KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 36/94 VOM 11.09.1994

Redaktion: Manfred May, DJ1KF


Wie kommt Jugend zum AFu?

Will ich doch mal DL9MHs Anregung aufgreifen: wie kann man Jugendförderung betreiben?

Hier mal ein paar Anregungen für uns alle:

Wenn wir heute Nachwuchs für unser Hobby haben wollen, dann müssen wir den jungen OM und YLs klare Perspektiven bieten, bevor sie zu uns kommen.

Die gute Nachricht: die gibt’s noch. Die schlechte: es ist schwieriger, sie aufzuzeigen. Beispiel: wenn man vor dreißig Jahren mit USA reden konnte auf KW, war das ein dolles Ding. Heute interessiert das keinen Teenager mehr. Einem nicht vorgebildeten Teenager (und da muß eingesetzt werden) zu erklären, was Packet-Radio ist – wer in unseren OVs kann das so ohne weiteres? Es ist eben kompliziert! Aber grade da müssen wir an uns arbeiten.

Es gibt noch eine weitere Art, Perspektiven zu bieten. Wenn wir Schwierigkeiten haben, die versteckten Perspektiven aufzuzeigen, dann bleibt uns nur, ein paar neue zu schaffen.

Mir scheint da der Ausbildungsfunkverkehr ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, da er einen frühen Einstieg ermöglicht und die „Mikrofonscheu“ beim ersten QSO als lizenzierten Funkamateur stark herabsetzt. In vielen anderen Ländern, wo Drittverkehr zumindest im nationalen Verkehr zugelassen ist, hat sich Ausbildungsfunkverkehr als selbstverständlicher Bestandteil eines Lizenzkurses längst etabliert.

In solchen Ländern fällt mir außerdem auf, daß die Präsenz von Funkamateuren im öffentlichen Bewußtsein stärker ausgeprägt ist als hier.

Während hier Funkamateure oft als „Fernsehstreifenmacher“ angesehen werden, ist sich dort ein großer Teil der Bevölkerung der sozialen Rolle der Funkamateure durchaus bewußt. Dazu tragen insbesondere die Notfunkvereinigungen bei. Zugegeben, bei uns sind die öffentlichen Notdienste recht gut ausgestattet, große Erdbeben, Buschfeuer, Hurrikane und Vulkanausbrüche sind hier auch nicht üblich, so daß der Bedarf an Notfunk auf den ersten Blick gering scheint. Anders als an meinem Zweit-QTH Auckland verlaufen sich hier auch nicht so viele Menschen im Gebüsch, nach denen dann gesucht werden muß.

All dieses sind, wenn auch zuweilen spektakuläre Dinge, allerdings nicht das tägliche Brot der Notfunkdienste in VK oder ZL (in USA wird’s da wohl nicht viel anders sein). Unsere Notfunker halten sich anders fit: bei öffentlichen Veranstaltungen gemeinnütziger Art (Marathonläufe, Freiluftkonzerte, Auto- und Fahrradrallyes etc.) stellen Funkamateure die Kommunikation bereit. Dadurch ist man sowohl im öffentlichen Blickfeld, als auch im Blickfeld der Dienste (Rotes Kreuz, Polizei, Feuerwehr, Johanniter, Civil Defence etc.), die einen ggf. mal wieder brauchen könnten. Und Jugend gibt’s da auch genug.

Als Motivation für teilnehmende OM gibt’s oft genug freies Essen und Gertränke (das nur nebenher) und interessante Kontakte.

Ich bin mir völlig im Klaren drüber, daß derartige Betätigung im Moment nach geltender Gesetzeslage hier verboten ist. Aber da ja alles im Fluß ist – warum nicht eine Möglichkeit zu derartigen Aktionen schaffen? Dies würde sicher niemandem schaden – die zusätzliche Frequenzbelegung ist vernachlässigbar – gäbe dem Amateurfunk aber eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe (die er sonst zunehmend verliert) in einem Bereich, der sich auch durch tragbare Telefone nur schlecht ersetzen läßt.

Außerdem ist das ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern anderswo durchaus üblich.

(Ulrich, ZL1DDL/DL1NDB)


Netz-Etikette

Nachdem ich mir wochenlang die immer größer werdenden Probleme in PR angesehen habe, die sich ja besonders in der Rubrik SysOp und Meinung zeigen, habe ich einen Vorstoß unternommen.

Immer hat sich der Mensch gegen Gebote oder Reglementierungen aufgelehnt. Seien es die 10 Gebote, die Steuer oder auch manches simple Verkehrsschild. Verbote, Regelungen oder Vorschriften Einzelner oder von Gruppen bringen absolut nichts. Löschungen, Fernerease und auch die vielen Hinweise auf Verstöße in den Rubriken haben nichts bewirkt. Die Problematik blieb oder wurde gar noch schlimmer.

