KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 39/93 VOM 28.11.1993

Redaktion: Manfred May, DJ1KF


Terminübersicht

KA 04.12.: Seminar Videoaufnahmen für Rundsprüche mit Arbeitstreffen der Rundspruchteams in Köln
05.12.: AGAF-Jahreshauptversammlung in Schwerte
KA 08.12.: Arbeitsbesprechung Ehrennadelausschuß
KA 08.12.: DARC-KA Vorstandssitzung mit Referenten
11./12.12.: Amateurfunk-Ausstellung beim Stadtfest in Kerpen
KA 12.12.: Siegerehrung KA-Herbstcontest in Kerpen


Bonn

Am 20.11. fand in der Zeit von 15:00–17:30 Uhr in Bonn-Beuel im Clubheim von G03 Burg Limperich die erste Regionalversammlung der Ortsverbandsvorsitzenden aus dem Süden unserer Region statt. Hierzu hatte der Ortsverbandsvorsitzende von G03, Harald Kühnhard, DK1YU, eingeladen. Harald konnte elf Vertreter aus den Ortsverbänden im Süden des Distrikts Köln-Aachen begrüßen. Zur Regionalversammlung waren auch der Distriktsvorsitzende, Jochen Hindrichs, DL9KCX, und der stellvertretende Distriktsvorsitzende, Egon Meier-Engelen, DK7EI, erschienen.

Wie bereits in Aachen im Frühjahr praktiziert, nahmen auch in Bonn die Ortsverbandsvorsitzenden die Gelegenheit wahr, sich über regional interessierende Aspekte zu unterhalten und jenseits einer Tagesordnung und den formalen Abläufen einer Distriktsversammlung Fragen an den Distriktsvorstand zu stellen.

Aus dem Kreis der Teilnehmer wurde angeregt, daß die Veranstalter von Amateurfunklizenzkursen sich in Nachbargebieten über den Beginn ihrer geplanten Vorhaben abstimmen sollten. Es wurde beklagt, daß in bestimmten Regionen ein Überangebot von Kursen bestanden habe, so daß Kurse wegen zu geringer Teilnehmerzahl nicht durchgeführt werden konnten.

Der Distriktsvorstand regte an, daß Ortsverbände bei ihren Ausbildungsveranstaltungen auch auf die Schulen in ihren Bereichen zugehen sollten. Die Streichung finanzieller Mittel führe in vielen Schulen neben der Kürzung von Unterricht auch zu einem Wegfall von Arbeitsgemeinschaften. Deshalb hätten bereits Schulleitungen aufgeschlossen auf das Angebot einiger Ortsverbände reagiert, in den Räumen ihrer Schule Lizenzkurse durch Funkamateure durchzuführen, um das Wahlangebot ihrer Schulen attraktiver zu gestalten. Dem Distriktsvorstand sind aus dem Distrikt bereits drei Schulen bekannt, an denen Lizenzkurse in Zusammenarbeit mit den Ortsverbänden durchgeführt werde, nämlich in Leverkusen, Rösrath und in Köln-Porz.

Mitglieder des „Arbeitsgruppe Drachenfels“ berichteten über den Stand der Sanierungsarbeiten an den Bonner FM-Relais auf dem Drachenfels. Im vergangenen Jahr hatte ein Blitzschlag wesentliche Einrichtungen dieser Relais zerstört; die Reparaturarbeiten sind noch in vollem Gange. Als Mitarbeiter konnte Holger Thomsen, DB6KA, gewonnen werden. Dennoch würden sich die Bonner wünschen, daß die Arbeitsgruppe weitere personelle Verstärkung erhält. Interessenten melden sich bitte bei Harald Kühnhard, DK1YU.

Holger, DB6KA, teilte mit, daß das von ihm betriebene 23-cm-FM-Relais zur Zeit auf die neuen Frequenzen umgestellt werde, die der neue Bandplan für den Relaisbetrieb auf 23 cm vorschreibe. Holger hatte zum Aufbau eines 13-cm-FM-Relais im Spätsommer vom Distrikt Köln-Aachen Geräte erhalten, die vor einigen Jahren ursprünglich für eine Richtfunkstrecke im Zusammenhang mit der Abstrahlung des Köln-Aachen-Rundspruchs angeschafft worden waren. Das 13-cm-Relais wird zum Ende des Jahres in Todenfeld, dem höchsten Standort auf 400 m Höhe im Rhein-Sieg-Kreis, in Betrieb gehen. Harald Kühnhard, DK1YU, hat dem Rundspruchteam Köln-Aachen angeboten, daß sich der OV Bonn nach der Renovierung seiner Clubräume an der 80-m-Abstrahlung des Köln-Aachen-Rundspruchs beteiligen möchte. Damit folgen die Bonner Funkamateure einem Aufruf der Rundspruchredaktion, die Abstrahlung des Rundspruchs auf 80 m mit sichern zu helfen.

