KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 10/93 VOM 14.03.1993

Redaktion: Jochen Hindrichs, DL9KCX


Königswinter

Der 1. Vorsitzende des DARC, Horst, DL9MH, hat in diesen Tagen über Packet-Radio einen kurzen Bericht über die laufenden Aktivitäten des Clubvorstandes eingespielt. Da nicht alle Funkamateure in Packet QRV sind, möchten wir diesen Bericht verlesen.

„Was läuft im Vorstand? Bericht von DL9MH

Liebe Freunde,
die von mir zugesagte, offene Informationspolitik ist nicht vergessen, auch wenn ich mich lange nicht in Packet gemeldet habe. Zeitproblem! Auch dieser Bericht wird relativ kurz. Was also ist zur Zeit Sache?

DV-AFuG:
Eine neue Version soll uns in Kürze zugestellt werden. Es war also nichts mit der vom BMPT ursprünglich einmal angepeilten Verabschiedung noch 1992.

Aber inzwischen ist an Teilen kräftig gearbeitet worden, und wir (der DARC) waren dabei mit am Ball. Stichworte: EMVG und EMVU, hierüber berichtet DK9HU in Abstimmung mit dem Vorstand regelmäßig.

Wenn der neue Entwurf kommt, werden wir wie folgt vorgehen: Der Entwurf wird umgehend mit einem Kurzkommentar des Vorstands versehen, und dann von uns veröffentlicht. In den Kurzkommentar werden wir auch die Referate einbeziehen. Dieser Kurzkommentar soll erreichen, daß diejenigen, welche uns ihre Kommentare schicken werden, darüber informiert sind, was der Vorstand schon bearbeitet. Damit können sie ihren Kommentar auf das wirklich neue konzentrieren. Danach geht das ganze dann in die Mühle (Stellungnahme, Hearing usw.).

Zu EMVU und den im Moment heiß diskutierten EMVG-Beiträgen lesen Sie bitte bei DK9HU nach.

Zur Redaktion CQ DL:
Der Vorstand hat dem Amateurrat anläßlich dessen Sitzung am 27./28.02. in Göttingen zur Sache vorgetragen. Der AR hatte sich im Mai 1992 klar gegen DK5JI ausgesprochen. Der Vorstand bat nach seinem Vortrag den AR erneut um eine Meinungsäußerung. Diese ergab, daß der AR weiterhin mehrheitlich gegen DK5JI als Chefredakteur ist. Nach der Satzung des DARC leitet der Vorstand die Arbeit des Clubs .... im Rahmen der vom AR gegebenen Richtlinien. Es ist nun der Spruch des Arbeitsgerichts in der Klage DK5JI ./. DARC abzuwarten.

Das vom AR im letzten Jahr gutgeheißene, neue Layout der CQ DL wird zum Juni-Heft 1993 umgesetzt.

Weitere Themen:
Viele Themenkomplexe wie Bandplanung 2 m und 70 cm, Haushalt und Beiträge, AFu-Service GmbH, DARC-Veranstaltungen, AFu und Europa, usw. sind ‚in der Mache‘. Wir kommen drauf zurück, wenn es berichtenswerte Ergebnisse oder Zwischenergebnisse gibt.

Und wenn jemand den DARC-Vorstandsmitgliedern Fragen stellen will, so kann er sie (wenn sie mal zu Hause sind) am Sonntagmittag auf ca. 7094 kHz oder DL9MH sonntags gegen 09:00 Uhr auf 3755 kHz finden, selten auch mal in der HF-Referatsrunde (mittwochs ab 20:15 Uhr auf ca. 3655 kHz).

Zum Schluß noch eine Bitte von mir:
Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß ich Briefe oder PR-Mails nur in Ausnahmefällen schriftlich beantworten kann. Denken Sie mal darüber nach, wieviel Schreibarbeit es wäre, auch nur allen OVVs (rund 1100) einmal im Jahr schriftlich auf Fragen zu antworten. Im Interesse des Clubs muß ich die Zeit sehr kritisch einteilen. Danke für Verständnis, wenn ich das meiste an die Geschäftsstelle oder an Referate weitergebe - gelesen hab’ ich’s ja!“

Soweit dieser Kurzbericht von DL9MH.


