Redaktion: DF6ZE
FREQUENZEN VON AMATEURFUNKSATELLITEN
In letzter Zeit sind in DL manchmal Aussagen über die Nutzung von Frequenzen durch Amateurfunksatelliten zu hören, die auf mangelnde Sachkenntnisse schließen lassen. Bei den Amateurfunksatelliten ist grundsätzlich zwischen Benutzerfrequenzen und Kommandofrequenzen zu unterscheiden. Bei den allgemein veröffentlichten Frequenzen handelt es sich nur um die Benutzerfrequenzen. Für die Steuerung der Satelliten durch die Kommandostationen stehen zusätzlich zahlreiche Kommandofrequenzen zur Verfügung, die beispielsweise in der Übersicht in der CQ DL 12/93 aus gutem Grund nicht aufgeführt sind. Daher ist auch z. B. die in einem in mehreren Zeitschriften veröffentlichten Leserbrief enthaltene Behauptung, es gäbe derzeit keinen Amateurfunksatelliten, der das 23-cm-Band benutzt, falsch: OSCAR 18 etwa verwendet den gesamten zugelassenen Bereich von 12601270 MHz als Videoeingabe für die Kommandostationen; OSCAR 13 wird regelmäßig über die 23-cm-Eingabe durch die Kommandostationen gesteuert. Stünden diese Frequenzen nicht mehr zur Verfügung oder wären durch andere Belegung gestört, wäre es u. a. nicht möglich, die Transponderfahrpläne in den Bordrechner zu laden und auch der normale Benutzerbetrieb müßte in der Folge eingestellt werden. Gleiches trifft auf andere Satelliten bezüglich scheinbar unbelegter Frequenzen im 70-cm-Band zu.
NEUE KANÄLE UND BETRIEBSMÖGLICHKEITEN FÜR CB-FUNK IM 11-M-BAND
Am Samstag, dem 07.05., fand in Frankfurt/Oder eine Mitgliederversammlung des deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk e. V. DAKfCBNF statt. Ministerialdirigent Dipl.-Ing. Masson vom BMPT hat den Teilnehmern Verbesserungen im 11-m-Band in Aussicht gestellt und den CB-Funkern weitere Kanäle im 11-m-Band zugesagt. Vorgesehen seien weitere Betriebsarten wie SSB-, SELCALL- und Packet-Radio-Betrieb sowie Richtantennen mit einer Strahlungsleistung von ca. 10 W. Einzelheiten müßten jedoch noch festgelegt werden. Was das 70-cm-Band der Funkamateure beträfe, so bestünde nach wie vor die Erwartung des BMPT, daß sich die Funkamateure und CB-Funker auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen sollten. Komme dieser nicht zustande, so würde seitens des BMPT eine Lösung zu finden sein. Hierzu erklärte der Vertreter des BMPT: Um an einem Funkdienst teilzunehmen, reichen Kenntnisse über Gesetzeslage und Betriebskenntnisse aus. Dies sei eine vollwertige Prüfung. Auf Anfrage erklärte Herr Masson zum 933- und 934-MHz-Bereich, daß es dort keine Hobbyanwendungen geben wird.
In einer Presseerklärung lobt das Postministerium die hervorragende Zusammenarbeit mit dem DAKfCBNF. Der vielschichtige Problembereich des Frequenzmanagements erfordere eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Grundgedanken der Postreform der Liberalisierung und Deregulierung habe man eingeleitet und weiter entwickelt.
Weiter heißt es dort: Das Postministerium werde sich auch künftig um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen den betroffenen Organisationen und Verbänden bemühen, wenn es gelte, alte Vorschriften zu überarbeiten und die oft engen und unnötigen Bestimmungen aufzuheben oder zu reformieren. Masson wörtlich: Es gilt alte Zöpfe abzuschneiden, um so Spielraum für mehr Kreativität und Freiheiten zu ermöglichen. Die künftigen Regeln müßten so festgelegt werden, daß die verbleibenden hoheitlichen Aufgaben des Ministeriums wirkungsvoll, kostengünstig und schnell umzusetzen seien, forderte der Vertreter des Postministeriums. Das Ministerium wolle nur noch das regeln, was zur Einhaltung eines notwendigen Maßes an Ordnung für alle Beteiligten erforderlich sei. Dies bedeute aber auch, daß diejenigen, die von dem neuen Maß an Freiheit profitieren, sich innerhalb der gesetzten Ordnung bewegen und die Freiheit und die Bewegungsspielräume ihrer Nachbarn respektieren.