Der Distriktsvorsitzende gab den Teilnehmern einen Überblick über die technischen Vorhaben, die zur Zeit im Distrikt angelaufen sind. Dazu gehören der Sub-ATV-Umsetzer Aachen, die zweite Interlinkschiene Rheinbach-Köln-Burscheid sowie die Querinterlinks DBØNDK-DBØGHH und DBØWDR-DBØAMU, die dann von besonderer Bedeutung sein werden, wenn im PR-Netz Linkverbindungen ausgefallen sind. Die Knappheit an Interlinkfrequenzen im 23-cm-Band zwinge dazu, bei den anstehenden Linkvorhaben auf wesentlich höhere Frequenzen auszuweichen. Zum Teil werde hier technisches Neuland betreten. Aus diesem Grunde habe der Distrikt Köln-Aachen in diesem Jahr solche Interlinkaufbauten auf diesen Frequenzen finanziell stark gefördert, um den Bestand des PR-Netzes in und um unseren Distrikt auch in der Zukunft zu sichern.

Der DV berichtete den Teilnehmern von den Erfahrungen, die im süddeutschen Raum mit dem Aufbau von Sprachmailboxen gesammelt worden sind. Eine solche Einrichtung fehlt im westlichen Teil unserer Region.

Harald, DK1YU, schloß gegen 17:30 Uhr die Versammlung und bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihr Kommen. Die nächste Regionalversammlung für den südlichen Bereich unseres Distriktes wird voraussichtlich im Spätherbst des kommenden Jahres stattfinden.

Info: Jochen, DL9KCX


Jetzt 37 CEPT Länder

Durch Aufnahme der Republik Moldau ist die Zahl der CEPT-Länder auf 37 angestiegen, wie mit Stand vom 01.09.1993 in der Verfügung 242 im BMPT-Amtsblatt 21 vom 13.10.1993 veröffentlicht wurde. Gegenüber den in der geltenden Fassung der CEPT-Verfügung T/R 61-01 im Anhang 2 aufgeführten 32 Mitgliedsländer waren zwei entfallen: die Tschechoslowakei durch Selbstauflösung und Jugoslawien suspendiert aufgrund der UNO Sanktionen. In die CEPT neu aufgenommen sind inzwischen sieben Länder:

Estland/ES, Kroatien, Litauen, Moldau, die Slowakei/OM, Slowenien und Tschechische Republik/OK.

21 der 37 CEPT-Länder (57 %) haben nun die CEPT-Lizenz implementiert. Die P&T-Verwaltungen von Estland und Rumänien haben sie einseitig eingeführt, da beide keine entsprechenden Dokumente beim ERO, dem European Radiocommunication Office der CEPT hinterlegt haben. Von der Türkei verlautet bisher, daß sie (ebenfalls offensichtlich in Unkenntnis der Prozedur) bei den CEPT-Ländern erst herumfragen will, ob diese türkische Amateurlizenzen anerkennen.

Als Verwaltung der ITU-Region 3 ist die neuseeländische als erste außerhalb der CEPT nach Abklärung durch das ERO der Empfehlung T/R 61-B01 beigetreten, verlangt aber Angaben von Aufenthaltsort und Dauer (außer bei Betrieb über 144 MHz, der für einen Monat praktisch für jeden lizenzierten Funkamateur frei ist). Entsprechende Anträge bei der ERO laufen von Peru und Israel, Malaysia hat Informationsmaterial erhalten. Die ARRL verhandelt noch über einem Beitritt mit der US-FCC; da aber alle US Staaten davon betroffen werden, ist letztlich das US-State Department zuständig.

