EMVG: DARC-VORSITZENDER WENDET SICH ERNEUT AN MINISTER BÖTSCH
In einem weiteren Schreiben vom 31.01. wandte sich der DARC-Vorsitzende, Dr. Horst Ellgering, DL9MH, mit Telefax an Minister Bötsch und schlug vor, die Vollziehung des EMVG-Beitragsbescheides für Funkamateure auszusetzen und erst dann über die mittlerweile sehr zahlreichen Widersprüche zu entscheiden, wenn über die noch Festzulegenden Musterprozesse gerichtlich entschieden ist. Er hat erneut seine kurzfristige Gesprächsbereitschaft zu allen Einzelfragen angeboten.
EMVG: WEITERES VORGEHEN ZUM THEMA WIDERSPRÜCHE
Der DARC e. V. wird in Kürze in einem weiteren OV-Info-Dienst alle Ortsverbände zur aktuellen Situation unterrichten. Aufgrund der bisherigen rechtlichen Analyse unserer Situation und der erkennbaren Strategie des BAPT ist es zweckmäßig, bei bereits eingelegten Widersprüchen eine Begründung nachzureichen. Formschreiben und ein differenzierter Argumentationskatalog werden derzeit erarbeitet. Eine Zusammenstellung der bisherigen Empfehlungen und Hinweise ist vorgesehen. Wir gehen davon aus, daß Ende der 6. Kalenderwoche diese Informationen den OVVs vorliegen. Wir bitten die OVVs, diese OV-Informationen allen Mitgliedern zugänglich zu machen und die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Desweiteren gilt wie immer: Achten Sie auf unsere wöchentlichen Rundsprüche und Packet-Radio-Einspielungen.
OFFENER BRIEF AN AMATEURFUNKVEREINIGUNGEN
Der Vorsitzende des DARC e. V. hat an alle dem DARC bekannten Amateurfunkvereinigungen Ende Januar einen „Offenen Brief“ gerichtet mit einer Einladung, Ende Februar zur Verabschiedung einer Verfahrensweise zusammenzutreffen, um eine demokratisch legitimierte Vertretung der Funkamateure in der Bundesrepublik Deutschland zu erreichen. Damit soll den Wünschen des Bundestagsausschusses für Post- und Telekommunikation und auch des BMPT entsprochen werden einen Ansprechpartner zu erhalten, mit dem die anstehenden Probleme erörtert werden können.
NEUER TRANSPONDERFAHRPLAN VON OSCAR 13
Vom 31.01.–04.04. ist für OSCAR 13 folgender Transponderfahrplan vorgesehen:
| Mode-B | MA 0 bis MA 90 | |
| Mode-BS | MA 90 bis MA 120 | |
| Mode-S | MA 120 bis MA 145 | (S-Transponder an) |
| Mode-S | MA 145 bis MA 150 | (nur S-Bake an) |
| Mode-BS | MA 150 bis MA 180 | |
| Mode-B | MA 180 bis MA 156 | |
| Omnis | MA 230 bis MA 30 |
Die Lagekoordinaten des Satelliten sind in dieser Zeit Blon = 180° und Blat = 0°, mit optimalen Squint-Winkeln ist also in der Nähe des Apogäums zu rechnen.
Sollte sich die Lageänderung verzögern, kann es zu kurzfristigen Änderungen des Transponderfahrplans kommen. Aktuelle Informationen sind wie immer der 2-m-Bake auf 145,812 MHz in den Betriebsarten CW, RTTY und PSK zu entnehmen.
Radio Österreich International setzt in seinem „Kurzwellen Panorama“ die Berichterstattung über wichtige DXpeditionen fort. Auf das Exklusiv-Interview von der Pratas-Operation folgt nun die weitere Berichterstattung von der Peter I-Expedition: Für Samstag, 05.02. ist ein Direkt-Interview von der Peter I-Insel geplant. Sendezeiten: 08:05, 11:05, 14:05, 17:05 und 20:05 UTC auf 6155 und 13.730 kHz.
FUNKAMATEURE IM „DISCOVERY“-FLUG
Der Start der Raumfähre „Discovery“ unter der Flug-Nummer STS 60 war vom 27.01. auf den 03.02. verschoben worden. Dadurch konnten zwei der Astronauten, die bereits im November 1993 ihre Amateurfunkprüfung absolviert hatten, „schon“ am 19.01. ihre Lizenzurkunden in Empfang nehmen. Dies sind Commander Charles Bolden Junior, KE4IOB, und Missionsspezialist Ronald Sega, KC5ETH. Dazu soll der bekannte Kosmonaut Sergei Krikalev, unter U5MIR als Veteran der Raumstation MIR bekannt, mit von der Partie sein. Sie wollen in der Reihe der „Shuttle Amateur Radio Experiments“ -SAREX- Programme abwickeln. Als Startzeit für den 8tägigen Flug wurde inzwischen 12:10 UTC am 03.02. angegeben.
Es wird damit gerechnet, daß der Amateurfunk-Satellit KO25, bisher als KITSAT 1 bezeichnet, ab 01.02. für den Amateurfunkbetrieb freigegeben wird. Der Satellit war im Herbst 1993 mitsamt einer Reihe anderer Klein-Satelliten von Kourou aus gestartet worden und lief seither im Versuchsbetrieb. Dieser soll zwar weiter fortgesetzt werden, aber offenbar keine besonderen Probleme bereiten. KO25 arbeitet mit Frequenzumtastung mit 9600 Bit/Sek. im Mailboxbetrieb auf 145,870 sowie 145,980 MHz Uplink und 435,175 sowie 436,500 MHz Downlink.
Nach mehr als drei Jahren Sendepause ist ein großer Funkeinsatz des Sovereign Military Order of Malta geplant. Bereits vom 26.–31.01. soll I1ØKM durch IKØFVC, IØJBL, IØHCJ und IØIJ aktiviert werden. Geplant wird Betrieb von 80–10 m, möglicherweise auch auf einigen WARC-Bändern, QSL via IØIJ.
Der Mittelwert des solaren Flux der Wochenperiode bis zum 26.01. hatte mit 120 Punkte gegenüber dem der Vorwoche zugenommen. Nach einem Tageswert von 132 am 25. setzte der erwartete Abstieg ein, der schon am 31.01. – statt angekündigt Mitte Februar – auf einen Wert von 90 führte. Vom 25. auf den 26.01. war der Wert „a“ der geomagnetischen Unruhe von 2 auf 18 gesprungen, was sich verzögernd ab 29.01. in verschlechterten Ausbreitungsbedingungen auswirkte. Dank des Absinkens der geomagnetischen Unruhe auf a = 6 setzte am 31.01. eine Erholung erst auf den Nacht-Frequenzen besonders auf 3,5 MHz ein, am 01.02. auch tags bis zum 21-MHz-Band.
Die Tageswerte der Sonnenfleckenzahlen vom 20.–26.01. betrugen 54, 78, 102, 105, 106, 116 und 90 mit einem Mittelwert von 93, die des solaren Flux 105, 111, 113, 118, 129, 132 und 128 gemittelt 119,4. Am 31.01. war dann 90 erreicht.
Ende des Deutschland-RS Nr. 4/94 vom 04.02.1994
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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