FUNKWETTERBERICHT (11.05. de DL1VDL)
Zwischen dem 03. und 10.05. blieb der solare Flux mit Werten zwischen 73 und 77 relativ stabil, die Sonnenfleckenrelativzahl R verringerte sich von 26 auf 16, was sich leider auch in den relativ schlechten DX-Ausbreitungsbedingungen widerspiegelte. Seit dem 04.05. wird wiederum ein sehr hoher Elektronenfluß registriert, der für das sehr unruhige Magnetfeld verantwortlich ist. Die im Funkwetterbericht vom 20.04. befürchtete erneute starke Störung, infolge des wiederkehrenden großen Koronalen Loches, zeigte sich nur abgeschwächt am 05. und 06.05. mit leichten Aurorabedingungen.
Vorhersage:
Bis zum 16.05. wird nicht mit einem abflauenden Sonnenwind gerechnet, so daß das
Erdmagnetfeld turbulent bleibt und die über Polar- bzw. Auroraregionen führenden
Funkwege gestört bleiben. Es lohnt sich dennoch auf eventuelle Aurorawarnungen zu achten
und auch tagsüber das 10-m-Band zu beobachten. Ansonsten dürfte das DX-Geschehen auf
20 m bzw. 30 m trotz der bis zu 50 % niedriger als vorausgerechnet
liegenden MUF Werte noch am ertragreichsten sein. Beachten Sie für die tägliche Prognose
DKØWCY auf 10.144 kHz und ab jetzt auch auf 3553 kHz morgens zwischen 06:00 und
07:00 UTC sowie abends zwischen 14:30 und 16:00 UTC.
Sonnenaufgang (UTC): ZL: 19:10, VK: 20:30, JA: 19:20;
Sonnenuntergang (UTC): ZL: 05:10, VK: 07:15, VE(Ost): 23:30, PY(Ost): 20:30.
DKØWCY NUN AUCH AUF 80 M MIT DEM AKTUELLEN FUNKWETTER
Seit Ende April sendet DKØWCY versuchsweise täglich zwischen 06:00 und 07:00 UTC sowie zwischen 14:30 und 16:00 UTC die ansonsten auf 10.144 kHz ständig zu hörenden Funkwetterinformationen auf der Frequenz 3553 kHz mit einer Leistung von 25 W HF an einem 40 m langen Dipol, der in niedriger Höhe aufgehängt ist, um die Steilstrahlung zu begünstigen. Die zunächst bis zum Jahresende befristete Genehmigung wurde von der BAPT Außenstelle Kiel erteilt. Betreiber und Lizenzinhaber der zum HF Referat des DARC gehörigen Funkwetterbake ist Emil Johannsen, DK4LI, in 24392 Scheggerott, der auch Ihre Empfangsberichte beantwortet. Die Sendeanlagen und der an der Bake eingesetzte Rechner zur Umsetzung der von der Universität Marburg per Telefonmodem übermittelten Funkwetterdaten stellte Ulrich Müller, DK4VW, bereit, der auch die Installation übernahm. Für die Umsetzung dieser interessanten Idee danken wir Uli, DK4VW, und seinem Team an der Universität Marburg; Emil, DK4LI, Alfred, DL1FL, und den Kollegen des BAPT Außenstelle Kiel. Sondermeldung von Dr. Hartmut Büttig, DL1VDL.
Ende des Deutschland-RS Nr. 18/94 vom 13.05.1994
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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Inhalt 1994 | Rundspruch-Archiv |