Redaktion: DL1DSL
BUNDESRAT FÜR STÖRFALLREGELUNG
In seiner Sitzung am 08.11. befand der Bundesrat über den Entwurf des AFuG 1997. Einem Antrag des Landes Nordrhein-Westfalen folgend, sprach sich die Mehrheit der Länderkammer für die Aufnahme einer Störfallregelung aus. Danach soll das BMPT ermächtigt werden, in einer Verordnung das Verfahren zur Beseitigung elektromagnetischer Unverträglichkeiten zwischen einer Amateurfunkstelle und anderen Geräten im Sinne des EMVG festzulegen. Die Gespräche mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalen führte im Vorfeld der Antragstellung durch das Land Nordrhein-Westfalen, der stellvertretende Vorsitzende des DARC e. V. Karl Erhard Vögele, DK9HU, im Auftrage und in Abstimmung mit dem RTA- und DARC-Vorsitzenden Dr. Horst Ellgering, DL9MH. Nunmehr ist die Bundesregierung aufgefordert, den Änderungsvorschlag zum AFuG 1997 zu prüfen und gegebenenfalls zu übernehmen. Die Anstrengungen von RTA und DARC e. V. sind weiterhin darauf gerichtet, sich im noch folgenden Gesetzgebungsverfahren für die Aufnahme eines Anhörungsrechtes im AFuG 1997 sowie weiterer Änderungen einzelner Formulierungen im Gesetzestext einzusetzen.
Das VHF/UHF/SHF-Referat des DARC e. V. hat am 02./03.11. seine 2. Arbeitstagung 1996 durchgeführt. Der komplette Vorstand des DARC e. V. sowie der Amateurratssprecher haben an dieser Arbeitstagung teilgenommen. Ein Schwerpunkt der wieder sehr umfangreichen Tagesordnung war die Koordination automatischer Stationen. Heinz-Günter Böttcher, DK2NH, gab dem Gremium einen Bericht über die IARU-Region-1-Konferenz 1996 in Tel Aviv. Die Einführung eines 12,5-kHz-Rasters, die Änderung des 2-m-Bandplanes sowie neue Kanalnummerierungen für 6 m, 2 m, und 70 cm wurden auf dieser Konferenz beschlossen. Details werden in der CQ DL in nächster Zeit veröffentlicht. Hierzu müssen die offiziellen Protokolle abgewartet werden. Karl E. Vögele, DK9HU, berichtete über den Stand des Gesetzgebungsverfahrens. Norbert Notthoff, DF5DP, gab einen aktuellen Überblick über Satellitentechnik. Weiterhin wurde unter den Teilnehmern über die Kopplung automatischer Stationen diskutiert.
Das HF-Referat des DARC e. V. regte während seiner Tagung in Unna an, die Telegrafieprüfung zeitgemäß umzugestalten. Der Prüfling solle künftig nachweisen, daß er ein QSO ohne fremde Hilfe fahren kann, so der Vorschlag des Gremiums. Für die Veröffentlichung im CQ DL werden Einsteigerartikel zu Fragen um die Betriebsarten der Bild- und Schriftübertragung vorbereitet. Eugen Weiler, DC9EL, berichtete, daß Anträge für 29-MHz-FM-Relais beim BAPT noch auf Eis lägen. Nach Meinung des Referates, ist das letzte formale Hindernis der Genehmigung aus dem Weg geräumt, da nun Papier der IARU zur Koordination von Relais vorliegt. Das Referat nutzte die Anwesenheit des stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Walter Schlink, DL3OAP, und des stellvertretenden AR-Sprechers Günter König, DJ8CY, um sich über aktuelle Fragen zu informieren. Das HF-Referat hat auch Fragen zur Verbesserung der internen Referatsarbeit behandelt. Dabei wird großer Wert auf die Nutzung moderner Kommunikationstechniken, wie z. B. E-Mail, gelegt.
