KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 38/93 VOM 21.11.1993

Redaktion: Manfred May, DJ1KF


Terminübersicht

28.11.: Amateurfunk Electronic Börse „AMTEC SAAR“
KA 04.12.: Seminar Videoaufnahmen für Rundsprüche mit Arbeitstreffen der Rundspruchteams in Köln
05.12.: AGAF-Jahreshauptversammlung in Schwerte
KA 08.12.: Arbeitsbesprechung Ehrennadelausschuß
KA 08.12.: DARC-KA Vorstandssitzung mit Referenten
11./12.12.: Amateurfunk-Ausstellung beim Stadtfest in Kerpen
KA 12.12.: Siegerehrung KA-Herbstcontest in Kerpen


Fragen und Antworten zur neuen DVO

Heute folgen die letzten Antworten auf die ergänzende Fragen, die Jochen, DL9KCX nach der Distriktsversammlung im Zusammenhang mit der neuen DVO an die Hauptredner gestellt hat.

Frage 6: Dem DARC ist von einigen Kritikern vorgeworfen worden, daß er zugunsten einer Übertragung der Prüfungen und der Rufzeichenverwaltung an ihn von gewissen Verhandlungspositionen abgerückt sei.

Wir fragen DK9HU, ob es einen solchen Zusammenhang gibt.

DK9HU
Der DARC hat bisher weder darüber verhandelt, daß er die Übertragung der Prüfungen und der Rufzeichenverwaltung haben will noch hat er darüber verhandelt, in welcher Art und Weise dies geschehen soll. Er hat aber dem BMPT gegenüber stets erklärt, daß er bereit sei, gewisse administrative Aufgaben im Wege der Selbstverwaltung und des Liberalisierungsgedankens zu übernehmen. Daran hat sich nichts geändert. Von einem Abrücken von gewissen Verhandlungspositionen kann daher nicht berichtet werden. Klar ist nur eines: der DARC wird es sich reichlich überlegen, ob und welche Aufgaben er zu übernehmen gedenkt. Hier ist eine sehr kritische und sehr eingehende Prüfung notwendig.

Gelegentlich hört man im Zusammenhang mit dieser Diskussion Bemerkungen wie z. B. „…schon wieder für einen DARC-Bonzen so ein Pöstchen.“

Da kann ich nur auf folgendes hinweisen: wer bereit ist, ca. 2–3 Wochen seines Urlaubes, ca. 10 bis 20 Wochenenden im Jahr und auch sonst viel Freizeit zu opfern, der kommt für eine solche Aufgabe in Frage. Auch sollte er damit einverstanden sein, die Kosten, die ihm nicht erstattet werden können, aus eigener Tasche zu finanzieren. Einen Lohn in klingender Münze gibt es nicht. Trotzdem kann es viel Spaß machen, für die Gemeinschaft der Funkamateure tätig zu sein. Die Aufgaben sind interessant, man lernt viele Leute kennen und es ist so manche harte Nuß zu knacken.

Es gibt genug Funkamateure, die fragen, „…was macht denn eigentlich der DARC für mich...?“ Das ist in Ordnung. Aber es wäre gut für uns, wenn es neben den vielen ehrenamtlich Tätigen noch mehr Funkamateure geben würde, die fragen: „…was kann ich für den DARC tun?“ Das fängt mit der Unterstützung der OVVs im eigenen Ortsverband an und hört bei der Unterstützung des Vorstandes auf.

Frage DL9KCX:

6. Wir haben erfahren, daß als Folge der Indiskretion, nämlich der allerersten Veröffentlichung des Textes des 3. Entwurfs alle Beteiligten zu strengerem Stillschweigen verpflichtet worden sind. Es bedarf keiner allzu großen Lebenserfahrung, um eine solche Reaktion des BMPT vorauszusehen. Jetzt erhalten wir wohl keine Informationen mehr über das Ergebnis der Ressortabstimmung und können daher keinen Einfluß mehr auf die Dinge nehmen.

Wir fragen DJ2NL, warum er dieses voraussehbare Verhalten des BMPT provoziert hat?