Bei der Tagung der CEPT Arbeitsgruppe RR wurde darauf hingewiesen, daß in Fällen, in denen die CEPT-Lizenz außer für ein Mutterland auch für abhängige Inselgruppen oder Territorien gilt, CEPT-Lizenzler prüfen müssen, ob sie nicht eine Besuchs- und besondere Betriebserlaubnis der regionalen Behörden einholen müssen! (siehe z. B. Mount Athos)

(nach Unterlagen von Jaap Disjhoorn, PAØTO, Leiter der Common Licence Group zusammengestellt zur Konferenz der IARU-Region 1 in De Haan/Belgien 1993)

Anlage 2 zur AmtsblVfg 242/93
Verzeichnisse der Länder, deren Telekommunikationsverwaltungen Mitglieder der Europ.-Konferenz der Verwaltungen für Post und Telekommunikation (CEPT) sind.

Land Kennung Land Kennung
Belgien B Monaco MC
Dänemark DK Niederlande NL
Deutschland D Norwegen N
Estland EW Österreich A
Finnland FIN (bish. SF) Portugal P
Frankreich F Rumänien RO
Griechenland GR Schweden S
Großbritannien GB Schweiz CH
Irland IRL Slowakei SQ
Italien I Spanien E
Kroatien HR Tschech. Rep. CZ
Liechtenstein FL Ungarn H
Litauen LT Luxemburg L
Rep. Moldau MLD

Stand 01.09.1993
Info: Alfred, DL1FL


Umsetzer und Digis

Neues ATV-Relais in Mayen

Das ATV-Relais in Mayen hat inzwischen seine Genehmigung erteilt bekommen. Das zukünftige ATV-Relais hat das Call DBØNWD (X29) Neuwied. Der genehmigte Standort ist auf dem Gänsehals bei Mayen in der Eifel (JO30OJ). Der Relaisverantwortliche ist Dieter, DF7PL.

Die Eingabe ist auf 70 cm bei 434,250 MHz, die beiden Ausgaben sind auf 13 cm bei 2342,000 MHz und auf 3 cm bei 10,2 GHz.

Info: Martin, DG9KS


Veranstaltungen

An die Mitarbeiter der Köln-Aachen Rundspruchteams und interessierte Funkamateure

Einladung zum Video-Workshop und Rundspruch Arbeitstreffen am Samstag, dem 04.12., 10:00–18:00 Uhr, in Köln-Weiler, Fühlinger Weg, Gymnasium, Caféteria, Zufahrt rechts neben der Schule über die Feuerwehrzufahrt.

Veranstalter sind der DARC e. V.: das Referat für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung, das Rundspruch-Referat im Distrikt Köln-Aachen und als Gastgeber der Ortsverband Pulheim, G40. Referent: Professor Dr. Wolfgang Manz, DJ3EO.

Ziel des Workshops ist es, die Qualität der Videoaufnahmen und die Schnittgestaltung für ATV-Rundsprüche bei einfachster Geräteausstattung zu verbessern.

Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter der KA-Rundspruchteams und alle Funkamateure, die planen, in Zukunft ein ATV-Rundspruchteam zu bilden. Die Teilnahme ist kostenlos. Verpflegung und Getränke sind in der Caféteria zu erwerben. Reisespesen werden nicht übernommen. Für die Übungen soll jedes Team eine Kamera mit Zubehör, ein Mikrofon, einen Videorecorder und Netzkabel mitbringen.

Programm:
10:00–11:00 Uhr Referat Filmsprache
11:00–13:00 Uhr Übungen zum Assemble- und Insertschnitt
13:00–13:45 Uhr Mittagspause
13:45–14.15 Uhr Fehlerbesprechung an ausgewählten Beispielen
14:15–17:00 Uhr Aufnahme des Rundspruchs für den 05.12.1993
17:00–18:00 Uhr Rundspruch-Arbeitstreffen mit Terminplanung 1. Halbjahr 1994

Info: Manfred, DJ1KF


Der 11. Mikrowellenstammtisch

findet am Samstag, dem 04.12., ab 09:30 Uhr, im Brauhaus Früh am Dom in Köln statt. Eingeladen sind alle Funkamateure, die sich mit Frequenzen im Gigahertzbereich beschäftigen, oder die sich für diese Technik interessieren.