Köln

Thomas Kamp, DF5JL, hat uns im Hinblick auf die D2-Mission folgende Information zugesandt. Sie gilt natürlich nur dann, wenn die D2-Mission noch in Kürze durchgeführt werden kann:

„D2-Kurzwellen-Frequenzen

Der gesamte Sprechfunkverkehr der D2-Mission wird nach einer Meldung der Sendung ‚Kurzwellenpanorama‘ von Radio Österreich International von der Station WA3NAN auf Kurzwelle ausgestrahlt werden, und zwar auf folgenden Frequenzen:

3860 kHz, 7185 kHz, 14.295 kHz und 21.355 kHz.

Nachdem der Start erneut verschoben wurde – der 19.03. ist nun als aktueller Starttermin genannt – werden die Funkamateure sich wohl noch ein bißchen gedulden müssen, um die SAREX- und SAFEX-Experimente an Bord der D2-Mission verfolgen zu können.“


Köln

In der vergangenen Woche hatten wir Ihnen zur Entstehung der Zeitzeichenaussendungen geschildert, wie es zur Ausbildung einer einheitlichen Zeit in Deutschland gekommen ist. Im zweiten und letzten Teil dieses Beitrages beschäftigen wir uns damit, wie man begann, diese einheitliche Zeit technisch umzusetzen.

Wie sorgt man nun dafür, daß die Uhren überall gleichgehen? Es gab über Leitungen miteinander verbundene Uhren, man benutzte die Telegraphenlinien und akustische Signale zur Zeitübermittlung. Ja, auch Kanonen wurden als Zeitsignalgeber benutzt, später natürlich auch das Telefon. Der besten Lösung näherte man sich Anfang unseres Jahrhunderts. 1904 machte das geodätische Institut in Potsdam die ersten Versuche zur drahtlosen Zeitübertragung per Funksignal. 1910 sendete die Küstenfunkstelle Norddeich Zeitsignale, und vor 76 Jahren, am 05.01.1917, begann die Großsendestelle Nauen bei Berlin damit, zweimal täglich ein Zeitzeichen auszustrahlen. Damit wurde die heute gängige Methode der koordinierenden Zeitübermittlung etabliert, und alles das ist – wie könnte es anderes sein – gesetzlich geregelt:

„§ 2 Darstellung Verbreitung der gesetzlichen Zeit

Die gesetzliche Zeit wird von der Physikalisch-technischen Bundesanstalt dargestellt und verbreitet.“

Diese Bundesanstalt in Braunschweig herrscht also über unsere Zeit. Wieviel Uhr es ist, entnimmt sie nicht mehr astronomischen Beobachtungen, sondern einem viel genaueren Instrument: der Atomuhr. Vereinfacht dargestellt, funktioniert diese Cäsium-Atomuhr etwa so: Cäsium-Atome werden durch Bestrahlung mit einem magnetischen Mikrowellenfeld gezwungen, einen anderen Energiezustand anzunehmen. Die Zahl dieser Atome ist maximal, wenn die Frequenz des Mikrowellenfeldes den für Cäsium charakteristischen Wert von 9.192.631.770 Herz hat. Diese Schwingung definiert die Sekunde und damit unsere ganze Zeit so genau, daß die Abweichungen unvorstellbar gering sind. Grob geschätzt geht diese Uhr in einer Million Jahre um eine Sekunde falsch.

Wozu braucht man eigentlich eine so genaue Zeit? Es gibt eine internationale Empfehlung, daß die Zeitskalen der verschiedenen Länder sich nicht weniger unterscheiden sollen als eine millionstel Sekunde. Man möchte dieses hohe Maß an Synchronismen der Uhren haben für verschiedene Anwendungen auf dem Gebiet der Kommunikation, auf dem Gebiet der Navigation und auf dem Gebiet internationaler Datennetze, in denen hohe Datenraten nur dann ausgetauscht werden können, wenn am Sende- und Empfangsort die Uhren auf Bruchteile hin – auf millionstel Sekunden – übereinstimmen.

