DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 5/94 VOM 11.02.1994


ÜBERSICHT:


DARC-VORSTAND ERNEUT ZU GESPRÄCHEN IM BMPT

Am Mittwoch, dem 09.02., hat der DARC-Vorstand mit dem BMPT die derzeitige Situation und mögliche weitere Schritte auf dem Gebiet der EMV-Beiträge erörtert. An der Besprechung, zu der das BMPT als Reaktion auf die jüngsten Briefe des DARC-Vorsitzenden an den Minister eingeladen hatte, nahmen von Seiten des DARC der Vorsitzende Dr. Horst Ellgering, DL9MH, der stellvertretende Vorsitzende Rolf Kadau, DJ7CH, sowie der Referent für Gesetze und Normen Karl E. Vögele, DK9HU, teil. Beide Seiten waren sich einig in dem Bestreben, eine vernünftige und kostengünstige Lösung bei der Behandlung der nach Angaben des BMPT mittlerweile rund 20.000 Widersprüche der Funkamateure gegen die Beitragsbescheide des BAPT zu finden. Hierzu ist in Kürze mit einer Stellungnahme des BMPT zu den Vorschlägen des DARC e. V. zu rechnen. In der Frage der EMV-Beiträge selbst bestehen insbesondere in dem zentralen Punkt der Ermittlung der Beitragshöhe und der hierfür benutzten Datenbasis weiterhin unterschiedliche Auffassungen, welche von beiden Seiten in dem sachlich-konstruktiven Gespräch erläutert wurden. Eine Lösung bedarf weiterer Beratungen. Der DARC-Vorstand wird über die Entwicklung berichten.


DETAILED SPECTRUM INVESTIGATION

Das European Radiocommunications Office – ERO – in Kopenhagen untersucht im Auftrag der CEPT, also der europäischen Fernmeldeverwaltungen, die Nutzung des gesamten Frequenzspektrums von 29,7 MHz bis 105 GHz. Die Untersuchung zielt darauf ab, ein gemeinsames, harmonisiertes Konzept für die Frequenznutzung ab etwa dem Jahre 2008 zu erarbeiten. Die Arbeit des ERO wird unabhängig von den nationalen Fernmeldeverwaltungen durchgeführt. In Deutschland wird vom Bundesamt für Post und Telekommunikation im Rahmen des DSI-Projektes durch Informationsveranstaltungen versucht, ein gemeinsames Konzept für die künftige Nutzung aus deutscher Sicht zu erarbeiten. Die Vorstellungen der verschiedenen Nutzer im Frequenzspektrum werden beim ERO eingebracht und in Form eines Vorschlages dem Frequenzmanagement der CEPT vorgelegt. Dieses versucht dann, die Vorschläge mit den Positionen der nationalen Fernmeldeverwaltungen in Übereinstimmung zu bringen. Die Interessen der deutschen Funkamateure werden vom Referat VHF/UHF/SHF des DARC wahrgenommen. Ergebnisse dieser Arbeiten liegen noch nicht vor. Wegen der umfangreichen Koordinationsarbeit werden noch mehrere Monate vergehen, bis Ergebnisse vorliegen.


INTENSIVLEHRGANG SAULGRUB/OBB.

Der 53. Intensivlehrgang der Behindertenbetreuung findet vom 12.11.–03.12. im Blinden-Kur- und Erholungsheim in Saulgrub in Oberbayern statt. Die Ausbildung erfolgt für alle Lizenzklassen und Altersstufen. Der Unterricht erfolgt ganztägig und ist für vorrangig für behinderte Teilnehmer geeignet. Die Unterbringung erfolgt in modernen Einzelzimmern. Die Prüfung wird von der BAPT in München am Lehrgangsort den 02.12. abgenommen. Anmeldungen nimmt Günter Zellmer, DL7ZG, ....., entgegen.


DARC STATISTIK

Der DARC e. V. zählte am 01.01.1994 59.523 Mitglieder. Die Realzunahme gegenüber dem Vorjahr betrug 907 Mitglieder = 1,6 %. Der Anteil der Jugendlichen unter 27 beträgt 10,9 % und der Jugendlichen unter 18 Jahren 1,7 %. Insgesamt sind 7,6 % YLs Mitglied im DARC e. V..