Der, meiner Meinung nach, einzig gangbare Weg geordnetes Verhalten in einer großen Gemeinschaft zu erzielen, ist folgender:

Einer beginnt und stellt einen grundsätzlichen Verhaltenscodex auf, eine sogenannte „Netz-Etikette“ (keine Idee von mir, so was gibt es in anderen großen Netzten schon lange), und erklärt diese für sich verbindlich.

Achtung !! Nur für sich selbst !!

Er stellt jedem frei sich anzuschließen und an der Formulierung mitzuwirken. Änderungen erfolgen demokratisch, sie werden ausgeschrieben, jeder kann mittels Mail seine Stimme abgeben, die Mehrheit der Stimmen entscheidet. (mittels solcher Verfahren wird auch im Internet abgestimmt)

Wenn genug zustimmen, festigt sich der Text, das Leben der SysOps wird leichter, Abweichler werden ermahnt. der Text sollte kurz und einprägsam sein, die Anzahl der Punkte an beiden Händen abzählbar. Wer will kann also dem Text in der Folgemail zustimmen oder aber auch ablehnen.

Bitte eine Abstimm-Mail an DCØKK mit dem Box-Befehl „rep“ und einem klaren „ja“ oder „nein“ in einer einzelnen Zeile und mittels Leerzeilen gegen weiteren Text abgegrenzt. Es ist sonst manchmal nicht möglich eine Mail zu werten. Der Stand der Abstimmung wird regelmäßig ergänzt und in’s Netz eingespielt.

Regeln zur Netz-Etikette

Die vorstehende Net-Etikette ist für mich verbindlich:

Uli, DB9JH, Peter, DCØKK und viele andere


Ergebnis der DBØVK-Fuchsjagd vom 02.09.

Der Fuchs stand diesesmal in der Kölner Südstadt in der Claudiusstraße am Römerpark gegenüber des Haupteingangs der alten Universität (jetzt Fachhochschule). Nach anfänglichen Bedenken wegen unserer Ausrüstung (wir konnten das Relais bei ca. 2 km Entfernung Luftlinie fast nicht aufnehmen) lief aber dennoch alles ganz gut. Wie uns hinterher bestätigt wurde, war unser Signal doch gut zu hören.

Plazierungen wie folgt:
1. DL9KCT, DL9KCD 20:45
2. DG3KAS, DG2KZ 20:46 (kann auch nur ’ne halbe Minute später gewesen sein als die Ersten)
3. DG1KNT 21:03
4. DF9KH 21:07
5. DG9KAX 21:09
6. DG9KAS 21:10
7. DF6KF 21:15
und nach Einweisung DL2KBK

Wir Hoffen , daß Ihr ein bißchen Spaß gehabt habt und bedanken uns bei Euch allen für die Teilnahme.

Bis demnächst,
Reiner, DH8KAZ, und Jürgen, DD1KQ

PS. Das Geld, daß Ihr bei uns für Essen und Trinken gelassen habt, wird für die Relaiskasse gestiftet!


„Gegendarstellung

Im K/A-Rundspruch 09/94 wurde gemeldet:

‚Am Standort Brocken im Harz wird zentral erprobt, ob durch ATV-Nutzung des Bereichs oberhalb 2,420 GHz Störungen des AFU-Satellitenfunks eintreten. In jedem Fall sollen die Frequenzen 2,400 GHz bis 2,420 GHz freibleiben.‘

Diese Aussage ist falsch; auf der Tagung des VHF/UHF/SHF-Referats ist über eine Benutzung des 13-cm-Satellitenbereichs durch das ATV-Relais Brocken nicht einmal gesprochen, geschweige denn ein Beschluß dazu gefaßt worden. Im Gegenteil, alle anderen Anträge auf Belegung des Satellitenbandes durch ATV-Relais sind mit ausführlicher Begründung abgelehnt worden. Dagegen erfolgte aber ein Hinweis auf einen im Bau befindlichen chilenischen Satelliten, der die Frequenzen 2,420–2,426 GHz nutzen wird.

Desweiteren wurde gemeldet:

‚Die Idee, das 70-cm-ISM-Band wieder mit PR-Betrieb zu belegen, wurde abgelehnt, weil dann der ATV-DX-Verkehr dort empfindlich gestört würde...‘

Auch ein solcher Beschluß ist nicht gefaßt worden. Dieses Argument wurde zwar gebracht, ebenso wie viele Argumente entgegengesetzter Richtung, die DL4KCK aber nicht erwähnt hat. Die Idee, das 70-cm-ISM-Band wieder mit PR-Betrieb zu belegen, wurde immerhin von wesentlich mehr Leuten befürwortet, als abgelehnt. Diese Idee soll nun dementsprechend auch verwirklicht werden (siehe Referatstagung im Sommer 94).

