DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 20/94 VOM 27.05.1994

Redaktion: DB4DL


ÜBERSICHT:


ISRAEL MIT CEPT-LIZENZ

Auf der CEPT Arbeitsgruppen-Tagung „Radio Regulatory“ informierten die Vertreter des ERO die Arbeitsgruppe, daß der Zutritt von Israel zur Empfehlung T/R 61-01 über die CEPT-Lizenz gebilligt worden ist. Vor Reisen mit Funkgerät nach Israel sollte aber eine Bekanntgabe durch die dortige Fernmeldeverwaltung oder das BMPT abgewartet werden! Beim Zutritts-Antrag von Peru haben sich noch Schwierigkeiten ergeben, weil die dortige Novice-Klasse nicht den Anforderungen der CEPT-Lizenzklasse 2 entspricht. Somit könnten nur die peruanischen Klassen „General“ (Superior) und „Intermediate“ berücksichtigt werden. Die peruanische Verwaltung sollte befragt werden, ob sie mit dieser Lösung einverstanden wäre. Das ERO ist gefragt worden, ob Amateurfunkstationen an Bord von Vergnügungsyachten nach der Empfehlung T/R 61-01 entsprechend wie Mobilstationen betrieben werden dürften. Die RR bestätigte, daß es hierfür keine Sonderbestimmungen gäbe. (Hier sei aber darauf hingewiesen, daß die französische Verwaltung dies bei der Implementierung der T/R 61-01 für Betrieb in französischen Gewässern von der Billigung der Lokalbehörden abhängig gemacht hat. Außerdem soll allgemein in Frankreich bei gemieteten Fahrzeugen eine Funkbetriebseinwilligung des Eigentümers verlangt werden.)


FÜNF KIELER FUNKAMATEURE ERFOLGREICH BEI „JUGEND FORSCHT“

Eine siegreiche Gruppe von drei jugendlichen Funkamateuren im Landeswettbewerb Schleswig-Holstein von „Jugend forscht“ war jetzt auch beim Bundeswettbewerb in Magdeburg vom 05.–09.05. erfolgreich. Ihr „experimenteller Nachweis der Drehung der Polarisationsebene elektromagnetischer Wellen im Erdmagnetfeld“ wurde mit einem 3. Preis im Fach Physik, dotiert mit 1000 DM von der Max-Planck-Gesellschaft, ausgezeichnet und mit der Teilnahme an der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau belohnt. Starkes Interesse fand das Thema auch bei der Deutschen Bundespost Telekom. Deren Sonderpreis von 2500 DM sollen die drei 17–18jährigen in Darmstadt entgegen nehmen. Die glücklichen Gewinner, Oliver Arp, DH2LAO, Hinrich Neitsch, DH4LAX, Andre Streicher, DH3LAX, sind Teilnehmer von schulischen Arbeitsgruppen mit mittlerweile 16 (!) Lizenzinhabern an der Schulstation DFØGE des Gymnasiums Elmschenhagen bei Kiel unter Leitung von Oberstudienrat Otto Thies, DK8LT, und hatten das Wissen für ihre Lizenzen in den Vorjahren auf dem „Ausbildungslehrgang Nord“ in Damp erarbeitet. Vielleicht haben sie durch ihr Arbeitsprogramm hinreichend Impulse zur Ausrichtung ihres künftigen beruflichen Werdegangs erhalten. Die Funkamateure Maria Henke, DH3LAM, und Martin Gottschalk, DH9LAF, hatten ihre Lizenzen erst zu Ostern auf dem diesjährigen Damper Ausbildungslehrgang erworben. Sie erhielten in Magdeburg einen 3. Preis in Höhe von 1000 DM, gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung für ihre „Untersuchung des Raumklimas in Klassenräumen“, die sie im Fachgebiet „Arbeitswelt“ eingereicht hatten. Alle fünf jugendlichen Forscher beglückwünschen wir herzlich zu ihren Erfolgen!


BRIEFMARKE ZUM OHMSCHEN GESETZ

Mit einer Europa-Sonderbriefmarke zu 80 Pfennig ehrt der „Bundespostdienst“ den Forscher Georg Simon Ohm, der von 1787 bis 1854 lebte. 1826 hatte er seine fundamentale Entdeckung der Zusammenhänge von Spannung, Widerstand und resultierendem Strom im Leitungskreis veröffentlicht, was aber von deutschen „Fachleuten“ erst anerkannt wurde, nachdem ihn die Londoner „Royal Society“ 1841 mit der Copley-Medaille ausgezeichnet hatte. Dieses erste der drei „Ohmschen Gesetze“ ist in der Formel U = I × R festgelegt, die auch die neue Sondermarke ziert, neben dem einzig greifbaren Gegenstand dieser Aussage, einem modernen Schicht-Widerstand.

Eine gewisse Symbolkraft liegt darin, daß das Ohmsche Gesetz eine der ersten technischen Wissens-Grundlagen ist, die ein Ingenieurstudent, wie ein Aspirant auf eine Amateursendegenehmigung nachzuweisen hat. Zwangsweise müßte es auch zum Inhalt einer Prüfung für neue Anfänger-Lizenzklassen gehören, wie sie im Gespräch sind – zumindestens in der CEPT-Arbeitsgruppe RR, die sich auf ihrer Tagung vom 16.–20.05. in Tampere u. a. mit diesem Thema beschäftigte.


TAG DER OFFENEN TÜR IM AMATEURFUNKZENTRUM IN BAUNATAL

Für Samstag, den 10.09., plant das Amateurfunkzentrum für alle Mitglieder und Interessierte erstmals einen Tag der offenen Tür. In der Zeit von 10:00–16:00 Uhr werden alle Mitarbeiter des DARC an Ihren Arbeitsplätzen anwesend sein und Auskunft geben können. Der DARC-Vorstand und die Redaktion der CQ DL werden ebenfalls dabei sein. Eröffnet wird der Tag der offenen Tür durch den Bürgermeister der Stadt Baunatal, Herrn Grenacher, um 10:00 Uhr. Einzelheiten werden in dem Augustheft der CQ DL veröffentlicht. Für anreisende Ortsverbände, die per Bus nach Baunatal fahren wollen, bitten wir aus Parkplatzgründen um eine Voranmeldung.


FUNKWETTERBERICHT

Zwischen dem 19. und 25.05. verringerte sich der solare Flux langsam von 91 auf 77 Einheiten, während die Sonnenfleckenrelativzahl R von 32 auf 39 stieg. Insgesamt entwickelte sich, wie vorausgesagt, die Kurzwellenausbreitung positiv. Das seit dem 20.05. sichtbare koronale Loch erzeugte erst am 24.05. eine merklich terrestrische Störung, die sich auf den Nordlinien zeitweise in starkem Signalschwund bemerkbar machte. Sporadic-E wurde am 22.05. registriert, ansonsten waren die Bedingungen bezogen auf den Sonnenfleckenzyklus normal oder besser. Bis zum Freitag, dem 27.05. werden aufgrund des Koronaloches unbestimmte Condx vorausgesagt, wobei wir für den bevorstehenden WPX Contest „vorsichtig“ auf brauchbare bis gute Ausbreitungsbedingungen hoffen können. Diese Hoffnung begründet sich zum einen in der langsam ansteigenden Sonnenfleckenrelativzahl und in der Tatsache, daß seit dem 24.05. der Sonnenwind endlich Normalwerte erreicht hat und somit ein eher ruhiges Erdmagnetfeld zu erwarten ist.


Ende des Deutschland-RS Nr. 20/94 vom 27.05.1994

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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