Redaktion: DB4DL
WEITERER SONDER-RUNDSPRUCH DES DARC-VORSITZENDEN
Am Sonntag, dem 02.10., ab 11:30 Uhr, setzt der DARC-Vorsitzende, Dr. Horst Ellgering, DL9MH, seinen Sonder-Rundspruch-Dienst fort. Auf 3770 kHz und 7070 kHz wird der DARC-Vorsitzende ausführlich über den neu gegründeten Runden Tisch Amateurfunk (RTA) und die inhaltliche Arbeit, die im RTA jetzt beginnt, berichten. Darüber hinaus selbstverständlich über alle aktuellen Fragen, die derzeit im Vorstand, aber auch in der Mitgliederschaft, diskutiert werden. Die DARC-Mitglieder sind herzlich eingeladen, nicht nur diesen Rundspruch zu verfolgen, sondern sich auch im Anschluß daran aktiv an der Diskussion zu beteiligen.
EMV-BEITRAGSBESCHEIDE: MUSTERPROZESSE WERDEN VORBEREITET
Im Rahmen der EMVG-Problematik sind kürzlich dem BAPT Funkamateure benannt worden, die für die angekündigten Musterprozesse zur Verfügung stehen. Vertreten werden diese Funkamateure vom Justitiar des DARC e. V., Boyke Dettmers, DJ4KD. Die nächsten Schritte werden jetzt vom BAPT erwartet. Funkamateuren, die erst jetzt einen Beitragsbescheid erhalten, wird vorgeschlagen, dagegen Widerspruch einzulegen: Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die Hefte der CQ DL 1/94, S. 8, 2/94, S. 84 und Beilage 3/94 sowie den OV-Info-Dienst verwiesen.
BETRIEBSSYSTEME MEHRERER OSCARS NEU GELADEN
Im Mai 1994 fielen bei mehreren Digitalsatelliten aus nicht ganz geklärter Ursache, vermutlich wegen solarer Strahlungsausbrüche, die Betriebssysteme aus. Bei LUSAT-OSCAR-19 geschah dies, als er sich im Gebiet der Südatlantischen Anomalie befand, einem Bereich mit größerer hochenergetischer Teilchenstrahlung. LO-19 ist seit Anfang September wieder voll in Betrieb. Die Software von AMSAT-OSCAR-16 war zwar nicht ausgefallen, wurde jedoch ebenfalls vorsorglich neu geladen. ITAMSAT-OSCAR-26 wurde ebenfalls von den Kommandostationen aktiviert und geprüft: er ist in ausgezeichnetem Zustand. FUJI-OSCAR-20 konnte ebenfalls wieder geladen werden; für die nächste Zeit wird der Digitaltransponder eingeschaltet sein. Alle erwähnten Satelliten verwenden PSK-Modulation mit 1200 Bd.
EIN JAHRHUNDERT DES MEDIUMS FUNK
Obwohl ein exakter Beginn des Zeitalters des Funks weder einem bestimmten Ereignis, noch einer einzelnen Person zugeordnet werden kann, hat die ITU ihn auf das Jahr 1895 festgelegt. Hatte Maxwell bereits 1831 das Prinzip der elektromagnetischen Induktion rechnerisch vorausgesagt, so blieb es dem Physiker Prof. Heinrich Hertz vorbehalten, 18861888 den experimentellen Beweis für die Existenz der elektromagnetischen Wellen zu liefern. Einer seiner Nachahmer war der italienische Physiker Prof. Augusto Righi, der bereits eigene Sendeversuche unternommen hatte. Einer seiner Schüler, Guglielmo Marconi, vermochte er zu weiteren Experimenten anzuregen.