Antwort DJ2NL:
Auch diese Frage beinhaltet eine unhaltbare Unterstellung. Das BMPT hatte nach der Anhörung am 18.06. nicht mehr vorgesehen, die Funkamateure zu informieren oder an der Erstellung weiterer Entwürfe zu beteiligen. Dafür zeugen verschiedene Schreiben und kompetente mündliche Aussagen zum Thema, z. B. die Passage aus einem Schreiben des BMPT-Referates 314a:

„…Eine Versendung (Anmerkung: von DV-AFuG-Entwürfen) an Amateurfunkvereinigungen habe ich nicht mehr vorgesehen, da ihre Argumente durch die bisherige intensive Beteiligung hier hinreichend bekannt sind und während der Erarbeitung des letzten Entwurfes berücksichtigt wurden…“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Frage DL9KCX:

Vor der Veröffentlichung des 3. Entwurfs durch DJ2NL und andere hatte DJ2NL ein Telefongespräch mit dem DARC-Vorsitzenden Dr. Horst Ellgering, DL9MH. Horst hat im Verlaufe dieses Gespräches DJ2NL die Positionen des DARC erläutert und ihn gebeten, in dieser für den Amateurfunkdienst schwierigen Zeit gemeinsam im Sinne der Sache voranzugehen. DJ2NL hat sich bekanntlich anders entschieden.

Wir fragen DJ2NL, warum er dieses Angebot abgelehnt und warum er dieses Gespräch seinen Rundspruchhörern bisher vorenthalten hat.

Antwort DJ2NL:
Es ist richtig, daß ich mit dem DARC-Vorsitzenden DL9MH, wie des öfteren, auch wegen des 3. Entwurfs der DV-AFuG telefoniert habe. Nicht richtig ist, daß ich gemeinsames Vorgehen in der Sache abgelehnt habe. Unsere unterschiedlichen Auffassungen sind vorwiegend die Art und der Umfang der Information der Funkamateure bezüglich des 3. Entwurfs der DV-AFuG. Während DL9MH den bekannten Standpunkt vertrat, man könne eine inoffizielle Information nicht propagieren und nicht kommentieren, war und bin ich für rückhaltlose Offenheit. Genau diese unterschiedlichen Auffassungen sind deshalb auch in einem Rhein-Ruhr-Rundspruch-Beitrag dargestellt worden.

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Mit einem Kommentar von Peter, DL9KAW, hoffen wir, wenigstens bis zum Zeitpunkt einer neuen Vorlage zur Durchführungsverordnung, dieses Thema im Rundspruch nicht mehr aufgreifen zu müssen.

Zur Situation des AFuG 1993/1994

Nach dem Lesen der ständigen Anwürfe gegen den Vorstand des DARC und den ständigen Einreden und Gegenreden anderer OM, die meinen sich angesprochen fühlen zu müssen, drängt sich massiv der Eindruck von Sabotage des Amateurfunks auf.

Man muß sich fragen, warum soviel Zeit und Aufwand betrieben wird um dem Amateurfunk gezielt Schaden zuzufügen.

Gerade in der ungünstigsten Zeit beginnen wir Funkamateure damit, uns vor den Augen und Ohren der öffentlichen Organe, deren Ziel Reduzierung, wenn nicht Auflösung des AFuG ist, den Amateurfunk in der dümmsten Art und Weise zu diskreditieren. Hierzu benutzen wir die uns zur Verfügung stehenden Übertragungsarten im negativen Sinne, für jeden in Schrift und Ton nachvollziehbar. Wenn es auch seit einiger Zeit Schule macht, alles und jeden in den Dreck treten zu wollen, ist dies kein guter Stil!

Sollte man diese Vorgänge nicht sofort stoppen und den DARC als alleinigen Vertreter der Interessen von allen Funkamateuren arbeiten lassen, ohne die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder in unsinnigster Art und Weise zu beschimpfen, kritisieren, verleumden und denunzieren etc? Sollten wir Funkamateure uns nicht zuerst einmal selber fragen, „was habe ich persönlich für den Fortbestand des Amateurfunks getan?“ Wie gerne gehen doch die meisten OM der Arbeit die getan werden müßte, aus dem Weg. Im Beschießen der dann gewählten Vertreter sind wir leider zu perfekt. Schade das wir so dumm sind und nicht erkennen, wie sehr wir uns mit diesem Krieg Schaden zufügen.