Norbert Nothoff, DF5DP, Sachgebiet Satellitentechnik im Referat für VHF/UHF/SHF“


Der 70-cm-Zugang von DBØWST

Der 70-cm-Zugang von DBØWST ist mit der Geschwindigkeit 9600 bit/s in Betrieb gegangen. Das Gerät besteht aus einer Weiche (Procom), einem TX und RX aufgebaut von DG3KCR und DJ8IM nach einem Konzept von DF9IC (mit Anpassungen von: DF2VO, DF3VI, DC8SE). Moralische Unterstützung kam von YLs und OM im KACONVERS.

Nach einer Probezeit bis nach der Weinheim-Tagung hoffen wir noch restliche Fehler in den Griff zu bekommen. Interessante Beobachtungen bitte an DJ8IM in die Box geben.

Frequenzen der Zugänge zu DBØWST:

R61: 438,425 MHz TX - 9k6 / 430;825 MHz RX - 9k6; connect via DBØWST.
RS38: 1298,950 MHz TX - 19k2 / 1270,950 MHz RX - 9k6; connect via DBØWST-12

Die DBØWST-Gruppe wünscht viel Spaß mit PR über DBØWST!

(Henk, DJ8IM)


ANKÜNDIGUNGEN

Eine wichtige Meldung, die uns leider verspätet erreicht hat

Am Donnerstag, dem 08.09., hat in der VHS Köln wieder ein Amateurfunkkurs begonnen. Der Kurs umfaßt zwei Semester zu jeweils 14 Abenden. Beginn ist um 20:00 Uhr in R304 der VHS Köln, Josef-Haubrich-Hof 2. Dieses 2. Semester setzt grundlegende Kenntnisse der Elektrotechnik voraus und wendet sich zum einen an die Teilnehmer des ersten Kurses, sowie an Interessenten, denen die Thematik Elektrotechnik nicht ganz fremd ist. Sie können – hoffentlich auch noch nächste Woche – problemlos in den Kurs einsteigen.

Weitere Informationen wurden am am ersten Abend, also am Donnerstag, dem 08.09., gegeben und können beim Leiter des Fachbereiches Umwelt und Technik Herrn Klaus Paier ..... oder bei Thomas Redeker, DL1KBB, abgefragt werden.


Ausstellung Zukunftsarbeitsplätze

Im Foyer des WDR-Vierscheibenhauses am Appellhofplatz in Köln sind noch bis zum 14.09. einige Computerarbeitsplätze zu besichtigen, die beispielhaft zukünftige Kommunikationsabläufe darstellen sollen. Als Vorschau auf die geplanten Daten-Autobahnen sind zwei Workstations mit wechselseitigem Bild-, Sprech- und Schreibkontakt untereinander zu sehen. Andere Hochleistungscomputer bieten einen Zugang zum Internet oder zum Datex-J (dem früheren Bildschirmtext). Als Multimedia-Anwendung wird ein geschichtlicher Überblick in Bild, Text und Tonbeispielen von der Entwicklung der Rundfunktechnik gezeigt, von Heinrich Hertz bis zum Volksempfänger der dreißiger Jahre. Verschiedene Sendungen im WDR-Fernsehen werden in der kommenden Woche auf das Thema „Zukunft der Arbeit“ eingehen, zum Teil live aus dem Foyer des WDR-Vierscheibenhauses. Mit höheren Übertragungsgeschwindigkeiten als heute üblich könnte auch im Amateurfunkbetrieb der Zukunft mit ähnlichen Mitteln gearbeitet werden – noch gibt es genügend Frequenzfreiräume im GHz-Bereich. Nutzen wir sie, bevor es zu spät ist!

(Klaus, DL4KCK)


Neuer Amateurfunk-Kurs

Der OV Wesseling, G37, veranstaltet für alle „Amateurfunkinteressierten“ am Mittwoch, dem 14.09., um 19:30 Uhr, in St. Germanus, Kölner Straße, einen Informationsabend über einen Kursus, der im Oktober stattfinden soll.

(DG7KD)


Busfahrt zum Flohmarkt nach Weinheim

Der OV Hürth, G50, organisiert eine Busfahrt zum Flohmarkt nach Weinheim, zu dem alle Interessierten aus dem Raume Köln-Bonn eingeladen sind. Am Samstag, dem 17.09., startet der Bus gegen 05:45 Uhr vom Park- and Ride-Parkplatz Kibitzweg zwischen Hürth-Hermülheim und Efferen und hält noch einmal gegen 06:15 Uhr an der Autobahnausfahrt A61 Rheinbach (Richtung Koblenz) für Zusteiger aus dem Bonner Raum. Die Rückfahrt ist für 15:00 Uhr geplant, so daß wir gegen 18:00 Uhr wieder in Köln sein werden.