Die Anzahl der Amateurfunkgenehmigungen in der Bundesrepublik Deutschland vom BAPT stehen z. Z. noch nicht zur Verfügung. Der Mitglieder-Zuwachs in den einzelnen Distrikten entwickelte sich unterschiedlich, von einem leichten Rückgang bis zur einer Steigerung von 10,5 % im Distrikt Mecklenburg-Vorpommern. Den höchsten Anteil Jugendlicher unter 27 Jahre verzeichnet ebenfalls der Distrikt Mecklenburg-Vorpommern mit 31,1 %. Im vergangenen Jahr gab es 16 Ortsverbands-Neugründungen. In der QSL-Vermittlung wurden 5,4 Millionen QSL-Karten vermittelt. Davon entfielen auf das Inland 2,8 und dem Ausland 2,6 Millionen Karten. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 2,7 %.


ZRO-TESTS ÜBER AMSAT-OSCAR 13

Die AMSAT-NA hat die Termine für die nächsten ZRO-Tests über OSCAR 13 bekanntgegeben. Nachfolgend sind außer den Terminen jeweils auch die Elevation und der Winkel der Mißweisung der Satellitenantennen (SQUINT) in Grad für das Bezugs-QTH Herne genannt. Günstigste Bedingungen liegen vor bei großer Elevation und geringem Squint-Winkel. Hier die Termine:

Tag Zeit Mode El/SQ
Samstag, 12.02. um 23:45 UTC B 22/11
Samstag, 26.02. um 19:30 UTC B 53/10
Samstag, 19.03. um 19:30 UTC B 36/9

Der ZRO-Test ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Überprüfung der eigenen OSCAR-Station. Die Teilnahme kann jedem OSCAR-Benutzer dringend empfohlen werden.

Ziel ist das Erkennen von technischen Fehlern der Empfangsanlage und die Optimierung des OSCAR-Empfangs. Eine ausführliche Anleitung zur Teilnahme an den ZRO-Tests ist in der CQ DL 8/89, Seite 495 und im AMSAT-DL-Journal 2/91, Seite 27 abgedruckt. Die Frequenz für Mode B ist 145,840 MHz.


FUNKWETTERBERICHT (07.02.)

Vom 27.01.–02.02. meldete W1AW einen Mittelwert der Sonnenfleckenzahlen – Index „r“ – von 69 mit Schwankungen von 63 über 89 auf 52. Zugehöriger solarer Flux war gemittelt 104 mit Tageswerten von 120 auf 98 fallend. Vom 03.–07.02. lieferte DKØWCY anschließend r-Werte 62, 75, 76, 71 und 69 sowie Flux-Werte 98, 95, 93, 95 und 95. Nun ist bei Null Sonnenflecken das Minimum des solaren Flux immer noch 65. Vor Beurteilung seiner prozentualen Schwankungen ist dieser Grundbetrag abzuziehen, um nahe des Sonnenfleckenminimums die Auswirkungen auch kleiner Schwankungen auf die Ausbreitungsbedingungen der höheren Frequenzen zu ermessen. Während die geomagnetischen Unruhe – Index „a“ – vom 30.01.–04.02. zwischen 5 und 8 schwankte, schnellte sie am 05.02. auf 20 hoch, am 06. und 07. gar auf 46 mit der Beurteilung „schwerer Sturm“! In einer „positiven Phase“ am Sonnabend, den 05.02. profitierten Contester von ausgezeichnete DX-Bedingungen von 3,5–21 MHz, selbst 28 MHz war mittags für einige Zeit offen. Zu Beginn des 06.02. legte ein steigender black out alle Bänder oberhalb von 7 MHz völlig lahm und DKØWCY meldete „strong aurora“. Zögernd kam am Nachmittag Betrieb auf 14 MHz zustande, doch hielten die schlechten DX-Bedingungen auf allen Bändern bis Dienstag an. Nur auf 1,6 MHz kamen Europäer nachts mit guten Lautstärken.


Ende des Deutschland-RS Nr. 5/94 vom 11.02.1994

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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