Aber die Genauigkeit der Zeit wird auch gebraucht, um Entfernungen präzise zu messen. Die Zeit, die ein elektrisches Signal benötigt, läßt Aufschluß über die Länge der zu messenden Wegstecke zu. Wenn man bei einer Lichtgeschwindigkeit von 300.000 km pro Sekunde auf Meter genau messen will, braucht man Zeitmessungen, für die millionstel Sekunden Abweichungen noch zu hoch sind.

Verbreitet wird die Braunschweiger Atomzeit – wie schon vor 76 Jahren – per Funk. Ein Langwellensender bei Frankfurt – DCF77 – strahlt das Signal im Umkreis von fast 2000 km aus. Mit den Sekundenmarken werden kodiert Informationen übertragen, die u. a. Minute, Stunde, Tag, Monat und Jahr angeben. So ist auch der automatische Wechsel von Sommer- und Winterzeit möglich. Diese gesendete Zeitinformation steuert Uhren im ganzen Land, bei der Bahn und bei Fernsehen und Rundfunk und natürlich auch bei der telefonischen Zeitansage.

Die Anwendungen der DCF77-Funkuhren sind vielfältig. Die Elektrizitätswerke nutzen sie zum synchronen Schalten von Leitungen. Andere Anwendungen in der Industrie sind etwa das Steuern von Prozessen oder die Protokollierung von Ereignissen. Die Zahl der Funkuhren – wie wir sie nennen –, die für solche kommerziellen Nutzungen verwendet werden, gehen sicher über 100.000. Und daneben gibt es einige deutsche Hersteller, die DCF77-Empfangsuhren für den ganz privaten Bedarf entwickelt haben; von diesen Uhren gibt es inzwischen mehrere hunderttausend, so daß wir jetzt Wecker, ja sogar Armbanduhren haben, die in einer Million Jahren vielleicht eine Sekunde vor- oder nachgehen.

Ein Kuriosum zu Schluß dieses Beitrags von DL9KCX: Zu DDR-Zeiten war der Zeitzeichensender der Funksendestelle in Nauen mit 5 kW auf 4525 kHz rund um die Uhr QRV – doch wohl einmalig für eine Funkstelle: Ihr Rufzeichen, Y3S, wurde niemals ausgestrahlt.


Wir kommen nun zu den Nachrichten aus den Ortsverbänden:

Leverkusen, G11

Am 26.03., 20:00 Uhr, hält der Ortsverband Leverkusen, G11, seine Jahreshauptversammlung 1993 mit Neuwahl des OV-Vorstands im Versammlungsraum auf dem Bayergelände, Leverkusen-Schlebusch, Morsbroicher Str. 28, ab.

Vorschläge für Kandidaten zur Vorstandswahl nimmt der Wahlvorstand bestehend aus den OM Horst, DJ2MR, Thomas, DL4KCL, und Erhard, DL9GR, bis zum Wahlbeginn entgegen.

Alle Mitglieder werden um ihr Erscheinen auf der Versammlung gebeten. „Gäste sind herzlich willkommen“, schreibt Egon, DK7EI, OVV von G11.


Hürth, G50

Herbert Verbrüggen, DL5KAV, Ortsverbandsvorsitzender von G50, teilt uns uns mit, daß Radio „ELF“, einer der größten Bürgerfunkvereine von Radio „Erft“, eine Präsentation seiner Aktivitäten anläßlich des Bergheimer Flohmarktes von G20 darbieten wird. Es wird eine komplette Studioausrüstung aufgebaut, das Entstehen eines Radiobeitrags demonstriert und Ausschnitte von bereits gelaufenen Sendungen abgespielt.

Ziel der Aktion ist es, Funkamateuren und anderen Interessierten vorzuführen, daß „Radiomachen“ Spaß machen kann, und daß die Interessensgebiete gar nicht so weit auseinanderliegen. Da Radio „Erft“ im gesamten Erftkreis noch „Mitstreiter“ sucht, würde Herbert sich freuen, auf dem Bergheimer Flohmarkt noch Interessenten zu begrüßen.

Die nächste Meldung kommt auch von Herbert, DL5KAV:

Herbert berichtet uns, daß das langjährige Mitglied Werner Sauer, DG7KBJ, am 21.01. nach langer, zum Schluß schwerer Krankheit verstorben ist. G50 hat in seiner Jahreshauptversammlung am 04.03. in einer Schweigeminute seiner gedacht.


