Redaktion: DF6ZE
Die TELECOM ’95-Ausstellung ging mit einer Rekordzahl von über 155.000 Fachbesuchern aus aller Welt am 11.10. in Genf zu Ende. Zum ersten Mal mit noch erweiterter Ausstellungsfläche war sie die bisher größte und aufwendigste Fachmesse. Wie in früheren Jahren war die IARU mit einem Stand in einer der Haupthallen vertreten. Ganz international war die Mannschaft des Amateur-Radio-Clubs von CERN, dem europäischen Laboratorium für Teilchenphysik, die den Stand nach einem Design von Georges Boixader und unter der Leitung von Fritz Szoncso, OE6FOG, aufgebaut hatte. International war auch die IARU-Betreuung während der neun Tage: Tafa Diop, 6W1KI, Abdi Al-Shahwarzi, A41JT, Pedro Seidemann, YV5PBG, Larry Price, W4RA, und Paul Rinaldo, W4RI. Sie konnten mehr als 250 Besucher begrüßen, darunter den Direktor des Radiocommunication Bureaus der ITU, Bob Jones, VE3CTM. Der Andrang war zeitweise so groß, daß die Betreuer der benachbarten Stände durchaus neidisch wurden. Aufgabe der IARU war es, den Fachleuten, offiziellen Delegationen, Telekom-Behörden sowie allen Ausstellungsbesuchern den Amateurfunk in gut überschaubarer Weise vorzustellen, was nach Ansicht aller Beteiligten durchaus gelang.
ELEKTRONISCHE KOMMUNIKATIONSARTEN IN DER ARRL
Als Grundlage für Zukunftsplanungen der ARRL veröffentlichte ihr Executive Vice President David Sumner, K1ZZ, in der QST Oktober 1995 eine statistische Erhebung über die von den fast 170.000 ARRL-Mitgliedern genutzten elektronischen Kommunikationsarten.
Er stellt fest, daß rund 48 % von ihnen zum „Internet“ Zugang haben, entweder direkt oder über eine „online service“. Demgegenüber benutzen 79 % der aktiven Mitglieder im Funkbetrieb SSB und gleich viele FM. 54 % betätigen sich in CW und 40 % in Packet-Radio, natürlich viele wechselnd in mehreren Betriebsarten.
BAYERISCHER BERGTAG 1995 (BBT)
Am 14./15.10. trafen sich Funkamateure aus Österreich, Tschechien und der Schweiz sowie aus zwölf Distrikten des DARC e. V. in St. Englmar. Anlaß war die Preisverleihung für den aus einem Winter- und Sommerwettbewerb bestehenden BBT, der in diesem Jahr zum 41. Mal von den vier bayerischen Distrikten veranstaltet wurde. Über 200 Funkamateure haben daran teilgenommen. Gewertet wurden Funkverbindungen auf den VHF/UHF/SHF-Bändern von 2 m bis 1,2 mm. Den ersten Platz belegte Ferdinand Stämpfli, HB9MIO, mit 212.947 Punkten. Diese herausragende Leistung ist besonders erwähnenswert, da HB9MIO auf 13 Bandwertungen den ersten Platz belegt hat. Den zweiten Platz belegte Nils Koch, DG2MIM, mit 135.218 Punkten. Für die Beschreibung und Konstruktion einer SHF-Antenne, die von ihm eigens für den BBT-Betrieb entwickelt wurde, wurde er mit einem Sonderpreis geehrt. Den dritten Platz belegte Philipp Prinz, DL2AM, mit 122.364 Punkten. Die Ehrennadel des Distrikts Bayern-Süd wurde verliehen an Günther Freunek, DL3RAF, der seit zwölf Jahren für die Organisation dieses traditionellen Wettbewerbes verantwortlich ist.