Kritik ist gut wenn sie intern verhandelt wird, die derzeitig praktizierte unqualifizierte Schlacht aller Beteiligten unter und gegeneinander bewirkt lediglich eine Schwächung unserer Vertretungen.

Entgegen einer Schwächung unserer Vertretungen könnte man bestrebt sein, möglichst viel Gewicht aufzubringen und mit einer Stimme in der Öffentlichkeit aufzutreten. Hierzu ist es nötig, daß die einzelnen Wortführer der verschiedensten Gruppierungen erst einmal konstruktiv an einem wirklichen Zusammenschluß arbeiten. Es gilt immer noch der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“.

Wenn man das Milieu des Amateurfunks kennt, weiß man um die Vielseitigkeit der gesellschaftlichen Zusammensetzung. Amateurfunker sind Individualisten – jeder für sich kämpft für seine „vermeintlichen“ Ziele, das mag in der Technik von Nutzen sein, aber nicht wenn es um Gemeinziele geht!

Hier sollten die Interessen konstruktiv und gebündelt zur Vertretung aller Funkamateure gegenüber der Öffentlichkeit eingesetzt werden. Dabei spielt die Zugehörigkeit zu einem Verband wie DARC, VFDB oder keine Vereinsmitgliedschaft überhaupt keine Rolle, wenn es um die Interessen aller Funkamateure geht.

Der Vorstand des DARC mit seinen Unterorganen ist sicher nicht schlecht beraten, wenn er mit sofortiger Wirkung alle zeitraubenden und stressenden Maßnahmen die zur Abarbeitung von Gegenreden auf Einzelangriffe dienen, einstellt. Ausschlußverhandlungen gegenüber DARC-Mitgliedern sollten unterlassen werden. Wenn es denn sein muß, sollte man einen „Pressesprecher“ vorschalten. Die Vertreter des DARC könnten einmal überlegen, ob sie sich nicht auch mit der Zusammenfassung aller Interessengruppen in der Form eines Dachverbandes anfreunden können. Hierdurch würde das Gesamtgewicht gegenüber dem Gesetzgeber sehr erhöht. Siehe auch Verbände der CB-Funker, was man dort schafft, sollte für den DARC eine Selbstverständlichkeit sein.

Eine Bitte an all diejenigen „OM“ die sich als „Einzelkämpfer“ profilieren möchten oder müssen: Stellt doch bitte dieses unsinnige Geschreibe in den Mailboxen und in Packet-Radio ein. Wenn Ihr schreiben müßt, tut das per Brief an die Betroffenen. Damit ist der öffentlichen Hand die Möglichkeit genommen, alles bequem, säuberlich in Schriftform von Euch frei Haus geliefert zu bekommen. Vielleicht hilft es, wenn Ihr Euch die Situation aus der Sicht eines Beamten vorstellt, der den ganzen Krampf in den AFuG Mailboxen liest. Dem Amateurfunk schadet die Art und Weise der Veröffentlichung mit großer Sicherheit und damit schaden wir uns alle. Man sollte die Rubriken DARC und MEINUNG aus den Boxen entfernen und ausschließlich sachbezogen Themen zulassen.

Betrachtet bitte einmal die positiven Ergebnisse der Vorstandsarbeit der von uns beauftragten, ehrenamtlichen Vertreter im DARC-Vorstand und wirkt stärkend, stützend darauf ein. Sabotage des AFuG ist nicht in unserem Gemeinsinne gefragt.