Info: Ernst, DK3FF


Alsdorf, G02

Am Sonntag, dem 05.12., findet beim OV Alsdorf, G02, die diesjährige Nikolausfeier in Jugendheim Berensberg statt. Die Feier beginnt um 15:00 Uhr, der Nikolaus kommt ab 15:30 Uhr. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten. entweder bei Leo, DL9KAU, ....., oder Jürgen, DG4KF, ......

Info: Jürgen, DG4KF, stell. OVV Alsdorf, G02


Die Fernschreibbetriebsarten: RTTY, AMTOR, PACTOR

Die Fernschreibbetriebsarten dienen zur Übermittlung von Schrift. Man unterscheidet verschiedene Verfahren.

Klassisches RTTY

Der Zeichensatz unterscheidet keine Groß- und Kleinschreibung. Der Vorrat an Satz- und Sonderzeichen ist äußerst beschränkt. Einige Nachrichtenagenturen strahlen heute noch auf diese Art ihre Rundsendungen aus. So macht sich auch der Amateurfunk die Einfachheit des Verfahrens zunutze, um möglichst viele Stationen auch über die Landesgrenzen hinweg zu erreichen.

Zur Geräteausstattung gehörten Anfang der 60er Jahre beim Funkamateur Fernschreibmaschinen mit mechanischem Druckwerk. Dazu kamen in den 70er Jahren Bildsichtgeräte und Tastaturen mit elektronischer Zeichenaufbereitung. Heute wird meist ein Personalcomputer mit Drucker verwendet, der zusätzlich empfangene oder zu sendende Texte speichern und aufbereiten kann.

AMTOR

Seit Anfang der 80er Jahre wird zunehmend das AMTOR genannte Verfahren beim Amateurfunk eingesetzt. Die Funkübertragung gleicht dem im Seefunk üblichen Fernschreibverkehr mit Schiffen. Die empfangende Station sendet dabei laufend Quittungszeichen. Störungen werden größtenteils erkannt und nach Rückfragen automatisch korrigiert. Dieses Verfahren wird deswegen ARQ genannt (automatic request = automatische Rückfrage). Kann die Gegenstation nicht senden, weil man beispielsweise einen CQ-Ruf an alle sendet, wird, statt auf Rückfragezeichen zu hören, die Sendung zeitlich versetzt wiederholt. Dieses Verfahren heißt FEC (forward error correction).

PACTOR

PACTOR ist ein von Funkamateuren neu entwickeltes Verfahren, das sich auf Grund seiner wesentlichen Vorteile immer stärkerer Beliebtheit erfreut. PACTOR basiert auch, wie AMTOR, auf dem Prinzip der automatischen Rückfrage. Durch eingebrachte Innovationen konnte jedoch das Verhalten bei starken Störungen oder schwachen Signalen wesentlich verbessert werden.

Die Fernschreibsignale werden als Töne mit abwechselnd zwei verschiedenen Frequenzen über SSB-Geräte empfangen und gesendet. Zwischen PC und Transceiver ist ein Konverter, bzw. für AMTOR und PACTOR ein spezieller Controller zu schalten. Entsprechende Geräte bietet der Fachhandel an, können aber auch im Selbstbau erstellt werden.

Fernschreib-Betrieb wird entsprechend dem Bandplan der IARU auf Kurzwellen-Frequenzen abgewickelt, die zwischen dem Telegrafie- und dem Telefonie-Bereich des jeweiligen Bandes liegen. Innerhalb dieser RTTY-Frequenzen verwenden AMTOR-Stationen hauptsächlich die niedrigeren Frequenzen, während RTTY den oberen Bereich bevorzugt. Für AMTOR sind die Frequenzen 3588 kHz und 14.075 kHz als reine Anruffrequenzen vorgesehen. Der CQ-Ruf erfolgt im Modus FEC, der Verbindungsaufbau im Modus ARQ. Für PACTOR dienen die Frequenzen 3583,7 kHz, 14.079 kHz und 28.079 kHz als Anruffrequenzen.

Ihre Ansprechpartner im HF-Referat des DARC sind:
Technik: Martin Nähring, DF8FE, ......
Betriebstechnik: Werner Ludwig, DF5BX, ......

Stand: 13.10.1993
Herausgegeben vom HF-Referat des DARC


73 de Manfred, DJ1KF


Ende des Köln-Aachen-RS 39/93 vom 28.11.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1993 Rundspruch-Archiv