einspeisers gekennzeichnet sein, welcher auch für den Nachrichteninhalt gemäß Radioreglement verantwortlich ist. Die Quelle muß auch angegeben sein. SysOps haben zusätzliche Überwachungs- und Kontrollaufgaben.

Wir haben in der Schweiz das Privileg, innerhalb der 44.er Adressen (entspricht dem Netzwerk ampr.org) in das Internet zu gelangen. Wer irgendwo auf dem Internet einen ‚offenen‘ Server findet, hat keinen Freipaß! Er darf mit seinen Manipulationen nur Verkehr generieren, der mit unseren Konzessionsvorschriften im Einklang steht. Es muß sichergestellt sein, daß in keinem Moment Nicht-Amateure Zugang zu einem Funknetz des Amateurfunkdienstes erhalten können, weder vorsätzlich, noch durch Ausfall von technischen Schranken. Je nach Auflagen kann der SysOp folgende Möglichkeiten freigeben:

Die Betreiber von Mailboxen werden aufgefordert, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen, das heißt, die Verbreitung von illegalen Meldungen zu behindern und Methoden zur Authentifikation von Nachrichten zu erproben und einzusetzen. Copyrights sind einzuhalten, insbesondere ist der Verbreitung von lizenzpflichtiger Software (auch Shareware!) Einhalt zu gebieten.“ (Zitat Ende)

Wenn man diesem Ansatz folgt, könnten sich für den Amateurfunk folgende interessante Möglichkeiten ergeben:

  1. Die Themenvielfalt im Packet-Radio könnte bereichert werden.
  2. Es besteht die Möglichkeit, durch drahtgebundenen Austausch die Kommunikation zwischen Amateurfunknetzen zu erweitern.

VY 73 de Jochen, DL9KCX


Britische Funkbehörde zum Amateurfunk

Zitat aus einem Strategiepapier, veröffentlicht im Internet-Server der Radiocommunication Agency (RA):

Die „Radiocommunication Agency“ wird weiterhin die Entwicklung des Amateurfunks unterstützen, sowohl national als auch international. Es gibt etwa 63.000 lizenzierte Amateure in Großbritannien bei einer derzeitigen Steigerungsrate von ca. einem Prozent im Jahr. Die RA erfreut sich einer außergewöhnlich konstruktiven Beziehung zur RSGB (Radio Society of Great Britain) und trifft sich regelmäßig mit ihr, um AFu-technische und -Lizenzfragen zu besprechen. Mit der Entwicklung der Digitaltechnik und einer größeren Verfügbarkeit preiswerter Digitalfunk-Ausrüstung wächst das AFu-Packet-Radio-Netz sehr schnell, und das wird erwartungsgemäß in den nächsten drei bis fünf Jahren so bleiben. Die RA erarbeitet zur Zeit mit der RSGB zusammen eine Lizenz-Struktur, um die Ausbreitung des PR-Netzwerks kontrolliert und bandbreiten-effizient zu gestalten.

Angesichts der großen Veränderungen in den Funkdiensten wird die RA mit der RSGB zusammen die zukünftige Ausrichtung des Amateurfunkdienstes erkunden, um zu sehen, wie er sich entwickeln und an die Erfordernisse des 21. Jahrhunderts anpassen sollte. Die Lizenzstruktur, die Überarbeitung der Amateurfunk-Genehmigung einschließlich der CW-Erfordernis für KW-Betrieb und die Erleichterung von Versuchssendungen im AFu-Dienst sind Themen, die mit der RSGB in den kommenden fünf Jahren besprochen werden.

Durch verstärkte Funkspektrums-Nutzungen ist der Druck auf die AFu-Bänder sehr real. Die RA wird deshalb die Bedürfnisse der Amateure gegen die von bestehenden und neuen Funkdiensten abwägen müssen und empfiehlt eine möglichst rationelle und effektive Nutzung der AFu-Zuweisungen. Es könnte aber auch vereinzelt möglich werden, den Amateuren zusätzliche Frequenzen zuzuweisen, die nicht so dringend gebraucht werden, wie z. B: im Längstwellen- und Kurzwellenbereich. Ein Beispiel ist die jüngste Initiative zur Einführung einer besonderen AFu-Zuweisung zu Versuchszwecken im VLF-Band.


