Redaktion: DF6ZE
KÖNIGIN ELISABETH II VERLEIHT HOHE AUSZEICHNUNG FÜR VERDIENSTE UM DEN AMATEURFUNK
Ron Broadbent, G3AAJ, wurde von Königin Elisabeth II für seine Verdienste um den Amateurfunk zum Member in the Order of the British Empire ernannt. Diese hohe und begehrte staatliche Auszeichnung erhielt Ron Broadbent für seine langjährige Arbeit als Sekretär der britischen AMSAT-Organisation AMSAT-UK. Ron ist international besonders bekannt als Organisator des alljährlichen Satellitenkolloquiums in Surrey und als engagierter Unterstützer des Phase-3D-Projektes. Die Auszeichnung von G3AAJ durch das britische Staatsoberhaupt gilt gleichzeitig der AMSAT-UK und dem gesamten Amateurfunkdienst.
Im Dezember 1994 feierte das US-Magazin CQ sein 50jähriges Bestehen mit einer Sonderausgabe über die Geschichte des Blattes und des Amateurfunks allgemein.
ZWEI WEITERE ASTRONAUTEN LIZENZIERT
Bei Astronauten scheint es zum guten Ruf zu gehören, mit Amateurfunklizenz in den Orbit zu starten: Missions-Spezialistin Wendy Lawrence als KC5KII und Payload-Spezialist Sam Durrance als N3TOA. Sie beide sollen beim Space Shuttle-Flug STS-67 Ende Februar oder Anfang März mitwirken.
Das Tauwetter zwischen Jordanien und Israel wurde demonstriert durch eine Meldung des israelischen Newsletter HaGAL. Danach war König Hussein, JY1, über eine jordanische Relaisfunkstelle in Amman tätig. Als danach der Jungamateur Jonathan, 4Z9FHB, dort CQ rief, meldete sich JY1 und fuhr ein QSO mit ihm.
Während des zweiten Teils des ARRL-EME-Contests fuhr VE3ONT 299 EME-Kontakte auf 144 MHz am letzten Wochenende im November 1994. Ermöglicht wurde das trotz der schlechtesten Bedingungen in seiner 9jährigen moonbounce-Tätigkeit aufgrund ionosphärischer Störungen durch die Benutzung des 40-m-Spiegels des Observatoriums des Instituts für raum- und erdgebundene Funkforschung im Algonquin Provincial Park, Ontario (160 km nördlich von Toronto).
Mit 63.033 Lizenzen nach RSGB-Angabe vom April 1994 hat das Vereinigte Königreich nach Deutschland die meisten Amateurfunkstationen in der IARU-Region 1. Auf der 68. Jahreshauptversammlung am 03.12.1994 in London teilte der RSGB dazu weitere Einzelheiten mit. Aus dem Bericht geht hervor, daß der RSGB am 30.06. letzten Jahres rund 30.000 Mitglieder hatte.
Mit fast 3000 Neueintritten in 1994 und einem Gesamtstand von 58.951 DARC-Mitgliedern zu Beginn dieses Jahres verzeichnete die DARC-Mitgliederstatistik nur eine geringe Mitgliederveränderung von 0,99 %. Von diesen Mitgliedern waren 55.241 = 93,7 % lizenziert. Davon entfielen auf die Lizenzklasse B 33.352 = 60,4 %, auf die Lizenzklasse A 2150 = 3,9 %, auf die Lizenzklasse C 19.396 = 35 % und sonstige Rufzeichen 343 = 0,6 %. In Deutschland waren zum Jahresende 77.205 Amateurfunkstellen inkl. Clubstationen registriert. Eine detaillierte Statistik vom BAPT lag bis Redaktionsschluß leider noch nicht vor.
Die Zahl der Ortsverbände des DARC e. V. wuchs im letzten Jahr um neun auf 1049.
In 1994 vermittelte die DARC-QSL-Vermittlung 5,28 Millionen QSL-Karten. Davon entfielen auf das Inland 2,93 und auf das Ausland 2,35 Millionen Karten.
Die genauen statistischen Angaben werden für das jeweilige Handbuch den OVVs zugänglich gemacht.
CEPT-EMPFEHLUNGEN ÜBER DEN AMATEURFUNKDIENST
Im BMPT-Amtsblatt 1/95 vom 11.01.1995 wurden zwei aktualisierte CEPT-Empfehlungen über den Amateurfunkdienst veröffentlicht, als Verfügung 8/1995 die T/R 61-01 über die CEPT-Lizenz sowie als Vfg. 9/1995 die T/R 61-02, über ein weitgehend einheitliches Prüfungsverfahren zur Ausgabe eines HARE-Certifikats für Wohnsitznahme in einem anderen CEPT-Land. In einer der nächsten CQ DL werden Einzelheiten folgen.
FUNKWETTERBERICHT (18.01. de DL1VDL)
Rückblick:
Während der Flux von 75 auf 84 solare Fluxeinheiten kletterte, sich die
Sonnenfleckenrelativzahl R von 12 auf 53 erhöhte, durchlief der in Boulder gemessene
Index des erdmagnetischen Feldes A am 15.01. ein Minimum von A = 1. Wer die
Kurzwellenbänder beobachten konnte, wird sich gewundert haben, daß am Wochenende sowohl
auf 10 m und 15 m täglich DX-QSOs möglich waren und das am anderen Ende des
Kurzwellenbereiches, auf 160 m, auch täglich VK, JA, W und Afrika gearbeitet werden
konnte, wobei die Signale der DX-Stationen teilweise S9 erreichten. Ich hörte zum
Beispiel an jedem Abend auf 80 m ZL2AGY mit S5 bis S8. Dies lag daran, daß das
Erdmagnetfeld extrem ruhig war, während sich die nächste Störung bereits mit Sporadic-E
und gespreizter F-Schicht ankündigte, aber nur begrenzten Einfluß auf die transpolaren
Funklinien hatte.
Vorhersage bis zum 25.01.:
Der Index A des Erdmagnetfeldes steigt nach dem Durchlaufen seines Minimums am Sonntag
rapide auf nunmehr A = 16. Es deutet alles auf aktivere magnetische Bedingungen hin. Am
Dienstagabend waren die transauroralen Funklinien auroratypisch moduliert, 160 m bescherte
nochmals VK, aber heute Morgen war bereits ziemliche Ebbe im Empfänger. Für den 20.01.
wird ein rezirkulierendes koronales Loch erwartet, bereits jetzt leisten zwei
Sonnenfleckengruppen kleinere Beiträge zur Sonnenaktivität. Mit dieser Destabilisierung
des ruhigen Magnetfeldes, die im letzten Wetterbericht als Ruhe vor dem Sturm vermutet
wurde, sind in der kommenden Woche tagsüber Öffnungen auf den Bändern oberhalb
14 MHz durchaus zu erwarten. Andererseits werden vor allem nachts erhebliche
Dämpfungsanstiege und Störungen auf den transpolaren Linien zu erwarten sein, und die
exzellenten DX-Bedingungen auf 160 m werden wir wohl in den nächsten Tagen
vermissen.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:10; VK2: 19:00; VK6: 21:00; JA:2130;
Sonnenuntergang (UTC): ZL: 07:35; VK2: 08:55; VE (Ost): 20:00; PY (Ost): 21:00.
Ende des Deutschland-RS Nr. 2/95 vom 20.01.1995
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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