DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 42/94 VOM 25.11.1994

Redaktion: DF6ZE

ÜBERSICHT:

ERGEBNISSE ERSTER UNTERSUCHUNGEN DER FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT FUNK (FGF): BISLANG KEINE HINWEISE AUF ERHÖHTES KREBSRISIKO DURCH FUNKWELLEN

Die Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) wurde am 01.09.1992 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins gegründet, Mitglieder sind Bundesbehörden, Rundfunkanstalten, Funknetzbetreiber, Endgeräte- und Infrastruktur-Hersteller, Forschungsinstitutionen und Verbände wie der DARC e. V.

Erste Forschungsergebnisse der im Auftrag der Forschungsgemeinschaft Funk durchgeführten Untersuchungen ergaben bislang keine Hinweise auf krebserzeugende bzw. krebsfördernde Wirkungen von hochfrequenten elektromagnetischen Wechselfeldern, wie sie im Mobilfunk genutzt werden.

Die Ergebnisse der jetzt abgeschlossenen Projekte von Wissenschaftlern der Technischen Universität Braunschweig, der Freien Universität Berlin und der Universität Bonn, zeigen in umfassenden Versuchsreihen, daß u. a. bei Mobilfrequenzen keine Veränderungen der Kalziumkonzentration menschlicher Zellen festzustellen sind. Kalzium gilt als einer der wichtigsten Stoffe für die Steuerungsvorgänge von Zellen. Auch ergaben sich keine Hinweise auf Mutationen von Genen und Chromosomen, von denen auf eine krebserregende Wirkung geschlossen werden könnte.

Diese ersten Studien zur Bewertung eines Krebsrisikos sind ein Teil des 1993 begonnenen umfangreichen Forschungsprogramms der Forschungsgemeinschaft Funk e. V. (FGF) zu „Biologischen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Mensch und Umwelt“. Ein wichtiger Schwerpunkt des Programms ist die Klärung nichtthermischer Phänomene. Das Forschungsprogramm wird kontinuierlich unter Einbeziehung nationaler und internationaler Fachleute weiterentwickelt.

WIDERSPRUCH GEGEN CB-FUNK IM 70-CM-BAND

Wie bereits berichtet, hat eine BAPT-Außenstelle für die Zeit der Hobby-Elektronik-Messe in Stuttgart vom 24.–27.11. eine Versuchssendegenehmigung im 70-cm-Amateurfunkband erteilt. Gegen diese Genehmigung haben der DARC e. V. und mehrere Funkamateure als Betroffene Widerspruch eingelegt. Alle weiteren Maßnahmen des DARC e. V. bzw. der Betroffenen richten sich nach den Reaktionen des BAPT.

HERBSTSEMINAR DES LANDESJUGENDVERBANDES HESSEN IN OBERAULA

Am 19./20.11. fand in Oberaula das Herbstseminar des Landesjugendverbandes Hessen statt. Am Samstag um 09:00 Uhr eröffnete Erich Behrens, DL6FAL, die Tagung. Der zuständige Distriktsvorsitzende Fritz Edinger, DL5FAU, konnte 22 Teilnehmer aus fünf Distrikten begrüßen. Bereits am Freitagabend wurden die ersten Kontakte geknüpft und bis spät in die Nacht eifrig diskutiert. Schwerpunkt dieser Tagung war ein Vortrag von Dieter Knauer, DJ8YN, Referent für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung im Distrikt Württemberg. Ziel dieses Seminars war es, den Tagungsteilnehmern aufzuzeigen, wie man als OVV Mitglieder aktivieren kann und daß sich daraus bei entsprechender Motivation und Kommunikation ein Führungserfolg einstellt. Anhand von Beispielen wurden die verschiedenen Führunsstile und ihre Wirkung dargestellt. Die Teilnehmer wurden aktiv in den Vortrag einbezogen, so daß niemals das Gefühl eines Frontalvortrages aufkam. Am Sonntag standen die Themen Versicherungsfragen sowie Planung und Durchführung von Veranstaltungen auf dem Programm. Erich Behrens, DL6FAL, machte auf die Gefahren und die sich daraus ergebenden Folgen bei Veranstaltungen, wie Fuchsjagden, Fieldday und Contesten aufmerksam. Die Teilnehmer wurden bei der Schilderung von Beispielen aus der Praxis nachdenklich. Im Dialog mit den Seminarteilnehmern wurde auf die Schwachstellen in der Planung und Durchführung solcher Veranstaltungen hingewiesen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

