KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 9/93 VOM 07.03.1993

Redaktion: Jochen Hindrichs, DL9KCX


Niederkassel/Aachen

Ernst Willert, DK3FF, unser UKW-Referent, hat uns von der Tagung des VHF/UHF/SHF-Referates in Baunatal am vergangenen Wochenende berichtet. Wir geben Ihnen zwei Ergebnisse bekannt, die unseren Distrikt unmittelbar betreffen.

Zur Relaissituation von DBØWA schreibt uns Ernst, daß vor dem Hintergrund einer im Rahmen der nächsten IARU-Tagung zu erwartenden drastischen Änderung des 2-m-Bandplanes das Referat den Betrieb von DBØWA auf R8 bis auf weiteres duldet.

Aufgrund der Tatsache, daß DBØKO wegen der durch einen Primärnutzer verursachten Störungen keinen Frequenzwechsel machen kann, wird sowohl für das nördlich unseres Distriktes geplante FM-Relais wie auch für den PR-Duplex-Betrieb eine Sondershift von –30 MHz an Stelle von –28 MHz empfohlen. Damit würden die potentiell störenden Stationen an den unmittelbaren Bandanfang bei 1240 MHz verlegt.

Über die weiteren Ergebnisse der Tagung des VHF/UHF/SHF-Referates wird Ernst auf der nächsten Distriktsversammlung berichten.

Zum Relais DBØWA teilt uns Günter Schupp, DL6IM, ergänzend mit:
„Das Relais DBØWA wird derzeit stark durch ein Signal mit Rundfunkmodulation gestört. Die schlimmen Beeinflussungen stammen offensichtlich aus einem Mischprodukt, das sich am Standort von DBØWA bildet und das früher (vor mehr als sechs Monaten) nicht vorhanden war. Es ist fürchterlich, ich bemühe mich um Abhilfe, aber es ist sehr zeitaufwendig. Bitte haben Sie Geduld, halten Sie sich die Ohren zu oder schalten Sie, wenn Sie es nicht mehr ertragen können, auf eine andere Frequenz. Übrigens: Wenn Sie ein QSO über das Relais fahren, stört die Beeinträchtigung nur in den Sendepausen; wenn Sie aber das Relais auftasten, nur um zu hören, ob es da ist, müssen Sie sich den Lärm anhören. Ich hoffe, daß ich bald die Ursache ermitteln und abstellen kann.“


Köln

Von Dieter Asselborn erhielten wir noch eine ergänzende Information zum EMV- und Packet-Radio-Seminar des Distrikts Köln-Aachen am 13.03.:

Das Seminar wird sich mit folgenden Themen befassen:
- EMV-Gesetz in Europa
- EMV-Gesetz in Deutschland
- Zertifizierung
- Grenzwerte
- EMV-Gesetz für Funkamateure?
- Aktives und passives Störvermögen
- Elektromagnetische Umweltverträglichkeit
- Beispiele zu Meßanordnungen
- VDE und EN-Normen
- S6 Störmeldungen
- Packet-Radio Befehle, Hinweise, Infos
- Das DX-Cluster DBØAMU-9
- Durchführungsverordnung AFuG

Zu diesen Themen wird umfangreiches Informationsmaterial bereit liegen. Das Seminar findet am 13.03. um 09:00 Uhr bei KHD statt. Die Teilnahmegebühr beträgt DM 20,–. Jugendliche DARC-Mitglieder sind Gäste und können kostenlos an der Veranstaltung und am „Kölschen Buffet“ teilnehmen.

Anmeldung gehen an DF3KJ per Karte oder Telefon oder per Mailbox DBØMKA. Hier Dieters Anschrift: ......

Die Einweisung erfolgt über DBØVK auf 145,775 MHz ab 08:00 Uhr. Sie können den Veranstaltungsort auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichen. KVB-Haltestelle ist die „Kalker Kapelle“.