VY 73 de Peter, DL9KAW, OVV DARC G05 / SysOp DBØACH / DBØPRA

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Ein Nachsatz des Redakteurs zum Kommentar von Peter:

Dachverband – gut, aber nicht als Mittel, Minderheiten-Voten ohne Reaktionen verpuffen zu lassen. Die „Minderheiten“ waren – nicht nur in der Vergangenheit – Expertengruppen, die im DARC nicht die nötige Unterstützung fanden. Die Nicht-Integration der Deutschen Amateur Fernschreibgruppe und der Hinauswurf der Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk-Fernsehen und diverser Packet-Gruppen aus dem DARC müssen dringend überdacht werden. Nur die Integration aller Kräfte – möglichst innerhalb des DARC – verbunden mit der Anerkennung der Kompetenz der Fachleute auf ihrem Spezialgebiet, werden es ermöglichen, wie mit einer Stimme zu sprechen. Dabei muß die Bandplanung immer wieder unter Einbeziehung aller Gruppen und Betriebsarten neu von einem übergeordneten Gremium der sich wandelnden Nutzung angepaßt werden.

VY 73, Manfred, DJ1KF


Umsetzer und Digis

Halbleiterdatenbank

Unter dem Rufzeichen DH1KAE-1 ist eine Halbleiterdatenbank mit etwa 29.000 Einträgen, größtenteils Transistoren, zu finden. Es wird empfohlen zuerst die Bedienungsanleitung unter DH1KAE-8 durchzulesen. Hier sind auch Bedienungsbeispiele zu finden. Die Datenbank ist über den Digipeater DBØACH zu erreichen.

Info: Hans-Jürgen DH1KAE


Veranstaltungen

An die Mitarbeiter der Köln-Aachen Rundspruchteams und interessierte Funkamateure

Einladung zum Video-Workshop und Rundspruch-Arbeitstreffen am Samstag, dem 04.12., 10:00–18:00 Uhr, in Köln-Weiler, Fühlinger Weg, Gymnasium, Caféteria. Veranstalter sind der DARC e. V.: das Referat für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung, das Rundspruch-Referat im Distrikt Köln-Aachen, und als Gastgeber der Ortsverband Pulheim, G40. Referent: Professor Dr. Wolfgang Manz, DJ3EO.

Ziel des Workshops ist es, die Qualität der Videoaufnahmen und die Schnittgestaltung für ATV-Rundsprüche bei einfachster Geräteausstattung zu verbessern.

Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter der KA-Rundspruchteams und alle Funkamateure, die planen, in Zukunft ein ATV-Rundspruchteam zu bilden. Die Teilnahme ist kostenlos. Verpflegung und Getränke sind in der Caféteria zu erwerben. Reisespesen werden nicht übernommen. Für die Übungen soll jedes Team eine Kamera mit Zubehör, ein Mikrofon, einen Videorecorder und Netzkabel mitbringen.

Programm:
10:00–11:00 Uhr Referat Filmsprache
11:00–13:00 Uhr Übungen zum Assemble- und Insertschnitt
13:00–13:45 Uhr Mittagspause
13:45–14:15 Uhr Fehlerbesprechung an ausgewählten Beispielen
14:15–17:00 Uhr Aufnahme des Rundspruchs für den 05.12.
17:00–18:00 Uhr Rundspruch-Arbeitstreffen mit Terminplanung 1. Halbjahr 1994

Info: Manfred, DJ1KF

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Einladung zur Weihnachtsfeier des OV G24

Hiermit lädt der OV Köln-Deutz, G24, alle Mitglieder mit ihren Angehörigen und alle Freunde zur diesjährigen Weihnachtsfeier ein. Die Weihnachtsfeier findet am 12.12. ab 17:00 Uhr im OV-Lokal Köln-Dünnwald, Berliner Straße, Hotel Puffelskooche statt.

Wie in den Vorjahren, kommt der Nikolaus zu unseren Kleinen und Großen um diese zu bescheren. Anmeldungen für teilnehmende Kinder sind unbedingt erforderlich (der Nikolaus muß sich Vorbereiten können). Anmeldungen bei Martha Weck, DC4KY, ....., oder Dieter Asselborn, DF3KJ, ......

Ein Höhepunkt der Feier wird wieder eine Tombola sein; zu dieser bringen Teilnehmer ein kleines Geschenk, als Überraschung verpackt, am Tage der Feier mit.

Ich hoffe wieder auf eine würdige Weihnachtsfeier und freue mich auf ein Wiedersehen im Kreise unserer Freunde, besonders der Kinder.