Eitorf, G54

Erwin, DG5KBE, teilt uns eine Terminänderung beim OV Eitdorf, G54, mit. Der OV-Abend von G54 verschiebt sich vom 19.03. auf den 26.03. wegen Urlaubs der Wirtsleute des OV-Lokales. Der Beginn am 26.03. ist wie immer um 20:00 Uhr.


Terminübersicht

G37 19.03.: Jahreshauptversammlung bei G37 (Info: DF8MH)
Distrikt KA 20.03.: Distriktsversammlung Köln-Aachen um 14:00 Uhr in Neunkirchen-Seelscheid, Ortsteil Wolperath. Ebenfalls dort: Distrikts-Jugendversammlung um 13:00 Uhr (weitere Infos bei Ihrem OVV)
G11 26.03.: Jahreshauptversammlung bei G11 (Info: DK7EI)
G54 26.03.: Verschobener OV-Abend G54 (Info: DG5KBE)
G20 27.03.: Bergheimer Flohmarkt (Info: DL2KCI)
G10 30.03.: OV-Abend mit Filmvorführung (Info: DL7AC)
VFDB 31.03.: Jahreshauptversammlung des Bezirksverbandes Köln des VFDB (Weitere Info in der kommenden Woche)
G01 08.05.: Dreiländer-Flohmarkt in Aachen (Info: DJ4UF)
G53 09.04.: OV-Abend mit Vortrag über DX-Cluster (Info: DJ 1 KA)


VY 73, Jochen, DL9KCX


Prüfung für Funkamateure am 12.03. Köln

Sternengasse Köln:

Liebe XYLs, YLs und OM,
nach 44 Jahren beendet die Oberpostdirektion Köln ihre Aufgabe als Prüfungsbehörde für Funkamateure; und so fand am Freitag, dem 12.03., die letzte Prüfung im großen Sitzungssaal im Verwaltungsgebäude in der Sternengasse zu Köln statt.

Hier nun das Ergebnis dieser Prüfung. Es wurden erreicht: 5× die Lizenzklasse A, 1× die Lizenzklasse B und 12× die Lizenzklasse C. Sechs der Bewerber legten die Zusatzprüfung für eine weiterreichende Lizenzklasse ab.

Die Teilnehmer waren angereist aus: Bad Honnef (2), Bonn (4), Geilenkirchen, Kerpen, Kerpen Sindorf, Köln 80, Leverkusen 1, Nideggen-Embken, Opsen, Ruppichteroth, Troisdorf 14, Wegberg 6, Wesseling, Windeck.

Wir gratulieren hiermit herzlich:
Hubert Darr, DH8KN ex DD1KN; Bob Meiners, DH8KM ex DD5AV; Marcin Sadowski, DH6KS ex DC4KR; Werner Sommia, DH6KW ex DG1KWS; Martin Wolter, DL6KR ex DG2KBS; Anna Arens, DC1KA; Klaus Dieter Blei, DG1KKB; Peter Coenen, DG1KPC; Andreas Frank, DG1KFA; Jürgen Grün, DG1KJG; Wolfgang Jansen, DG1KWJ; Dr. Hans Jung, DG1KAC; Michael Nowak, DG2KMN; Uwe Porschen, DG2KPU; Michael Protogerakis, DG2KPM.

Harald Knappe A-Liz  bisher DG5KAB; Dirk Mann, C-Liz; Marco Burbach, C-Liz vom BAPT Ast. Koblenz.

Als Prüfungskommission waren tätig: Dieter Kemper, DJ6FS, und Helmut Spahn, DJ5KR, von der Deutschen Bundespost Telekom , sowie Hans Pazem, DL1KB, und Ulfried Ueberschar, DJ6AN, vom DARC, Distrikt Köln-Aachen.

Die nächste Prüfung für Funkamateure wird vom Bundesamt für Post und Telekommunikation, Außenstelle Köln einberufen und im Verwaltungsgebäude Maarweg, Ecke Stolberger Straße in Köln abgehalten.

73s, Ulfried, DJ6AN, Verbindungsbeauftragter zum BAPT


Ende des Köln-Aachen-RS 10/93 vom 14.03.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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