KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 4/93 VOM 31.01.1993

Redaktion: Thomas Kamp, DF5JL


Köln

Zu dem in der letzten Woche bereits angekündigten Beitrag von Klaus Kramer, DL4KCK, noch ein paar einleitende Worte der Redaktion.

In unserem Distrikt wird Amateurfunk in sehr vielen seiner mannigfachen Betriebsarten ausgeübt. So erfreulich es einerseits ist, daß ein Hobby in vielen seiner Facetten betrieben werden kann, so darf andererseits nicht übersehen werden, daß gerade die Vielfalt der ausgeübten Betriebsarten Konflikte bei der Bandplangestaltung hervorbringen kann. Dies ist zum Beispiel bei Packet-Radio und ATV der Fall. Die Redaktion gibt deshalb heute Klaus, DL4KCK, die Gelegenheit, zu den Problemen, denen sich die Betriebsart ATV in unserem Bereich ausgesetzt sieht, Stellung zu nehmen. Es ist natürlich klar, daß Stellungnahmen aus der Perspektive einer Interessengruppe streitbar sind. Die Redaktion würde sich deshalb freuen, wenn sich in den kommenden Rundsprüchen auch Vertreter anderer Betriebsarten zu Wort melden würden.

Hier nun auszugsweise der redaktionell überarbeitete Beitrag von DL4KCK, eine „Betrachtung über Selektivitäten…“

„Selektivität“, auf gut deutsch „Trennschärfe“, ist ein Qualitätsmerkmal von guten Amateurfunkempfängern. Selektivität ist verschärft bei ATV-Relaiseingaben gefragt, sollten die Planspiele einiger DARC-Strategen verwirklicht werden, was die enge Nachbarschaft von Digipeatern und ATV auf dem 23-cm-Band angeht. In Hannover gibt es dem Vernehmen nach bereits ernsthafte Probleme zwischen einem auf „Minus-28-MHz-Ablage“ umgestellten FM-Relais und einer FM-ATV-Umsetzer-Eingabe. Um den Kölner ATV-Freunden so etwas zu ersparen, haben sich Jochen, DF1KJ, und ich schon vor der allgemeinen Umstellung der hiesigen Frequenzen um Verständnis beim DARC für die spezielle Situation der DBØKO-23-cm-Eingabe bemüht. Allerdings hat mich der Sachbearbeiter für digitale Betriebsarten des VHF-/UHF-/SHF-Referats des DARC, Johannes Kneip, DG3RBU, gründlich mißverstanden in Bezug auf den Begriff „1-MHz-Shift“ in meinem „Offenen Brief“ an sein Referat. Das englische Wort „shift“ kann nicht nur im digitalen Sinn mit „umschalten“ übersetzt werden, sondern auch im analogen Sinn mit „verschieben“. Genau dieses Verschieben der ATV-Eingabe um 1 MHz nach oben war gemeint.

Auf der „digitalen“ Seite müßte, wie DG3RBU vorschlägt, im Nahbereich der ATV-Umsetzer auf die Belegung zumindest der nachträglich in den Bandplanvorschlag „gefummelten“ RS-Kanäle 41 bis 50 verzichtet werden. Nur dann macht der Kompromiß einen Sinn. Es wäre ein Ansatz für eine „rücksichtsvolle Frequenzvergabe“.

DG3RBU scheint mir die Lagermentalität im Kölner Raum – hier Packet-Radio, da ATV – überzogen darzustellen. Wenigstens, was die Nutzer von DBØKO angeht. Ein Blick in die ATV-Liste in den Mailboxen zeigt, wie viele TV-Amateure auch in Packet-Radio QRV sind. Es wäre schön, wenn mancher Packet-Fanatiker auch genau so für analoge Bildbetriebsarten offen wäre. Und, wenn er wenigstens deren hochfrequenztechnische Grundlagen kennen würde, wie es die Neufassung des „Fragen- und Antworten-Katalogs“ vorsieht.

Was in jedem großen Betrieb unter dem Stichwort „Weiterbildung“ selbstverständlich ist, sollte für echte Funkamateure kein Tabu sein. Das ist auch das Ziel des seit September 1992 sonntags nach dem Köln-Aachen- und Deutschland-Rundspruch über DBØKO gesendeten „ATV-Rundspruchs“. Darin wurde vor einiger Zeit zum Beispiel der „DX-Cluster“ am Digipeater-Standort DBØAMU in Bergheim in einem Videobeitrag vorgestellt.

Warten wir zunächst mal ab, ob die kollisionsträchtige Bandplanung mit den „RS-minus-Kanälen“ auf 23 cm bei der IARU-Tagung im Herbst ’93 überhaupt angenommen wird. Nicht jede Idee eines DARC-Funktionärs wird automatisch zum gültigen IARU-Bandplan, auch wenn man sie vorher dafür ausgibt – obwohl das beim 13-cm-Band zu Lasten von ATV schon geschehen ist.

