DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 36/94 VOM 14.10.1994

Redaktion: DF6ZE


ÜBERSICHT:


CEPT-ARBEITSGRUPPE BESUCHTE DIE USA

In seinem zweiwöchentlichen „W5YI-Report“, vom 15.06., berichtete Fred Maia, W5YI, daß eine Arbeitsgruppe des ERO – European Radiocommunications Office der CEPT – Besprechungen mit dem Department of State – DoS – der USA und der zivilen Fernmeldebehörde FCC durchgeführt hat. Dieser ist es nicht gestattet, wie zum Beispiel dem BMPT, selbständig mit ausländischen Verwaltungen zu verhandeln. Neben Frequenz- und Verwaltungsfragen wurde auch das System der CEPT-Lizenz besprochen. Für dieses setzt sich die ARRL schon lange ein. Für die FCC ist anscheinend das Hauptproblem, die Ausgabe neuer Lizenzurkunden im Scheckkartenformat mit zusätzlichen Angaben der CEPT-Lizenzklasse und der Gültigkeitsdauer und das für über 650.000 US-Funkamateure. Zu berücksichtigen ist dabei noch, daß dort außer den Prüfungs- und Ausfertigungskosten keine laufenden Lizenzgebühren erhoben werden. Zudem laufen schleppende Verhandlungen mit der CITEL, dem panamerikanischen Gegenstück zur CEPT. Weiter bieten die USA ja bereits jedem Funkamateur aus Ländern mit Gegenseitigkeitsabkommen an, Gastlizenzen zu beantragen. Weitere Möglichkeiten sind die Ablegung einer regulären US-Amateurfunkprüfung oder zur Zeiteinsparung einer solchen bei „Freiwilligen Prüfern“ die es auch in Deutschland gibt. Überlegungen zur Vereinfachung dieses Verfahrens laufen noch.

Über die Einstufung der nach dem Prinzip des „incentive licensing“ aufgebauten fünf US-Lizenzklassen hatte es vor Jahren schon offizielle Vorgespräche mit der ARRL gegeben, aber von Seiten der Verwaltung noch keine rechtlich begründeten. Durch das „HAREC“-Verfahren nach CEPT-Empfehlungen TR 61-02 mit nur zwei Prüfungslevels – mit dem einzigen Unterschied der Morseprüfung für die Voll-Lizenz – wird eine Übereinkunft nicht gerade gefördert. Wie schon früher ist die Meinung der FCC, daß über die Abwägung der Probleme und ihrer Lösung wohl noch ein Jahr vergehen könnte.


HERBSTTAGUNG DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Die Herbsttagung der Mitgliederversammlung (Amateurrat) findet am 22./23.10. im Hotel Gude, Frankfurter Str. 299 in Kassel statt.

Nach dem Bericht des Vorstandes wird die Versammlung über den vorliegenden Haushaltsvoranschlag 1995, einer Satzungsänderung im § 14, Abs. 1 und 2, Änderung der Geschäftsordnung in 4.8.1. sowie der Jugendordnung 3.2.1. beraten und beschließen. Weitere Anträge befassen sich mit den Themen Amateurfunkjubiläen in 1995, die Koordination von 2-m-Relais zwischen DL und Polen sowie den Bundesländern Berlin und Brandenburg. Die Öffentliche Sitzung beginnt am Samstag, dem 22.10., um 14:00 Uhr.


REFERAT FÜR DX UND HF-FUNKSPORT TAGTE

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitarbeiter des Referates für DX und HF-Funksport zu Ihrer Herbsttagung in Stützerbach bei Ilmenau. Das Programm war wieder sehr umfangreich. So wurde aus den eingegangenen Vorschlägen zum Kurzzeit-Sonder-DOK für 1995 aus Anlaß der Gründung der IARU vor 70 Jahren der Sonder-DOK „IARU70“ ausgewählt. Dieser Vorschlag wurde von OM Wolfgang Dethlefs, DK7LA, aus dem Ortsverband Stapelholm-Kropper-Geest, M28, eingereicht. Die Clubstation dieses Ortsverbandes darf als Auszeichnung diesen Sonder-DOK exklusiv vom 01.01.–14.01.1995 verwenden.