Aus Anlaß ihrer 100-Jahrfeier im Jahr 1965 gab die ITU eine Geschichte der Nachrichtentechnik unter dem Titel From Semaphone to Satellite heraus, in dem Marconis Vorführ-Sendeanlage aus dem Jahre 1895 abgebildet war zusammen mit einer Empfangsanlage des Russen Alexander Popow aus dem gleichen Jahr. Popow war der erste, der sich der Froschschenkelversuche Galvanis entsann, und für Funkgeräte richtige Antennen verwendete, für die sich später noch viele Verbesserungsmöglichkeiten ergaben. In ihren Heimatländern gelten Marconi und Popow als die Erfinder der Funktelegrafie mit nachbaubaren Geräten, und dieser Gesichtspunkt war wohl maßgeblich für die Wahl des Jahres 1895 als Geburtsjahr des Funks.
Auf der Fahrt zur DARC-HAM RADIO 94 machten die Teilnehmer der ARRL am 20.06. bei der ITU in Genf Station: Präsident George Wilson, W4OYI, International Affairs Vizepräsident Larry Price, W4RA, und Technical Relations Manager Paul Rinaldo, W4RI. Sie überreichten Richard C. Kirby, WØLCT/HB9BOA, dem Direktor des ITU Radiocommunications-Bueros für seine langjährigen Verdienste um den Amateurfunkdienst eine Plakette für lebenslange ARRL-Mitgliedschaft. Bei dieser Gelegenheit erfuhren sie von den größeren Planungen der ITU, den World Telecommunication Day am 17.05.1995 dazu zu nutzen, die 100-Jahrfeier der Geschichte des Funks in größerem Rahmen zu begehen, welche gleichzeitig den 130. Geburtstag der ITU darstellt.
Auch die Sektion Bologna des italienischen IARU-Mitglieds ARI plant 1995 eine 100-Jahrfeier am früheren Sommersitz der Familie Marconi, der Villa Griffone, in deren Umgebung Marconi seine ersten Reichweitenversuche unternommen hatte und die jetzt seine Gedenkstation IY4FGM beherbergt.
Die Deutsche Bundespost hat für den 08.06. die Herausgabe einer Sonderbriefmarke 100 Jahre Radio im Wert von DM 1,00 angekündigt.
FUNKWETTERBERICHT (21.09. de DL1VDL)
Rückblick:
Nachdem sich bis zum vergangenen Wochenende die Störung vom 14.09. wieder beruhigt
hatte, herrschten normale, das heißt den Erwartungswerten entsprechende,
Ausbreitungsverhältnisse im Kurzwellenbereich. Die 10,7 cm Radiostrahlung F pendelte um
70 solare Fluxeinheiten, die Sonnenfleckenrelativzahl hatte am 17.09. mit R = 19 einen
Tiefstand und pendelte derzeit um R = 30. Der Flux energetischer Elektronen liegt im
Bereich von 108 Elektronen pro Sekunde und Quadratmeter und somit etwas
über dem Normalspiegel.
Vorhersage bis zum 28.09.1994:
Bei einem Flux zwischen 90 und 85 solaren Fluxeinheiten und einem A-Index zwischen 12
und 8 werden in der kommenden Woche normale Ausbreitungsbedingungen erwartet. Die
Sonnentätigkeit läßt derzeit keine Aktiva erkennen, auch das Erdmagnetfeld verhält
sich ruhig bis unbestimmt. Mit abnehmender Gewittertätigkeit lohnt es sich, die
niederfrequenten Kurzwellenbänder intensiver zu beobachten. Da derzeit die Tage und
Nächte fast gleichlang sind, bestehen gute DX-Chancen morgens als auch abends in Richtung
Pazifik, vor allem auf 30 und 40 m.
Orientierungszeiten für Grayline-DX:
Sonnenaufgang Uhr (UTC): ZL: 18:10; VK: 19:55; JA: 20:05;
Sonnenuntergang Uhr (UTC): ZL: 06:05; VK: 07:55; VE (Ost): 22:20.
Ende des Deutschland-RS Nr. 33/94 vom 23.09.1994
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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