Es gibt aber auch wirklich gute Vorschläge aus den Reihen der DARC-Führung. Zum Beispiel den Amateurratsbeschluß vom April 1989, „die Packet-Radio-Frequenzen bei 433 MHz entfallen zu lassen“ und dafür gemäß den IARU-Empfehlungen den Bereich zwischen 430,600 und 430,950 MHz zu belegen. Dadurch, so der Beschlußtext, „entsteht für ATV ein Bereich von 433 bis 438 MHz, der frei von terrestrischen Umsetzern ist. In diesem Frequenzbereich befinden sich nur noch Fax- und RTTY-Frequenzen für lokalen Betrieb sowie der Satellitenbereich.“

Das hat sich scheinbar bei vielen, offenbar schlecht informierten cq-DL-Lesern noch nicht herumgesprochen. Wie sonst würden alte und neue OV-Runden, und seit einiger Zeit als Speerspitze des technischen Fortschritts die Kölner TCP/IP-Freunde mit Hochgeschwindigkeits--Datenübertragung in diesem Bereich auftauchen? Daß diese laut eigenem Bekunden niemanden zu stören glauben, liegt an ihren sehr selektiven Empfängern. Die AM-ATV-Trägerfrequenz ist ja mehrere hundert Kilohertz entfernt. Daß aber der Relaisempfänger bei DBØKO in Köln den ganzen Bereich von 433 bis 438 MHz „sieht“ und die FM- oder Packet-Radio-Träger zu wirren „Fischgräten-Mustern“ anstelle eines klaren Bildes führen, interessiert offenbar nicht. Auch das oft geforderte Schmalband-ATV-Verfahren mit ±750 kHz Bandbreite hätte unter solchen Umständen keine Chance!

Wie wäre es, wenn die digitale Speerspitze nicht mehr gegen die ATV-Hochburg Köln gerichtet würde – 1968 ist hier diese Betriebsart offiziell für DL aus der Taufe gehoben worden –, sondern zur 70-cm-Bandverteidigung nach außen an der Bandgrenze zum Beispiel oberhalb von 439,900 MHz?

Bezüglich einer OV-Treff-Frequenz wäre das untere oder obere Ende des 70-cm-Bands die bessere Lösung, natürlich bei Aussparung des ATV-Tonträgerbereiches von 439,7 bis 439,8 MHz. Es ist höchste Zeit für aktive Bandverteidigung in allen Betriebsarten, aber mit HAM-Spirit!

Zum Schluß schreibt Klaus, DL4KCK: „Ich persönlich bevorzuge in Sachfragen eine ungeschminkte Darlegung der Fakten und bin gegen Verschleierungstaktik, wie sie in Baunatal bisher verfolgt wurde. Offenbar ist der neue DARC-Vorstand bereit, den Schleier zu lüften. Die Mitarbeit am neuen Fragen- und Antworten-Katalog ist mein bescheidener Beitrag dazu.“

Soweit der Beitrag von Klaus, DL4KCK, aus G39.


Aachen

Von Günter Schupp, DL6IM, verantwortlich für das 2-m-Relais DBØWF in Aachen, liegt der Redaktion folgender Situationsbericht zu den Problemen der Frequenzumstellung der R8-Umsetzer vor:

„Die OM in Verviers (Belgien) beabsichtigen, das Relais ONØVE auf Kanal R7x in Betrieb zu nehmen, natürlich erst dann, wenn DBØWA hier nicht mehr in Betrieb ist. Nach Auskunft des Relaiskoordinators des DARC ist dieser Kanal international für ON nicht koordiniert. Für uns aber auch nicht, denn wir haben ihn bisher nicht beantragt.

Daß zum Beispiel DBØZR in Dortmund noch auf Kanal R8 betrieben wird, dafür gibt es folgende Begründung: Das BAPT ist arg träge und hat für alle beantragten Frequenzwechsel noch keine Genehmigungen erteilt. Da ich vorsichtshalber den Frequenzwechsel nicht beantragt habe und nur Versuchsbetrieb mache, stört mich das nicht sehr. Wenn aber von Seiten des DARC jetzt nicht ganz schnell etwas passiert, ist DBØWA fix wieder auf R8 und wird sich auch dort nicht so schnell wieder wegbewegen!

Ein anderes Problem ist, daß die Relaisfunkstellen Köln, DBØVK, und Dortmund, DBØZR, auf ihren Ausgangsfrequenzen immer noch mit Frequenzhüben arbeiten, die man kaum beschreiben kann. Bei DBØVK macht schon der Kennungsgeber den Nachbarkanal tot! Was tut hier der Distrikt?“

Günter, DJ6IM, fährt fort: „Ich hoffe auf die Solidarität der Funkamateure, die FM-Relaisbetrieb machen; machen Sie Ihre Probleme Ihrem OVV und Ihrem DV deutlich, damit endlich etwas sinnvolles geschieht.“


RURLAND (DG7KAR)

Am 15.01. fand beim OV Rurland, G18, die Jahreshauptversammlung mit Wahl des OV-Vorstands statt. Erster Vorsitzender wurde Wolfgang Rahe, DL3KDJ; zweiter stellvertretender OVV wurde Angelika Fleckenstein, DG7KAR. Zum QSL-Manager wurde Johann Schick, DL2KAQ gewählt, zum Kassierer Adi Grassmann, DL1KAT.

