KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 15/96 VOM 14.04.1996

Redaktion: Manfred May, DJ1KF


Auszug aus dem Jahresbericht 1995 für die Distriktsversammlung R am 20.04. des Distriktsvorsitzenden Dr. Ralph P. Schorn, DC5JQ

„Der Schwerpunkt meiner Aktivitäten für den DARC lag im letzten Jahr bei der Mitarbeit in den Themenkreisen ‚Neues Gesetz über den Amateurfunk‘, ‚Aufbau von EMV/U-Arbeitsgruppen‘ und ‚Förderung von Zukunftstechnologien im Amateurfunk‘.

Neues Gesetz über den Amateurfunk: Die intensiven Beratungen über den Entwurf des BMPT zu einem neuen AFuG, die der DARC und der RTA im vergangenen Herbst durchführten, haben zu einer ausgereiften Stellungnahme geführt, die im Ministerium Anerkennung gefunden hat. Sie ist die einzige, die dort ernsthaft diskutiert wird. Ich habe als Mitglied der DARC-Arbeitsgruppe ‚Gesamtkoordination‘ hieran intensiv teilgenommen. Auch innerhalb der AGZ habe ich mich in dieser Fragestellung engagiert. Wir sind guten Mutes, einen sehr großen Teil unserer Vorschläge unterbringen zu können. Zum weiteren Zeitablauf: Der Minister hat das Telekommunikationsgesetz (Nachfolger des FAG) zur Priorität erklärt und dem AFuG zeitlich vorgezogen. Dies hat zur Folge, daß wir mittlerweile 5 Monate hinter dem ursprünglichen Zeitplan hinterher laufen. Im Frühjahr rechnen wir mit einer ersten Antwort des BMPT. Die parlamentarische Beratung kann nicht mehr vor der Sommerpause stattfinden. Eine Verabschiedung des Gesetzes vor Ende des Jahres ist unwahrscheinlich.

Förderung von Zukunftstechnologien im Amateurfunk: In der Vergangenheit hat das Innovationspotential des Amateurfunkdienstes einiges zu wünschen übrig gelassen. Um unseren Status als Experimentalfunkdienst, der technische Studien betreibt, langfristig aufrechterhalten zu können, brauchen wir dringend die Entwicklung neuer Techniken durch Funkamateure. Die Telekommunikationsumwelt um uns herum hat bereits zu großen Teilen ihre Netze auf digitale Protokolle umgestellt. Wir Funkamateure senden jedoch nach wie vor in analogen Modulationsarten – wie FM, SSB und ATV – und hinken der aktuellen Technologieentwicklung hinterher. Um so wichtiger ist es, daß sich eine Gruppe von OM an der Bergischen Universität Wuppertal (Prof. Uwe Kraus, DJ8DW) und im Kölner Raum (Federführung AGAF) mit der Entwicklung von digitalem Amateurfunk-Fernsehen beschäftigt. Zur Anwendung wird das in der ‚Multimedia-PC-Welt‘ bekannte MPEG1-Protokoll kommen, was eine Bandbreitenreduzierung auf unter 2 MHz erlaubt. So können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: ATV kann – in digitaler Form – auf 70 cm erhalten bleiben, und können durch eine Belebung des ISM-Bereiches dieses Bandes aktive Bandverteidigung üben. Der Distrikt Nordrhein unterstützt diese Bemühungen, indem er für den Standort Solingen eine Digital-ATV-Ausgabe für 434,000 MHz mit 1,7-MHz-Bandbreite beantragt hat. Hierdurch soll eine schnelle Verbreitung der Technik ermöglicht werden. Im Falle meiner Wiederwahl werde ich die DATV-Bemühungen weiterhin intensiv unterstützen.“

Dr. Ralph P. Schorn, DC5JQ, Distriktsvorsitzender Nordrhein


VHF/UHF/SHF-Referat

Kurzbericht der Arbeitstagung 1/96 des VHF/UHF/SHF Referates in Bebra von Michael Rosskamp, DJ5JE

„Am ... 30./31.03. fand in Bebra die Arbeitstagung 1/96 des VHF/UHF/SHF-Referates statt. ... In diesem Bericht möchte ich nicht auf alle Themen eingehen, die behandelt wurden, sondern nur auf diejenigen, die mir als besonders interessant oder brisant erscheinen.

