DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 42/95 VOM 08.12.1995

Redaktion: DB4DL


ÜBERSICHT:


BESSERER SCHUTZ FÜR HERZSCHRITTMACHER
Forschungsgemeinschaft Funk e. V. fordert einheitlichen Standard für Störsicherheit

Zum Schutz der Patienten vor dem Versagen medizinischer Geräte durch elektromagnetische Störungen müssen einheitliche Standards zur Gewährleistung der Störsicherheit geschaffen und umgesetzt werden. Das fordert die Forschungsgemeinschaft Funk e. V. (FGF) in Bonn.

Eine eigene Studie der Forschungsgemeinschaft Funk hat ergeben, daß 27 % aller gängigen Herzschrittmacher auf kurze Distanz durch Mobiltelefone gestört werden können. Nachdem bereits 1994 die Herzschrittmacher-Hersteller über den Verlauf der Studie informiert worden waren, wurden die Ergebnisse im Februar 1995 sowohl dem Bundesministerium für Gesundheit als auch dem Bundesministerium für Arbeit zur Verfügung gestellt.

Derzeit gibt es genetische Standards für die Einstrahlfestigkeit aller elektrischen und elektronischen Geräte (CENELEC: EN 50082-1; IEC – International Electrotechnical Commission; IEC 601-1-2).

Für medizinische Geräte – und damit auch für Herzschrittmacher – gelten seit Anfang 1995 die Bestimmungen des Medizinproduktegesetzes. Darüber hinaus hat das europäische Komitee für Normen in der Elektrotechnik (CENELEC)1991 eine europäische Norm (EN 50061) für die Sicherheit implantierbarer Herzschrittmacher – Schutz gegen elektromagnetische Störungen – erarbeitet. Diese erfaßt jedoch nur den Frequenzbereich bis 30 MHz und soll erst 1998 für die Hersteller von Herzschrittmachern verbindlich werden.

Die Forschungsgemeinschaft Funk fordert, diese Norm umgehend zu vervollständigen und rechtskräftig werden zu lassen, um die Störfestigkeit von Herzschrittmachern sicherzustellen. Bis dahin empfiehlt die Forschungsgemeinschaft Funk HSM-Patienten, sich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, der klären kann, ob der Betroffene gefährdet ist. Vorsorglich sollten die bekannten Sicherheitsabstände eingehalten werden.


NÄCHSTER TRANSPONDERFAHRPLAN FÜR OSCAR 13

Vom 01.01.–01.04.1996 gilt für OSCAR 13 voraussichtlich folgender Transponderfahrplan:

Mode-B: MA 0 bis MA 140
Mode-BS: MA 140 bis MA 240
Mode-B: MA 240 bis 256

Die Rundstrahlantennen sind von MA 250 bis MA 140 eingeschaltet. Die Lagekoordinaten des Satelliten sind Alon = 220° und Alat = 0°, so daß optimale Squint-Winkel erst nach dem Apogäum zu erwarten sind. Der Fahrplan ist vorläufig; kurzfristige Änderungen sind möglich. Aktuelle Informationen werden wie immer über die Bake in CW, RTTY und PSK abgestrahlt.


NEUE TECHNIK AN DER FUNKWETTER- UND AURORAWARNBAKE DKØWCY

Am Standort der Funkwetter- und Aurorawarnbake DKØWCY ist am vergangenen Wochenende ein Magnetometer installiert worden. Die Bake sendet nun in einem veränderten Ausgabeformat – neben den bisher aus Boulder gemeldeten Daten – auch lokal gemessene Werte der magnetischen Unruhe.

Der Index KIEL k kennzeichnet mit einer Skala k = 0 bis k = 9 die Unruhe während der letzten 3-Stunden-Periode (UTC), wird also alle drei Stunden erneuert. Der Index KIEL A mit Werten bis zu 400 kennzeichnet den Verlauf über den vergangenen Tag (UTC). k-Wert > 6 können als Hinweis auf mögliche Radio-Aurora interpretiert werden. Die Kurzwellen-Ausbreitung ist um so ungestörter, je niedriger die gemeldeten Werte sind.

Die Betreiber der Bake möchten zunächst noch von einem Versuchsbetrieb sprechen, da mit einer vollständig neuen Software ggf. noch bisher unerkannte Probleme auftreten können. Gegenüber früher ist zur Zeit das Morsetempo höher, was aber erst mit einer Softwareänderung in ca. zwei bis drei Wochen rückgängig gemacht werden kann. Zum Gelingen des Magnetometer-Projekts hat eine äußerst großzügige Spende von Norbert Golz, DJ2HK, beigetragen.


FUNKWETTERBERICHT (06.12.)

Rückblick:
Der Dezember begann mit typischem Winterwetter, auch auf Kurzwelle. Alle Bänder oberhalb 7 MHz öffneten relativ kurz, und die DX-Aktivitäten spielten sich hauptsächlich auf den drei unteren Bändern ab. Der über 90 Tage gemittelte Flux beträgt 75 Einheiten, Magnetstörungen gab es in der Nacht vom 01. zum 02. sowie mittags am 04.12.

Vorhersage bis 13.12.:
An der derzeitigen Funkwetterlage ändert sich nichts, 160 m bis 30 m bleiben die besten Bänder. Magnetstörungen werden nicht erwartet. Für den 09. und 10.12. sind sehr ruhige magnetische Bedingungen wahrscheinlich. Es lohnt sich, mögliche Öffnungen der langen Wege nach dem Pazifik zu beobachten. Der Flux bleibt im Bereich zwischen 73 und 70.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang UTC: ZL: 16:42; VK2: 18:42; VK6: 20:50; JA: 21:35; KH6: 16:40; VP8: 06:00; W6: 14:20;
Sonnenuntergang UTC: W2: ab 21:00; W6: ab 00:40; PY: ab 20:30; ZL: 07:15; VP8: ab 23:50; KH6: ab 03:40.


Ende des Deutschland-RS Nr. 42/95 vom 08.12.1995

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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