Info: DF3KJ, Dieter

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Messezentrum Saarbrücken

Am 28.11. findet auf dem Messegelände in Saarbrücken die 13. AMTEC SAAR, eine Verkaufs- und Informationsausstellung „rund um die weltweite Funktechnik“, statt. Die Veranstaltung richtet sich an alle im Freizeitbereich aktiven Funkamateure und SWL, Hobbyelektroniker und Computerfans.Neben der kommerziellen Verkaufsschau findet wie immer eine umfangreiche „Amateurfunk-Elektronik-Börse“ statt. Verbunden mit der Verkaufs- und Informationsausstellung AMTEC SAAR, ist das internationale Treffen der Funkamateure im Saar-Lor-Lux-Raum, ebenfalls wieder mit vielen amateurfunktechnischen Vorführungen und Sonderschauen.

Problemlose Anfahrt: Das Saarbrücker Messegelände liegt direkt an der A620, Autobahnverbindung Frankfurt-Luxemburg. Die AMTEC SAAR ist am 28.11. natürlich ganztägig, von 09:00–17:00 Uhr, geöffnet.

Ausstelleranmeldung bei OVV-Q01 DC9VY, ......

Info: DF1VQ


Amateurfunklizenzlehrgang in Aachen

Ab dem 22.11. veranstaltet der Computerclub an der RWTH Aachen e. V. einen Amateurfunklizenzlehrgang zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung Klasse B. Der Morsekurs ist auch für Funkamateure interessant, die eine höhere Lizenzklasse erwerben möchten. Weitere Informationen unter der Telefonnummer ......

Info: Tobias, DG1KTD


RTTY-Versuche in Aachen

Angeregt durch das Programm HAMCOM hat sich eine große Anzahl Aachener Funkamateure mit der Betriebsart RTTY beschäftigt. Im Gegensatz zu Früher braucht man dazu keinen großen und schweren Fernschreiber mehr sondern nur noch einen PC und ein kleines Interface, welches in ca. 30 Minuten aufgebaut werden kann und etwa 5,– DM kostet. Es fanden bereits mehrere QSOs statt welche allen beteiligten großen Spaß bereiteten. Auch auf einer Vorführung anläßlich eines Tages der offenen Tür einer Schule erregte diese interessante Betriebsart großes Interesse. Es kann jedem nur empfohlen, sich HAMCOM zu besorgen und das kleine Interface zu bauen.

Info: Tobias, DG1KTD


Die Info-Blätter des HF-Referats

Das HF-Referat des DARC gibt zu den auf Kurzwelle ausgeübten Betriebsarten eine Reihe von Info-Blättern heraus. Diese sollen eine ganz knappe Einführung in die jeweilige Betriebsart geben. Nicht enthalten sind die Fonie-Betriebsarten (hier ist heute auf Kurzwelle fast ausschließlich SSB üblich) und CW. Für die neue Betriebsart Clover wurde noch keine Info erstellt. Dies soll baldmöglichst nachgeholt werden.

Bei den in die Mailboxen eingespielten Blättern fehlt die Information mit den Adressen und Telefonnummern der Mitarbeiter des HF-Referats. Wir bitten diese Information der letzten Seite des cq-DL zu entnehmen.


Faksimile = FAX

Rückblick

Die Faksimile-Telegrafie zählt zu den ältesten Telegrafietechniken. Bereits vor der praktischen Nutzung der Morsetelegrafie in Europa (1848) wurde von Alexander Bain (1843) ein Vorschlag für einen Kopiertelegrafen gemacht. Eine praktische Nutzanwendung erfolgte erst viele Jahre später. In den 20er Jahren unseres Jahrhunderts wurde die Bildtelegrafie in den USA und Europa durch so namhafte Firmen wie RCA, Bell, Muirhead, Siemens und Dr.Ing. Hell vorangetrieben.