Walter Schlink DL3OAP stellte seine Gedanken zu einem zu gründenden Frequenzplanungsausschuß dar. Er erklärte, daß er den Auftrag hat, diesen Ausschuß zu realisieren. Als erstes ist seiner Meinung nach der Name nicht passend. Frequenzen zu verplanen wäre nicht Aufgabe dieses Gremiums; daher hält er den Namen ‚Frequenzausschuß‘ für besser. Die Aufgabe dieses Ausschusses soll die Koordinierung von automatischen Stationen sein. Die hauptsächlichen Gründe für die Schaffung dieser neuen Instanz sind die politische Legitimierung und das rationellere Arbeiten. Mit der politischen Legimitierung ist die Zusammensetzung dieses Ausschusses gemeint. Sie soll neben Vertretern des DARC auch Vertreter anderer Amateurfunkverbände haben. Das rationellere Arbeiten soll mit etwa zehn Personen durchgeführt werden. Nach Walters Meinung genügt diese Anzahl, um sich zu streiten; es müssen nicht – wie es jetzt der Fall ist – 40 Personen und mehr anwesend sein. In der Folge entbrannte eine heiße Diskussion. Es wurden viele Fragen aufgeworfen. Ich möchte hier eine nennen, die ich für zentral halte: Wer setzt sich ein bzw. kämpft für beantragte Relaisfunkstellen in diesem Ausschuß? Was sich aber in Zukunft auf jeden Fall ändern wird, ist die Tatsache, daß die Koordinierungsarbeit in die Distrikte verlagert wird. Hier wird auf den Distriktsreferenten eine Menge Koordinierungsarbeit zukommen.

Bei der Koordinierung von automatisch arbeitenden Stationen war diesmal kein neuer Antrag aus unserem Distrikt dabei. Der Antrag aus Kaarst (Raumdiversity-Relais: Ein Sender mit fünf örtlich verteilten Empfängern), der beim letzten Mal besprochen und noch nicht befürwortet wurde, kam diesmal nicht auf den Tisch. Alle Versuche, diesen Antrag doch noch befürworten zu lassen schlugen fehl. Dies lag zum einen daran, daß der zuständige Sachbearbeiter Eugen, DC9EL, den Antrag nicht vorliegen hatte.

Weiter Gründe sind, daß zur Zeit kein freier Kanal zu Verfügung steht, und daß für jeden Empfänger ein eigener Antrag vorliegen muß. Auch Gespräche am Rande der Veranstaltung brachten keinen Erfolg. Die einzigen freien Kanäle waren R95 und R96. Kanal R95 ist reserviert für Sprachmailboxen und ist bei dieser Tagung unter meinem Protest nach Köln vergeben worden. Kanal R96 soll für besondere Projekte frei gehalten werden. Meine Hoffnung ist nun, daß sich das Referat bei der nächsten Tagung zu der Einführung des 12,5-kHz-Relaisrasters (bei Parametern von 25 kHz) durchringt und sich so ein Kanal für das beantragte Projekt findet.

Auf eine Anfrage beim BAPT wurde bekannt, daß jede abgesetzte Sende-/Empfangsanlage einer Relaisfunkstelle, die auf einem anderem Grundstück steht, als eine eigenständige Amateurfunkstelle betrachtet wird. Das heißt, daß für jede Außenstelle die monatlichen Gebühren zu entrichten sind. Ob dann auch ein eigenes Rufzeichen, oder nur /1 usw. vergeben werden muß war noch nicht bekannt.

Ab der Arbeitstagung 2/96 gibt es zur Beantragung von automatischen Stationen neue Formulare. Diese sind dann auch in einer WinWord-6.0-Datei zu bekommen, so daß das ordentliche Ausfüllen doch erheblich vereinfacht wird.

Ein ganz besonderer Punkt war der Vortrag des Hamburger Distriktsreferenten über die EMVU-Problematik. Wie bekannt ist, gilt in Hamburg eine besondere EMVU-Gesetzgebung. Markante Punkte sind z. B.: Funkamateure benötigen eine behördliche Baugenehmigung für jegliche Antennenanlage bei einer Senderleistung von mehr als 10 W ERP. Aber es kommt noch schlimmer. Bei der Berechnung der Schutzabstände werden alle am Mast befindlichen Antennen berücksichtigt. Das heißt, für jede Antenne – mit der dazugehörigen Senderleistung natürlich – wird der Sicherheitsabstand berechnet. Zu dem berechneten Sicherheitsabstand kommt dann zusätzlich noch 50 cm Sicherheit dazu. Dann werden alle Ergebnisse in einer Formel zusammengefügt. Um dann auf den endgültigen einzuhaltenden Sicherheitsabstand zu kommen, muß die ortsübliche Strahlenbelastung – z. B. von Radaranlagen, Rundfunksendern, Mobilfunksendern, usw. – noch hinzugezählt werden. Zur Zeit ist bereits eine Windows-Software zur Errechnung der Schutzabstände erhältlich, die in Zukunft noch an die besonderen Gegebenheiten der Gesetzgebung angepaßt werden soll.