REFERAT FÜR DX UND HF-FUNKSPORT TAGTE
Am 14./15.10. tagte das Referat für DX und HF-Funksport in Stützerbach in Thüringen. An der Tagung nahm auch der stellvertretende DARC-Vorsitzende Dr. Walter Schlink, DL3OAP, teil. Schwerpunkt der Beratung lag in den Bereichen Sonder-DOK und Schnelltelegrafie. Die Versammlung hat weiter über eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit des Referates diskutiert. Dazu wird das Referat entsprechende Beiträge liefern. Als neue Sonder-DOKs wurden befürwortet: „AMT+Jahreszahl“, für die Amateurfunkmesse AMTEC sowie „AIS“ für die Gruppierung „Amateurfunk in der Schule“. Das Referat beschloß weiter, den Runden Tisch Amateurfunk (RTA) mit dem Jahres-Sonder-DOK „RTA“, gültig ab 01.01.1995, für sein Bemühen um die Zusammenarbeit von Amateurfunkvereinigungen zu ehren. In der Zeit von 1957–1992 wurden seinerzeit 250 Sonder-DOKs verliehen. Seit der Verabschiedung der neuen Sonder-DOK-Vergabeordnung wurden jährlich etwa 90 Sonder-DOKs vergeben. Damit konnte die Öffentlichkeitsarbeit im DARC e. V. wesentlich unterstützt werden. Die Versammlung stellte dabei fest, daß das DLD-Diplom dadurch nicht entwertet werde.
Die geringe Teilnehmerzahl der Telegrafiemeisterschaften vergangener Jahre war Anlaß, über Möglichkeiten zur Belebung der Schnelltelegrafie sowohl auf den Bändern als auch bei Wettbewerben zu reden. Besonders wurde dabei die Rolle herausgearbeitet, die Telegrafievereinigungen dabei spielen könnten.
FILMBILDSTELLEN ERHIELTEN AMATEURFUNKFILM
An 640 Kreisfilmbildstellen wurde der vom DARC e. V. erstellte Film mit dem Titel „Das ist Amateurfunk“ verschickt. Zwischenzeitlich haben sich einige Adressaten für diesen kostenlosen Service bedankt.
Der DARC e. V. weist ausdrücklich darauf hin, daß alle Rechte beim DARC e. V. liegen und dieser Film im nichtprofessionellen Bereich vorgeführt werden darf.
DER DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH STEHT RUND UM DIE UHR PER FAX ZUR VERFÜGUNG
In der DARC-Geschäftsstelle wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um den Deutschland-Rundspruch per Fax abrufen zu können. Unter der Telefonnummer ..... kann der DL-Rundspruch rund um die Uhr per Faxpolling abgerufen werden. Somit haben alle interessierten Personen die Möglichkeit, sich den Rundspruch schriftlich zu besorgen. Unter dieser Nummer können keine Faxe an die Geschäftsstelle empfangen werden. Benutzen Sie dazu bitte die bisherige Fax-Nummer ....., die auch in der CQ DL vermerkt ist.
FUNKWETTERBERICHT (18.10. de DL1VDL)
Rückblick:
Auch im Tal des Sonnenfleckenzyklusses ist Licht, so könnte man die
Kurzwellenausbreitung zwischen dem 11. und 18.10. beschreiben. Seit langem sorgten
zwischen dem 12. und 15.10. viele kleine Flares und X-Ray Bursts dafür, daß die
Sonnenaktivität nicht als „low“ sondern als „moderate“ eingestuft
wurde, der Flux erreichte am 12.10. mit F = 92 seinen höchsten Wochenwert, fiel danach
langsam ab auf 83. Die relative Sonnenfleckenzahl lag bis zum 14.10. über 73, fiel danach
auf 55. Das Erdmagnetfeld war, abgesehen von kurzen Störungen der transpolaren Linien,
ruhig. Es gab seit langem super Öffnungen des 15-m-Bandes in alle Richtungen, auf
40 m waren der Pazifik und Feuerland am frühen Abend sehr gut erreichbar, 80 und
160 m überraschten ebenso mit guten DX-Signalen.
Vorhersage bis 25.10.1995:
Die Funkwetterprognose verspricht zwischen dem 19. und 21.10. ein gestörtes
Magnetfeld mit A = 15–20. Dafür ist der Sonnenwind aus einem rezirkulierenden
koronalen Loch verantwortlich. Danach erholen sich die magnetischen Bedingungen nur
langsam. Der Flux fällt auf 74 Einheiten, so daß wir uns leider wieder an die vertrauten
Ausbreitungsbedingungen der vergangenen Wochen gewöhnen müssen. Suchen wir die „DX-Löcher“
im Tagesablauf!
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonneaufgang (UTC): ZL: 17:25; VK2: 19:10; VK6: 21:00; JA: 20:35;
Sonnenuntergang (UTC): W2: ab 21:30; W6: ab 01:20; PY: ab 20:35; ZL: 06:25; VK2: 08:00;
VP8: ab 22:30; KH6: ab 04:00.
Ende des Deutschland-RS Nr. 35/95 vom 20.10.1995
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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