Britische Funkbehörde zu Low Power Devices (LPD)

Zitat aus einem Strategiepapier, veröffentlicht im Internet-Server der RA:

LPD ist ein allgemeiner Begriff, der verschiedene Funkanwendungen zugeordnet wird, die mit kleiner Leistung über kurze Reichweiten arbeiten. Sie sind nicht auf einen speziellen Bereich beschränkt, sondern sind auf allen Gebieten der Funkübertragung zu finden. Die RA registriert ein stetiges Anwachsen der Bedeutung von LPD in vielen Bereichen von Haushalts- und Industrieanwendungen. Dazu gehören Alarmierung, Fernmessung und Fernsteuerung, drahtlose Mikrofone, Breitspektrums-Funknetzwerke (RLAN), Modellfernsteuerung, drahtlose Hörhilfen, Metalldetektoren und Diebstahlsicherungen mit maximalen Leistungen bis zu einem Watt im VHF/UHF-Bereich sowie einigen Mikrowellen-Radarmeßgeräten bis zu fünf Watt Leistung.

Viele dieser Geräte arbeiten zur Zeit in Frequenzbereichen, die mit anderen Diensten geteilt werden, unter ungeschützten Bedingungen; alle Sicherheitsrisiken gehen zu Lasten der Nutzer. Mit der wachsenden Bedeutung wird mehr Frequenz-Management, Koordination und Planung des LPD-Spektrums benötigt, außerdem verstärkte Bemühungen zur europaweiten Harmonisierung. Die RA wird weiterhin ihre Beziehungen zur „LPD-Vereinigung“ und zur Industrie pflegen, um sie bei der Erringung dieser Ziele zu unterstützen. Die RA hat bereits die meisten LPD-Anwendungen von der Lizenzpflicht befreit.

Der Geschwindigkeits-Radarmeßdienst wird 1996 davon befreit, und Fernablesegeräte mit Leistungen von 100–500 mW werden so bald wie möglich davon ausgenommen. 1996 sollen neue Dienste für drahtlose Videoübertragung bei 1300 MHz und Sprechfunkkanäle bei 173 MHz eingeführt werden. Die RA beabsichtigt, beide Dienste von der Lizenzpflicht freizustellen. Mehrere Empfehlungen aus dem DSI-2-Bericht des ERC würden sich auf das für LPD verfügbare Spektrum auswirken. Insbesondere die Empfehlung für ein neues allgemein harmonisiertes LPD-Band bei 403-404 MHz als möglicher Ersatz für 434 MHz würde viele Hersteller und Nutzer betreffen. Die RA wird über das weitere Vorgehen entscheiden, wenn das ERC seine endgültige Stellungnahme Ende 1996 veröffentlicht.

(Quelle: www.open.gov.uk/radiocom)
Übersetzung: Klaus, DL4KCK


Auflagen wegen Herzschrittmachern

Aufgrund von Auflagen des Bundesamtes für Post und Telekommunikation zum Schutz von Herzschrittmacherpatienten mußte die Sendeleistung des Mittelwellensenders 720 kHz von 200 kW auf 50 kW reduziert werden. Durch den Einsturz des Mittelwellensendemastes am 02.09. mußte die Sendeleistung auf etwa 20 kW reduziert werden; das Programm wird über einen anderen Sendemast ausgestrahlt. Wir haben Grund zu der Annahme, daß durch technologische Verbesserungen die Störfestigkeit von Herzschrittmachern wesentlich erhöht wird. Dies hätte als positive Auswirkung, daß die Mittelwellenfrequenz in Bälde, das heißt nach Neubau des Sendemastes, wieder in voller Leistungsstärke von 200 kW für die Urlauber zu empfangen ist.