Sommerzeit

Anläßlich der Umstellung auf die Sommerzeit am 28.03. hat uns Ulfried Ueberschar, DJ6AN, das Zeitgesetz vom 25.07.1978 vorgestellt. Sie können die Texte des Gesetzes und der dazugehörigen Verordnung in der Rubrik „KA-Info“ in unserer Mailbox DBØMKA nachlesen. Inwieweit zeitgesetzliche Regelungen auch für uns Funkamateure von Bedeutung sind, möchte die Redaktion einmal erläutern. Weil dieser Beitrag etwas länger ist, werden wir ihn auf zwei Rundsprüche verteilen. Den zweiten Teil hören Sie in der kommenden Woche.

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Zeitzeichenaussendungen in Deutschland

Wieviel Uhr ist es? Wie spät haben wir es? Die Antwort darauf scheint uns einfach. Ein Blick auf die Uhr, und wir wissen die Zeit. An allen Ecken und Ende gibt es Uhren, auf den Straßen, im Radio, im Fernsehen, im Elektroherd, im Auto. Sekundengenaue Quarzuhren werden uns für ein paar Mark nachgeworfen. Man kann die telefonische Zeitansage anrufen und die Zeit exakt nach der Tagesschauuhr oder nach dem Videotextsignal stellen. Wir können jederzeit wissen, was die Stunde, sogar was die Sekunde geschlagen hat, ganz einfach.

Aber so einfach ist das gar nicht, und es war ein langer Weg dahin. Die simpelste Zeiteinteilung war natürlich die erlebte Trennung von hellem Tag und dunkler Nacht: Zeit zum Arbeiten, Zeit zum Schlafen. Doch man wollte schon genauer wissen, wie der Tag verstreicht. Der Stand der Sonne über dem Horizont gab hierfür ein Maß, Stunden konnte man an Länge und Winkel der Schatten ablesen, so wurde die Sonnenuhr erfunden. Aber gerade in unseren wolkigen Breiten ist das kein ideales Mittel, und nachts funktioniert es überhaupt nicht.

Erst mit der Räderuhr begann das Zeitalter der präzisen, jederzeit ohne Unterbrechung und unter allen Umständen funktionierenden Zeitmessung. Wann die erste Räderuhr lief, weiß man nicht. Jedenfalls schlugen sie die vollen Stunden mit einer Glocke oder Schelle. Um 1320 kam Zifferblatt und Zeiger hinzu, und damit gab es Uhren, deren Prinzip bis in unsere Zeit gültig blieb. Erst die elektronischen Uhren eröffneten einen völlig anderen Weg.

Es entspringt nicht nur der Neugier zu wissen, wieviel Uhr es ist, eine gemeinsame Uhrzeit zu haben ist von außerordentlicher Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen in einer Gesellschaft. Man koordiniert sich über die Zeit. Wann beginnt die Arbeit, wann ist Feierabend, wann trifft man sich? Damit das klappt, braucht also jeder eine genau gehende Uhr oder, wenn es das nicht gibt – und so ist es bis vor gar nicht langer Zeit so gewesen, als Uhren noch ein großer Luxus waren –, dann braucht man Zeitsignale, die allen Menschen in ihrem Umkreis mitteilen, was die Stunde geschlagen hat.

Der den Tag ankündigende Hahnenschrei ist seit geraumer Vorzeit ein natürliches Zeitsignal und sicher das erste überhaupt. Als dann die mechanischen Uhren erfunden waren, verwalteten die Kirchen die Zeit wie so vieles. Vom Turm schlug es die vollen Stunden.

Heute kann sich jeder eine Uhr leisten, und das unangenehmste Zeitsignal stellt sich jeder selbst. Die Zeit kann man also mittels entsprechender Technik messen und mitteilen. Aber woher weiß man eigentlich, wieviel Uhr es ist? Die Frage klingt dümmer als sie ist. Auch die Uhren müssen ja einmal auf eine bestimmte Zeit gestellt werden. Ein gleichbleibendes und einfach zu registrierendes Ereignis ist der höchste Sonnenstand im Tagesverlauf: der Mittag. Der Abstand von einem Mittag zum anderen dauert einen Tag, dieser wird in 24 Stunden geteilt, die wiederum in 60 Minuten zu 60 Sekunden. Der Tag hat demnach 86.400 Sekunden. Das Maß für die Zeit gewinnt man also aus astronomischer Beobachtung.