Es wurde weiterhin beschlossen, zur weiteren Steigerung der Aktivität der DOK-Börse einen Jahreswettbewerb 1995 unter den Teilnehmern durchzuführen. Der WAE-Diplom-Bearbeiter teilte mit, daß die neue WAE-TOP-Plakette, die seit dem 01.07. dieses Jahres beantragt werden kann, bereits 28 mal vergeben wurde. Die öffentliche Diskussion über Contestregeln, zu der wieder namhafte Contester angereist waren, verlief in sehr sachlicher und konstruktiver Atmosphäre. Das Ergebnis der Diskussion wird in Kürze in der CQ DL dargestellt.


SONDER-DOK „HV ’94“

In der Zeit vom 01.–31.10. wird der Sonder-DOK „HV ’94“ von den Clubstationen DFØAFZ, DLØBAU und DKØFK vergeben. Die genannten Stationen sind mehr oder weniger auf allen Bändern QRV.


WAG-CONTEST

An diesem Wochenende findet der Worked All Germany Contest nunmehr zum 5. Mal statt. Es ist der DARC-Kurzwellen-Contest, bei dem alle ausländischen Teilnehmer speziell auf DL-Stationen hören. Sicher werden aber auch wieder viele DOK-Sammler aus DL auf ihre Kosten kommen. Die ausführliche Ausschreibung ist in der CQ DL 10/94 veröffentlicht.


7. ARDF-WELTMEISTERSCHAFT IN SÖDERTÄLJE/SCHWEDEN

Vom 12.–17.09. fand die 7. ARDF-Weltmeisterschaft in Schweden statt, an der 26 Verbände der IARU-Regionen 1 und 3 teilnahmen. Die deutsche Mannschaft hat sich besonders auf die in Schweden für seine rauhen und schwer belaufbaren Wälder vorbereitet.

Die herausragenden Leistungen des DARC-Teams waren die guten Plazierungen von Britt Woyde, auf 2 m und Katrin Geier, Elke Stadler, DH3SAX, und Josef Tuttmann, DL8YBL, auf 80 m. Erwähnenswert sind auch die guten Leistungen der Junioren und hier besonders von Jörg Buchhold, DL6NBD, der auf 2 m den 11. Platz und auf 80 m den 12. Platz erreichte, obwohl er sich sechs Wochen vor der WM einen Bänderriß bei einer Veranstaltung in Tschechien zuzog und an zwei Ausscheidungsläufen nicht teilnehmen konnte.


FUNKWETTERBERICHT (13.10. de DL1VDL)

Rückblick:
Bis zum vergangenen Sonntag herrschten auf Kurzwelle gestörte Ausbreitungsbedingungen aufgrund der Turbulenzen im Erdmagnetfeld infolge der Aurora vom 03.10.. Alle auf den Nordlinien durchkommenden Signale waren recht leise und fadingbehaftet. Am Montag, dem 10.10. verhielt sich die Sonne eruptiv. Die Sonnenfleckenrelativzahl betrug R = 70 bei einem Flux von F = 72. Das Erdmagnetfeld blieb ruhig, die Vorhersage und auch die Ausbreitung waren hoffnungsvoll gut. Aber bereits am Dienstag reagierte das Erdmagnetfeld stürmisch, die MUF-Werte fielen deutlich unter 7 MHz und die polaren wie auch über die mittleren Breiten verlaufenden Funklinien fielen zeitweise total aus.

Vorhersage bis zum 19.10.:
Da bereits heute eine erneute Störung wirksam wird, die von einem relativ kleinen koronalen Loch ausgeht, bleibt unser Funkwetter wechselhaft. Bei Vorhersagewerten für den solaren Flux von 86 bis 78 ansonsten aber unbestimmtem Magnetfeld besteht zwar eine geringe Wahrscheinlichkeit für sprunghafte Verbesserungen unserer Funkwege analog der vom 10.10. aber für eine solche Kurzzeitprognose sind nur die täglichen Funkwetterbeobachtungen geeignet. Die Signale auf allen Nordlinien werden vor allem nachts gestört sein, dagegen sind die transäquatorialen Funkwege brauchbar bis gut.

Orientierungszeiten für Grayline-DX:
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 17:30; VK: 19:25; JA: 20:30;
Sonnenuntergang (UTC): ZL: 06:30; VK: 08:00; VE (Ost): 21:20.


Ende des Deutschland-RS Nr. 36/94 vom 14.10.1994

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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