Funktionsweise

Voraussetzung für eine Bildübertragung ist die Abtastung der Vorlage durch einen Lichtstrahl sowie dessen Umwandlung in eine Amplitudenschwankung des Stromes. Die zu übermittelnde Vorlage wird sendemäßig in einzelne Zeilen zerlegt und Zeile für Zeile abgetastet, ähnlich wie bei der Übertragung des Fernsehbildes. Die so gewonnenen Bildsignale werden einem Modulator zugeführt, um sie mit einem Hilfsträger übertragen zu können. Auf der Empfangsseite werden die mit einem Hilfsträger übertragenen Signale in einem Demodulator demoduliert. Die so gewonnenen Bildsignale steuern die Schreibeinrichtung der FAX-Maschine.

Die Qualität des Übertragungsverfahrens wird im wesentlichen von der Anzahl der Bildpunkte je Zeile, der Anzahl der Zeilen/mm und der Anzahl der Zeilen/min bestimmt. Üblich sind 60, 90, 120 und 240 Zeilen/min. Dies entspricht dem internationalen Standard – wie auch alle anderen Parameter. Es können also im AFu-Dienst grundsätzlich alle kommerziellen Geräte eingesetzt werden. Aus vielerlei Gründen ist es aber nicht immer zweckmäßig. Es gibt heute bereits sehr gute FAX-Programme für PC, die eine Aufzeichnung in ausgezeichneter Qualität gestatten. Häufig werden im AFu-Dienst umgebaute Fernkopierer (Telefax-Geräte) verwendet, die bei gleicher oder noch besserer Qualität auch den Sendebetrieb ermöglichen.

Wie wird man QRV?

Um in der Betriebsart Faksimile QRV zu werden, bedarf es keiner wesentlichen Änderungen an den vorhandenen HF-Geräten. Auf den KW-Bändern wird in der Sendeart F1C (800 Hz Shift) gearbeitet. Hierzu ist der NF-Ein- bzw. Ausgang des FAX-Gerätes mit dem Mic- bzw. Lautsprecheranschluß des Transceivers zu verbinden. Der Transceiver arbeitet im Einseitenband-Betrieb. Durch die Wahl des Seitenbandes wird die Polarität des Bildes bestimmt. Nach CCITT-Empfehlungen muß Weiß immer die höhere der beiden HF-Frequenzen sein. Die FAX-Maschine bzw. der PC muß diesen Bedingungen angepaßt werden.

Die Kosten für eine Erweiterung der AFu-Station auf FAX-Betrieb sind sehr unterschiedlich. Entsprechende Programme für PCs sowie das Interface kosten bis zu etwa DM 1000,–, ein umgebauter Fernkopierer bis zu etwa DM 350,–.

FAX-Betrieb wird auf folgenden Frequenzen abgewickelt:

3730, 7040, 14.235, 21.150, 28.680 kHz ±QRM. Aktivitäten finden meistens sonntags zwischen 10:00 Uhr und 13:00 Uhr auf 14.230 kHz sowie mittwochs gegen 18:00 Uhr auf 3730 kHz statt. Ein FAX-Diplom sowie ein internationaler FAX-Contest tragen weiter zu den Aktivitäten bei.

Wenn Sie in die doch sehr reizvolle Betriebsart „einsteigen“ möchten, ist das Buch FAX für Einsteiger (DARC Verlag) eine große Hilfe.

Ihr Ansprechpartner im HF-Referat des DARC ist: Klaus-Dieter Koch, DF6DR, ......

Stand: Oktober 93
Herausgegeben vom HF-Referat des DARC

Die Betriebsart FAX wurde Anfang der 70er Jahre durch Funkamateure unseres Distrikt im Amateurfunk eingeführt: Prof. Erich Vogelsang, DJ2IM, und Manfred May, DJ1KF, ex DC6EU. Heute betreut hier DL4KCK, Klaus Kramer, diese Betriebsart. Sie erreichen ihn auf 144,575 oder 144,700 MHz. Er weist darauf hin, daß Fax auch in FM auf 2 m und den SHF-Bändern in bester Übertragungsqualität abgewickelt wird. Einsteiger können bei seinem sonntäglichen FAX-Rundspruch von 10:30–10:55 Uhr auf 144,700 MHz ihre Anlagen einstellen.


73 de Manfred, DJ1KF


Ende des Köln-Aachen-RS 38/93 vom 21.11.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1993 Rundspruch-Archiv