Fatal ist nur, an jedem Ort herrscht, wenn man sich nach dem Sonnenstand richtet, eine andere Zeit. In unseren Breiten machen etwa 20 km Ost-West-Abstand eine Minute aus. D. h. in Berlin steht die Sonne immer früher im Zenit als in Köln oder Bonn. Und tatsächlich – bis Ende des vorigen Jahrhunderts gingen in Deutschland an jedem Ort die Uhren anders. Es gab eine Frankfurter Zeit und eine Berliner Zeit, wieder eine andere Zeit in Königsberg. Das war ohne Bedeutung, wenn man nicht reiste. Und solange man mit der Postkutsche fuhr, fiel das auch gar nicht weiter auf.

Aber als die Eisenbahn kam, änderten sich die Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt war es nicht mehr akzeptabel, daß an den Bahnhöfen verschiedene Zeiten herrschten, und deshalb begannen die Eisenbahngesellschaften ihre eigene Zeit einzuführen: die Eisenbahn- oder Normalzeit. So galt auf einer Linie die Karlsruher Zeit, auf einer anderen die Berliner Zeit. Auf die Dauer war auch dies kein Zustand.

International versuchte man, zu einheitlichen Zeiten zu kommen. Die Erde wurde in 24-Stunden-Zonen eingeteilt, jeweils 15 Längengrade bildeten demnach den Abstand einer Stunde, ausgehend vom Längengrad bei Greenwich in England. Auch Deutschland schloß sich dieser Regelung an: „Wir, Wilhelm von Gottes Gnaden deutscher Kaiser, König von Preußen, verordnen im Namen des Reichs, was folgt. Die gesetzliche Zeit in Deutschland ist die mittlere Sonnenzeit des 15. Längengrades östlich von Greenwich. Dieses Gesetz tritt mit dem Zeitpunkt in Kraft, in welchem nach der im vorhergehenden Absatz festgesetzten Zeitbestimmung der 1. April 1893 beginnt. Urkundlich unter unserer höchst eigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem kaiserlichen Insigel gegeben zu Berlin – Schloß. Wilhelm.“

Erst ab diesem Zeitpunkt galt in ganz Deutschland eine einheitliche Zeit. Noch nicht hundert Jahre sind das, man kann es kaum glauben.

(Die Fortsetzung folgt im Rundspruch am 14.03.)


Wir kommen nun zu den Nachrichten aus den Ortsverbänden:

Köln, G52

Wie im Rundspruch bereits mitgeteilt worden ist, findet der nächste OV-Abend von G10 am Dienstag, dem 30.03., um 20:00 Uhr, im Clublokal Im Krug, Goltsteinstr. 63 in Köln-Bayenthal statt.

Wie auch schon bei früheren Clubabenden ist auch dieses Mal ein Vortrag vorgesehen. Es handelt sich um eine Filmvorführung der chinesischen Botschaft Bonn-Bad Godesberg. Das Thema lautet: „Beijing“, zu deutsch also „Peking“. Nach der Vorführung findet eine Diskussion über diesen Film statt. Herr Zhenhua Zhang, Sekretär der Botschaft, wird so freundlich sein, die Fragen der Zuhörer zu beantworten.

„Alle Mitglieder des OV Köln, anderer Ortsverbände und auch Gäste sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen“, schreibt uns Heinz Schifferdecker, DL7AC.


Herzogenrath, G14

Von Dieter Lanfermann, DC2KI, erhielten wir die Meldung, daß der Ortsverband den Tod von Werner Becker, DK9KE, zu beklagen hat. Werner war seit dem 01.01.1973 Mitglied im DARC-Ortsverband Herzogenrath, und er machte seine Lizenzprüfung schon ein Jahr später. Trotz seiner Behinderung – Werner war blind –, bereitete er sich mit viel Elan und Energie auf seine Prüfung vor. Das Rufzeichen DK9KE wurde bald in aller Welt durch seine DOK-Börse und sein Net auf 15 m bekannt. Werner war immer QRV und, wenn sich etwas auf den Bändern tat, brauchte man ihn nur anzusprechen, um die nötigen Informationen zu bekommen. Durch seine Hilfe hat so mancher Funkamateur seltene Länder und DOKs arbeiten können. Durch seine unermüdliche Tätigkeit hatte Werner sich viele Freunde in aller Welt geschaffen. „Nun hat der Schöpfer ihm das Mike aus der Hand genommen.