HAUPTVERSAMMLUNG DER AMSAT-DL IN MARBURG

Am Samstag, dem 19.11., fand in Marburg die diesjährige Hauptversammlung der AMSAT-DL statt. Neben zahlreichen deutschen Funkamateuren waren auch AMSAT-Mitglieder aus dem benachbarten Ausland und aus Übersee anwesend. Unter anderem berichtete Peter Gülzow, DB2OS, über den Status der derzeitigen Amateurfunksatelliten, während der Vorsitzende der AMSAT-DL, Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, einen Überblick über Stand und Finanzierung des neuen Satellitenprojektes Phase-3-D gab. Ausführlich diskutiert wurde über das aktuelle Thema „70-cm-Band“ in DL. Hierzu gibt es u. a. eine Beschwerde der AMSAT-Nordamerika über die zunehmende Mißachtung internationaler Vereinbarungen durch die Bundesrepublik Deutschland durch Belegung des internationalen 70-cm-Satellitenbereichs mit dem Nicht-Amateurfunksatelliten TUBSAT-B, der auf 435,000 MHz sendet und durch die einem CB-Funkgerätehersteller kürzlich erteilte Versuchsgenehmigung zum Betrieb im 70-cm-Satellitenbereich. Über das weitere Vorgehen der AMSAT-DL in diesen, das deutsche Ansehen in der Welt beeinträchtigenden Vorfällen wurde abschließend beraten.

FUNKWETTERBERICHT (23.11. de DL1VDL)

Rückblick:
Das Funkwetter der vergangenen Woche war gekennzeichnet durch einen konstanten solaren Flux von 78 Einheiten, Sonnenfleckenrelativzahlen um 23 und insgesamt sehr ruhiger Sonnenaktivität. Die Auswirkungen eines kleinen Flares am Sonntag führten zu Fading und Mehrwegausbreitung auf den Nordlinien. Obwohl alle oberen Kurzwellenbänder zeitweise offen waren, waren die DX-Signale auf den niederfrequenten Bändern sehr laut. Sowohl am Donnerstag als auch Freitag der letzten Woche waren die stark abgesenkten unteren Grenzfrequenzen als auch die ruhige Atmosphäre für exzellente DX-Bedingungen auf 80 und 160 m verantwortlich. An beiden Abenden war nach 21:00 UTC VK6HD auf 160 m 20 Minuten lang zum Teil mit S8 an einer Groundplane aufzunehmen, die Japaner waren kaum leiser.

Vorhersage bis zum 30.11.:
Bei weiterhin ruhiger Sonne und ruhigem bis zeitweise stürmischen Erdmagnetfeld sind aus den derzeitigen Prognosen keine Änderungen ersichtlich. Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, daß der Spot vom letzten Sonntag keine weiteren Störungen verursacht. Der Flux bleibt konstant bei 78 solaren Fluxeinheiten, bei Funkwegprognosen mittels Computer sollte die Sonnenfleckenrelativzahl von R = 23 benutzt werden.

Orientierungszeiten für Grayline-DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 16:55; VK: 18:50; JA: 21:20;
Sonnenuntergang (UTC): ZL: 07:05; VK: 08:25; VE (Ost): 20:05; PY (Ost): 20:45.

Ende des Deutschland-RS Nr. 42/94 vom 25.11.1994

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1994 Rundspruch-Archiv