Für Kurzentschlossene sind noch einige Plätze frei. Der Fahrpreis beträgt 25,– DM. Eine Platzreservierung ist unbedingt erforderlich. Melden Sie sich bitte tagsüber bei Manfred, DJ1KF, ......

(Manfred, DJ1KF)


Jugend-Praxis-Seminar des Distriktes Köln-Aachen

Am 24.09. veranstaltet das Jugend- und das ARDF-Referat ein Praxis-Seminar für Jugendliche. Thema des Seminars ist: Der Aufbau und die Funktionsweise eines Fuchsjagd-Peilempfängers. Ziel ist es, insgesamt neun Fuchsjagd-Empfänger aufzubauen, die dann dem Distrikt zur Verfügung stehen. Die Bausätze sind bereits durch den Distrikt angeschafft worden. Desweiteren ist anschließend eine kleine Fuchsjagd eingeplant, soweit das Wetter mitspielt.

Ort des Seminars ist die Burg Limperich, OV-Heim des OV Bonn in Bonn-Beuel. Da wir ja nur neun Bausätze haben, ist die Teilnehmerzahl auf Neun begrenzt. Also bitte sofort melden und Platz sichern. Anmeldung schriftlich oder per PR via DB0MKA bei: Holger Sembill, DH1KS, ......

Bitte angeben, ob die Anreise per Bahn (Bahnhof Bonn-Beuel) oder Auto erfolgt. Es wird dementsprechend ein Lageplan zugesandt. Bei Anmeldung via PR bitte die komplette Adresse angeben. Soweit vorhanden, bitte auch Lötwerkzeug mitbringen.

(Holger, DH1KS, Ju.-Ref. KA)


Die Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk an der Georg-Simon-Ohm-Schule in Köln-Deutz lädt ein

Hallo Freunde von DLØGSO!
Endlich haben wir einen Termin ausgewählt, der hoffentlich allen Anforderungen gerecht wird: Unser 1. Usertreffen soll am Samstag, dem 24.09., ab 15:00 Uhr steigen. Wir treffen uns bei Horst, DK3BR, in Köln-Holweide, ...... Für Verpflegung und Getränke werden wir sorgen. Wer was mitbringen kann, sollte sich nicht aufhalten lassen.

Was soll das Usertreffen?
Wir finden die Betriebsart Packet-Radio gut und unterstützen dies durch den Aufbau eines Digis mit angeschlossener Mailbox. Die User dieser Betriebsart sehen sich aber sehr oft nur in Form von über den Bildschirm wandernden Paketen und kurzen Infos. Ein Kennenlernen durch persönliche QSOs beim Usertreffen sowie Ideen- und Erfahrungsaustausch sollte auch selbstverständlicher Inhalt unseres Hobbys sein.

Anfahrtsbeschreibung und sonstige Infos über die DLØGSO-Crew und über DBØSK am 24.09. ab 14:00 Uhr.

(Horst, DK3BR)


Tag der Begegnung 1994 – Flohmarkt für den Großraum Köln

Alle Jahre wieder.... so auch in diesem Jahr, ist wieder der in freundlicher und familiärer Atmosphäre verlaufende, beliebte Flohmarkt für den Großraum Köln am Samstag, dem 29.10., ab 09:00 Uhr, für Besucher im Schulzentrum Köln-Weiler, Fühlinger Weg. Der Einlaß für Aussteller (damit sind wirklich nur Aussteller gemeint) ist ab 08:00 Uhr.

Rechtzeitige Tischbestellungen sind aus Erfahrung empfohlen. Dies kann per Packet-Radio oder auch telefonisch geschehen. Bitte bei PR oder auf den Anrufbeantworter dann Name, Anschrift und Telefon-Nr. angeben, vielen Dank. Tischbestellungen und Bestätigungen sind nur zentral bei mir unter Telefon ..... möglich.

Es gibt immer wieder die Begegnung mit Freunden und Bekannten, das gemütliche „Verzällchen“ zwischendurch, und natürlich die beliebte Schnäppchenjagd.

Wir wüschen Allen viel Spaß bei der Teilnahme, sei es als Gast bzw. als Besucher oder als Aussteller, und freuen uns schon auf ein Wiedersehen!

Herzlichst Euer G40-Flohmarkt-Team

(Hans, DL4KA)


73 de Manfred, DJ1KF


Ende des Köln-Aachen-RS 36/94 vom 11.09.1994

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1994 Rundspruch-Archiv