Ein Dank der Versammlung war an Hubert, DL1KFH gerichtet, der nach 12 Jahren Vorstandsarbeit verabschiedet wurde.


BERGHEIM (DL2KCI)

Der OV Bergheim/Erft, G20, lädt seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung ein, und zwar am Freitag, den 05.02., um 20:00 Uhr im OV-Lokal Hotel Konert in Bergheim.

Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte:
Bericht des Vorstandes mit Rückblick auf die OV-Aktivitäten
Bericht der Referenten
Bericht der Kassenprüfer
Entlastung des Vorstandes
Anträge
Verschiedenes

Anträge müssen bis spätestens vor dem Beginn der Hauptversammlung schriftlich bei Hans-Otto Dornfeld, DL2KCI, eingereicht werden.


KÖLN-DEUTZ (DF3KJ)

Der OV-Abend des OV G24 am 26.02. kann wegen Urlaub des Wirtes des OV-Lokals nicht stattfinden. Daher wird der OV-Abend auf den 12.03. verlegt. An diesem Freitagabend findet auch die diesjährige Jahreshauptversammlung des OV Köln-Deutz, G24, statt.

Alle Mitglieder und Freunde von G24 sind zu dieser Jahreshauptversammlung herzlich eingeladen.

Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor:
Bericht der Kassenprüfer
Bericht des Vorstandes
Entlastung des Vorstandes
Neuwahl des Vorstandes
Wahl der Referenten
Wahl der Kassenprüfer für 1994
Verschiedenes

Der Wahlausschuß wird mit der schriftlichen Einladung bekanntgegeben.


KÖNIGSWINTER (DL1KLB)

Der OV Königswinter, G48, beginnt ab dem 03.02. mit einem Vorbereitungskurs zur Erlangung der Amateurfunklizenz der Klasse C. Ort der Veranstaltung ist die Gemeinschafts-Hauptschule in Oberpleis.

Geplant sind zwölf Abende, jeweils mittwochs von 19:00–21:00 Uhr. Der Kurs wendet sich speziell an Amateurfunkinteressierte, die bereits über Grundkenntnisse der Elektrotechnik verfügen. Abgehalten wird der Kurs von Klaus, DG7KU, und Benno, DL9KAG.

Weiter Informationen über Packet-Radio in der Box DBØMKA unter der Rubrik „G48“ oder telefonisch bei Klaus Keweloh, DG7KU, ......


NIEDERKASSEL (DJ6AP)

Am Mittwoch, dem 17.02., beginnt der zweite Teil des Amateurfunk-Kurses der Volkshochschule Troisdorf-Niederkassel in Niederkassel-Rheidt. Es sind noch Plätze frei für Einsteiger mit Vorkenntnissen im Bereich elektrischer Grundlagen.

Der Kurs ist jeweils mittwochs um 19:00 Uhr und bereitet die Teilnehmer auf den Erwerb der Amateurfunk-Lizenzklasse C vor.

Weitere Informationen sind zu erfragen bei der VHS in Troisdorf, ....., oder bei Heinz, DJ6AP, OVV-Niederkassel, ......


Schon jetzt möchten wir vom Rundspruchteam hier an dieser Stelle auf den Amateurfunkflohmarkt in der Stadthalle Bergheim hinweisen, der Samstag, den 27.03., stattfindet. Eine detaillierte Ankündigung erfolgt in einer der nächsten Wochen.


TERMINE für die kommenden Tage

02.02.: Morselehrgang der VHS Euskirchen (Info DK5KE)
03.02.: Amateurfunk-Lehrgang der VHS Euskirchen (Info DH3KAI); Lizenzkurs bei G48 (Info DG7KU)
05.02.: Jahreshauptversammlung bei G20 (Info DL2KCI)
06.02.: 5. Mikrowellenstammtisch beim Früh am Dom in Köln (Info: DK3FF)
12.02.: Jahreshauptversammlung bei G31 (Info DL2KCB).


Auch in der kommenden Woche ist unser Redakteur Jochen, DL9KCX, auf einer Dienstreise in Süddeutschland. Die Redaktion des Köln-Aachen-Rundspruchs wird in dieser Zeit von Thomas Kamp, DF5JL, betreut. Mitteilungen an die Redaktion richten Sie bitte für den Rundspruch am 07.02. an Thomas Kamp, DF5JL, ......

Redaktionsschluß ist Donnerstag. Sie können Ihre Mitteilungen auch in das File „KA-Info“ der West-Mailboxen einschreiben.


Einen schönen Tag noch, 73 es awdh!

Thomas Kamp, DF5JL


Ende des Köln-Aachen-RS 4/93 vom 31.01.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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