Dr. Meusemann, WDR Senderbetriebstechnik
(Quelle: WDR print/Hauszeitschrift des WDR)


Veranstaltungen


Alsdorf, G02

Am Sonntag, dem 01.12., in der Zeit von 14:00–18:00 Uhr findet im Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen, Broicher Str.103, ein „Tag der offenen Tür“ statt. Ein Team vom OV Alsdorf will interessierten Gästen das Hobby Amateurfunk, in dem dafür eigens hergerichteten Kellerräumen vorführen.

(Jürgen, DG4KF)


Lizenzkurs des OV G17

Der OV Rösrath veranstaltet ab Dezember einen Amateurfunk-Lizenzkurs für die Lizenzklasse C. Der Kurs findet ab dem 09.12. jeweils montagabends von 18:30–20:30 Uhr am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium statt. Teilnehmer sollten mindestens 14 Jahre alt sein. Nähere Informationen erteilt Uwe, DL1KRU, unter ..... oder über Packet-Radio via Mailbox DBØNDK.


Neue Sendezeit für den Aachen-Euregio-Rundspruch

Auf Wunsch vieler Zuhörer wird der Aachen-Euregio-Rundspruch, der bisher jeden Montag um 19:00 Uhr über DBØWA gesendet wurde, ab Dezember eine halbe Stunde später, also um 19:30 Uhr gesendet.

73 de DL4KBS, Tobias


Meldungen aus dem Distrikt und den Ortsverbänden


Ortsverband Köln-Nord, G35, bald in einem neuen Domizil?

Wie in der örtlichen Presse zu lesen war, ist der OV Köln-Nord Gründungsmitglied der Interessengemeinschaft „Technik - Museumspark - Butzweilerhof“. Den Mitgliedern des Vereins „Luftfahrtmuseum Butzweilerhof“ ist es gelungen, dieses ehrgeizige Projekt auf die Startbahn zu rollen. Das Luftfahrt-Museum warb bei Inhabern mehrerer Sammlungen mit einer dieser Idee.

Der Park soll auf einem ehemaligen Militärgelände im Kölner Norden entstehen. Gebäude und (ca. 140.000 m²) Freiflächen sind durch die IG schon verplant für:

All dies soll nur der Anfang sein. Die Eisenbahnerfreunde Köln, Klöckner-Humboldt-Deutz, die Kölner-Verkehrsbetriebe, die Köln-Düsseldorfer-Schiffahrtsgesellschaft, die Fa. Ford-Motoren und die Ölfirma Castrol zeigen Interesse, dieses Vorhaben zu unterstützen.

Ansprechpartner für den Amateurfunk im Museumspark: Wilfried Breuer, DL5KX


Weihnachtsfeier

Die diesjährige Weihnachtsfeier findet am Samstag, dem 07.12., ab 19:00 Uhr im OV-Heim in Königswinter-Sandscheid, Alte Schule an der Dohlenhecke 1 statt. Beginn gegen 19:00 Uhr.

(Wolfgang, DL3OE)


Nikolausfeier vom OV Alsdorf, G02

Am 08.12. ab 15:00 Uhr findet unsere diesjährige Nikolausfeier im Jugendheim in Berensberg statt. Wie jedes Jahr sind alle Mitglieder herzlichst eingeladen.

(Jürgen, DG4KF)


Nikolausfeier G24

Am Sonntag, dem 08.12., findet um 17:00 Uhr unsere diesjährige Nikolausfeier mit Bescherung der Kinder statt. Ort der Feier: OV-Lokal OV Köln-Deutz, G24, Köln-Dünnwald, Berliner Straße, Hotel Puffelskooche.

VY 73 de DF3KJ, Dieter


73 de Manfred, DJ1KF


Ende des Köln-Aachen-RS 47/96 vom 24.11.1996

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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