Ein Kommentar erübrigt sich hier wohl. Ich möchte jedoch bemerken: Wer sagt: ‚Ach, Hamburg ist weit weg‘ oder ‚im EMV-Gesetz steht, der Funkamateur ist ausgenommen –‘, der ist sicherlich nicht auf dem richtigen Weg. Es könnte leicht auch in unserem Bundesland zu so einer Gesetzgebung kommen. Wir als Funkamateure müssen uns schon im Vorfeld darum bemühen, daß es nicht so weit kommt. Aus meiner Sicht brauchen wir daher im Distrikt Vertreter, die sich in diesem Gebiet auskennen und auch bereit, sind sich hier einzusetzen.“

Michael Rosskamp, DJ5JE


2-m-Relaissituation im Distrikt Köln-Aachen

Liebe YLs, XYLs und OM,
vor vierzehn Tagen fand die 1. Tagung des VUS-Referats statt. Unser Distrikt war vertreten durch Ernst Willert, DK3FF, und Holger Thomsen, DB6KH.

Neben der Koordinierung zweier Sprachmailboxen auf 70 cm und 23 cm, die erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ging es für unseren Distrikt auch um die Zukunft des Aachener FM-Relais DBØWA. Bekanntlich ist die Räumung von R8, unter anderem durch DBØWA, vom Vorstand des DARC Ende vergangenen Jahres beim BAPT in Mainz veranlaßt worden.

Günter Schupp, DL6IM, hatte im Vorfeld der Tagung vorsorglich als Ersatzfrequenz den Kanal R7x beantragt, um überhaupt erst einmal grundsätzlich sicherzustellen, daß DBØWA auch nach dem 01.07.1996 weiter QRV sein kann. Um möglichen Entkopplungsproblemen zwischen DBØWA (R7x) und DBØVK (R7) zu begegnen, hatte sich eine kleine Arbeitsgruppe (DB6KH, DK3FF, DL6IM, DJ8YL, DL9KCX) konstituiert, um durch eine regional begrenzte Umstellaktion die Chancen für bessere Lösungen auszuloten. Ein Lösungsansatz war bereits erarbeitet worden, hätte aber des Mitwirkens zweier Nachbardistrikte bedurft. Der Vorstand des DARC hatte die geplante Umstellaktion befürwortet.

Auf der VUS-Tagung stellte sich heraus, daß wenig Neigung bestand, der vom Distrikt Köln-Aachen vorgeschlagenen Umstellaktion zu folgen. Man vertrat die Meinung, daß es möglich sein müsse, über eine Entfernung von etwa 60 km die beiden Relais DBØVK und DBØWA ausreichend entkoppeln zu können. Ob sich diese Entkopplung so einstellt, wie auf der Tagung behauptet wurde, werden wir ausprobieren müssen, wenn wir nicht auf eines der beiden Relais verzichten wollen.

Günter Schupp, DL6IM, wird in nächster Zeit in Aachen die Umquarzung und die notwendigen technischen Veränderungen durchführen; er wird, wenn es soweit ist, sicher wieder Sie in der Weise im Rundspruch informieren, wie er es schon vor drei Jahren gemacht hat, als er die ersten Tests bei DBØWA durchgeführt hat. Es kann sein, daß auch bei DBØVK technische Änderungen vorgenommen werden müssen. Auch darüber werden wir Sie zu gegebener Zeit informieren.

VY 73 de Jochen, DL9KCX


Bundesamt für Strahlenschutz – kostenloses Infoblatt

Beim Bundesamt für Strahlenschutz ist ein kostenloses Faltblatt zum Thema „Mobilfunk und Sendetürme“ erhältlich. Auf vier Seiten werden Informationen zu den Mobilfunknetzen sowie Grenzwerte vermittelt. U. a. wird auch die Frage nach der Unbedenklichkeit der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks behandelt.

Adresse: Bundesamt für Strahlenschutz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ......

Harald, DG7GAH


Veranstaltungen

15. Bergheimer Funkflohmarkt 1996

in der Stadthalle Bergheim/Erft am Samstag, dem 20.04., von 09:00–14:00 Uhr, mit Amateurfunk, Elektronik und Computern. Eintritt: 3,– DM, Kinder frei! Veranstalter: Ortsverband Bergheim/Erft, G20. Anfahrstrecke: BAB A61, Abfahrt Bergheim-Süd und den Schildern „G20“ zur Innenstadt folgen.

