Die Außenstellen des Bundesamtes für Post- und Telekommunikation (BAPT) gehen inzwischen dazu über, jedem Funkamateur auf der Grundlage des § 10 des Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten vom 09.11.1992, Beitragsbescheide zu erteilen. Trotz seiner eventuellen rechtlichen Unzulänglichkeit wird jeder Beitragsbescheid rechtskräftig, wenn der Funkamateur nicht fristgemäß gegen den ihn betreffenden Beitragsbescheid vorgeht. Der Justitiar des DARC e. V., Boyke Dettmers, DJ4KD, hat umfangreiche Hinweise für Mitglieder des DARC e. V. erarbeitet. Mit dem OV-Info-Dienst 1/94 sind an alle DARC-Ortsverbände die gesamten Ausarbeitungen verschickt worden. Neben allgemeinen Hinweisen enthalten die Unterlagen einen Musterbrief mit Erläuterungen für die Einlegung eines Widerspruches gegen den EMVG-Bescheid. Sofern sich das DARC-Mitglied dafür entschieden hat, gegen den EMVG-Bescheid vorzugehen, wird empfohlen, zunächst nur den Widerspruch gemäß Muster einzulegen. Sonst einstweilen NICHTS zu unternehmen. Über weitere Schritte werden die Mitglieder des DARC e. V. so schnell wie möglich unterrichtet. In der CQ DL 2/94 wird der Musterbrief für die Einlegung eines Widerspruches ebenfalls mit den bereits erwähnten Hinweisen abgedruckt sein. Vorsorglich und zur weiteren Information enthalten die Unterlagen, die mit dem OV-Info-Dienst an die OVVs verschickt worden sind, das Muster einer Anfechtungsklage sowie weitere Hinweise dazu. Weitere Schritte, die möglicherweise denkbar wären, sollen derzeit nicht angegangen werden. Wir haben davon abgesehen, diese weitergehenden Schritte auch in der CQ DL 2/94 abzudrucken, weil zeitnahe Ergänzungen in der CQ DL NICHT möglich sind, jedoch innerhalb von Tagen den OVVs, falls dies notwendig sein wird, zur Verfügung gestellt werden kann. Wir bitten um Verständnis, daß wir derzeit nur in der Lage sind, den ersten Schritt für die Einlegung eines Widerspruches den Mitgliedern des DARC e. V. anheim geben zu können und im Moment keine weiteren. Das hat seinen Grund darin, daß sich offensichtlich beim BMPT bzw. BAPT klärungsbedürftige Fragen ergeben haben, die sich möglicherweise auf das bisher beabsichtigte Vorgehen des BAPT auswirken werden. Daraus mag auch folgen, daß wir Ihnen neue Hinweise geben müssen. Doch sind die damit verbundenen Fristen ausreichend, um Sie immer noch rechtzeitig informieren zu können. Wir bitten Sie daher, unsere Rundsprüche und Mitteilungen in der Rubrik DARC im Packet-Radio-Netz zeitnah zu verfolgen. Auch sind wir sehr daran interessiert, weitere tatsächlich ergangenen EMVG-Beitragsbescheide in Kopie zu erhalten, die am zweckmäßigsten nach Baunatal zur Geschäftsstelle zu senden sind. Abschließend bitten wir Sie, nur dann etwas zu unternehmen, wenn Sie tatsächlich Ihren Bescheid erhalten haben.
Vom 21.07.–09.08. findet in Uelsen ein Lehrgang zur Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung statt. Anmeldungen bei Geert Lübbermann, DF3BM, ......
SONDERRUNDSPRUCH DES DARC-VORSITZENDEN AM 30.01.
Der nächste Sonderrundspruch des DARC-Vorsitzenden Dr. Horst Ellgering, DL9MH, am Sonntag, dem 30.01., wird sich voraussichtlich mit den Themen DV-AFuG, dem 70-cm-Band und der Gesamtvertretung der deutschen Funkamateure befassen. Anschließend wird DL9MH wieder für Fragen der Mitglieder zur Verfügung stehen.