FLUGBLATT-FRAGEBOGEN ELEKTROSMOG
In München ist ein Flugblatt Fragenbogen Elektrosmog aufgetaucht, in dem die Bürger gebeten werden, unter Nennung ihrer persönlichen Daten, Fragen über eventuell bei ihnen durch Elektrosmog aufgetretene Störungen von elektrischen Geräten oder körperlichen Beeinträchtigungen zu beantworten. Das Flugblatt soll dann ausgefüllt im Rathaus der Gemeinde abgegeben werden. Ein Absender ist auf dem Flugblatt nicht angegeben. Wie die Umweltstelle der Stadt München mitteilte, ist ihr nichts von einer solchen Aktion bekannt.
KEINE LAGEÄNDERUNG VON OSCAR 13
Die Kommandostationen haben beschlossen, auf die ursprünglich geplante Reorientierung von OSCAR 13 auf die Bahnkoordinaten 90°/0° zu verzichten. Hierfür gibt es drei Gründe. Erstens ist das Drehmoment, das der Satellitenkörper im Perigäum durch die Restatmosphäre erhält, geringer als vorausberechnet. Zweitens stünde wenig elektrische Energie für die Lageregelung zur Verfügung, da AO-13 gegenwärtig genau im Perigäum einen Erdschattendurchgang hat. Drittens erweist sich der Betrieb in der gegenwärtigen Orientierung als sehr zufriedenstellend. Ab dem 12.11.1996 erfolgen daher nur geringe Korrekturen auf die Lagekoordinaten 180°/0°. Mit dem Ausfall des Satelliten ist in der letzten Novemberwoche zu rechnen und mit dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre am 05.12.
Erstmals in der Geschichte des DARC e. V. wird die Mitgliederzeitschrift CQ DL mit Heft 12/96 die 1000 Seiten redaktionellen Text in einem Erscheinungsjahr überschreiten können. Wir gratulieren der Redaktion und bedanken uns ausdrücklich bei den vielen Funkamateuren, die durch interessante Beiträge zu diesem Umfang beigetragen haben. Über 1000 Seiten redaktionellen Text zeigen, auch den Außenstehenden, die Vielschichtigkeit unseres technisch-experimentellen Funkdienstes. Wenn auch noch immer aus Platzgründen nicht alle gelieferten Beiträge veröffentlicht werden können.
FUNKWETTERBERICHT (14.11. de DL1VDL)
Rückblick:
Wie erhofft, erlebten wir zwischen dem 08. und 11.11. gute DX-Bedingungen aufgrund des
sehr ruhigen Erdmagnetfeldes. Während die Sonnenfleckenrelativzahl R bis zum 08.11. Null
war, betrug sie zwischen dem 09. und 12.11.: 11, 23, 25 und 13. In der Vergangenheit
erweckte die Formulierung: fleckenlose Sonne im Sinne R = 0 den Eindruck, eine
blankgeputzte, fleckenfreie Sonne vorzufinden. Dem ist nicht so und ich
möchte dies klarstellen: Die Sonnenfleckenrelativzahl R wird aus der Summe von
Einzelflecken und Fleckengruppen ermittelt, wobei jede Fleckengruppe zehnfach zählt. Die
Gesamtsumme wird noch mal mit einem Reduktionsfaktor multipliziert, wegen möglicher
Parallelbeobachtungen. Siehe CQ DL Heft 5/1995 Seite 375. R = 0 heißt also,
daß es zwar keine Fleckengruppen, wohl aber einzelne Flecken gibt.
Vorhersage bis 20.11.:
Der Flux beträgt ziemlich konstant 70 Einheiten, bis 19.11. müssen wir mit
magnetisch gestörten transpolaren Funklinien rechnen, wobei das Maximum der Störungen
zwischen dem 17. und 19.11. erwartet wird. Danach gibt es möglicherweise wieder eine
extrem ruhige Phase mit super Bedingungen. Die geplante XZ-Expedition (ab 16.11.) dürfte
ab Sonnenuntergang in Deutschland bis Mitternacht auf allen unteren Bändern laute Signale
erzeugen.
Planungswerte: Flux: 72; R: 15; A: etwa 9.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK2: 18:50; VK6: 21:20; JA: 21:10;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:20; W6: 00:50; PY: ab 20:55; VP8: 23:20; KH6: 03:40; ZL:
07:00; JA: 07:10.
Ende des Deutschland-RS Nr. 36/96 vom 15.11.1996
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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