Hans-Otto, DL2KCI

+++

12. Internationale Packet-Radio-Tagung

Auch 1996 wird es wieder eine internationale Packet-Radio-Tagung geben. Wie auch in den vergangenen Jahren soll diese Veranstaltung dazu dienen, aktuelle Informationen über die Weiterentwicklungen unserer Betriebsart Packet-Radio und dem Packet-Radio-Netz im Besonderen in Referaten und Workshops auszutauschen.

Veranstalter:

Das Treffen findet statt am 20./21.04., in der Technischen Hochschule Darmstadt. Das ausführliche Programm und eine Anfahrtsbeschreibung sind unter KA-Termine zu finden.

73 de Thomas, DL3FDU

+++

DBØVK-Fuchsjagd

Die nächste Fuchsjagd findet am 26.04. in Köln, auf der Eingabefrequenz von DBØVK, 145,175 MHz statt. Sendebeginn ist  ab 20:00 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Ich hoffe das genügend Fuchsjäger am Start sind.

Albert, DL3KCM

+++

Amateurfunkflohmarkt in Aachen

Der diesjährige, nunmehr 12., Aachener Dreiländer Amateurfunkflohmarkt wird am Samstag, dem 11.05., in der Aula des Fachbereiches Architektur der Fachhochschule Aachen, Bayernallee 9, in der Zeit zwischen 09:00 und 15:00 Uhr stattfinden. Einlaß für Aussteller ab 07:30 Uhr.

Hans Jürgen, DH1KAE

+++

Tag der offenen Tür im Godesheim

Am Sonntag, dem 16.06., veranstaltet die evangelische Jugendhilfeeinrichtung, Godesheim, Waldstraße, nähe russischer Botschaft in Bonn-Bad Godesberg einen Tag der offenen Tür. Wie vor zwei Jahren beteiligt sich die Amateurfunkgruppe DLØIVB der IPA-Verbindungsstelle Bonn und mehrere Bonner Ortsverbände des DARC an dieser Veranstaltung. Die Amateurfunkaktivitäten werden in diesem Jahr in der 1. Etage des Verwaltungsgebäudes steigen. DLØIVB, Clubstation der IPA-Verbindungsstelle, wird den Sonder-DOK „IPA“ auf allen Bändern vergeben. Evtl. wird eine zweite IPA-Clubstation QRV sein. Besucher sind herzlich willkommen.

Stefan Scharfenstein, DJ5KX


Aus den Ortsverbänden

G20, OV-Besichtigung am 10.05.

Unseren Mai-Ausflug hat Rainer, DL2KDT, für den 10.05. angesetzt. Wir werden am diesem Freitagabend die Ausgrabungen unter dem Kölner Dom besichtigen. Treffpunkt ist das Hauptportal (Domkloster 4). Da die Teilnehmeranzahl auf 25 Personen begrenzt ist, bitte ich um Anmeldung. Die Führung dauert ca. 1–1½ Stunden und das anschließende Ende in der Altstadt (Martinsviertel) ist noch offen.

Hans-Otto, DL2KCI

+++

Juni OV-Abend G20 / Glessener Kippenreport

Im 1. Halbjahr 1996 mußte mehrfach unser OV-Abend, der normalerweise immer am 1. Freitag eines Monats ist, verlegt werden. Nach dem OV-Abend am 01.03. hat mir der OV-Lokalwirt mitgeteilt, daß wir den Termin für den OV-Abend im Juni 1996 nicht wahrnehmen können. Der Lokalwirt hat eine private Feier an diesem Tag. Der OV-Abend im Juni 1996 wird daher auf den 31.05. vorverlegt. Bitte habt Verständnis für diese Maßnahme.

Am 31.05., so hofft der OVV, erscheint die nächste Ausgabe des GKR (Glessener Kippenreportes), bitte sendet Beiträge und Manuskripte bis zum 12.05. an Dietmar Jendreyzik, DC4KX, Mailbox DBØMKA-9 oder per Post ......

Hans-Otto, DL2KCI

+++

G10-Veranstaltung zum 70. Geburtstag

Der OV Köln feiert dieses Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund eine eine größere Veranstaltung am Samstag, dem 08.06., im Königsforst geplant.

Heinz, DL7AC

+++

Busfahrt zur UKW-Tagung in Weinheim

Der OV Hürth, G50, wird auch in diesem Jahr wieder eine Busfahrt zur UKW-Tagung in Weinheim organisieren. Albert, DH4KG, hat bereits einen Bus gechartert und wird ab dem 01.06. Anmeldungen für die Fahrt am Samstag, dem 21.09., entgegennehmen.

Manfred, DJ1KF


73 de Manfred, DJ1KF


Ende des Köln-Aachen-RS 15/96 vom 14.04.1996

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1996 Rundspruch-Archiv