Pünktlich zum 01.01.1994 hat das FTZ (wie angekündigt) die Herausgabe von Funkwetterberichten wegen Unrentabilität eingestellt. Wie verlautet, soll sich der Leiter der bisher zuständigen Abteilung des Forschungs- und Technologie-Zentrums mit EMV-Problemen befassen. Damit entfiel auch der zuletzt von der Küstenfunkstelle DAN, Norddeich-Radio telefonisch abrufbare Funkwetter-Ansage-Dienst. Auch die nicht mehr mit Daten belieferte Funkwetterbake des DARC, DKØWCY auf 10.144 kHz mußte sich nach entsprechender Ankündigung ab 01.01.94 auf eine Bereitschaft für Aurora-Hinweise beschränken. Dank rechtzeitiger Vorbereitung konnte der Entwickler der Bake, Ulrich Müller, DK4VW, sich in ein weltweites Netz wissenschaftlicher Daten-Rechner einschalten, in das u. a. die Meßdaten der US-Ionosphären-Forschungsstelle in Boulder/Colorado, bekannt auch als WWV, eingespeist werden. Dazu waren außer zahlreichen Änderungen der Hard- und Software des örtlichen Rechners auch umfangreiche Kabelarbeiten erforderlich. Aber bereits am 08.01. konnten ab 17:00 MEZ wieder Meßdaten bereitgestellt und als Block von DKØWCY automatisch abgerufen werden. Die erste Meldung des Jahres lautet: DKØWCY info 08 Jan 14:01 UTC = r 135 = flux 126 = Boulder a 2 = +. Der Anhang mit kurzen Ausbreitungsprognosen soll rasch hinzugefügt werden. Es kann in der jetzigen Testphase noch hin und wieder zu Ausfällen bei der Datensendung kommen, bis alle Schwachstellen in dem System ermittelt und beseitigt sind. So kam es nach ein paar Tagen zu einem Ausfall eines der beteiligten Rechner. Genauere Ankündigungen lassen sich nicht anhand der Daten eines Tages bestimmen, dazu gehört eine Langzeit-Statistik, um abschätzen zu können, was sich früher in ähnlichen Funkwetterlagen ereignet hat, immer jedoch unter der Voraussetzung, daß die Sonne uns nicht mit unerwarteten Kapriolen überrascht.
Am 27.12. hatte der solare Flux einen unerwarteten Sprung von 34 Punkten nach oben gemacht auf einen Wert von 140,4. Das war der höchste Wert seit dem 07.04.1993, wo 143,1 erreicht wurden. Der Flux-Mittelwert der letzten Woche des Jahres 1993, betrug 113,7, übertroffen dann um weitere 17 Punkten von der zweiten Woche des neuen Jahres. Am Neujahrstag trat der bisher höchste Wert des neuen Jahres auf mit 148,5, höher als an jedem Tag seit dem 12.03.1993. Koronale Löcher der Sonnenoberfläche erzeugten mäßige geomagnetische Störungen. Die Sonnenfleckenrelativzahlen der Zeit vom 30.12.1993 bis 05.01.1994 betrugen 110, 134, 130, 94, 124, 131 und 154 mit einem Mittelwert von 126. In der jetzigen 3. Woche des Jahres wird bis zum 12.01. ein Absinken des Flux auf etwa 100 erwartet, danach ein Anstieg zum 26. auf etwa 140. Leichte geomagnetische Störungen könnten um den 12. oder 13.01. auftreten, schwerere um den 28.01.. Auch in den Jahren 1994 und 1995 dürfte sich die Sonnenaktivität verringern, doch könnte sich bis April 1994 ein prozentualer Anstieg um 15 % ergeben, danach bis zum Jahresende 1994 ein Abfall um 10 % unter den jetzigen Pegel. Unter den jahreszeitlichen Schwankungen sind zunächst typische Winterbedingungen zu erwarten mit deutlich vermehrter Nutzbarkeit der Bänder 80 m und 160 m.
Ende des Deutschland-RS Nr. 1/94 vom 14.01.1994
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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