Wir trauern mit seiner Familie“, schreibt Dieter, DC2KI.


Köln-Deutz, G24

Dieter Asselborn, DF3KJ, lädt alle Freunde und Mitglieder zur diesjährigen Jahreshauptversammlung mit der Neuwahl des Vorstandes ein. Sie beginnt am 12.03., um 20:00 Uhr, im OV-Lokal Hotel Puffelskooche, Berliner Straße, Köln-Dünnwald.

Der Wahlausschuß wird von Reiner Kluth, DL1EJQ, und Herbert Büsgen, DL1KCP, gebildet. Wahlvorschläge sind bitte bis zu einer halben Stunde vor der Versammlung an Reiner oder Herbert zu richten.

„Ich hoffe, daß viele Mitglieder an dieser Versammlung teilnehmen und von ihrem Wahl- und Meinungsrecht Gebrauch machen“, wünscht sich Dieter, DF3KJ.


Pulheim, G40

Der Ortsverband Pulheim, G40, veranstaltet seine Jahreshauptversammlung am Freitag, dem 12.03., im OV-Lokal Haus Fassbender in Pulheim-Sinnersdorf. Neben dem Bericht der Kassenprüfer und den Antrag auf Entlastung des Vorstands, findet die Neuwahl des 3. Vorsitzenden statt. Weiterhin werden der Schriftführer, der Kassierer und der QSL-Manager neu gewählt. Vorschläge sind an den Wahlvorstand bis zur Jahreshauptversammlung zu richten.

Der Wahlvorstand wird von Manfred Gehrke, DD7KQ, und Karl-Heinz Schmitz, DB2KW, gebildet. Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

Die Mitteilung sandte uns Robert, DL2KBK, der OVV von G40.


Niederkassel, G53

Mattes, DJ1KA, teilt uns mit, daß der nächste OV-Abend von G53 am 12.03., um 20:00 Uhr, im Bootshaus Im Auel in Rheidt stattfindet. Mitglieder und Freunde sind herzlich willkommen.

Für den OV-Abend am 09.04. kündigt Mattes einen Vortrag an. DC9KC, OM Angelo, wird einen Vortrag über den DX-Cluster DBØAMU-9 halten. Dieser Beitrag ist mit Videobeiträgen aufgelockert. Alle Interessierte, vor allem DXer, die immer am Ball sein wollen, sind herzlich beim OV Niederkassel willkommen.


Terminübersicht

G16 09.03.: Jahreshauptversammlung bei G16 (Info: DH3KBH)
G24 12.03.: Jahreshauptversammlung bei G24 (Info: DF3KJ)
G40 12.03.: Jahreshauptversammlung bei G40 (Info: DL2KBK)
Distrikt KA 13.03.: EMVG- und PR-Seminar des Distrikts Köln-Aachen (Info und Anmeldung: DF3KJ)
G37 19.03.: Jahreshauptversammlung bei G37 (Info: DF8MH)
Distrikt KA 20.03.: Distriktsversammlung Köln-Aachen um 14:00 Uhr in Neunkirchen-Seelscheid, Ortsteil Wolperath. Ebenfalls dort: Distrikts-Jugendversammlung um 13:00 Uhr (weitere Infos bei Ihrem OVV)
G20 27.03.: Bergheimer Flohmarkt (Info: DL2KCI)
G10 30.03.: OV-Abend mit Filmvorführung (Info: DL7AC)
G01 08.05.: Dreiländer-Flohmarkt in Aachen (Info: DJ4UF)
G53 09.04.: OV-Abend mit Vortrag über DX-Cluster (Info: DJ1KA)


VY 73, Jochen, DL9KCX


Ende des Köln-Aachen-RS 9/93 vom 07.03.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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